Straße zwischen Gil'Leading und Halum

Von Gil'Leading bis Port Amun

Moderator: Taran

Straße zwischen Gil'Leading und Halum

Beitragvon Aleister » Sa 14. Okt 2017, 13:12

cf: Ongars Kaufmannsladen

„Und das war alles?“

„Das war alles Herr. So lief es ab.“

Melvan sah Aleister fest in die Augen.

„Der Kampf mit diesem…Biest von Suavis sah wirklich gefährlich aus! Für einen Moment dachte ich, es wäre vorbei mit ihr. Ich meine, sie ist ja noch recht jung und eine...naja, Frau eben. Ich war etwas überrascht, als ich sie sah.“

Der dunkelblonde Mann setzte ein nachdenkliches Gesicht auf, wie um seine Aussage zu unterstreichen. Dann wurde er blass und gestikulierte wild mit seinen Händen. „Nicht, dass ich Euer Urteilsvermögen in Frage stellen will!“

„Schon gut, Melvan. Es war nicht meine Wahl.“

„Ach so?''


Ein Kribbeln hinter der Schläfe holte Aleister aus dem Zimmer der Blauen Tulpe in die Realität zurück. Sie näherte sich.

Eine Brise wehte in seine Richtung und warf sein Haar zurück. Es duftete nach Blüten und Gräsern. Kaum ein Stückchen aus Gil'Leading heraus und schon war die Luft so anders. Munteres Vogelgezwitscher anstatt dem Gurren der Tauben.

Sein Blick schweifte über die wirbelnden Grashalme, die sich in der Mittagssonne ölten und dann den Himmel. Ein Falke zog dort friedlich seine Kreise. Kaum Wolken. Ein guter Tag zum Reisen.

Das Tor der Hauptstadt hockte wie ein lauernder Wolf in der Ferne. Reisende und Händler, Wachen und Bauern strömten einer Schafherde gleich hinein in sein offenes Maul und - nachdem sie von der Stadt zerkaut und verdaut worden waren - wieder heraus. Bald müsste auch seine neue Reisebegleitung samt Pferd von ihr ausgespuckt werden. Und hoffentlich ohne Umschweife den Weg hinunter traben. Von der Anhöhe hier hatte er jedenfalls alles gut im Blick.

Im nächsten Augenblick ertönte ein vertrautes Plumpsen und Scheppern hinter Aleister.

"Da bist du ja. Ich freue mich, dass du meinen Ruf gehört hast. Sonst hätte ich improvisieren müssen."

Der große Kopf des Greifenweibchens stupste ihm vertraut in die Schulter.

"Bin in der Nähe geblieben. Für den Fall, dass es glatt läuft. Alle Spuren beseitigt."

"Hervorragend, Thethys."

Seine Hand fuhr durch die weichen Federn an ihrer Wange und er wandte sich seiner Partnerin zu. Ihre Rüstung war einigermaßen sauber, die Blutflecken abgewaschen. Dennoch, sie musste gereinigt werden.
Ihre Federn zeigten ein paar Schecken auf. Nicht die üblichen schwarzen, diese hier waren cremefarben bis gelblich.

Wechselt sie jetzt noch in ihr Sommerkleid?

Große, gelbe Augen blickten den Sidhe erwartungsvoll an.

"Wie lief es?"

"Einigermaßen nach Plan. Allerdings solltest du wissen, dass sich aus dem Ganzen eine…neue Situation ergeben hat."

"Was meinst du?"

Greife waren schwierig. Thethys bildete da keine Ausnahme. Leicht reizbar und angriffslustig, war er sich fast sicher, dass es zwischen ihr und Emma Reibungen geben würde.

"Wir bekommen Gesellschaft. Eine junge Frau, etwa Anfang 20. Sie wurde mir als Ongars Tochter vorgestellt und begleitet uns vorläufig. Wie lange genau steht noch nicht fest."

Da war es. Thethys gelbes, dünnes Augenlid zuckte merklich.

"Da sie zu Pferd ist und keine von uns, können wir natürlich nicht fliegen."

Empörtes Schnauben.

"Sie ist recht vorlaut. Lass dich nicht provozieren und sei nett zu ihr."

"Ein vorlautes Weib, das nicht mithalten kann? Ich kann es kaum erwarten!" Thethys knurrte und ihre Nackenfedern stellten sich auf.

"Urteile nicht zu früh. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagt man. Vielleicht versteht ihr euch blendend."

"Was!?"

"Ich necke dich bloß. Also, bleib freundlich. Du bist die Ältere und ich habe keine Lust auf Zank."

Thethys senkte den Kopf und murmelte sich etwas in den Bart.

„Dann warten wir doch näher an der Straße. Gerade nicht so viele Leute, die einen dumm anglotzen.“

„Guter Vorschlag.“

Beide, Sidhe und Partner, begaben sich von der Wiese zum Wegesrand. Ein älterer Mann mit Strohhut und fleckigem Hemd führte gerade summend einen mit Obst und Gemüse beladenen Ochsenkarren an dem illustren Pärchen vorbei. Demütig senkte er das Haupt, als er erkannte, wer sie waren und ließ vor Schreck einen angekauten Halm auf die Erde fallen.

„Oh, genau das meinte ich. Wenn der Kerl weiter so dumm glotzt...fresse ich seinen Ochsen.“




20. Kiriat, zur Mittagszeit
Vor den Toren der Stadt vereinen sich Thethys und Aleister, der seine Partnerin über die Zustände der nächsten Zeit aufklärt. Sie zeigt sich wenig begeistert, worauf er sie ermahnt, sich zu benehmen. Beide warten nur noch auf Emma.

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Beitragvon Emma » Sa 21. Okt 2017, 16:42

cf: Ongars Kaufmansladen

Und so ritt sie durch die Tore hinaus. Die Tore die ihre Heimat waren. Wer weiß wie lange sie diese nicht mehr sehen darf.
Emma pustete gegen ihren Pony. Was für ein Schlamassel.
Der Habicht sah hinter ihr auf dem Sattel dort war eigens eine Stange für ihn angebaut worden, damit der Reiter für längere Strecken beide Hände frei hatte.
Um die Mittagszeit war schon einiges los auf der Strasse und Emma trieb missmutig ihr Pferd an.
"Wo steckt dieser Kerl nur?"
Sie hob die Hand über die Augen, damit die Sonne sie nicht blendete.
Es dauerte einen Moment bis Emma unter den ganzen Menschen denjenigen entdeckte den sie suchte.
Sie zog die Nase kraus.
Dann trib sie ihr Pferd nohcmla an und trabte zu dem Halbelf und dem Greifen.
"Hallo, da bin ich! Können wir los?"




20. Kiriat zur Mittagszeit


Emma trift auf Aleister und Thethys

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Beitragvon Aleister » Di 24. Okt 2017, 15:09

(ooc: damit es nicht zu verwirrungen kommt, die farbe ist, wenn al gedanklich zu thethys spricht und die hier, wenn thethys gedanklich zu al spricht~)

Entgegen Thethys' Hoffnung hatte der Verkehrsfluss zugenommen. Und sie war der störende Fels in der Brandung. Nur, dass das Wasser keine leckeren Fische an sie herantrieb, sondern glubschäugige Menschen.

Ich hasse diese Gegend.

"Mama, schau mal! Ein Greif mit Panzer! Meinst du, wenn ich groß bin, kann ich auch so einen haben?"

Ein süßes, kleines Herzchen mit funkelnden Rehaugen spazierte an der Hand seiner Mutter vorbei, das Fingerchen unverhohlen auf die Greifin gerichtet.

Wie putzig!

"Pscht! Sei still und komm." Die junge Mutter erhöhte ihr Tempo, sodass der Junge fast stolperte, und deutete ein verlegenes Nicken in Aleisters Richtung an. Der ignorierte das Geschehen, wie immer.

Thethys schaute dem Goldschopf nach, bis eine neue Figur sich vor Mutter und Kind drängte - eine missmutig dreinblickende, junge Reiterin mit fransigem Pony, auf einem der behuften Grasfresser, die die Menschen so liebten.

Thethys reckte ihren Hals. Was lief die ihr einfach so ins Bild!? Obwohl…war das etwa ein dressierter Vogel, der da auf der Stange an ihrem Sattel hockte?

Das sieht ja drollig aus mit der Haube…

Das ist sie.

Als die Reiterin mit beiden auf gleicher Höhe war, hielt sie ihr Pferd an.

"Hallo, da bin ich! Können wir los?"

Thethys musste ein Glucksen unterdrücken. Sie linste zu ihrem Partner. Aleister verzog keine Miene, darin war er gut. Aber dieses Funkeln, das sich für den Bruchteil einer Sekunde in seinen Augen spiegelte, kannte sie…
Eine von seinen Mädels hätte sich das nicht gewagt.

"Seid gegrüßt, Emma. Ihr kommt gleich zur Sache…also gut. Das ist meine Partnerin, Thethys. Thethys, Emma."

"Freut mich."

Thethys schenkte Emma den neutralsten Blick, den sie kannte und drehte dann ihren Schnabel Richtung Halum.

Der Sidhe griff nach dem Zaumzeug und beförderte sich mit einem Schwung auf den glänzenden, schwarzen Sattel des Greifenrückens. Diese setzte sich in Bewegung und die Massen vor ihnen trieben keilförmig auseinander.

"Ist der Vogel ein Abschiedsgeschenk von Ongar?", erkundigte Aleister sich, die Nase starr nach vorn gerichtet.




20. Kiriat, zur Mittagszeit
Emma trifft auf das Sidhe-Pärchen. Aleister stellt sie und Thethys einander vor. Die Greifin findet Emma recht amüsant, bleibt aber neutral-desinteressiert in ihrem Auftreten. Die Reise beginnt.

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Beitragvon Emma » Mi 1. Nov 2017, 14:21

Emma nickte dem Greifen höflich zu. Ihre Miene blieb dabei völlig ausdruckslos. Sie hatte sowas von keine Lust auf diesen Ausflug. Keine Lust auf den Greifen und ihre anfängliche Neugierde wegen Aleister war inzwischen auch zu einem brummligen Ton in ihrem Innersten verblasst.

Der, schwang sich für sein Alter recht elegant auf den Greifen der sich dann auch sofort in Bewegung setzte.
Emma trieb ihr Pferd an und war kurze Zeit später auf gleicher Höhe mit Aleister. Das hieß er konnte immer noch gut von oben auf sie herab schauen. Emma hob ihr Kinn und achtete darauf so auszusehen als ob sie sich dieser Größenunterschied nichts ausmachen würde.

Sie stierte geradeaus und versuchte sehr erhaben auf ihren Pferd auszusehen, auch wenn sie innerlich am liebsten ihre Messer gezogen hätte und mit einem Schrei durch den Pöbel gerannt wäre und deren unnützes Leben beendet hätte.
Sie fühlte sich innerlich zerfetzt, zerrissen, alleine gelassen.

Es war als lag ein großer Fels auf ihrer Brust, der ihr das Atmen erschwerte.
Laut losschreien. Genau das währe jetzt das RIchtige...
Statt dessen holte sie tief Luft und heftete ihren Blick auf die Straße vor sich, die sich wie eine graue Schlange bis zum Wald schlängelte, um dann darin zu verschwinden.
Aleister holte sie aus ihren Gedanken:
"Ist der Vogel ein Abschiedsgeschenk von Ongar?"
Emma zuckte unwillkürlich zusammen und sah kurz scheu zu Aleister hinauf. Sein Blick war starr nach Vorne gerichtet.
Sie tat es ihm gleich und antwortete:
"Er will Berichte über meine "Abenteuer"! Ständig muss er über alles informiert sein.
Der letzte Satz kam etwas leiser und hörte sich eher wie ein Vorwurf an.
Dann drehte sie wieder ihren Kopf zu Aleister.
"Darf ich fragen was Wir in Halum zu tun haben?"




20. Kiriat zu Mittagszeit
Emma versucht stark zu sein und fragt Al nach dem Sinn der Reise.

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Beitragvon Aleister » Sa 11. Nov 2017, 18:30

„Nichts. Wir werden dort übernachten und unsere Vorräte auffüllen. Vielleicht entdeckt Ihr etwas Interessantes für Euer Pferd.“, antwortete der Sidhe. Ihr Ton klang schon merklich besser. Vielleicht hatte sie doch so etwas wie Manieren.

Erwarte nicht, dass ich mich zu den Pferden in den Stall stelle. Die stinken und legen überall ihre Riesenköttel.

Die Halumer nehmen ihre Pferde sehr ernst. Bei den Rindern ist sicher noch ein Platz für dich.

Ha-ha! Übrigens, deine Begleitung macht mir Sorgen. Schaut drein wie 7 Tage Regen...

Thethys schwatzte munter in Gedankensprache weiter, aber Aleister blendete sie aus. Ihn beschäftigte etwas anderes. War dieser Vogel wirklich nur Überbringer harmlosen Briefwechsels? Hoffentlich hatte Ongar das Tier gut dressieren lassen. Es musste nur der falsche Mann am falschen Ort einen Pfeil abschießen und an seinem Mittagessen eine Nachricht finden, in der sein Name stand...

„Versucht, Ongar das nicht übel zu nehmen. Es ist seine Art. Und Ihm liegt viel an Euch.“ Zum ersten Mal seit ihrer Begrüßung schaute er Emma an. Als wäre der Grund dafür irgendwo in ihr Gesicht gemeißelt.
„Es mag Euch vorkommen wie eine übertriebene Sanktion. Aber wenn Ihr meine Meinung hören wollt, so glaube ich eher, der gute Ongar will Euch auf etwas vorbereiten...“ Der Halbelf schmunzelte und richtete seinen Blick wieder geradeaus.

Die Reihen der Leute lichteten sich allmählich und das Passieren wurde angenehmer. Die Fußgänger, die ihnen entgegenkam, drängten sich freiwillig an den Wegesrand. Aber nicht, ohne dem Gespann hinter seinem Rücken neugierige Blicke zuzuwerfen.
Thethys beschleunigte ihren Schritt ein wenig und neigte den Kopf um zu sehen, ob das Pferd mitkam.




20. Kiriat, zur Mittagszeit
Emma bekommt auf ihre Frage eine ernüchternde Antwort. Thethys jammert über den bevorstehenden Aufenthalt in Halum, während Aleister Ongars „Brieftaube“ besorgt stimmt. Er lenkt dann das Gespräch auf ihn um.

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Beitragvon Emma » Fr 24. Nov 2017, 19:39

Oh wie sie es hasst als kleines Mädchen dahingestellt zu werden. Sie war eine Frau. Vollkommen mit allem ausgestattet was zu einer Frau gehörte...
Misbilligend rümpfte sie die Nase als Aleister ihr erklären wollte das Ongar irgendwas für sie geplant hatte.
Sie war absolut erwachsen ihre eigenen entscheidungen zu treffen. Es war kein Problem. Sie könnte jetzt einfach das Pferd wenden und im gestreckten Gallop davoneilen...

Ihre Wangen färbten sich rot vor Zorn doch ihr Blick war weiterhin stur geradeaus gerichtet.
Nein, so einfach würde sie es den Kerlen nicht machen. Wo sollte sie denn jetzt hin. Der Greif wird sie in nullkommanix eingeholt haben und zurück konnte sie nicht...
Sie würden noch merken wie es ist sie am Hals zu haben.
Ein kurzer vernichtender Blick traf Aleister, der anscheiend in innerer Zwiesprache mit seinem Reittier hatte.
Du willst mir also nicht sagen, was du vor hast... na warte dir geb ich´s.

"Wenn Du es eilig hast, so habe ich nichts dagegen wenn du schon mal... vorfliegst! Ich werde mit dem PFerd so schnell wie möglich nachkommen und wir treffen uns dann in Halun."
Sie blickte nach oben sah dem langen Kerl fest ins Gesicht.
Innerlich betete sie, daß er damit einverstanden war und ihr endlich den so erwünschten Freiraum lässt.




20. Kiriat Mittags
Emma fühlt sich mißverstanden und falsch behandelt. Sie braucht jetzt ein wenig Zeit für sich und versucht ALeister davon zu überzeugen schon mal nach Halum vorzufliegen.


Aleister mit Thethys, Emma

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Beitragvon Aleister » Mo 27. Nov 2017, 23:02

Auf Emmas Frage verlangsamte Thethys ihr Tempo und drehte interessiert den Kopf herum. Es fiel ihr schwer, ein kehliges Lachen zu unterdrücken. Die Kettenglieder ihrer Rüstung klackerten vergnügt.
Kaum zu glauben! Dieses freche Weibsstück hat ganz schön Mumm. Und sie hat ihn geduzt, Fettnäpfchen der Stufe 2.

Fast hatte die Greifin Mitleid mit ihr. Sie hatte ja keine Ahnung, auf was für ein Spielchen sie sich mit ihrem Verhalten einließ. Denn eines war klar, dieser komische Ongar hin oder her - wären sie erstmal im Anwesen angekommen, würde ihr die Aufmüpfigkeit schneller vergehen, als sie sich ihren Pony aus dem Gesicht pusten konnte.

Aleister folgte dem Beispiel seiner Partnerin und drehte sich zu seiner dunkelhaarigen Begleitung. Mit frostiger Miene studierte er ihre Züge. Ihre Stimme war ruhig gewesen, ja, aber ihre Gesichtsfarbe sprach Bände. Rot angelaufen war sie, im Begriff zu explodieren, und jeder ihrer Blicke, der ihm galt, ein Dolch.
Er hatte es eilig? Wohl eher sie, und zwar ihn loszuwerden. Ihn zu adressieren wie einen ihrer Kumpels aus der Gosse war eine Sache, aber ihn für einen Idioten zu halten, eine andere.

Lass sie doch., funkte Thethys dazwischen. Wenn sie wegen der Sache moppelig ist, braucht sie vielleicht nur etwas Zeit um runterzukommen. Und ich müsste hier nicht auf der Erde kriechen wie ein Gaul. Außerdem habe ich Hunger, und...

Das geht nicht, Thethys. Ich bin vorerst für sie verantwortlich, so sehr mir dieser Gedanke missfällt. Das Fräulein hat irgendetwas ausgeheckt. Oder würde es tun, sobald wir außer Sichtweite sind.

Dennoch hatte seine Partnerin vielleicht nicht Unrecht. Immerhin war der Vorschlag Ongars sehr plötzlich gekommen und Emma hatte kaum Zeit gehabt, diese neue Situation für sich zu „verarbeiten“. Es war lange her, dass er in ihrem Alter war. Aber etwas Derartiges hätte ihn damals vermutlich auch missmutig gestimmt.

Der Halbelf, die Augen mittlerweile wieder nach vorne gerichtet, sagte:“Ihr wisst, dass ich Euch nicht hier alleine lassen kann, Emma. Ongar hat sich klar ausgedrückt. Ihr wollt ihm doch gewiss keinen Kummer bereiten...
Hier ein kleiner Kompromiss: Ihr bleibt brav auf der Straße und vielleicht traue ich Euch nach der halben Strecke zu, den Rest alleine zurückzulegen. Trefft mich am Gasthaus. Es gibt nur eines.“
Thethys erhöhte ihr Tempo. Es war klar, dass der Sidhe nicht mehr mit sich verhandeln ließ.

Die Greifin stieß sich ab und nur wenig später war Emma nur noch ein kleiner Punkt irgendwo auf dem Erdboden. Viele Meter über und einige vor ihr schwebte sie, die Frau und ihr Pferd keine Sekunde aus den Augen lassend.
Das ging eine ganze Weile so, Stunde um Stunde. Glücklicherweise spielte der Wind mit, sodass das Mischwesen sich kaum anstrengen musste, um sich in der Luft zu halten.

Es dämmerte bereits, als Aleister sie ansprach:Wir sind mehr als weit genug von Gil‘Leading entfernt. In eineinhalb, maximal zwei Stunden erreicht sie die Stadt. Wir fliegen jetzt los und wenn sie nicht pünktlich da ist, suchst du sie und bringst sie mir. Töte das Pferd, wenn du musst.

Verstanden. Den Gaul rieche ich sowieso 10 Meilen gegen den Wind.

Thethys stieß einen gellenden Schrei aus und sie rauschten davon.

tbc: mitten in Halum





20. Kiriat, Mittagszeit bis Dämmerung
Dem „Vorschlag“ Emmas stimmt Aleister nur bedingt zu. Er vermutet, dass sie etwas ausheckt und lässt sie alleine, fliegt aber mit Thethys nur so weit voraus, dass sie die junge Frau stets gut im Blick haben und sie jederzeit einholen könnten. Später, als es bereits dunkelt, fliegt er mit Thethys zur Stadt voraus. Sollte Emma nicht pünktlich in Halum aufkreuzen, würde die Greifin sich auf die Suche nach ihr machen...

Spieler: Aleister mit Thethys, Emma
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Beitragvon Emma » Mi 27. Dez 2017, 11:00

Also dieser lange Lulatsch überraschte sie immer wieder. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.
Mit offenem Mund und einem etwas fassungslosen Gesicht sah sie dem Greifen hinterher, der anscheinend nur darauf gewartet hatte, endlich davonzusegeln.
Sie hielt ihr Pferd an und sah den beiden noch einen Moment hinterher bevor sie am Horizont verschwanden.
Dann atmete sie tief durch. Alleine!
Sie schloss einen Moment ihre Augen und genoß den Augenblick der Stille.
Und nun? umdrehen und Ongar erzählen, das dieser Knlich sie einfach alleine gelassen hat? EIn kurzes Lächeln huschte ihr über das Gesicht.
Das währe zu schön. Ongar würde dann seine Schritte einleiten und sie müsste nicht von zu Hause weg.
Aber es war ihr schon klar, das es irgendwas zwischen Aleister und Ongar gibt, das die beiden irgendwie aneinander bindet. Der eine wie der andere würden sich nie gegenseitig Verraten. Loyal aneinander gebunden bis in den Tot.... irgendwie schüttelte es Emma auf einmal. DIe Vorstellung gefiel ihr gar nicht.
Das Pferd unter ihr trippelte langsam nervös von einem Bein auf den anderen. Es wollte wohl weiter. "Blöder Gaul!" SIe stellte sich in die Steigbügel um ihre Kehrseite ein wenig Luft zu gönnen. Dann gab sie das Zeichen zum weiterreiten.
Die Felder wechselten zu Bäumen und Sträuchern.
Angst vor Überfällen brauchte man auf dieser Strasse nicht zu haben. Die königlichen Wachen patroulierten hier regelmässig und es gibt genug andere Strassen in Thalia die von Wegelagerern nur so wimmelten.
Emma ließ sich sich Zeit. Zwischendrin stieg sie mal ab und führte ihrPferd am langen Zügel.
Dann machte sie Pause und lies den Vogel mal fliegen. Er zog hoch über ihr seine Kreise blieb mitten in der Luft stehen um dann auf einmal Kopfüber in das Gras zu stürzen um sein Essen zu fangen.
Wohin würde ihre Resie gehen... Klar jetzt erstmal nach Halum aber dann?
Gegen späten Nachmittag wurden die Bäume wieder weniger und die Felder kamen zurück.
In der Ferne konnte sie schon die Mauer mit den Toren von Halum wahrnehmen.
Ein Glück, endlich wieder eine Stadt.
Sie trieb ihr Pferd ein wenig an, das anscheinend auch motiviert war in der Aussicht sein Maul in einen guten Futtersack zu stecken.


tbc: mitten in Halum

20. Kiriat Mittagszeit bis Dämmerung

Emma etwas überrascht von Aleister freut sich über sein Vertrauen und macht sich auf den Weg nach Halum

Emma

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