Grembs Schmiede

Von Gil'Leading bis Port Amun

Moderator: Taran

Grembs Schmiede

Beitragvon Humen » Mo 23. Mär 2015, 20:14

[tbc von Schmuggler-Grotte]

Auf ihrem Weg durch einen der Tunnel kam ihm nur eine Wache entgegen, ansonsten waren nur ihre eigenen Schritte zu hören. Einzig Gimle gab Humen die Kraft durch die dunklen Pfade zu laufen, ohne daran zu denken, dass dies sein Grab sei. Erleichtert löschte Humen die Fackel, als er die Leitersprossen des Ausganges vor ihm sah. Am Ende der wenigen Sprossen, befand sich eine Holz-Luke welche er mühelos öffnen konnte. Nachdem der Zar’Dras herausgetreten war, machte er Platz für seinen Partner, der direkt vom Tunnel hinaussprang. Humen schloss wieder sorgfältig den Zugang und sah sich aufmerksam um. Es hatte sich kaum was verändert. Der Pferdestall wo er herauskam hatte nun zwar andere Rösser als Bewohner, doch war vom Aufbau noch genauso wie vor einigen Jahren. Die Tiere schnaubten unruhig als sie die Raubkatze witterten und scharrten unruhig in ihren Boxen. Personen waren nicht anwesend und Humen ließ seinen Geist kurz ausschweifen und nahm nur das Bewusstsein der drei Pferde und eines Menschen in dem benachbarten Haus wahr.
Mit einer flüssigen Bewegung kontrollierte er den Sitz des Jagdmessers und der ledernen Peitsche an seinem Gürtel, ehe er den Stall verließ und die wenige Schritte zum Haus bewältigte. Es war ein kleiner unscheinbarer Hof. Direkt am Wohnhaus befand sich eine kleine Schmiede, mit welcher der Bewohner scheinbar seinen Verdienst bestritt. Doch es war mehr eine Maskerade. Der Schmied Gremb, so wie sein Vater vor ihm, waren schon immer Bestandteil der Schmugglergemeinde, selbst vor dem Aufstand der Zar’Dras hatten sie sich darauf verstanden Schwarzmarktgegenstände an- und auch zu verkaufen. Nun mit den Zar’Dras als Verbündete, wurden nicht nur Waren, sondern auch Interessierte „geschmuggelt“. Für Außenstehende die normalerweise nichts mit den Zar’Dras oder Schmugglergesindel zu schaffen hatten, konnten bei der Schmiede unbesorgt heikle Ware loswerden. Gremb leitete die Waren weiter und war als zuverlässiger Zwischenhändler bekannt und beliebt. Besonders auch durch die abgelegene Lage seiner Schmiede, welche knapp eine Stunde Fußweg außerhalb von Port Amun lag.
Humen klopfte an die Tür an und hörte es schon drinnen laut poltern, gefolgt von einem unterdrückten Fluch. Das Fluchen und Meckern hielt an, bis sich die Tür ein Spalt öffnete und ein älterer Herr mit grau-braunen ungepflegten Haaren ihn argwöhnisch betrachtete.
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Humen

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Beitragvon NPC » Mo 11. Mai 2015, 21:14

Gremb

Mit seinen 75 Jahren war Gremb durchaus noch rüstig und aktiv. Für sein Nebeneinkommen als Schmied schon eine bewundernswerte Leistung, dazu führte er auch noch alleine den Hof. Ab und an halfen ein paar dieser jungen Burschen, welche regelmäßig seinen Stall als Durchgang nutzten. Es war jedoch anzuzweifeln, dass die Hilfe freiwillig geschah, denn meistens war es Gremb der sie dazu nötigte ihm zu helfen. Es galt das Prinzip: wer zur falschen Zeit am falschen Ort war, musste halt den Mist schaufeln. Wenn diese vermaledeiten Taugenichts schon ständig durch seinen Stall latschten, konnte sie auch für den Durchgang bezahlen und vor allem auch für seine Fürsorge, den Gang geheim zu halten. Er hatte stets ein Auge auf den Stall, in der Nacht sperrte er die Hühner in die Scheune und bekam durch das aufgeschreckte Gackern und dem anschließenden Anschlagen des Hundes, selbst in der Nacht mit wenn jemand sein Grundstück betrat. Nicht zu vergessen die Gänse. Welche frei auf dem Hof stromerten. Es gab keine besseren Wachhunde als Gänse. Leider waren sie nicht immer zuverlässig, da sie als geschlossene Gruppe das Haus umrundeten.

So kam es auch hin und wieder vor, dass er nicht mitbekam wie jemand den Gang nutzte, so wie auch heute. Er war gerade dabei seinen Eintopf zu kochen und somit nicht die Scheune im Blickfeld, dafür sah er aus dem Fenster seine Gänse an der abgewandten Seite laufen. Zufrieden füllte er sich eine Schale ab und wollte sich gerade an seinen Tisch setzen, als es klopfte. Erschrocken zuckte er zusammen und verschüttete heiße Brühe über sein Handgelenk. Fluchend stand er auf und stolperte in seiner Hast auch noch über das Tischbein. „Verdammt,… was denn hier los heute. Wehe das ist wieder die Gringo… Trotteliger Bursche… vergisst immer wo der Eingang versteckt ist. Wenn das Stroh nicht auf dem Boden liegen würde, würd es in seinem Kopf stecken...“ Weiter vor sich hin schimpfend schlurfte er mit leicht gebeugtem Kreuz zur Tür und öffnete sie nur einen Spalt. Ein Knurren das selbst einem Bären gerecht geworden wäre, kam aus seiner Kehle. Wenn ihn etwas störte, so war es beim Essen gestört werden. Aber diese jungen Burschen hatten nie den Anstand sich an Essenszeiten zu halten.

Als er nun so durch den Türspalt schielte fiel sein Blick zuerst auf schwarze Kleidung und Mantel, das war nun nichts Ungewöhnliches. Diese Trampel mochten zum Großteil Schwarz. Soll wohl in der Nacht verhindern schneller entdeckt zu werden. Aber davon hatte Gremb keine Ahnung, wie sie die Waren beschafften war deren Sache, Hauptsache es hatte genug Wert vermittelt zu werden. Naja, Kleidung allein macht aber noch keine Leute, auch wenn anderes behauptet wird, also wanderte der Blick nach oben und traf auf ein makelloses Gesicht umrahmt von hässlichen weißen Haar. Wie unprofessionell war das denn? Schwarze Kleidung um unerkannt bleiben, aber Haare wie eine Milchkuh. Na, wenn er meinte. Doch irgendwie kam ihm dies auffällige Haar bekannt vor. Sein Gedächtnis war nicht das Schlechteste, aber nicht mehr das Schnellste. Es dauerte einige Sekunden bis er den Mann vor sich mit dem Klüngel von vor acht Jahren in Verbindung brachte. Mit dieser Erkenntnis stieß er die Tür komplett auf und setzte ein schiefes, fast zahnloses, Lächeln auf.

„Wenn das mal nicht unser edler General ist. Das ist ja lange her das du mich besuchst, Bursche. Deine Katze auch dabei ja? Soll ja meine Gänse zufriedenlassen, brauch ich noch wenn du verstehst. Dann komm mal rein mein Junge. Hast sicher viel zu erzählen.“

(Spielleiter)

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Beitragvon Humen » Mo 11. Mai 2015, 21:57

Geduldig wartete Humen, während die Person jenseits des Türspaltes scheinbar angestrengt überlegen musste, vielleicht war auch das Augenlicht nicht mehr das Beste. Doch Humen kannte Gremb zur Genüge, lieber zu misstrauisch als zu offenherzig. Gimle grummelte verdrießlich und legte sich dann auf die hölzerne Veranda. Er würde nicht mit in das Haus treten, warum also warten und einen alten Mann begrüßen, wenn er sich genauso gut schon hinlegen und erholen konnte, ganz davon abgesehen wache zu halten. Im Schatten des Daches, an der Hauswand gelehnt, fiel selbst der riesige Suavi erst beim zweiten Blick auf.

Als endlich die Erkenntnis bei dem Bewohner des Hauses kam, öffnete sich die die Türe und Humen war ein wenig überrascht, wie stark der Mann in den 10 Jahren doch gealtert war. Hier zeigte sich wieder einmal der Unterschied zwischen einem Sidhe und einem normalen Menschen. Obwohl er nur knapp 20 Jahre jünger war als Gremb, hatte er noch immer den Körper eines 30 Jährigen.

Mit einem schwachen Lächeln erwiderte er die Begrüßung. Jeder andere wäre für diesen Umgangston einen Kopf kürzer geworden. Aber Gremb war nun einmal Gremb und für seine Verhältnisse war es schon ein sehr förmlicher Umgangston. Humen weiß noch wie beleidigt er beim ersten Treffen mit dem Schmuggler-Meister war, ehe er merkte, dass der Mann es gar nicht anders konnte und vielleicht auch gar nicht wusste. Diese Direktheit war es aber auch wieder, die Humen an dem Alten mochte. Doch es lag auch an der Tatsache, dass Gremb im Hintergrund der wohl wichtigste Mann in der Unterwelt war. Als Vermittler und Organisator unerlässlich. Es gab wohl keinen Schmuggler und Dieb, den er nicht kannte.

„Bist ziemlich gealtert Meister Gremb“ Ohne auf eine Einladung zu warten, trat Humen an ihm vorbei.

„Ich bin hier um mir ein Bild von der aktuellen Lage zu machen und mir fällt nur eine Person ein, die über alle Geschehnisse rund um den Schwarzmarkt und seinen Akteuren Bescheid weiß.“

Interessiert sah sich Humen in der spärlich eingerichteten Hütte um. Auch wenn man es dem runzeligen, alten, mürrischen Mann nicht zu traute: er war sehr reinlich und sortiert. Nichts in diesem Raum deutete auf die Schätze hin, die regelmäßig innerhalb dieser Wände den Besitzer wechselten.

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Beitragvon NPC » Di 12. Mai 2015, 22:44

Gremb

Gremb ließ den General der Zar’Dras eintreten und schloss die Tür hinter ihn, jedoch nicht ohne einen skeptischen Blick rauszuwerfen und einen kontrollierenden Blick auf den Suavi. Sidhe hin oder her, Tier blieb Tier und seinen Gänsen drehte nur er persönlich den Hals um. Mit brummelnden Lachen nahm er die Bemerkung des Kriegers entgegen.

„Bist ganz schön frech! Dir hat das Alter dafür kein Haar gekrümmt. In den 8 Jahren tut sich halt eine Menge und je älter man wird, desto schneller geht es. Setz dich.“

Ohne auf eine Reaktion zu warten, wandte sich der Schwarzhändler ab und füllte eine weitere Schale Eintopf ab, stellte sie auf den Tisch und holte dann zur Feier des Tages zwei hölzerne Krüge hervor und füllt von einem kleinen Fass etwas Bier ab. Mit den beiden Humpen in den Händen trat er zum Tisch zurück und setzte sich.

„Kontrollbesuch was? Nun, vielleicht keine schlechte Idee. Hat der kleine Fürst dich geschickt, während er auf seinem Thron Handschuhe strickt?“

Das unterschwellige Lob, nahm er dankend an, kommentierte es aber nicht. Warum sollte er nun etwas bestätigen was er selber wusste? Wenn seine Meinung nichts wert wäre, würden die ganzen einfältigen Burschen nicht bei ihm auftauchen. Zufrieden seinen Gast und sich selber nun versorgt zu haben, wollte er nun endlich sein Essen löffeln, als ein Flattern und Gurren die kurze Ruhe störte.

„Was ist denn jetzt schon wieder?! Können diese Dorftrottel nicht mal einen Tag ohne mich auskommen?“

Brummelnd und fluchen schleppte er sich zu einer hinteren Ecke der Wohnung, in dieser befand sich ein kleiner Taubenverschlag und durch einen schmalen Durchgang war eine Brieftaube hereingeflattert, welche den Zugang zu ihrem angestammten Platz suchte. Mit geschickten Griffen packte er behutsam das Tier mit der Linken, während die Rechte die feine Lederphiole vom Bein band und den Vogel dann in den Verschlag zu den anderen Tauben ließ. Innerhalb des Verschlages gab es noch abgesperrte Käfige, darin befanden sich die Brieftauben, welche ursprünglich in Port Amun an verschiedenen Stationen heimisch sind und so der Nachrichtenübermittlung dienten.

Das Auffriemeln der Botschaft fiel Gremb schon etwas schwer, aber am Ende hatte er es geschafft und hielt einen zerfledderten Papiervogel, einen Roten und Gelben Stoffstreifen, sowie eine kurze Nachricht in den Händen.
Fluchend trat der Schmuggler mit einem Bein auf und schimpfte wie ein Rohrspatz. „Wo kommen nur die ganzen Deppen in letzter Zeit her. Als ob sie nicht wüssten wie das hier abläuft. So ein Ärgernis, dabei hatten wir gerade so schön Ruhe. Wäre auch zu schön, wenn es immer so liefe wie es sollte. Zeit um eine deutlichere Botschaft zu hinterlassen,…“

Grummelnd nahm er den roten Stoffstreifen und stopfte ihn wieder in die Phiole, dazu kam ein schwarzer Fetzen, der in einer Grob geschnitzten Schale herumlag. Suchend und noch immer die Phiole in der Hand sah sich Gremb um und fand dann ein kleinen Streifen Pergament wo er nur zwei Wörter schrieb. Sorgfältig die Phiole verschließend öffnete er den Taubenschlag und suchte eine bestimmte Taube raus, die den Weg zum Absender finden sollt. „Sch, Sch, halt still dann geht es schneller du dummes Vieh.“ Als der Schmuggler die Nachricht sicher befestigt wusste, entließ er die Taube durch die schmale Öffnung in der Wand. Selbe Inhalte stopfte er nun auch in eine zweite Phiole, welche ebenfalls Griffbereit in der Holzschale lag und schickte eine zweite Taube zu einem anderen Absender. Sicher war sicher, wenn die Aktion schnell gelingen sollte, musste an mehreren Stellen gehandelt werden.

„Nichts als Ärger in der Stadt!“ Mit deutlich schlechterer Laune kehrte Meister Gremb zu seinem Platz zurück und löffelte sich endlich die hart verdienten Brocken vom Eintopf in den Mund, ehe er weitersprach.

„Da meinen die Strohköpfe von der ‚Goldenen Gans‘ tatsächlich, dass sie ihre eigenen Geschäfte abwickeln können. Aber nicht unter meiner Nase sag ich dir! Nicht mit Gremb! Schon meines Vaters Vater hatte angefangen den Markt in Port Amun aufzubauen! Da lass ich mir doch die harte Arbeit nicht von so ein paar vor sich hin rottenden Wirtsleuten zerstören.“

Mit einem Zug leerte Gremb den halben Krug des Bieres und stellt mit seinem Seufzen den Krug wieder auf den Tisch.
„Geb dem Treiben drei vier Stunden, dann haben sie dem Wirtshaus Feuer unter dem Hintern gemacht und die Stadtwache sich wieder beruhigt. Kann dir paar Kontakte nennen. Gibt wohl vielsprechende neue Partner in Port Amun. Stadtwache ist auch inzwischen sehr ausgeglichen infiltriert, macht kaum noch Ärger.“

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Beitragvon Humen » Fr 15. Mai 2015, 20:59

Humen blieb aus Gewohnheit stehen und wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre er auch stehen geblieben. Doch Gremb schlägt man nichts aus, wenn man weiterhin in seiner Gunst stehen möchte. Deshalb nahm er schweigen am Tisch platz und beobachtete wie Gremb für ihn ein Gedeck herrichtete. Was zu Essen und Trinken war genau das was er sich nun gewünscht hatte.

„Es sind sogar schon 10 Jahre seit dem letzten Besuch, Meister Gremb.“

Doch der Ältere gab keinen Kommentar dazu ab, denn etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit beansprucht. Den ankommenden Vogel kommentierte Gremb jedoch mit starkem Fluchen, welches sich noch steigerte, als er die Nachricht vernahm. Neugierig verfolgte Humen das Verhalten des Schmugglers und löffelte dabei den recht faden Eintopf. Dem Geschmack nach zu urteilen, sollte er besser nicht nachfragen woraus er genau bestand. Da sie nicht in der Stadt waren, konnte man die unappetitlichen Zutaten jedenfalls ausschließen. Doch das wichtigste war: er stillte den Hunger und füllten den Magen.
Auf dem ersten Blick wirkte Gremb schon etwas tatterig und senil, doch dann bewies er außerordentliches Geschickt beim Umgang mit den Tauben. Dennoch fluchte und schimpfte er noch eine ganze Zeit vor sich hin, einiges verstand Humen auch nicht. Erst als der alte Schmuggler wieder zu ihm kam erfuhr der General, was vorgefallen war. Es stellt für die Existenz der Schmugglergilde schon ein Risiko dar, wenn sich zweite Schmuggler in Port Amun breit machten. Besonders für die Zar’Dras könnten somit die notwendigen Versorgungspunkte verloren gehen. Der Ärger war daher durchaus verständlich. Respektvoll wartete er bis Gremb gegessen und getrunken hatte, ehe er die Warnung vernahm und nickte.

„Danke für die Information. Wisst ihr wo noch zuverlässige Leute zu finden sind? Ansonsten hab ich nur kleinere Besorgungen in Port Amun zu erledigen und wollte mit ein paar von unseren Spionen reden. In letzter Zeit sind die Meldungen sehr rar geworden, habe das Gefühl, dass Spione von uns entdeckt wurden.“

Das Bier war nicht das Beste, doch im Vergleich zu dem Gebräu in Torlamun schon eine geschmackliche Steigerung. Die Getreideproduktion in Dras’Loran hat erst in den letzten Jahren richtig Früchte getragen und daher wurde das Bier nur verdünnt ausgegeben. Doch zu einem Wein würde Humen auch nie nein sagen, nur auf Met kann er gern verzichten.
„Kann ich mir eines eurer Pferde ausleihen? Wenn Ihre eine Kappe hättet, würdet ihr mit auch einen großen Gefallen tun.“
Zuletzt geändert von Humen am Fr 15. Mai 2015, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon NPC » Fr 15. Mai 2015, 21:00

Gremb

Mürrisch starrte der Schmuggler in seinen halbleeren Krug. Dies Theater um die Wirtsleute hatte seine Stimmung stark verschlechtert und der Zustand würde sicherlich noch länger anhalten, bis er erfahren hatte, was sich genau in der Gans abgespielt hatte.

Als sein Gast seinen Krug leerte und auf den baldigen Aufbruch zu sprechen kam, brummte Gremb nur was Unverständliches. Man sollte meinen, dass der Sidhe etwas reifer war als diese Dorftrottel von nebenan. Aber nein,.. er war genauso ungeduldig wie alle anderen auch. Dabei hatte gerade er genug Zeit, mit seinen magischen Kräften und der langsamen Alterung.
Mit einem erneuten Brummen leerte der Schmuggler den Krug und stand ohne einen Kommentar auf und schlürfte zu einer Truhe unter dem Fenster. In ihr kramte er suchend herum, die Unordnung darin vollkommen ignorierend. Sortieren würde nichts bringen, am Ende wurden die Sachen einfach nur reingeschmissen und wenn man etwas suchte, dann musste man halt buddeln. So wie er jetzt danach buddelte. Er wusste dass es irgendwo in dieser Kiste lag. So ein Taugenichts hatte es im Stall liegen lassen. Da fand Gremb oft die tollsten Sachen, die auf dem Weg zur Schmugglerbasis verloren gingen. Nur selten kam wer auf den Gedanken den alten Gremb danach zu fragen. Also lagerte alles in der Truhe und wurde irgendwann verkauft oder weiterverschenkt.

Zufrieden fand Gremb das was er suchte und warf es Humen zu. Es war eine Lederkappe, welche Hals und Kopf schützte. Normalerweise trugen die Soldaten solche Kappen unter dem Helm, ordentlich verarbeitet war sie jedoch auch bei Hafenarbeitern beliebt, wenn es stürmisch war, da sie nicht vom Kopf wehte und doch Nacken und Ohren vor dem starken Wind schützte.

Ächzend stopfte er den Inhalt in der Truhe zurecht, damit der Deckel wieder schloss und schlürfte wieder zurück zum Tisch.
„Nehm dir den Fuchs. Sattel liegt vor der Box. Bisschen impulsiv, ansonsten eher ruhig und viele Menschen in der Stadt gewohnt. Aber bring ihn mir ja wieder. Brauch den Gaul noch. Warte,.. hab noch Nachricht für den Hauptmann der Stadtwache. Soll dir Zugang zu den Verließen gewähren. Könnten evtl. tüchtige Männer bei sein. Dienen sicherlich gern eurer Sache, statt weiter im Gefängnis zu hocken.“

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Beitragvon Humen » Fr 15. Mai 2015, 21:58

Humen wartete geduldig, während der Schmuggler in einer Truhe wühlt und scheinbar etwas suchte. Er akzeptierte es, dass der Schmuggler ihn ausschwieg. Je weniger Worte flossen, desto besser. Es gab zu viel Unnützes welches gesagt wurde, nur weil die Freundlichkeit es erforderte etwas zu sagen. Humen war da genauso wie Gimle eher der Typ, der sich ausschwieg und nur das sprach was die Situation aktuell erforderte. Wer zu viel sprach gab genauso viel auch von sich preis, dies konnte ein geschickter Gegner zu seiner Waffe machen. Besonders Vodras war sehr geschickt darin sein Umfeld zu beeinflussen.

Humen wurde aus seinen Grübeleien gerissen, als Gremb ihn mit einem Lederbündel bewarf. Erst beim zweiten hin sehen erkannte er eine schlichte Lederkappe mit geschlossenen Hals. Normalerweise wäre so ein Kleidungsstück unter Humens Würde. Aber seine Würde hatte an diesem Ort leider das Nachsehen. Es war zu gefährlich mit den silbernen Haaren in Port Amun rumzulaufen und so musste er es irgendwie verbergen. Gremb bot ihm wie erwartet ein Pferd an und dazu auch die Möglichkeit einen Kontaktmann zu treffen. Es lief alles so wie er es bisher geplant hatte und mit gefüllten Magen, war auch Humens Laune um einiges gestiegen. Während er nun darauf wartete, dass Gremb seine Botschaft schrieb, löste Humen das Lederband an einem Arm und knotete das lange Silberhaar zusammen, ehe er den Zopf unter sein Wams schob und die Kappe drüberzog. Nun blitzte nur noch der Ansatz ein wenig hervor, doch den direkten Blick auf sein Gesicht und dem verräterischen Ansatz, würde er mit der weiten Kapuze seines Mantels verdecken. Beim Reiten musste die Kappe genügen.

Mit einem Nicken nahm Humen das schmuddelige Pergamentstück entgegen und verließ das Haus, um im Stall das Pferd fertig zu machen. Gimle schaute auf der Veranda nur kurz auf und döste dann weiter. Bis Humen endgültig aufbrechen würde, dauerte es noch etwas. Humen hatte eine Vorliebe für Pferde, dem Suavis war es nur Recht, ihn störte es nicht wenn sein Partner einen Gaul ritt. Genauso wenig störte es ihn aber auch, wenn Humen sich dazu entschloss mit ihm gemeinsam zu reiten. Doch der Größenunterschied machte gemeinsame Ritte nicht gerade bequem. Humen war recht hoch gewachsen, während Gimle für einen magischen Suavis recht klein geraten ist, wobei er immer noch größer war als seine wilden Verwandten.

Humen striegelte den Fuchswallach in seine Box und bereitete das Tier so auf den kommenden Ritt vor. Das Striegeln befreite das Fell von Schmutz und ordnete die Haare, so verhinderte er Druckstellen, wenn der Sattel auflag. Beim Satteln zappelte der Wallach unruhig und drohte Humen mit den Ohren, machte jedoch keine Anstalten ihn zu beißen. Doch der Unmut des Tieres war deutlich. Beruhigend summte der General mit tiefer Stimmte und klopfte die Brust des Tieres um es zu entspannen, während er mit der anderen Hand geschickt den Gurt festzurrte. Nachdem der Fuchs aufgetrenst war führte er ihn aus der Box und stellte die Steigbügel ein. Als Humen aufsaß stand auch Gimle endlich auf, streckte sich genüsslich und folgte dann seinem Partner der im Schritt den Hof verließ.

[tbc Port Amun/Gefängnis von Port Amun]

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Beitragvon Livianna » Mo 28. Nov 2016, 21:11

[tbc von Die nördlichen Ländereien Port Amuns]

Das Himmelsreich ertrank in einer Stille, die der Drache selten wahrgenommen hatte. Ermüdet von diesem Umstand öffnete sie das Maul und reckte die lange Zunge heraus zu einem genüsslichem Gähnen. Ihre Flügel reckte sie bei dem nächsten Schlag und stieß am Ende den letzten Hauch von Atem aus. Die Dunkelheit hatte die Bande bereits umschlungen und der Wegführer war lediglich so gut auszumachen, da ihre Augen an die nächtlichen Flüge gewöhnt waren.
Moony hatte die verstreichende Zeit nicht gezählt in der sie aufgebrochen waren. Während sie noch fraß war der dunkle Kater verschwunden. Als Livianna dies bemerkt hatte, hatte sich auch jenes Mädchen auf den Weg gemacht um die verstaute Tasche mit einigen wichtigen Dingen die Menschen so brauchten wieder zu finden. Es hatte erholsame Ruhe für die Flugechse und die Beute bedeutet. Als das Mädchen zurückkehrte war nichts mehr übrig geblieben und so sah sie selbst ihrer Partnerin zu, wie sie ein wenig Wasser trank und etwas Dörrfleisch aß.
Das Schweigen hatte sie Bestimmt. Selbst dann noch, als Die Sonne begann den Himmel rot zu färben und die ersten Ausmaße des Mondes zu erahnen waren. Erst die Rückkehr Gimles hatte jene durchbrochen. >Wir sollten aufbrechen. Unser Ziel befindet sich etwa drei bis vier Flugstunden Richtung Süden. Eine kleine Schmiede mit zwei Scheunen. Zwei Wegstunden südlich von Port Amun, in Sichtweite der Küste. Treffpunkt ist hinter der größten Scheune. Ich überlasse es euch zu fliegen oder mir zu Fuß zu folgen. Solltet ihr in der Luft folgen, haltet euch bedeckt und über mir – ich weise den Weg. Wir werden einen Bogen um Port Amun schlagen müssen. <, lautete die entspannte Erläuterung als wäre er nie abhanden gewesen.

Sicher war es für den Dunklen klar gewesen, dass sie – eine Drachin – als aller letztes die Möglichkeit des Laufens in Betracht zog. Am Boden wäre sie mit ihrem dunkelblauen Schuppenkleid aufgefallen wie ein Pfau in einer kargen Landschaft. Und da der Vollmond noch einige Tage entfernt war, wäre der Himmel ein sicherer Ort als alles andere. Allerdings stand offen wie ihre Freundin entschied. Undurchdringlich wirkte ihr Angesicht als sie das wenige Hab und Gut der Drachin in die Obhut gab.
Gewiss war sie kein Packesel, jedoch war es für alle Parteien schon immer einfacher gewesen wenn Moony die größeren Dinge bei sich trug. Weniger Reisegepäck bedeutete bei Tagesmärschen ein schnelleres Vorankommen. Selbst wenn der Mensch auf ihr geritten wäre, hätte sie dann die winzige Last der Materialien mitgenommen. Mit der Zeit hatte sich die Drachin daran gewöhnt die ausbalancierte Last am Halse mit sich zu tragen.

Mit einem schmatzen wand sie sich dem Geschehen unten wieder zu. Gimle lief weiterhin voraus und Livianna folgte. Das Mädchen hatte sich doch tatsächlich dazu entschlossen dem Kater zu Fuße zu folgen. Natürlich hatte die Flugechse jene Entscheidung hinterfragt. Kurz rief sie sich das Gespräch in Erinnerungen.

Wieso wirst du ihm zu Fuß folgen?
Ein kurzes Schweigen.
„Weil es ein Befehl ist.“
Ein Befehl?
„Ja.“
Von wem?
Wieder ein Schweigen.
Livi schien nachzudenken.
Dies war wirklich ungewöhnlich.
„Vom Silberkopf.“
Sie hatte wohl nach der richtigen Bezeichnung von Humen gesucht gehabt.
Moony hob die Schuppenreihe über einem ihrer Augen an.
Dann wandte sich die Drachin ab.
Ich verstehe.
Erneut wurde Geschwiegen.
Gutes Mädchen...


Einerseits war sie zufrieden gewesen, dass sich Livi an die Bedingung erinnert hatte.. Andererseits war da auch eine Art der Enttäuschung. Wie dem auch sei. Sie hatte es akzeptiert. Und das schnöde Land von Oben beobachtet bis es immer dunkler wurde.
Lediglich an den Punkten auf der Erde würde sie ausmachen können, ob sie endlich angekommen waren oder nicht. Sie selbst hatte sich immer so nah wie nötig, jedoch so weit wie möglich von dem Duo aufgehalten. Ihre Präsenz war für den Kater gewiss unausweichlich festzustellen.



Eifrig versuchte das Mädchen mit dem dunklen Kater schritt zu halten. Ohne ein Wort zu Gimle war sie ihm gefolgt statt seiner Partnerin. Er hatte es ihnen zwar überlassen wie sie voran gehen wollten, doch Humen hatte diese Wahl niemals aufgestellt. Es war eine Bedingung gewesen – und nur weil er selbst nicht anwesend war, hieß es für die Sidhe noch lange nicht, dass sie nicht mit ihm reisen würde. Gimle war ein Teil von Humen, wie Moony von ihr. Und somit reiste sie im weitesten Sinne bereits mit jenem Mann.
Manchmal vor hast stolpernd legte sie Stück um Stück zurück. Nicht einmal für eine Sekunde wandte sie den Blick vom Kater gen Himmel. Livianna brauchte es nicht, denn Moony konnte sie sehr deutlich wahrnehmen. Lieber konzentrierte sie sich auf den Weg und die Umgebung. Obwohl es größtenteils weite Felder waren die sie zu durchstreifen schienen, blieb ein gewisses Misstrauen gegenüber dieser. Und so tanzte ihr Blick für Momente mal zu aufgeschreckten Vögeln oder anderen Geräuschquellen mit denen sie nicht gerechnet hatte. Aber am Ende hätte man sie wohl auch einfach so mit einem Pfeil erledigen können – wenn man es wollte.

Das Firmament tauchte sich in ein orange, gold und rot bevor die ersten violetten und blauen Farben auftauchten Es wirkte fast so, als würde Gimle das Duo zur brennenden Sonne selbst ziehen wollen. Jedoch hatte er ja vorher selbst die westliche Lage von der Schmiede beschrieben in die er gehen wollte.
Nun lag jenes Problem eher darin, dass sie mit dem Voranschreiten der Dunkelheit orientierungsloser wurde. Recht langsam gewöhnten sich ihre Augen an diese Umgebung, was nicht bedeutete, dass sie den Boden wirklich ausmachen konnte. Aus Liviannas zuvorigen Schritten wurde mehr ein Stolpern und Wankeln. Genervt von sich selbst, biss sie auf ihre Unterlippe während ihr Wille weiter am rechten vorankommen kämpfte. Aufgeben oder langsamer werden stand nicht zur Debatte. Ebenso wenig würde sie sich bei dem stummen Fisch beschweren, der anscheinend die Stille gerade deutlich eher vorzog. Zumindest hatte der schwarze keine Anstalten gemacht ein Gespräch zu führen.


Es schien eine Ewigkeit des Schweigens zu vergehen bis ein Haus in Sichtweite kam, welches Gimle nicht umging. Ganz im Gegenteil, schien der Kater auf jenes zu zusteuern. Ein Schein viel aus einem der Fenster – vielleicht auch dem einzigen. Es waren mehr die Silhouetten die sich immer klarer abhoben, als wirklich einzelne Details. Glücklich am Ende dieser etwas anderen Art der Reise angekommen zu sein, verlangsamte Livianna dann doch ihre Schritte um die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Es war ruhig. Eine angenehme Ruhe welche die Sidhe perfekt trügte.
Die hier lebende Person – oder auch Personen – schienen es sich drinnen gemütlich gemacht zu haben, da sich niemand außerhalb aufhielt.
Jegliche Anspannung von zuvor fiel von dem Mädchen ab. Ihre Schultern sanken ein gutes Stück nach unten während ein Lächeln der Zufriedenheit sich bei ihr einfand.

Von der Ankunft zweier Recht sonderlichen Gestalten waren die Bewohner des Hofes nicht gerade amüsiert. Das eine war zu riechen, gar zu spüren bevor man es sah oder hörte, während das andere doch sehr Stümperhaft sich voranbewegte. Zwar mochte es sich hierbei nicht um einen oder mehrere Füchse handeln, allerdings um Störenfriede die nicht als bekanntes Inventar dieser Umgebung zu registrieren war.
So fing die erste Gans an sich mit der nächsten zu Beratschlagen wer oder was sich dort auf ihren Hof wagte. Die dritte und vierte stimmte ein, bis daraus ein wildes Streitgespräch entkam das in aufgeregtem Geschnatter mit wirren Flügelschlägen und dem unkoordinierten Lauf von der einen Seite zur anderen und dann doch ganz woanders hin begleitet wurde.
Es sollte doch der alte Herr informiert werden, der sich sonst so gut um sie kümmerte. Er wüsse gewiss Rat!


[hr][hr]
17. Kiriat Abends/Nachts? Bin so so schlecht mit Zeiten
Gimle, Licianna, Moony

Während Moony am Himmel fliegt und über die Geschehnisse sinniert, folgt Livianna Gimle. Die eintretende Dämmerung ist dabei nicht gerade hilfreich und so ist sie glücklich, als Gimle ein Haus gezielt ansteuert.
Die Gänse bemerken die zwei Fremden, wodurch sie unter Flügel schlagen aufgeregt schnattern.

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Beitragvon Humen » Mo 2. Jan 2017, 23:20

[tbc von Die nördlichen Ländereien Port Amuns]

Gimle

Ein wenig erstaunte es den Suavis doch, dass die Sidhe sich entschloss ihm zu Fuß zu folgen. Sie zog damit gradlinig die Anforderungen von Humen durch, auch wenn es Gimle ziemlich egal war, was sie machte, Hauptsache sie kamen an. Anderseits verärgerte es ihn auch. Denn nun musste er seinen Schritt zügeln, damit der Zweibeiner nicht den Anschluss verlor und orientierungslos in der Walachei herumirrte. Eigentlich konnte ihm das genauso egal sein, doch sie könnte dadurch andere Sidhe treffen und sich vielleicht verplappern was Humens Anwesenheit in diesem Land angeht.

So blieb dem Suavis nichts anderes übrig als nur locker vor sich hin zu traben, immer noch ein ziemlich zügiges Tempo für einen Zweibeiner, doch ein langsames Tempo für seine Rasse. Suavi waren vielleicht keine Ausdauerläufer, doch in einem flotten Trott kamen sie durchaus schneller voran. Was Gimle jedoch nicht beachtete, war der unebene Untergrund. Für seine weichen Pfotenballen, stellten die Unebenheiten keinerlei Probleme dar, doch der Mensch mit seinen platten Füßen, kam öfters in Stolpern. Nur deswegen würde der Suavis nicht den Weg ändern, es war ihre eigene Entscheidung ihm zu folgen, vielleicht war es auch eine Art der Prüfung und insgeheim, bewunderte er die Sidhe für ihre Ausdauer.

Als die letzten Strahlen der Sonne sein Fell in ein sattes Orange tauchten, zügelte er doch unauffällig das Tempo, denn in der nun schlagartig einkehrenden Dunkelheit, verschmolz sein Fell mit den Schatten der Umgebung und die Gefahr, dass sie den Anschluss verlor wuchs. In der Ferne konnte der Suavis erkennen, wie die Lichter der Stadt entzündet wurden, doch sie waren zu weit entfernt, als dass jemand sie erkennen konnte. Mit der Dunkelheit wuchs auch seine eigene Aufmerksamkeit. Seine Augen sondierten jede Bewegung und seine Ohren drehten sich unruhig umher, jedes Geräusch analysierend. Doch bis auf den schnaubenden Atem und trampelnden Schritte des Menschen, schien die Landschaft wie ausgestorben. Ohne Orientierung an der Tageszeit, erschien der Rest der Strecke wie eine Ewigkeit, ehe die Lichter eines einzelnen Hofes immer größer wurden. Je näher sie dem Hof kamen, desto intensiver wurden die Gerüche welche ihn umgaben: eine Mischung aus Pferdedung, Geflügel und Mensch. Das Begrüßungskomitee ließ auch nicht lange auf sich warten. Mit Schnatten Pfeifen und Fauchen schlug die Gänsehorde von Gremb Alarm und es dauerte auch nicht lange, dass ihr Besitzer mit einer Armbrust im Anschlag, in der Tür stand. Beleuchtet von einem Kaminfeuer, dass im Inneren des Hauses brannte. Gimle ignorierte die Gänseschar und knurrte nur verstimmt über den Lärm und den einzelnen Exemplaren, die meinten ihn zu zwicken. “Hier ist Gimle, Meister Gremb. Humen ist noch in der Stadt. Ich bringe eine Sidhe mit. Wir würden hier gerne auf meinen Partner warten.” Zu Livianna gewandt fügt er hinzu: “Lass deinen Drachen in der Baumschonung, hinter der großen Scheune landen - da wittern die Gänse sie nicht.” Abwartend wie Meister Gremb reagieren würde, setzt sich der Suavis auf die vorgebaute Veranda und ließ die Sidhe in das Licht der Tür treten.




17. Kiriat Abends
Gimle, Livianna, Moony, Gremb (NPC)

Gimle nimmt kaum Rücksicht bei der Reise und ignoriert Liviana weitesgehend. Bei Gremb angekommen nennt er Grund für ihren Besuch

Humen

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Grembs Schmiede

Beitragvon NPC » Mo 2. Jan 2017, 23:25

Gremb

Der Alte wollte sich keinerlei Gedanken um den Zar’Das Hauptmann machen, der nun inmitten der turbolenten Handelshauptstadt von Thalia steckte. Sollte sich der Silberschopf zu dusselig anstellen, würde er schon sehen wo er landete. Am Wahrscheinlichsten mit neuer Halskette an einem netten Holzbalken. Schnaubend unterdrückte er einen Fluch, wieso dachte er nun doch an diesen vermaledeiten Kerl? Was ging ihm eigentlich Humens Schicksal an? Oder das der hässlichen Katze oder seinem Herrchen mit der Echse, der brav in Torlamun geblieben ist?
Wie viele törichte Narren wurden ihm regelmäßig geschickt, auf der Suche nach Anschluss und Verbindungen? Wie viele hatte er schon über die Schmugglerbanden nach Torlamun geschleust, nur um sie nie wieder zu sehen. Lebten diese Dummköpfe noch? Dümmköpfe waren sie allesamt, wer war schon so verrückt sich überhaupt diesem törichten Kerl von Vodras anzuschließen, der wie ein Trotzkopf in seiner Sandburg hockte und darauf wartete, dass sich die Menschheit bei ihm entschuldigte.

Diese Grübeleien störten den alten Schmied und Schmuggler am meisten und so entzündete er sich ein kleines Kaminfeuer und schnappte sich seine Sense, welche an der Wand lehnte. In solchen Momenten gab es nichts besseres als Werkzeuge zu reparieren.
Die Sonne ging bereits unter und das Kaminfeuer bot den einzigen Lichtschein in seiner recht kargen Behausung. Seine Gedanken schweiften doch wieder zu seinen Sorgenkindern, während er mit seinem Schleifstein sorgfältig das Schneideblatt der Sense schärfte und polierte. Es war eine eintönige und befriedigende Arbeit. Mit langsamen und bedächtigen Bewegungen zog er den Schleifstein über das Metall, genoss den hellen singenden Klang, der dabei entstand. Ein Zeichen der hohen Qualität - Gremb mochte zwar hauptsächlich als Schmuggler sich verdienen, doch das Schmiedehandwerk war sein zweites Brot und vorallem seine Leidenschaft. Langsam verloren sich seine Gedanken in die Arbeit und vergessen waren die Sorgen, es gab nur noch ihn und die Klinge die es zu schärfen galt.

Es waren die Gänse, welche ihn von seiner Arbeit ablenkten. Fluchend legte er sein Werkzeug ab und schnappte sich die Armbrust, welche immer neben der Tür hing, und öffnete die Tür. “Wer stört um diese Zeit!”
Die tiefe Stimme die Antwortete, kam Gremb nicht bekannt vor, doch die Namen die sie nannte. Erschrocken zuckte der Schmied etwas zusammen, als sich wie aus dem Nichts ein schwarzer Schemen aus der Dunkelheit löste und selber nicht mehr wie ein wahrgewordener Schatten zu sein schien. Es war der Kater von Humen, doch so selten wie die Katze das Maul aufmachte, war es nicht verwunderlich, dass ihm die Stimme nicht bekannt vorkam. Hinter dem Kater kam eine junge Frau aus der Dunkelheit, ihr helles Haar war ein unnatürlicher Kontrast zu der dunklen Fellfarbe des Katers. “Nun gut,.. dann tretet ein. Hat sich der Silberschopf in der Stadt verlaufen? Die Tore sind schon länger zu - heute wird er nicht mehr kommen. Übernachten könnt ihr in der Scheune, könnt nur etwas unruhig werden. ” Hatte der Kater nicht auch noch was von einem Drachen erzählt? War da nicht auch das Flügelschlagen zu hören? Das fehlte dem Schmied noch: eine Flugechse die seine Tiere scheu machte. “Passt mit eurem Drachen ja auf, dass er mein Vieh nicht erschreckt - sonst wird die Milch sauer.” Die Armbrust wieder an die Wand lehnend, trat Gremb zurück zu seinen Platz am Kamin und überließ es den Nachkömmlingen die Tür zu schließen, während er wieder seine Sense und Schleifstein aufnahm. “Was führt so ein hübsches Ding wie dich zu solch Gesindel wie denen?” Der Schmiede blickte von seiner Arbeit nicht auf, Gastfreundschaft hatte auch bei ihm seine Grenzen und diese waren um diese Uhrzeit definitiv erreicht.



17. Kiriat Abends
Gimle, Livianna, Moony, Gremb (NPC)
Beschäftigt sich mit den Gedanken, wie es wohl Humen in der Stadt ergeht und was mit den anderen Zar'Dras ist, die er je vermittelt hat. Lenkt sich dann mit der Bearbeitung der Sense ab. Ist über ide Störung verärgert und lässt die Besucher zwar ein, zeigt ansonsten aber wenig Freundlichkeit

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Grembs Schmiede

Beitragvon Livianna » Di 31. Jan 2017, 22:25

Die knappe Zeit reichte kaum für drei tiefe Atemzüge. Die Gänse, welche so frivol um Aufmerksamkeit schrien, ließen die Sidhe leicht zusammen zucken und leiteten den Befehl der Anspannung direkt an jede Muskelfaser weiter. Abgesehen vom Geräuschquell konnte sie selbst kaum etwas ausmachen. Hin und wieder huschte einer der Schatten durch das Licht vom Fenster doch das war es auch schon. Im gleichen Moment wo sich der Mensch wieder fassen wollte, wurde auch schon eine Tür geöffnet aus dessen Licht der Schatten vom Besitzer trat.
Vom Licht geblendet und der Situation etwas überrumpelt zog sie die Luft scharf ein, dabei mit den Augenlidern blinzelnd. Als dann auch noch die Gänse sich einer Angriffslustigen Schar über den Kater und sie her machten kniff sie vor Schmerz die Augen zusammen. Den Drang die Federviecher weg zu treten oder an zu kokeln vergrub sie tief in sich hinein. Immerhin bezweifelte Livianna gerade sehr, dass der Fremde in der Tür mit einer Schaufel auf sie deutete und sterben wollte sie gewiss nicht.

Angespannt wartete sie den etwas kleineren Dialog zwischen dem Kater und Meister Gremb – wie Gimle ihn genannt hatte – ab. Vieler Worte bedurfte es nicht und so folgte ohne das Abwarten auf jegliche Einwände vom Meister Gremb die Anweisung an die Sidhe bezüglich des Drachens. Ihre Augen tanzten für eine Sekunde zum Kater uns fixierten ihn. Ihre Gedanken spielten mit der kurzen Überlegung ihn zu korrigieren, bevor sie feststellen dass dies Kleinode für Desinteressierte wäre. So folgte lediglich ein leichtes Nicken auf seine Anordnung hin.
Ihren Geist für die Flugechse öffnend, vermittelte sie Gimles Worte. Mühe ihre Partnerin ausfindig zu machen in dieser Dunkelheit gab sie sich nicht. Stattdessen wanderte ihre Aufmerksamkeit wieder kurz darauf zu Gimle und Meister Gremb. Ersterer war in das Licht getreten und schien auf sie zu warten. Ohne es weiter hinaus zu zögern folgte sie in den Lichtschein. Ihre wachen Augen legten sich auf den Mann in der Tür. Leise Atmete sie aus. Ihren Kopf neigte sie ein wenig nach unten: „Verzeiht die späte Störung.“

Als der Herr des Hauses sie hinein bat wartete sie einen kurzen Augenblick ob der Suavis nicht zuerst eintreten würde, bevor sie selbst hinein ging. Die wohlige Wärme des Kamins schlug ihr einer Wand gleich entgegen und lockte mit Entspannung. So ganz wollten ihre Muskeln dem Frieden dann doch nicht glauben. Zu schnell hatten sie sich entspannt bevor die schnatternden Geier dem einen Strich durch die Rechnung gezogen hatten.
<i>>Passt mit eurem Drachen ja auf, dass er mein Vieh nicht erschreckt - sonst wird die Milch sauer. <</i>, drangen die Worte an sie heran als sie gerade die Tür hinter sich schloss. Die Milch sauer.. Was die Menschen doch für Sorgen hatten. Eine Antwort würde Gremb darauf jedoch nicht bekommen. Es gab einfach keine. So blickte Livianna sich doch lieber etwas um, als der Alte sich bereits wieder hingesetzt hatte. Ihre Mundwinkel zuckten leicht bei dem Anblick der Sense, den Anblick der Szene für einen Moment noch einschätzend ließ sie seine Frage auf sich wirken. Es war wirklich ein komisches Bild was Meister Gremb von sich gab. Dies nicht einmal in einem belustigendem Sinne.
„Ihr meint abgesehen von dem Kater?“ Ihr Blick legte sich auf das Gesicht von Gremb. Sicher war dies kein Mann der höflichen Konversationen. Dafür fiel er schon zu direkt mit der Tür in das sogenannte Haus. Irgendwo fühlte sie sich schon etwas übertölpelt und hatte doch keine Antwort parat. Vielleicht lag es daran, dass seine Frage im Gegenzug zu viele andere aufwarfen. Wie warum er von Gesindel sprach, da er doch selbst mit ihnen zumindest kooperierte. Wie er überhaupt auf die Frage kam und in wie weit es ihn anging oder er in der Hinsicht als Vertrauenswürdig galt.
„Man könnte sagen das eigene Gesindel.“, gab sie von sich, während ihre Augen das Haus musterten. Am Ende entschloss sie sich doch lieber sich an einen freien Platz an der Wand an zu lehnen. Bei weitem war es nicht so bequem wie sich zu setzen, doch ob das Setzen an sich nicht eine unbekannte Reaktion nachzog wollte sie nicht austesten.
Irgend etwas in ihr riet ihr einen gewissen Abstand zu Gremb zu halten. Was genau es war konnte sie nicht sagen, doch sie würde ihn eher mit Vorsicht genießen.


Moony näherte sich dem angegebenen Ort. Als Livianna ihr den Weg frei gelegt hatte, hatte sie nebst den Gefühlen auch die Gedanken aufgeschnappt. Obwohl ihre Partnerin keine Worte nutzte oder sie direkt an sie richtete – abgesehen vom gesprochenen Wort – wusste Moony immer wohin es ging. Vielleicht war dies das spezielle an ihrer Bindung.
Darum bemüht den nervigen Gänsen und anderem Getier aus dem Weg zu gehen flog sie in einem kleineren Bogen um die Scheune herum. Sobald die Drachin jene Baumschonung ausgemacht hatte ließ sie sich sinken. Einen Moment hielten die Flügel still bevor sie wieder schlugen. Ihr hinterer Leib sackte nach unten bis die Klauen den Boden unter sich fühlten und der Oberkörper ohne Probleme folgen konnte. Noch bevor sie die Flügel an den Leib drückte, blickten die scharfen Augen um sich. Sogen die Umgebung auf so gut es ihnen gelang.
Der Treffpunkt war ein wahrlich abgelegener Platz. Und zugleich wirkte er strategisch Sinnvoll. Sachte zog sie die Muskeln mit den ledrigen Membranen an ihren Körper bevor sie sich entspannte. Sie war nicht müde, wollte aber auch kein Aufsehen erregen, darum würde sie warten und die Lage im Blick behalten. Zumindest noch für eine Weile.





17. Kiriat Abends
Gimle, Livianna, Moony, Gremb (NPC)

Livi untersteht dem Drang die Gänse abzufakeln als diese wild herum schnatten. Auf Grund der Situation verlässt sie sich größten Teils auf Gimle und folgt der Einladung von Gremb mit einer kurzen Entschuldigung für die Störung.
Misstraut Gremb etwas und gibt kurz angebundene Antworten.
Moony umrundet die Scheune um zu der Baumschonung zu kommen und hält nach einer Landung noch die Umgebung im Blick.

Livianna

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