Der Hafen Port Amun´s

Größte Hafenstadt von Thalia

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Beitragvon Lianna » Di 16. Jun 2015, 06:35

"Du hältst nicht viel von Schiffen, nicht?" Wie bei den meisten Zwergen hatte sie das Gefühl, dass diese lieber Erde und Stein unter sich hatten als schwankende Planken.
Selten hatte man von Zwergen gehört, die sich als Seeleute verdingten. Ob das bei ihm auch so war? Lianna hatte keine Ahnung ob ihr Magen eine Überfahrt mit einem Schiff verkraften würde.
Besonders da sie nicht sehen konnte, traf wahrscheinlich jede Welle sie unvorbereitet und warf sie in eine andere Richtung.
Angenehm war das sicherlich nicht. Da war ein Karren einer Wagenkolonne schon angenehmer. Aber nach was sollten sie Ausschau halten, was es in Port Amun zu Hauf gab und was in Dralun gebraucht wurde.

Das Einzige was ihr einfiel war .. Trockenfisch.
Ein Schaudern fuhr über ihren Rücken, nicht nur weil sie an Fischgestank denken musste, sondern auch weil Barthi sie mit kaltem, nassen Brunnenwasser quälte.

"Um.. grrr .. brrr .. pff." machte sie, als er an ihr rubbelte. "Moinst du nüch, dass dass müt Seife besser göht?" protestierte sie mit Lappen im Gesicht, etwas undeutlich und hielt seine Hand fest, als ihr das Geschrubbe zu sehr auf die Nerven ging.

"Lass das. Du schrubbst mir ja die ganze Haut weg.. Schau mal da vorn wo wir herkommen, da hab ich Lavendelseife gerochen.. Vielleicht können wir die Seifenherstellerin ja zu einer Kooperation überreden."

Lianna wusste, dass ihre Geldvorräte nicht groß waren, aber vielleicht konnte sie ja Abhilfe schaffen.
Und die blauen Tupfen kamen dabei eigentlich recht gelegen.
Sie sahen bestimmt beunruhigend aus, wenn man nicht wusste, dass es Tinte war.
Und so wie sie aussah, war sie das perfekte Objekt um auf dem Marktplatz für eine Seife und ihre enorme reinigende Wirkung zu werben, und dass, ohne dass die Reinigungsprozedur schmerzhaft wurde.
Und vielleicht sprang dabei noch mehr als eine einzelne Seife als Belohnung heraus.
Je nach dem wie groß die Wirkung ihrer Werbemaßnahme war.

Wie sie so über ihren Reinigungsplan nachdachte, berührte sie etwas an ihrem nackten Fuß. Es war die Katze und ihr Jungtier. Liebevoll streichelte sie das Tierchen.

"Schau mal, meine Freundin die Katze ist wieder da."

Die Katze hatte, da sie Lianna heute schon einmal begegnet war, als die Tinte noch nicht trocken gewesen war, blaue Tupfen im Fell.
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Beitragvon Barthi » Di 16. Jun 2015, 12:48

"Schiffe? Für was braucht ein Zwerg der mit beiden Beinen im Leben steht Schiffe!!!"

Barthi machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner Hand.

"Andonin war so freundlich und mir hier zwei wirklich schöne Exemplare von muskelbepackten Beinen geschenkt. Anbei sind da auch noch zwei wundervolle Füße dran mit, du glaubst es nicht, zehn absolut einmalig schönen Zehen! Die werden ganz bestimmt nicht auf irgendwelche klapprigen Gefährte aus Holz aufsteigen und sich über das Wasser schunkeln lassen!"

Empört machte er ein pustendes Geräusch und schüttelte voller Abneigung seinen Schädel.
Dann hielt er kurz inne, als ob ihn etwas eingefallen war.

"... und das mit den Karren war nur ein Vorschlag, damit Du nicht so weit laufen musst! Mir würde das überhaupt nichts ausmachen! Ich hoffe das ist klar!"

Damit tunkte er den Lappen wieder in das kalte Brunnenwasser und schrubbte weiter an Lianna rum.
Lianna schien seine Behandlung nicht sonderlich zu gefallen. Immerhin versuchte sie Barthi zu erklären, der ihr Gesicht mit einer Hand am Kinn festhielt, das er es doch mal mit Seife probieren sollte..
Wieder wechselte sein angespannter Gesichtsausdruck in den eines absolut empörten Zwerges.

"Seife? Oh nein Mokvendi, das ist gar nicht gut für deine Zarte Haut. Seife trocknet alles aus und macht die Haut ganz dünn.
Die Flecken werden schon heller. Nun schaust Du nicht mehr ganz so zusammengeschlagen aus. Nur noch ein wenig!"

Er ließ jetzt die Stelle an Liannas Gesicht in Ruhe die schon ganz rot geworden ist, sei es durch das kalte Wasser oder der rauhen Behandlung, und wittmete sich Lianas Hände.
Wieder die gleiche Prozedur. Lappen ausspühlen und ...rubbeln!
Auf einmal machte Lianna ihn auf das bunte Katzending aufmerksam, was ihr um die Beine strich.
Sie hatte ein Junges dabei, das ebenso bunte war wie die Katzenmama.

Er versuchte es zu sich heranzulocken. Doch blieb es lieber in der Nähe seiner Mutter die sich inzwischen von Lianna kraulen ließ.
Barthi griff in seinen Sack und brach ein Stück von dem Speck aus dem Brötchen heraus.
Vorsichtig hielt er das der kleinen Katze hin.
Sie schnupperte und setzt zögerlich ein Pfötchen vor dem anderen. Schließlich war es bei dem Zwerg angekommen und verputze augenblicklich das kleine Stückchen Speck. Die winzige Zunge glitt immer wieder über ihr Schnäutzchen, es schien ihr geschmeckt zu haben. Bart knibbelte noch ein Stückchen Speck aus dem Brötchen und hielt es dem Jungtier wieder hin. Inzwischen war es schon zutraulicher geworden und ließ sich von Barti streicheln. Nach dem dritten Stück Speck konnte der Zwerg das Kätzchen hochnehmen und es begann ein wahren Schnurrmarraton.

"Hier Mokvendi. Ich hab hier jemand für dich."

Vorsichtig setzte er das kleine Kätzchen in Liannas Arme. Mit einem Grinsen im Gesicht beobachtete er das Mädchen wie sie die kleine Katze vorsichtig streichelte
Barthis Gedanken kreisten wieder an ihren bevorstehenden Weg.

"...Oder hast du einen Einfall um uns hier weg zu bringen? Ich meine weil Du das vorhin mit der Seifenverkäuferin gesagt hast...?""
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Beitragvon Lianna » Mi 17. Jun 2015, 07:22

Da er nichts von Schiffen hielt, hielt Lianna ihren Mund und schüttelte den Kopf.
"Nein, keine Idee. Jedenfalls keine die nicht mit Seefahrt zu tun hat."
bemerkte sie und ließ geduldig die Prozedur über sich ergehen. Eigentlich war sie ganz froh darüber, nicht mit dem Schiff fahren zu müssen. Sie hatte von vielen Zwergen furchtbares darüber gehört. Diese Fahrten endeten immer damit, dass man grün im Gesicht wurde und nichts mehr bei sich behalten konnte.

"Nun müssen wir nur noch jemanden finden, der uns kostenlos mitnimmt. Und.. der nicht gerade Fisch transportiert.."

Sie freute sich, dass sich die Katze in ihre Nähe traute obwohl der Feind aller Katzenwesen ganz in der Nähe war.
Wasser.
Scheinbar schien sie nun annehmbar sauber zu werden.
Irgendwie war es doch schön, dass er sich um sie kümmerte.

Nach der Waschprozedur schien seine Aufmerksamkeit von irgendetwas abgelenkt zu sein.
Er machte jedenfalls gurrende Geräusche, wahrscheinlich war es, dass er mit der Katze spielte. Sie lächelte.

Erst hatte sie ihn nicht wirklich für jemanden gehalten, der mit Kätzchen klarkam. Die meisten Zwerge hatten Hunde lieber. Auch wenn auch Hunde nicht wirklich sehr verbreitet waren, da sie sich mit manchen der Lebensumstände nicht wirklich anfreunden wollten, so hingen sie nicht gerne in dunklen Minenschächten oder in Schmieden herum.

Katzen war dies egal, Hauptsache sie hatten einen warmen Platz zum schlafen, genug zu essen und genug Platz zu kommen und zu gehen, wie es ihnen passte.

Auch wenn sie den Lärm den so ein Schmiedehammer machte, nicht wirklich gut leiden konnten, Zwerge arbeiteten ja nicht 24 Stunden am Tag. Und es gab immer Nachbarn, bei denen es leiser zuging.

Um die Mittagszeit, wenn alles beschäftigt war, beherbergte der Gelehrte damals um die 7 Katzen aus der Nachbarschaft, da sie wussten, dass der Zwerg um diese Uhrzeit Tee mit Milch zu sich nahm, und dass er auch etwas davon abgab.
Es war nicht wirklich üblich unter Zwergen, ausgerechnet Tee zu trinken, aber das hielt ihn nicht davon ab.
Manchmal dachte sie daran, dass er den Tee nur zu sich nahm, damit er eine Ausrede hatte, den Katzen etwas Milch zu geben und nicht als wohltätig oder milde dazustehen.
Denn er achtete sehr auf seinen Ruf als strenger Lehrmeister, der keinen Widerspruch duldete.

Die Katzen freute es auf jeden Fall.

Außerdem war es bei Gelehrten meistens still, und man hörte nur das knistern des warmen Kaminfeuers und das rascheln der Buchseiten.

Für Katzen hatte der Gelehrte auch eine weitere Attraktion zu bieten.
Hinter Glasscheiben hielt er sich kleine Mäuse, um Studien an ihnen durchzuführen.

Die Katzen saßen regelmäßig davor um das Gehusche und Gewimmel hinter der Scheibe zu beobachten und in Ruhe ihre Milch aufzuschlecken.

Lianna seufzte, irgendwie fehlte ihr der komische Kauz. Er hatte sie anders behandelt, als die anderen Kinder. Er hatte etwas gesehen in ihr. Er hatte ihr Dinge zugetraut.
Ganz so wie Barthi. Von ihm hatte sie nie ein "Du bist blind, das kannst du nicht." gehört.

Mit einem Mal wurde die kleine Bardin aus ihren Gedanken gerissen und etwas flauschiges wurde in ihren Armen platziert.
Es tretelte ein zwei mal herum, und kuschelte sich dann schnurrend an sie.

"Huch, bist du aber klein.."
Wie weich ihr Fell war. Scheinbar hatte Barthi mehr als nur ein Händchen für Tiere, denn nicht einmal die Mutterkatze schien etwas dagegen zu haben, dass das Kleine sich nun weit über ihrem Kopfe in Liannas Arm befand.

"Ich würde sie so gerne mitnehmen, aber ich fürchte, so eine Fahrt in einem Karren wird sie wenig begeistern. Es sei denn sie transportieren Fisch. Was mich nicht sonderlich begeistern würde. Der Geruch alleine.."

Sie lachte.

"Kannst du dir vorstellen dich irgendwo niederzulassen und ein Haustier zu haben?"
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Beitragvon Barthi » Mi 17. Jun 2015, 20:28

Auf einmal wurde der Zwerg ganz still. Er dachte an seine Heimat. Seinen Berg mit seiner Werkstadt, wo er sein bisheriges Leben verbracht hatte, die mächtige unterirdische Stadt Baganun. Wo er zahllose Abende in seiner Lieblingstaverne verbracht hatte. Die zerklüfteten Felsen des Falkengebirges mit seinen sanften grünen Hängen und den tiefen Schluchten.
Das Plateo wo er sich immer so gerne mit Lofagrim getroffen hatte.
Er holte tief Luft.

"Leider ist es mir nicht bestimmt sesshaft zu werden Mokvendi!" flüsterte er leise. "Ich war kurz davor..."

Barthi versank wieder in seine Erinnerungen...
Doch mit einem mal, klatschte er auf seine Oberschenkel und sprang vom Brunnenrand auf.

"So, genug rumgegammelt. Wir sollten die Beine in die Hand nehmen und endlich aufbrechen.
Dieser *Calass hat schon einen Vorsprung von einem Tag. Wenn wir hier weiterhin rumsitzen und den Tag verplempern, werden wir ihn nie einholen!"

Geschäftig packte er ihre Sachen zusammen und zeigte so deutlich das er über das Thema nicht mehr reden mochte.

"Wenn** motarkatze einverstanden ist, nimm sie mit. Allerdings bedenke das wir immer noch auf der Flucht sind.
Es wird nicht unbedingt einfach für den kleinen Kerl sein. Aber Du wirst es schon richtig machen, das weiß ich!"

Der Zwerg legte seine Hand an ihre Wange:
"Gib mir bitte eines der Figürchen. Ich gehe mal eben da hinten zum Fleischstand und besorge uns Trockenfleisch.
Danach werden wir unsere Füße in die Hand nehmen und ein ordentliches Stück hinter uns bringen."

Er nahm eines der Glasfigürchen und verschwand zu den anderen Ständen.

*Dieb
**Mutter
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Beitragvon Lianna » Mi 17. Jun 2015, 21:28

Lianna griff in den Beutel und holte eine Figur heraus, sie passte gerade in die Hand und war in Seidenpapier eingeschlagen, damit sie keinen Schaden nahm.

Sie hatte sie gewählt, da sie eine kleine Pfote ertasten konnte, die aus dem Papier herausschaute.

"Hier bitteschön."

Noch einmal streichelte sie der Katze über das Fell. So sehr sie sie auch mitnehmen wollte. Das Tierchen mit zu schleppen war ein reichlich egoistischer Gedanke.
Ganz besonders, da sie zu klein war, um für sich selbst zu sorgen, sollte es ihr gelingen die Flucht zu ergreifen.

"Geh zu deiner Mama, Kleines." sagte Lianna zu der Katze, die immer noch in ihrem Arm schnurrte.
Dann setzte sie sie auf den Boden. Eine kleine raue, rosa Zunge leckte ihr über den Handrücken.

Lianna setzte sich auf den Brunnenrand und fühlte in dem Beutel, was für Schätze dort noch zu finden waren.
Die verschiedenen Perlen und Figürchen fühlten sich toll an.
Man musste ganz sorgsam damit umgehen, damit nicht irgendetwas daran kaputtbrach. Die kleinen Figürchen ließ sie in Papier verpackt, denn wenn sie tatsächlich jemanden finden würden, der sie beide in einem Karren mitnahm, dann würden sie sicherlich ganz schön durchgeschüttelt werden.

Allerdings strichen sowohl die Katzenmutter als auch das Jungtier immer noch um ihre Beine. Sicherlich hatten sie es auf den Rest vom Schinken-Käse Brötchen abgesehen, dass sie in einer Tasche ihres unscheinbaren Hauskleides aufbewahrte.

Sie holte es heraus und pulte ein wenig vom Speck heraus und warf es den beiden Katzen hin.
"Ein Abschiedsgeschenk." meinte sie lächelnd und aß auch den letzten Rest des Brötchens auf.

Sie schlug die Beine übereinander, legte eines der Seidenpapiere vor sich hin, beschwerte es mit einem Stein und fing an ein letztes Mal in Port Amun zu singen.
Davor spielte sie die leicht traurige Melodie eines Liedes, dass sie noch aus Kindertagen kannte, und das immer gespielt und gesungen wurde, wenn eines der Kinder das Heim verließ. Sei es, weil es jemanden gefunden hatte, der es adoptieren wollte, oder weil es zu alt war um des Schutzes und der Fürsorge des Heimes weiterhin zu bedürfen.

Ein wenig veränderte sie die Zeilen und passte sie an die neue Situation an:


Nehmt Abschied, Freunde,
ungewiß ist alle Wiederkehr,
die Zukunft in Finsternis
das Herz ist uns nicht schwer.
Der Himmel wölbt sich überm Land.
Ade, auf Wiederseh'n!
Ich nehm' mein Leben in die Hand.
Lebt wohl, auf Wiederseh'n!

Es ist in jedem Anbeginn
das Ende nicht mehr weit,
wir kommen her und gehen hin,
und mit uns geht die Zeit.
Der Himmel wölbt sich überm Land.
Ade, auf Wiederseh'n!
Ich nehm' mein Leben in die Hand.
Lebt wohl, auf Wiederseh'n!

Nehmt Abschied, Kätzchen, jagt mit Fleiß!
Das Leben ist ein Spiel;
und wer es recht zu spielen weiß,
gelangt ans große Ziel.
Der Himmel wölbt sich überm Land.
Ade, auf Wiederseh'n!
ich nehm mein Leben in die Hand.
Lebt wohl, auf Wiederseh'n!*

Und so spielte Lianna auf der Hirtenflöte das alte Volkslied, bis sie hörte, dass sie Zuhörer hatte, die sich im Takt der Musik wiegten und mit summten. Scheinbar war das Lied auch bei den Menschen hier bekannt.

(*Auld Lang Syne - Viel kopiertes schottisches Volkslied. Daraus wurde das Abschiedslied der Pfadfinder, dessen Text von Claus Ludwig Laue stammt , welches ich hier verändert habe indem ich den Bezug zu Gott entfernte, da dieser nicht nach Thalia passt.)
Zuletzt geändert von Lianna am Mo 22. Jun 2015, 06:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Barthi » So 21. Jun 2015, 16:49

Er nahm das kleine Figürchen und lief damit direkt an dem Stand mit den Fleischbergen.
Einige Hunde hatten sich um den Stand gescharrt und wurden immer wieder vom Fleischer mit unschönen Ausdrücken verjagt. Doch die Fleischerin, eine sehr dünne Frau mit einem langen rotem Zopf, steckte den Straßenhunden immer wieder, hinter seinem Rücken, Knöchelchen und Knorpel zu.
Der Zwerg besah sich die Figur in seiner Hand. Er musste Lächeln. Lianna hatte mal wieder den richtigen Riecher und hatte aus den ganzen Glasfigürchen einen kleinen Hund herausgefischt. Damit würde ich sehr gute Geschäfte machen können.
Er ging direkt auf die Frau des Fleischers zu und zeigte ihr seinen Schatz. Wie er sich schon dachte, die Frau sprang sofort darauf an und bezirzte ihren Mann dem Zwerg doch den kleinen Hund abzukaufen.
Es begann ein zäher Verhandlungskampf bei dem die Anzahl von Bartis Kinder schnell auf ein volles Dutzend anstieg.
Zufrieden, mit einem Sack voll gutem Trockenfleisch und einer Handvoll Münzen stapfte der Zwerg wieder zu Lianna zurück. Vom weiten sah er wie sie einsam und verträumt am Brunnen saß, die Katze streichelte und dabei ein wunderschönes Lied sang.
Viele Leute gingen achtlos vorbei.
Barthi blieb stehen und genoss einen kurzen Moment das traurige Lied das von ihrer Stimme weit über den Hafen getragen wurde.
Mit einnmal drehte er sich auf der Stelle um und stapfte zu der Frau mit den Seifen. Er holte die Münzen die er für das Figürchen erhalten hatte, legte sie auf Tiasch der Frau.
"Ihr könnt mich jetzt voll über den Tisch ziehen. Ich habe keine Ahnung von diesem Zeug was ihr da verkauft...!" Er wedelte fast abschätzig mit seiner Hand über die Seifen und Badesalze die sie vor sich aufgetischt hatte.
"...Aber ich möchte meiner Tochter eine Freunde machen..." Er nickte zu Lianna die immer noch mit dem singen von ihrem Lied beschäftigt war.
"Was könnt Ihr mir hierfür geben gute Frau?"
Die Frau blickte zu Lianna, lachte und sagte dann: Ohja, Ihre Tochter wird ein anständiges Bad gebrauchen können!"
Schnell packte sie zwei kleine Seifen zusammen.
Eine grössere mit Lavendel und eine kleinere mit Rosenduft.
Dann nahm sie das Geld und wünschte dem Zwerg einen schönen Tag.
Zufrieden mit seinen Einkäufen kehrte er zu Lianna zurück.
Er hockte sich neben ihr, und murmelte:"Hab die Figur nicht gut verkaufen können. Ich pack sie wieder in dein Säckchen."
Er musste sich wirklich zusammennehmen um nicht zu grinsen. Schnell verstaute er anstelle des Hundes die beiden Seifen in Liannas Beutel. Barthi war echt gespannt, wann sie das herausfinden würde.
Dann gab er ihr die Hand und unterstütze sie so beim aufstehen.
"Was meinst Du Mokevendi. Wollen wir beide nun diese Stadt hinter uns lassen und uns in das Abenteuer Thalia stürzen?"
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Beitragvon Lianna » Mo 22. Jun 2015, 06:00

Leider fanden sich auf dem Tuch keine Reichtümer, die Leute waren des frühen morgens nicht so freigiebig wie am Abend, was wohl damit zusammenhing dass sie nicht unter dem Einfluss geistiger Getränke standen, sondern vielleicht sogar noch einen Kater hatten oder morgenmuffelig durchs Dort trotteten.
So war dieses alte Lied ein Geschenk an diese Stadt, die trotz ihrer dreckigen Ecken und Kanten gar nicht wirklich schlecht, nur nicht das richtige für sie.
Auf dem Weg hierhin hatte sie sich viel freier, aber auch einsam gefühlt.
Die Einsamkeit war jetzt vorbei, und sie wusste jetzt, dass sie sich nie mehr einsam fühlen würde.
Sie gehörte zu Barthi, so wie sie einst zu Lupinchen gehörte.
Barthi und Lupinchen waren sich in so vielen Dingen ähnlich. Und bei manchem Tonfall, oder einfach nur irgendeiner x Beliebigen Situation handelten sie als wären sie innen gleich.

"Ja, lass uns aufbrechen. Nur noch ein bisschen stehenbleiben. Ich rieche den Seifenstand von hier.. wie ich den Duft von Lavendel liebe.."

Liannas Augen glitzerten. Auch wenn sie selbst keine Seife besaß, war es doch auch schon schön diesen Duft zu riechen.
Jeder Abschied war ein Beginn von etwas Neuem.
Und Lianna war schon ganz versessen darauf in neue Abenteuer zu starten. Sie hakte sich bei ihrem Lieblingsweggefährten ein und zusammen gingen sie die Straße herunter.

"Wir sollten draußen vor den Toren der Stadt nach abfahrenden Wagen Ausschau halten, das bedeutet du hälst besser Ausschau, bei mir wird das sicherlich in die Hose gehen." Sie lachte und steckte ihre Hirtenflöte mit den zwergischen Runen darauf in ihren Gürtel.

Nun wo sie für die Stadt gespielt hatte, fühlte sie sich mehr verbunden mit ihr. Dies war die Stadt in der sie geboren war. Eine Stadt voller Diebe, Kopfgeldjäger und leichten Mädchen, voll Matrosen, Fischern und Wirten, aber auch eine Stadt in der ein Glaser mit seiner Familie lebte. Und zwei Katzen. Eine Mutterkatze mit ihrer kleinen ein paar Tage alten Tochter.

Sie wünschte den Beiden sie mögen bald ein schöneres Zuhause finden, als die Mutterkatze es in der Goldenen Gans gehabt hatte.

Wie es wohl dem jungen Kopfgeldjäger ergangen war?
Kurz begann ihr Herz zu klopfen. Ob aus Angst und Furcht um ihren neuen Ziehvater oder aus einem anderen merkwürdigen Gefühl, konnte sie nicht so recht sagen.

Es war eine Mischung aus vielen Gefühlen.
Guten wie auch schlechten, so wie diese Stadt ihre guten, wie auch ihre schlechten Seiten hatte.
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Beitragvon Barthi » Mo 22. Jun 2015, 10:02

Beschwingt von dem Gedanken diese große Stadt endlich hinter sich zu lassen, begann Barthi ein altes Lied zu pfeifen.

Die Melodie war wie ein Ohrwurm und bahnte sich von Sekunde zu Sekunde mehr ihren Weg durch die Gehörggänge in die Gehirne der Menschen um das ungleiche Pärchen herum.
Manche drehten sich um und sahen dem Zwerg mit dem zerrupften Bart, dessen Arm ein junges,blindes Mädchen, einer Dame gleich durch die Strassen Port Amuns führte.
Er achtete darauf jede Pfütze und sonstigem Unrat zu umgehen, damit seine Begleiterin nicht hineintrat.

Die die sich umdrehten und den beiden hinterhersahen wunderten sich auch der ausgelassenen Stimmung des Pärchens. Trugen sie doch nicht wirklich schöne Gewänder oder Geschmeide an ihrem Leib, das man sagen konnte denen beiden schien es gut zu gehen.
Viele drehten sich danach wieder um und gingen weiter ihrem gewohnten Tagesablauf nach. Doch bei manchen blieb dieser gut gelaunte Zwerg mit dem blinden Mädchen im Gedächniss zurück.

Ein alter Bettler. saß an der Ecke. Er hielt seinen Gehstab fest in den Händen, als sei es das letzte Wertvolle was er besaß. Die alte zerschlissene Decke hing um seine mageren Schultern und seine Füsse waren mit alten schmutzigen Lumpen umwickelt.
Ein alter Zinnbecher diente ihm um die Münzen zu sammeln die sehr rar waren.
Barthi und Lianna liefen lachend vorbei. Einen Moment später stoppte der Zwerg. Er griff in sein Beutel und zog eines der Speckbrötchen heraus.
Mit einem kleinen "Entschuldige mich einen Moment bitte" strat er an den Bettler heran und gab ihm das Brötchen.
Der Bettler hob sein Gesicht und Barthi erkannte das dieser Mann gar nicht so alt war wie er auf dem ersten Blick aussah. Er sah dem Mann direkt in seine strahlend grüne Augen und ein leichter Schauer ging ihm über den Rücken.

"Gamut manun ai-menu, mahal": flüsterte er ihm leise zu. Dann drückte er ihm die Schulter und ging wieder zu Lianna.

"Gnädige *dotrin, würdet Ihr mich hinaus in die weite Welt begleiten?"
Er reichte ihr seinen Arm und war unheimlich zufrieden mit sich.



*Ich wünsche euch einen guten Tag, mein Freund
**Tochter


[weiter in den Strassen Port Amun´s]
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