Die goldene Gans

Größte Hafenstadt von Thalia

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Beitragvon Barthi » Fr 20. Feb 2015, 13:45

In dieser Spelunke trifft sich quasi die Unterwelt Port Amuns. Wegelager, Diebe, Mörder, Hehler, Spione ect. finden hier bei einem Humpen obergärigem Bier und verkochter Gemüsesuppe (mit viel Glück auch mit frischer Ratteneinlage), ein wenig Erholung von ihrem stressigen Arbeitstag.
In den oberen Stockwerk, befinden sich noch ein paar Zimmer wo man günstig übernachten kann. Die Garantie am nächsten Morgen noch lebendig und im Besitz seiner Habe zu sein, kann aber nicht gegeben werden.
Auch in dem anliegenden Stall scheinen wertvolle Reittiere ( wenn sie mal untergestellt werden) auf mysteriöse Weise zu verschwinden.
Willkommen in der goldenen Gans


17. Kiriat.

Nach einer Razia liegt die Gans nun dunkel und verlassen da. Kaputte Fenster, schief in den Angeln liegende Türen, verstreut herumliegendes Gerümpel. Weder die Besitzer, noch das Personal oder vorhergehnde Kunden sind zu sehen. Sämtliche Räume zerwühlt und der Stall, sowie Vorratskammern leer. Was bei der Durchsuchung nicht verloren gegangen war, verschwand in der Nacht durch findige Hände.
Zuletzt geändert von Barthi am Fr 20. Feb 2015, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Lianna » Fr 20. Feb 2015, 15:54

[Lianna betritt mit Barthi von den Straßen Port Amuns kommend die goldene Gans]

Der Duft der See veränderte sich gegen Abend, die Luft ward kühler als Lianna erzählend und Bartholomeus zuhörend die dreckigen Gassen des Armenviertels entlangwanderten.

Das Geschichtenerzählen trieb der jungen Bardin eine zarte Röte auf die Wangen, wie immer wenn sie sich voll und ganz in der Welt der Sagen und Geschichten verlor.
Das Licht der Öllampen zog einige Motten an, die wie verwirrte Liebende um die rußigen Scheiben flatterten, und hatten sie Einlass gefunden in der Hitze verglühten.

Direkt vor dem Gasthaus blieben sie stehen, doch der Geruch der Lianna schon bei ungeöffneter Tür entgegenschlug war nicht das, was sie sich erträumt hatte. Es roch nach abgestandenem Alkohol, säuerlich nach Erbrochenem und nach dem Güllerinnsal das sich die Straße hinunterzog.

Lianna tastete nach dem Holz der Türe, die sich anfühlte als würde die Tür unter ihren tastenden Fingern zerkrümeln.
Abgeplatzte Farbreste rieselten zu Boden.
Und sie hörte, dass in dieser Bar, anders als in der anderen wilde und rythmische Musik gespielt wurde, die nur so zum tanzen einlud.
Lautes Lärmen drang von innen an ihr Ohr, hier hatte man anscheinend wirklich seinen Spaß, oder eine ruppige Schlägerei, die bei vielen Gästen wohl auch zum Spaß- Repertoire zählte.

Beherzt stieß das Mädchen die Türe auf, und dichte Schwaden eklig warmer Luft, wenn man das so bezeichnen konnte, hüllten sie ein.

Den Geruch nach abgestandenem Pfeifenqualm war die kleine Bardin von klein auf gewöhnt. Doch was ihr hier entgegenströmte schien aus dem 7ten Zirkel der Unterwelt zu stammen.

Der Schweißgeruch von Leuten, die scheinbar meinten, Badehäuser wären nur zu dekorativen Zwecken erbaut worden, besagter Pfeifentabak, abgestandener Alkohol und ein undefinierbarer Gestank nach angebranntem Essen.

So als ob der Wirt oder die Wirtin alles, von Ratten bis zu irgendwelchen herrenlos herumliegenden Aas in einen Topf geworfen hätte.

Mutig trat die kleine Bardin in die Kneipe und tastete sich mit ihrem Hütestab ihren Weg.
Der Boden war, da sich viele Gäste nach dem Essen oder trinken erleichtern mussten, und es dank des Alkoholpegels nicht nach draußen schafften, mit Rindenmulch und Sägespänen bestreut.

Lianna spürte besagte Mischung zwischen ihren Zehen.
Fast war sie dankbar für den Bodenbelag, den aufgrund dem Wechsel von der kühlen Seeluft zu diesem Gestanks- Potpourri war sie sich nicht sicher, ob sie sich nicht auch übergeben müsste.

Öllampen gab es hier nicht, dafür mit Fett, Pech oder Teer getränktes Stroh, das Lianna sofort roch, da es mehr rußte und qualmte als dass es wirklich gebrannt hätte.

Bartholomeus folgte ihr.
Die Türe blieb noch ein Weilchen offen, da die Angeln rostig waren und eine Motte von den Öllampen draußen fand ihren Weg in die Gaststube. Dann fiel die Türe hinter ihnen ins Schloss.

"Wir sind wohl da. Hmm?" meinte Lianna und wandte sich zu Bartholomeus um.
Siehst du irgendein Plätzchen wo wir uns setzen können?
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Beitragvon Barthi » Fr 20. Feb 2015, 16:49

[tbc Straßen Port Amuns]

Mit gerümpfter Knollnase stapfte Barthibub dem Mädchen hinterher.
Was für eine Absteige! Hier traf sich wohl wirklich die untersten Schichten der Stadt.

Lianna bahnte sich mit ihrem Stab einen Weg durch die sabbernde stinkende Masse.
Der ein oder andere verstummte als die beiden die Gaststube betraten. Barthi sondierte die Umgebung mit seinem Blich und versuchte sich die Kreaturen einzuprägen, die obzöne Gesten in Richtung Lianna machten. Man trifft sich immer zweimal im Leben....

Als die Tür ins Schloß fiel, war es ein Moment totenstill. Lianna fragte nach einem Platz. Der Zwerg sah sich um und einem hageren schmierigen Kerl direkt ins Gesicht, der es sich an einem kleinen Tisch gemütlich gemacht hatte.

„Hast Du gehört? Die Dame wünscht einen Sitzplatz!“

Der angesprochene sah kurz von Lianna zu dem sehr böse dreinschauenden Zwerg und beschloss lieber aufzustehen und mit einem Fluch auf der Zunge sich zu trollen.
Zufrieden wischte Barthi den Stuhl mit seinem Ärmel ab und geleitete das Mädchen zu diesem.
„Bitte gib mir den Papiervogel, Mokvendi. Ich werde schauen was ich damit erreichen kann. Darf ich dich einen Moment hier alleine lassen?“

Er sah den Typen an, der gar nicht soweit weg von Lianna sass.
„Wenn dem Mädchen nur ein Haar gekrümmt wird, mache ich dich mit Galifia Knochenbruch bekannt!“
Der Mann sah ziemlich verständnisslos den Zwergen an. Dieser strich fast liebkosend über seine Axt die auf seinem Rücken war.
Der angesprochene riss die Augen auf und nickte.
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Beitragvon Lianna » Fr 20. Feb 2015, 17:22

Lianna merkte nichts von den Blicken, die sie auf sich zog. Und auch nicht, dass man sie wohl für das Liebchen des Zwerges hielt. Denn welcher Zwerg schleppte schon ein Menschenkind mit sich herum. Doch dass sie hier eine Fremde war, spürte sie deutlich.
Die Musik hatte ausgesetzt, und plötzlich verstummten auch die Leute in der Bar.
Fremde waren hier nicht gern gesehen.
Jeder Mann, jede Frau, jedes Kind konnte ein Spitzel der Stadtwachen sein.

Unangenehm berührt bekam sie mit, wie Bartholomeus ihr einen Sitzplatz organisierte.
Sie hasste es, im Mittelpunkt zu stehen und angestarrt zu werden.

Die leichte Röte ihrer Wangen, steigerte sich. Lianna verfluchte sich dafür dass ihr zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten das Blut in den Kopf schoss und sie dastand wie ein kleines Mädchen, dass man mit den Fingern im Honigtopf erwischt hatte.

"A.. aber.." stammelte sie aufgrund der Drohungen, die der Zwerg ausstieß um sie zu beschützen.
Wie lieb von ihm, aber nicht wirklich unauffällig.
Sie biss sich auf die Lippe.

Aber wer wusste was diese Gesellen mit ihr anstellen würden, wenn sie nicht wüssten, dass sie unter Bartholomeus' Schutz stand. Das wollte sie sich gar nicht erst ausmalen.

Lianna reichte Bartholomeus den Vogel und nickte schüchtern.
"Ich komm klar. Baruk khazad ai-menu!" flüsterte sie und drückte kurz seine Hand um ihm Glück zu wünschen.
In ihrer Linken hielt sie noch immer ihren Hütestab, den sie nun griffbereit an ihrem Knie anlehnte, so dass sie ihn spüren und jederzeit greifen konnte.

Die Motte flatterte ziellos durch den Raum, von einem Holzspan zum nächsten, bis sie die speckige Kerze auf dem Tisch fand, den der Zwerg gerade erobert hatte.

Die junge Bardin spürte, dass sich die Stimmung gegen sie beide gewandt hatte. Die Musik spielte nicht mehr, und auch die lärmenden, streitenden Betrunkenen Seelen waren still geworden und hatten aufgehört zu streiten, zu lachen, die Damen zu belästigen oder zu tanzen. Leichte zarte Mottenflügel berührten Liannas Hals.

Sie zuckte kurz zusammen, was die Motte dazu veranlasste, davon Abstand zu nehmen auf der Schulter des blinden Mädchens zu landen.
Immer noch war es viel zu still. Man konnte die Stille fast schneiden, so wie die viel zu dicke, rauchige Luft.

So holte die Bardin ihre Flöte heraus und spielte ein Lied, dass es an Wildheit zwar nicht mit dem zuvor gehörten aufnehmen konnte, doch dafür mit seiner Fröhlichkeit dazu aufrief weiter zu tanzen.

Dabei schlug ihr Herz bis zum Hals, doch sie ließ sich nichts anmerken, und kurz darauf achteten die Besucher der Taverne nicht mehr auf sie, sondern fuhren fort zu trinken, zu tanzen und sich mit ihren Liebchen zu vergnügen.

[Lianna wünscht Bartholomeus Glück, und versucht mit einem Lied die Stimmung in der Taverne aufzulockern, während Bartholomeus auf einen Schwarzmarkthändler wartet]
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Beitragvon Barthi » Fr 20. Feb 2015, 19:19

Liannas Flötenspiel im Ohr näherte er sich der Theke.
Ein fetter Mensch stand hinter dieser. Der Lappen mit dem er die Bierlachen wohl gerade ins Holz arbeitete hatte schon bessere Tage gesehen und Barthi musste sich innerlich schütteln, obwohl er einiges aushielt normalerweise.

Der Tresen war natürlich auf Menschenhöhe ausgerichtet und so sah Barthi sich auf einmal vor einer hölzernen Wand stehen.
Seine Größe hatte ihm bisher eigentlich keine Schwierigkeiten gemacht. Aber in einem Land von Langbeinen, war nun mal alles auch auf diese abgestimmt. In den Gasthäuser in Nähe der Falkenberge waren Trittstufen an den Theken angebracht worden um so diese körperlichen Ungleichheiten ausgleichen zu können.

Hier waren Zwerge anscheinend nicht so häufig zu Gast und Barthibub schien zu merken, das sein bisheriges Auftreten also harter Geselle bald das bröckeln anfangen würde, wenn er sich nicht gleich was einfallen ließe.
Und richtig, Neben ihm saß ein Mann auf einem Barhocker. Er hatte eine dicke Narbe quer über den Gesicht und die letzten schwarzen Stumpen in seinem Mund würden wohl auch bald wegen Vereinsamung ausfallen.
Dieser grinste in sein Bier und murmelte:
“Na, zu miekrig ausgefallen? Wenn Du willst spendiere ich Dir eine Milch, mein Kleiner!“
Das war nicht nett. Oh nein, das war gar nicht nett. Barthi legte seine Hände an die Hüften und sah zu dem riesen Kerl auf dem Barhocker hoch. Er merkte wie seine Halsschlagader das Pochen anfing
Um ihn herum bildete sich ein Kreis und die ersten Wetten wurden abgeschlossen.
Ohne sich umzudrehen, nahm der Kerl einen Schluck von seinem Bier. Dann zog er die Nase hoch, und spuckte aus. Direkt neben Barthi.
Der Zwerg sah auf die Speichelpfütze. Ein wenig hatte seine neuen Stiefel getroffen.....
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Beitragvon Lianna » Fr 20. Feb 2015, 20:27

Lianna hoffte, dass ihre Musik nicht nur die Tavernengäste sondern auch ihren neunen Zwergenfreund positiv beeinflusste.
Ihm zeigte, dass er nicht alleine war.

Die Ansage des Zwerges hatte seine Wirkung nicht verfehlt, niemand traute sich sie anzusprechen. Auch nicht als sie ihr Lied beendet hatte und die Flöte neben ihr auf der Tischplatte lag.

Langsam wurde Lianna wirklich müde, und so stellte sie ihren Rucksack, in dem sich das Brot und die Decke und die bestickte Babykleidung in der sie im Weisenhaus abgegeben worden war befand so, dass die Trageschlaufen um ihr rechtes Bein gewickelt waren, und sie bemerken würde, wenn sich jemand daran zu schaffen machte.

Dann legte sie den Kopf auf die Tischplatte, leider war diese ewig nicht abgewischt worden, so roch jetzt ihr hellbraunes Haar nach altem Bier, aber das war ihr inzwischen recht egal.

Sie schloss die Augen, es hat wenig Sinn sie offen zu lassen, wenn die Welt um einen herum eh in ein tiefes Nachtschwarz getaucht ist.

Leise knarksend fraß sich ein kleiner Holzwurm durch die Tischplatte. Lianna hörte seine kleinen Kieferwerkzeuge, wie sie sich durch das Holz nagten.
Sie lächelte.

Die Motte war nun doch näher heran geflogen und auf der Tischplatte gelandet und tarnte sich dort im Schatten von Liannas Kopf.

Kurz darauf war die kleine Bardin eingeschlafen.

[Lianna entdeckt, dass das Taverneninventar bewohnt ist, und schläft ein]
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Beitragvon Barthi » Fr 20. Feb 2015, 21:57

Sein sonst so ruhiges Gemüt schien zu kochen.
Äusserlich sah man ihm das nicht an. Nur der sehr genaue Beobachter wird bemerken das die Barthaare die sich genau unter seiner Knollnase befinden leicht am zittern waren. Er lächelte, aber seine Augen lächelten nicht mit. Sie schienen Funken zu sprühen.
Dieser hirntote Sleyma wusste nicht mit wem er sich angelegt hatte.
Blitzschnell hatte nach seiner doppelschneidigen Axt gegriffen und den Barhocker zerteilt, das der Streithahn mit einem Schlag auf dem Boden landete. Barthi hopste sofort auf seine Brust und ließ seine Axt direkt vor seine Nase baumeln...

„Aber ich bitte Euch werte Herren,keine Streitereien in meinem Etablissemon!“

Der Barbesitzer stürmte hinter seinem Tresen vor.
Barthibub wischte seine Schuhspite an den Hosen von seinem Opfer ab und grunzte zufrieden. War doch ganz gut gelaufen.

„Hier soll es sehr gutes Bier und ein Bett zur Nacht geben! Überzeuge mich davon!“

Der Zwerg hielt dem Schankwirt den Origamivogel unter die Nase. Dieser warf einer dunklen Gestalt in einerEcke einen schnellen Blick zu um dann mit etwas zu lauter Stimme zu sagen

“ Ihr und eure Begleitung soll mein bestes Zimmer haben!“

Zufrieden kehrte Barthibub zu dem Tisch zurück und fand Lianna schlafend vor. Beim Schmelzofen Andonins, die Kleine musste total erschöpft sein.
Also nahm er sie vorsichtig auf den Arm und trug sie die Treppe hinauf in das Zimmer was Ihnen zugeteilt wurde.
Das Laken war nicht das sauberste, so legte der Zwerg Lianna auf die Decke und deckte sie mit seinem Mantel zu.

Der Mond schien fahl durch die gitterlosen Fenster und der Zwerg setzte sich neben das Bett und stütze sich auf seine Axt.
Er griff in seinen Beutel und holte das kleine Stückchen Erz heraus. Er drehte es zwischen seinen Fingern. Es ist nicht viel, aber es würde reichen um sein Beutel wieder einigermassen zu füllen und ihn die weitere Reise etwas bequemer zu machen. Dann fiel sein Blick wieder auf das schlafende Mädchen.
Ihm blieb so oder so nicht anderes mehr übrig als zu warten....
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Beitragvon Lianna » Sa 21. Feb 2015, 08:52

Der Mond schien durch das Fenster, es war mitten in der Nacht. Das junge Mädchen hatte nicht gemerkt, wie sie aufgehoben und von dem Zwerg ins Bett getragen wurde, aber ganz natürlich schmiegte sie sich schlafend in seine beschützenden, etwas behaarten Arme, bis er sie im Bett ablegte. Der Rucksack jedoch, den sie um ihr Bein gewickelt hatte und der Hütestab fielen dabei herunter. Die beiden Dinge blieben unbeaufsichtigt unter dem Tisch liegen. Genauso wie die Hirtenflöte, die immer noch einsam auf der Tischplatte neben der Bierpfütze lag, und nun von einer neugierigen Motte inspiziert wurde, die es sich in einem von den aneinandergebundenen Schilfrohren für die Nacht bequem machte.

Als Lianna von Bartholomeus zugedeckt wurde, murmelte sie etwas was wie der Name einer Blume klang.
Dann schlief sie tief und fest weiter und träumte von kleinen wolligen Schäfchen, von glühenden und wärmenden Schmiedefeuern, von Erzminen voller Osmium und von Bartholomeus dem Zwerg, der sie beschützte.

Auf einmal krabbelte etwas im Bett herum.
Lianna wurde von einer behaarten, rotbraunen Bettwanze geweckt die sich den Arm der kleinen Bardin als Frühstück ausgesucht hatte.
Jetzt saß das kleine Insekt fröhlich auf Liannas Arm und sättigte sich.

Vollgesogen wie sie war maß sie fast 10 Millimeter groß.
Lianna konnte die Wanze nicht sehen, aber sie kannte das Gefühl von diesen kleinen Plagegeistern zerstochen zu werden noch aus den ärmlichen Verhältnissen des Kinderheims.

Als das nachtaktive Tierchen durch Lianna's Entsetzensschrei gestört wurden war, huschte der kleine Plagegeist blitzschnell in eine Spalte des Holzbettes, wo sie auf den nächsten nächtlichen Gast lauerte.

Lianna liebte Tiere, doch solche Geschöpfe waren ihr echt zuwider.
Aber man musste sie echt bewundern. Man wurde sie nicht mal los, wenn man die Betten im Winter in den Schnee stellte. So Kälteunempfindlich wie diese Tiere waren. Auch eine längere Fastenzeit machte den kleinen Krabbelviechern nicht viel aus. Von Liannas süßem Blut würde das kleine Tierchen nun bis zu 40 Wochen leben können.

Lianna schnüffelte, ja in diesem Zimmer roch es nach Wanzen. Dieser charakteristische süße Geruch war nicht zu leugnen.

Ein roter Fleck bildete sich dort wo die Wanze gesessen hatte und Lianna widerstand dem ungemein starken Drang sich zu kratzen. Denn das würde alles nur sehr viel schlimmer machen.

Der Schrei hatte Bartholomeus geweckt, der nun mitsamt seiner gezückten Axt an Liannas Bett stand.
Und nicht nur der Zwerg war geweckt worden, draußen vor der Zimmertüre näherten sich Schritte.
So als ob die kleine Wanze die beiden vor etwas gewarnt hätte.
Schlaftrunken tastete das Mädchen nach ihrem Hirtenstab, doch dieser war nirgendwo zu finden.

[Lianna hat nächtlichen Besuch von einer Bettwanze bekommen]
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Beitragvon NPC » Sa 21. Feb 2015, 21:50

Der Bursche

Solches Lumpenpack! Nen abgefressener Mensch und nen Krüppelkind. In was für eine Welt lebten die?! Konnten froh sein, dass der Alte die beiden nicht an die Hunde verfüttert hatte! Die wären nicht einmal zusammen EINE Portion geworden!
Düster waren die Gedanken des Burschen, der nun die Drecksarbeit zu erledigen hatte. Der Alte, wie der Bursche den Wirt Lurzing nannte, hatte ihn beim Vorbeigehen am Schlafittchen gepackt und erst einmal weggeschickt. SO einer war der Zwerg also. Wahrscheinlich kam er sich damit auch noch wichtig vor- wie sie alle. Pissten sich schon fast in die Buxen, wenn einer der Stadtwachen nur an der Straßenecke nieste und fühlten sich verdorben und mutig, wie sie ihre kleinen, mickrigen Geschäfte abwickeln wollten. Als ob die ne Ahnung hätten. Nicht, dass der junge Bursche hier Ahnung hatte. Er glaubte auch nur etwas Besseres zu sein, weil sie alle sich das wünschten und auf irgendjemanden hinabschauen mussten. Wäre er ehrlich zu sich gewesen, hatte er noch Glück. Krüppelkind hatte er das fremde Mädchen genannt und dachte mehr als unziemliche und vorallem negative Dinge über das Kind –nur um von sich selbst abzulenken. Er war nur Der Bursche –niemand sonst. Nur der Bursche. Es war seine Tarnung und wenn er einen anderen Namen besessen hatte, wusste er ihn nicht mehr. Seine linke Hand war seit Geburt eine verschmolzene Fleischmasse und untauglich zu jedwedem Nutzen. In seinem Gesicht lagen viel zu kleine Knopfaugen und seine Mundwinkel waren ein wenig schräg verzerrt – der Unterkiefer zu klein. Für DIESE Arbeit war er perfekt. Der Bursche konnte nur unzusammenhängendes Zeug murmeln, war aber geistig relativ fit und tauglich. Wenn jemand nach dem Burschen fragte, war das unverfänglich. Burschen gab es viele –jeder konnte damit gemeint sein. Aber es gab nur einen, der DER Bursche war. Und er mochte Papiervögel, einer der Gründe, warum sie als Erkennungszeichen gehandelt wurden. Er bekam keine Bezahlung, bis auf Dach übern Kopf und Essen und was eben so anfiel, wenn er brauchbare Informationen weitergeben konnte. Und die Papiervögel –die durfte er nämlich behalten.
Grinsend und mit geschwollener Brust –soweit seine etwas hervorstehende Schulter es zuließ- latschte er zum Zimmer der „Kundschaft“. Beim Vorbeigehen hatte er sich noch den Stab und Rucksack der Blinden geschnappt und kramte gedankenverloren darinnen herum –vielleicht war ja was Brauchbares drinnen?! Damit beschäftigt hatte er die erste Etage über den Schankraum betreten und erreichte die angestrebte Tür, nur um beinahe mit dieser zu kollidieren, als plötzlich ein markerschütternder Schrei das Haus aus dem Schlaf riss… Was zur…?!

[junger, leicht verkrüppelter Bursche macht sich mit Liannas Zeug auf den Weg zum Zimmer von Barthi und Lianna]

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Beitragvon Barthi » So 22. Feb 2015, 13:33

Die Sonne stand hoch am wolkenlosen Himmel. Die Bienen summten und flogen von Blüte zu Blüte um an deren süßen Nektar zu gelangen.
Es war einfach ein wunderschöner Frühlingstag. Barthi lag auf einem großen Berg von Osminumerzsteinchen.
Er hatte seine Hände bequem unter seinen Kopf gefaltet und genoss die leichte Brise die um seine Nase wehte.
Seine Schuhe hatte er ausgezogen und sie standen neben ihm in der Sonne, es schien, das auch sie diese wohlige Wärme und das nichtstun genossen.
Wohlwollend sah der Zwerg an seinen Körper herab und erkannte Lianna die seine Füße massierte, dabei blies sie auf ihrer Hirtenflöte das Zwergenlied.

Barthi schloss seine Augen und genoss für einem Moment diesen Augenblick. Dann fiel ihm etwas auf. Er stütze sich auf seinen Ellenbogen und sah Lianna einen Moment zu wie sie seine Füße massierte und dabei die Flöte blies. Dann runzelte er die Stirn.

„Mokvendi, seid wann hast du vier Arme und Hände?“
Lianna sah an sich herab, sah ihre vier Hände an und begann zu schreien.

Mit einem Schlag war Barthi wach.
Ein Griff zu Galifina Knochenbruch und er stand bereit, jedem Eindringling mit ihr bekannt zu machen.
So stand er nun da. Die Axt mit beiden Händen am Griff fassend über seine rechte Schulter schwebend. Er starrte entsetzt Lianna an. In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen und ein verkrüppelter Bursche stand mit großen Augen in der Öffnung.
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Beitragvon Lianna » So 22. Feb 2015, 16:26

Lianna hörte, wie die Türe mit einem Quietschen aufschwang.

Der Dunst aus dem Schankraum war bis hier hin zu riechen. Besonders die angebrannte Gemüsesuppe mit Ratteneinlage roch jetzt noch penetranter als am Abend.
Wahrscheinlich war sie noch mehr am Kesselboden angebrannt, oder einer der Gäste hatte sein großes Geschäft (oder das seines Hundes) darin entsorgt.

Über den durchdringenden Gestank machte sich die kleine Bardin allerdings weniger Sorgen.
Wer sie wohl zu so später Stunde aufsuchen würde? Besuch zu so später Stunde konnte nur Ärger bedeuten.

Ängstlich, da sie ihren Stab nirgendwo fand, sprang sie auf und suchte hinter Bartholomeus Schutz, indem sie sich hinter ihn duckte...
Soweit zumindest ihr PLAN.
Doch sie hatte die Länge des Bettes überschätzt, und verlor das Gleichgewicht, krachte wie ein Stein zu Boden und schlug sich ihre - eh schon durch den Kiesweg lädierten - Knie an an.

Mit dem Kopf stieß sie an Bartholomeus Bein und versuchte sich festzuhalten, wobei der Zwerg bedrohlich anfing zu schwanken.

"Oh nein.. Ich bin so ein Tharuk.. "
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Beitragvon NPC » So 22. Feb 2015, 21:14

Der Bursche

Mit weit aufgerissenen Augen fiel er dann doch in die Tür und strauchelte in das Zimmer hinein. Der ohrenbetäubende Schrei brach ab und fassungslos starrte der Bursche nun die zwei Zimmerbewohner an. Die Situation wäre so schon sehr seltsam geworden -aber jetzt? Kurz glotzte er wie ein Goldfisch drein, ehe er in unzusammenhängenden „Niiaäägrm“- Gegrummel anfing zu wettern und zettern...dabei schwang er wütend den Rucksack -den er kurzzeitig verwirrt anstarrte und dann zu Boden gleiten ließ, damit er mit seiner Hand wütend fuchteln und gestikulieren konnte. Den Stab, den er sich unter die linke Schulter klemmte lies er unberührt. Wie ein Rumpelstielzchen sprang er dabei sogar auf und ab und zetterte auf die Beiden ein. Wirklich sinnvolles kam da leider nicht aus seinem Mund. Stöhn- und Ächzlaute. Ein Grumpeln und Graumpeln. Aber seine Körpersprache war deutlich genug-wenn man den Kontext natürlich so ohne weiteres auch nicht erschließen konnte. Ob die Beiden Wasser im Kopf hatten oder Heu. Machten unten eine Szene, als seien sie Könige, wo doch eher Diskretion gefragt gewesen wäre! Und um das ganze NOCH einfacher zu machen, schrie das Weibsbild auch noch alles zusammen, als würde sie abgestochen werden! Er KONNTE so nicht arbeiten!! Und er WOLLTE es auch nicht! Elendes, undankbares Pack! Wollten sie nicht noch gleich ein Schild umhängen mit „Hey, schaut mal -ich hab was tolles, illegales -wollt ihr auch mal gucken?!“

Irgendwann hatte er sich auch beruhigt und besaß sogar ein Krummen Intelligenz, was ihn veranlasste in das Zimmer zu treten und die Tür hinter sich zuzuschlagen. Trotzig verschränkte er die Arme -Okay, er versuchte die Arme zu verschränken. Der vermasselte Stock hinderte ihn daran und er zog sich das Totholz erst einmal über die Stirn, ehe er daran dachte ihn einfach auch fallen zu lassen. Als er dann auch das schaffte zog er einen Schmollmund -was ehrlich gesagt sehr grotesk aussah mit seinem zu kleinen Unterkiefer- streckte seine gesunde Hand hin und öffnete diese. Er wartete offensichtlich darauf, dass man ihm etwas gab.

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Beitragvon Barthi » Mo 23. Feb 2015, 11:03

Der Zwerg starrte erstaunt auf den Burschen der da in der Tür stand und anscheinend über irgendwas sehr erbost war. Er artikulierte und wedelte mit seinen Armen in der Luft rum, soweit es der Stab von Lianna zuließ.
Einmal flog dieser so nah an Barthi vorbei, das er sich nur mit einem schnellen Bücken davor retten konnte eine Beule zu kassieren.
Nachdem er sich anscheinend beruhigt hatte und sich von dem Stab und Liannas Beutel befreit hatte, trat er in das Zimmer, streckte seine Hand aus und sah den Zwerg aus kleinen, glühenden, Schweinchenaugen an.
Barthi ließ seine Axt sinken, half Lianna hoch, die sich noch immer an seinem Bein festhielt.
Dann erklärte er ihr was da vor ihm stand und vor allem wie der Junge aussah.

„...Anscheinend will dieser kektunarmadr was von uns... Aber ich kann mir einfach keinen Reim drauf machen was?“
Mit der einen Hand stütze er sich auf seiner Axt ab und mit der anderen wuselte er durch seinen Bart, eigentlich wie immer wenn er überlegte. Dann wurden seine Züge klar und er glaubte zu verstehen.
Er lehnte seine Waffe an die Wand, und griff freundlich, wie es zwergenart war, den Unterarm des Burschen und legte seine andere Hand auf die Handgelenke die sich nun berührten.

„Barthibub mein Name, freut mich dich kennenzulernen....“ Freundlich grinste er den Jungen an und zeigte sämtliche Zähne in seinem Gesicht.
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Beitragvon Lianna » Di 24. Feb 2015, 10:08

Lianna vernahm ein zwei stolpernde, strauchelnde Schritte.
Dann find eine Stimme an zu grummeln und unzusammenhängende Knurr-, Brüll- und Grummellaute von sich zu geben. Im Ersten Augenblick wusste Lianna nicht, ob sie es hier mit einem wildgewordenen, jungen (Tasmanischen) Thalianischen Beutelteufel zu tun hatte.
Sie hatte erst einmal ein Exemplar dieser Tierart in einem Abfallschacht einer Mine gefunden.
Er war aufgrund der Nahrungsreste, die sich dort befunden hatten in den Schacht geklettert, und dort nicht mehr herausgekommen.

Damals hatten sich nur Lianna und ihre kleine Freundin Lupine in die Nähe des Tieres getraut, das mit seinem grauenhaften „Niiaäägrm“ Gebrülle, seinem in allen Gängen widerhallenden Knurren und seinem wirklich atemberaubenden Gestank die gesamte Zwergenschaft in Angst und Schrecken versetzt hatte.
Lupine hatte damals erzählt, der Beutelteufel hätte schwarzes Fell. Außerdem waren seine Ohren vor Aufregung ganz rot gefärbt.

Beutelteufel waren zwar relativ klein, jedoch konnten sie unglaublich aggressiv werden.
Was sich bestätigte, als etwas durch den Raum flog, gepaart mit ein paar Stöhn und Ächzlauten.

Die Tür knallte ins Schloss. Verbunden mit einem deutlich hörbarem "Klonkk!"
Das Geräusch kam ihr seltsam vertraut vor.

Merkwürdig.

Etwas hölzernes fiel zu Boden, nicht weit von ihr. Und Bartholomeus schien sich nach irgendetwas zu bücken.
Dann half er ihr wieder auf die Beine. Wie lieb er zu ihr war, obwohl sie nach dieser unüberlegten Aktion eigentlich einen Schlag in den Nacken verdient hätte.
Beinahe hätte sie ihn mit ihrem Sturz mitgerissen, was wäre passiert wenn er die Axt fallengelassen hätte, sie wollte gar nicht daran denken..

Wieder stehend, bemerkte die junge Bardin etwas zu ihren nackten Füßen und tastete danach.

Hey, das war ja ihr Stab!
Freudig streichelte sie über das Holz und fühlte sich direkt wieder wohler.

Beutelteufel waren eindeutig zu klein, um Stäbe zu apportieren und zu werfen. Sie hatte es hier also mit etwas größerem zu tun.
Bartholomeus klärte sie auf, das dort ein junger Bursche in der Tür stand.
Doch warum sprach er dann nicht? Konnte er nicht, wollte er nicht? Oder war er gar verzaubert?

Als Bartholomeus sich mit Barthibub vorstellte, stutzte sie kurz.
Scheinbar vertraute er dem Burschen nicht, und nannte ihm einen falschen Namen.

Sicherlich zu recht, wenn sie darüber nachdachte, wo sie sich hier befanden. Obwohl er ja die Freundlichkeit besessen hatte, ihr ihren Blindenstock heraufzubringen.

Auf die Schnelle fiel ihr kein falscher Name ein, nur der ihrer Mutter spukte in ihrem Kopf herum, und da sie ja ihre Tochter war, sah sie ihr vielleicht ein wenig ähnlich.
Die gerissene Diebin war hier sehr bekannt und gefürchtet, vielleicht half dieser Umstand dabei, mit Respekt behandelt zu werden.

So stellte sie sich mit einem Knicks vor:

"Ich bin Calalia, die Morgenrothe. Bitte sagt mir doch wer ihr seid?"

[Lianna findet ihren Stab wieder und stellt sich dem Burschen als ihre Mutter (bekannte Diebin) vor]
Zuletzt geändert von Lianna am Do 26. Feb 2015, 08:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Die goldene Gans

Beitragvon NPC » Di 24. Feb 2015, 22:17

Der Bursche

„Und ich bin ein Kobold – Schön euch kennenzulernen“, dachte der Bursche in sehr, sehr säuerlichem Ton und schnaufte einfach. Mit einem Kopfschütteln ging er einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. Na ja -eine Hand, die zweite war nicht wirklich als solche erkennbar. Irgendjemand konnte ihn definitiv nicht leiden. Die Beiden WUSSTEN nichts, wie das ablief. Warum hatte der Alte ihn dann hingeschickt?! Wie sollte die Abwicklung nun möglich sein? Er konnte sich schlecht artikulieren -was ja der Sinn der Sache war! Wer nicht sprechen kann konnte nichts ausplaudern oder jemanden verraten und seine gesammelten Informationen verhökern.

Nicht, dass er nicht auch andere Möglichkeiten hatte sich zu verständigen. Beispielsweise konnte er sowohl lesen, wie schreiben -beides schlecht, aber er konnte es. Das hatte nur natürlich die beiden Pfeifen dort absolut nichts zu interessieren. Generell war das alles doch eine Witzveranstaltung. Er wusste, dass der Alte ihm noch ein paar Minuten Ruhe gönnen würde, ehe er dann etwas zu laut die Treppe hochtrampeln würde um nach seinen verehrten Gästen zu schauen -immerhin hatte das Weibsbild die Bude zusammengeschrieen. Es war immer eine gute Idee sich Zeit zu lassen, ehe man nachschauen ging. Einerseits musste man sich ja um seine Gäste kümmern -oder deren Überbleibsel. Was aber nicht hieß, dass man sich „einmischen“ wollte. Wie auch immer..er hatte vielleicht noch eine Viertelstunde...mit der er nichts anzufangen wusste. Abschätzig starrten seine kleine Augen auf das ungleiche Paar. Der Zwerg, der ihn mit einem Male so überschwänglich begrüßen wollte; das Krüppelkind, welches ihren Stock gefunden hatte und sich glücklich aufraffte.

Der Bursche signalisierte seine Gedanken, indem er mit der gesunden Hand kurz vor seinem Gesicht fuchtelte und den Beiden somit den Vogel zeigte. Was für Idioten. Und schlimmer noch -er musste damit nun klar kommen! Ja, der Bursche neigte zur Dramatik -jedenfalls was seine Körpersprache anbelangte. Es gab nur wenige Leute, die wirklich versuchten seine Haltung, Gestik und Mimik zu deuten und es gab noch weniger, die das im nüchteren Zustand probierten; er wohnte ja immerhin in einem Gasthaus. Ergo hatte er sich angewöhnt seine Körpersprache etwas überdeutlich zu zeigen -hat immerhin die Trefferquote ein wenig erhöht, das die Leute verstanden, was er wollte.

Hier war er natürlich vor einer besonders harten Nuss. Er wollte etwas sehr Brisantes, was natürlich eine gewisse Verschwiegenheit benötigte. Nicht nur taten die Zwei da quasi alles um soviel Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken: Sie schienen auch nicht mit den Regeln vertraut, oder überhaupt zu wissen was sie taten. Der Bursche traute den Beiden durchaus zu, dass sie mit vielen Worten und sehr laut versuchen würden aus seinen Anstalten klug zu werden. Normalerweise würden seine Kunden ihm in einigen Abstand folgen und dabei sehr diskret sein. Er wagte sehr zu bezweifeln, dass die Beiden erstens mitbekamen, dass sie folgen sollten, noch dies auf verschwiegene Art und Weise erledigen würden. Wieder ein Seufzen und dabei sanken seine Schultern resigniert ein Stück runter und nach vorn.

Also eben Kindersprache...er würde das nun sehr einfach machen und einfach hoffen. Zu erst signalisierte er mit einem Finger vor seinen Lippen, dass sie gefälligst ihre Mundwerke halten sollten und suchte dann etwas aus seiner übergroßen Hosentasche. Nach ein wenig Suchen bekam er was knittriges zu fassen und förderte einen kleinen gefalteten Vogel aus Wachspapier hervor. Es war noch halbwegs erkennbar, auch wenn das Papier dreckverfärbt war und der Vogel mehr Knicke hatte, als gesund sein konnte. Danach mimte er, beide Hände zusammengefaltet und an seine Wange gelehnt, nach, dass sie jetzt schlafen sollten. Mit übermäßiger Schauspielerischer Leistung streckte er sich,gähnte danach und rieb sich imaginären Sand aus den Augen. Nun schaufelte er mit einer Hand irgendwas in seinen Mund -Frühstück? Zum Schluss zeigte er erst auf den Zwerg, dann auf den Mensch und zeigte nach draußen und tat so, als würde er in eine Frucht beißen..vielleicht einem Apfel oder Birne. Ob sie es verstehen würden? Wenn nicht, war das nicht sein Brot. Mit übertriebener Gäste verbeugte er sich also (sogar mit imaginärem Hut ziehen) und ging einfach ohne auf irgendwelche Einwände abzuwarten. Dabei knallte er absichtlich die Tür noch einmal. Und wehe, die würden den Papiervogel nicht mitbringen! Dann hätte er schon die passende Patrouille , an der er sie vorbei führen könnte, die „zufällig“ die beiden Fremden näher in Augenschein würden nehmen wollen.

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