Adelsviertel - Heganbors Haus

Größte Hafenstadt von Thalia

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Adelsviertel - Heganbors Haus

Beitragvon NPC » So 19. Apr 2015, 20:23

Das Haus des Zwerges Heganbor war durchaus hübsch anzusehen, was vor allem an den Fenstern aus wertvollem Buntglas und dem schönen Stein lag, aus dem es gebaut worden war. Weinreben die voller blauer Trauben hingen schlungen sich um das Haus und dessen Vordach herum, was ein wunderbares Bild an Licht und Schatten zauberte. Ein Fenster war nicht aus buntem Glas, und an diesem waren auch die Reben beschnitten, so dass genug Licht hineinfiel. Es gehörte zu einem kleinen Anbau.
Das Haus selbst mit dem kleinen Anbau, war nicht so groß wie das Anwesen eines Adligen, und doch sah es heimelig aus.
Der Zwerg dem es gehörte nagte wahrlich nicht am Hungertuch. Ein Umstand den man Heganbor selbst nicht wirklich ansah. Ganz besonders nicht wenn er in groben Klamotten Pfeife rauchend am Hafen saß und seiner Lieblingsbeschäftigung dem Angeln nachging.

Über der Türe des Anbaus war an zwei filigranen Ketten ein poliertes Messingschild angebracht.

"Heganbors Werkstatt" stand darauf.
Die Tür zur Werkstatt lag ebenerdig und war normalgroß, wobei die Türe des Wohnhauses etwas niedriger war, als bei den anderen Häusern des Adelsviertels. Ein Elf oder Mensch konnte sich hier leicht den Kopf stoßen. Scheinbar waren große "Leute" hier nicht als Besucher vorgesehen.

Eine kleine Steintreppe führte zur Wohnungstür hinauf, so dass man wie ein kleiner König unter dem Vordach aus Weinreben zur Türe schreiten konnte.
Eine Bank mit ein paar bunten Kissen neben der Treppe und ebenfalls im angenehmen Halbschatten des Weinlaubs luden zum verweilen ein.

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Beitragvon Barthi » Mo 20. Apr 2015, 10:36

[kommt vom Hafen mit Heganbor]

Das Schild war wirklich besonders schön gearbeitet. Barthi befühlte die Kanten die rund und gleichmässig waren auch die Schrift die eingestanzt und mit dunklem Kupfer aufgefüllt worden war, war grade und ohne Kanten.
Bevor er noch weiter auf das Schild eingehen konnte wurde die Haustür aufgerissen und ein kleiner Junge hopste die Treppe hinunter und sprang Heganbor in die Arme.
Barthi blieb wie angewurzelt stehen.
Das war aber kein reiner Zwergenjunge...
Der Kleine plabberte drauf los und Heganor versuchte den Wildfang in Schach zu halten.
Was ihn nur unter schwerster Anstrengung gelang.
"...und wer ist der Onkel?"
Ein kleiner Stich bohrte sich in Barthis Herz. Wie lange ist er schon so nicht mehr genannt worden.
Seine Gedanken schweiften fort in die Heimat.


Auf einem Plateo oberhalb der Zackenkante saß eine Zwergin. Sie hatte ein kleines Baby auf dem Schoß was friedlich an ihrer Brust saugte. Die Sonne war gerade am untergehen und das rote Licht umarmte die zwei wie ein lieber Freund.
Zwei kleine halbstarke Zwergenjungs spielten fangen auf einer ziemlich lautstarken Art. Barthibub Dreiend, ein junger kräftiger Zwerg, stapfte den schmalen Pfad zu dem Plateo hoch und wetterte:
"Bei der heißen Esse Andonis, hört sofort auf so einen Krach zu machen! Ich schwöre ich prügel euch mit meiner Axt den Hintern platt!"
Mit einem bestialischen Schrei packte er die beiden Schreihälse und hob sie hoch über seinen Kopf. Die beiden Jauchsten und lachten vor Vergnügen:
"Onkel Barthi, mach uns nicht kaputt... " lachten sie.
Barthibub schüttelte die beiden noch ein klein wenig und setzt sie dann wieder auf den Boden. Die beiden lachten und rannten schnell weg um sich zu verstecken.
Sein Blick fiel auf die Zwergin. Sie sah ihn an und ihre Augen zeigten eine tiefe Wärme.
Er klopfte sich den Staub von den Hosen und ging auf sie zu. Auch sie lachte:
" Beim Andonin, Barthibub, wenn du deine Neffen weiterhin so schüttelst fallen noch ihre Gehirne raus, das wird ihrem Vater bestimmt nicht gefallen!"
Barthi legte seinen Kopf schief um das kleine Wesen an ihrer Brust anzusehen.
"Sie ist eingeschlafen!"
Und richtig das kleine Baby schlief tief und fest und nuckelte noch im Traum an der Brust weiter.
Barthi sah zu ihrer Mutter hoch. Ihre Augen waren von dunklem Bernstein und ihre weiße Haut zeigte überall kleine Sommersprossen.
Er hob eine Hand und strich eine Strähne die sich aus ihrem Haar gelöst hatte wieder hinter ihr Ohr.
Sie flüsterte: "Das würde ihrem Vater wohl auch nicht gefallen..."


Barthi schreckte aus seinen Tagträumen auf. Der Kleine war inzwischen von seinem Vater runtergehobst und stand vor ihm. Er an dem Zwerg hoch. " Wer bist du?"
Er kniete sich nieder um mit dem kleinen auf Augenhöhe zu sein. dann griff er seinen Unterarm zum Freundschaftsgruss und sagte: "Nenn mich Barthi. Und wer bist Du?"

[Der Zwerg bewundert das Schild und hat erinnert sich an eine Situation als Heganbors Sohn ihn fragt wer er ist]
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon NPC » Mo 20. Apr 2015, 15:42

Heganbor

Wenn dies der Junge einer Menschenfrau war, wieso war dann die Türe zum Wohnhaus in Zwergengröße?
Man musste sich nicht lange fragen, wo die Mutter des Jungen sei, denn drinnen waren Schritte zu hören.
Ein freundliches, rundes Gesicht mit braunen Locken und Sommersprossen schaute zur Türe hinaus. Zuerst hätte man die kleine Frau für eine Zwergin halten können. Doch irgendetwas stimmte nicht. Sie schien an etwas zu leiden was die Menschen als Kleinwuchs bezeichneten, als sie vor die Türe trat, konnte man sehen dass überdies etwas mit ihren Beinen nicht zu stimmen schien. Sie hatte O Beine und humpelte ein wenig, was ihrer Fröhlichkeit und Freundlichkeit keinen Abbruch zu geben schien.
Ihr ganzes Gesicht strahlte, als sie die beiden Zwerge und ihren Sohn sah.

"Wir haben Besuch? Herzlich willkommen, ich bin Franziska, und dies ist unser Sohn Fenni."
Die Frau watschelte freudestrahlend die Treppen hinunter, und begrüßte den Fremden herzlich, so als würde er zur Familie gehören.

"Frau? Ich habe Forellen gefangen. Was hältst du davon wenn du sie im Ofen mit Mandelsplittern zubereitest." Heganbors Stimme war warm und sanft. Nicht brummig, wie wenn er mit Menschen oder anderen Außenstehenden sprach.

Franziska nickte. "Wunderbar, ich liebe gebratene Forelle. Ich werde gleich die Spielkarten und etwas Malzbier holen, damit ihr euch die Zeit bis dahin vertreiben könnt."

Fenni griff nach Franziskas Schürze. "Darf ich mit Barthi mitspielen?"
Liebevoll lächelte die Mutter auf ihren kleinen Schatz hinunter. "Da musst du die beiden fragen, aber ich denke wenn du brav bist, wird sich das sicher einrichten lassen. Nicht wahr?"

Mit Schwung hatte sich die kleine Frau den Eimer geschnappt und war mit den Fischen auch schon im Haus verschwunden.

"Issi nich wundervoll, meine Franziska." murmelte der Angler. Und sah sich nach Bartholomeus um. Dieser hatte allerdings schon einen neuen Freund gefunden. Fenni versuchte gerade, auf ihn hinaufzuklettern und Pferdchen zu spielen.

"Hmmpf Fenni, nicht.. Du weißt doch gar nicht ob Bartholomeus mit dir spielen will." brummelte der Zwerg.

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Beitragvon Barthi » Mo 20. Apr 2015, 21:02

Barthi bekam die Frage von Heganbor gar nicht mehr mit. Er hatte seine Axt längst auf den Boden gelegt und tobte mit den Kleinen Huckepack die Treppen rauf und runter. Er bockte, sprang und wieherte, so wie es halt wilde Kriegspferde tun.
Fenni jauchste und schrie vor Begeisterung.
Barthi gab sich auch besonders Mühe richtig wild und sehr gefährlich zu wirken.
Aber für einen langsam alternden Zwerg ist die selbst die tollste Toberei irgendwann mal zu viel.
Er schnaufte inzwischen wirklich wie ein Kampfross und ließ sich irgendwann mit einem heiseren Stöhnen auf den Stufen nieder die zum Häußchen hochführten.
"Habt Erbamen mit eurem Streitross, oh großer Kriegsherr! Barthi legte sich auf den Rücken, so das Fenni unter ihm quasi begraben war.
Der Kleine strampelte, doch Barthi ließ ihn noch nicht gehen. Er began sich zu strecken und zu gähnen.
"Oh was bin ich jetzt müde... ich glaube ich mach jetzt ein Nickerchen!"
Er legte seinen Kopf auf den Bauch Fenni und schloss seufzend die Augen. Fenni lachte und versuchte seinen Kopf von sich runterschupsen mit dem Erfolg, das sich Barthi nur noch weiter einkuschelte. Irgendwann gab der Kleine auf. Und als Barthi vorsichtig ein Auge öffnete und zu dem Kleinen hochsah, war schon sein daumen im Mund und er schnarchte leise.
Sanft hob er ihn auf und legte ihn Heganbor in die Arme.
Der trug den Kleinen vorsichtig ins Haus.
Barthi ließ sich mit einem langen Seufzer in einem der schönen großen Korbsessel nieder die auf der Terasse standen. Er stopfte sich sein Pfeifchen und sah gedankenverloren in den Garten.
Das war schön mit dem Kleinen rumzutoben. Er vermisste das. Seine Familie, sein Leben. War das alles das Wert gewesen? Seine Hand glitt wie von selbst unter sein Hemd. Er bekam das Kettenhemd zu fassen. Es war angenehm warm durch seine Körperwärme.
Er hatte niemanden mehr.. alle waren sie weg. Auf einmal erschien wie ein kleiner Geistesblitz ein Gesicht vor seinen Augen. Nein, nicht alle waren fort...
Große grüne Augen die ins Nirgendwo sahen. Immer hatte sie diesen fragenden Blick drauf.... Lianna! Er musste sie unbedingt finden! Geld für die Fensterscheibe hatte er genug gesammelt... Wo trieb sie sich nur mit diesem Talibor rum. Er hätte sie nicht alleine lassen dürfen. Er würde sofort losgehen!!!
Der Duft vom gebratener Forelle drang in seine Nase. Er schnüffelte noch mal nach, lehnte sich in seinen Korbsessel zurück und zog nochmal an seinem Pfeifchen.
...nach dem Essen aber sofort!
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon NPC » Di 21. Apr 2015, 07:14

Heganbor

Die Axt des Besuchers war wirklich ein wunderschönes Stück. Sehr schwer und mächtig. Es war bestimmt nicht leicht eine solche Waffe zu schwingen. Bedauernd sah Heganbor die Waffe an. Er selbst hatte nie genug Kraft gehabt, ein solches Stück zu führen. Er war immer ein Schwächling gewesen, doch hatte er sich, wenn schon nicht durch Kraft, durch Geschick und Puste ausgezeichnet.
Letzteres war im Leben als Glasbläser besonders wichtig. Er grinste.

Den Kleinen so mit dem Fremden scherzen zu sehen tat gut. Dieser Zwerg, wasimmer er getan hatte um seinen Bart zu verlieren, konnte niemals ein schlechter Mensch sein. So, wie er mit dem Kind umging, was überdies ein Mischling war.
Heganbor selbst kratzte sich am Kopf. Er hatte Heimweh nach dem Falkengebirge, doch ein Mischlingskind würde es dort schwerer haben, als in einer Stadt der Menschen, in denen es so viele verschiedene Rassen gab.

Niemals würde er zurückkehren können. Auch wenn es so gut tat, jemanden zu treffen der so war wie er, als er mittellos und hungrig hier ankam.
Damals hatten die Wirtsleute im Hafen niemanden bedient, der nicht über den Tresen schauen konnte.

Dieser Umstand hatte sich zum Glück geändert, denn jetzt hatte er Geld und einiges an Ansehen gewonnen.
Man sah in ihm und seiner Frau nicht mehr "Halbe Menschen".

Fenni war eingeschlafen. Wie süß er aussah, wenn er schlief. Die feinen rothaarigen Wimpern, die leichten Sommersprossen, die süßen kleinen Löckchen, die sich auf seinem Kopfe kringelten, vom Toben verschwitzt. Seine Haare waren ein Gemisch aus seinem kräftigen rot und Franziskas blonden Locken.

Da Fenni daumenduckelnd schlief, sagte er kein Wort, bedeutete nur mit einem Nicken, dass er hineingehen werde.
Als er Fenni in sein Bettchen legte, berührten Heganbors schwielige Finger das zarte Glasmobilé über seinem Bettchen. Es fing die Sonnenstrahlen, und warf sie in dutzenden kleinen Regenbögen zurück auf die Wände des Kinderzimmers.
Niemand in ganz Thalia machte so reines Glas wie er. Seine Arbeit war nicht etwa milchig trüb, oder hatte irgendwelche Einschlüsse. So etwas hatten die Bewohner Port Amuns nicht gekannt, bevor er in die Stadt gekommen war. Damals hatten ihre Fenster gar keine Scheiben, waren mit Wachspapier verschlossen oder waren offen gewesen.

Als er an der Küche vorbeikam konnte er nicht umhin zu schnuppern und sich den gebratenen Fisch vorzustellen.
Mit Mandelblättchen.. hmmmmm.. er liebte diese knusprigen gerösteten Mandelblättchen auf der Forelle, ohne die, war der Fisch nur halb so lecker.
Viel Zeit bis zum Essen war nicht mehr, aber noch genug.
Franziska war beim Kochen sehr gewissenhaft, weswegen er auch einiges an Gewicht zugelegt hatte in den letzten sechs Jahren.

Hübsche Rauchkringel empfingen Heganbor, als er wieder vor sein Haus trat.
Als junger Zwerg hatten sie immer einen Wettstreit daraus gemacht, wer den schönsten Rauchkringel blasen konnte.
Lächelnd trat Heganbor wieder aus dem Haus, und nickte dem pfeiferauchenden Bartholomeus zu.

"Er schläft jetzt, tief und fest. Ihr könnt sehr gut mit Kindern umgehen. Die Forelle dauert noch ein paar Minuten. Franziska lässt fragen, ob wir hier draußen oder in der Stube essen wollen. Ebenfalls habt ihr im Zeitvertreib bis dahin die Wahl: Ein schönes Kartenspiel, würfeln, oder wollt ihr euch vielleicht meine Glasbläserwerkstatt ansehen?"
Schmunzelnd hob der ein Kartenspiel und einen Würfelbecher in die Höhe.

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Beitragvon Barthi » Di 21. Apr 2015, 11:02

Barthi hing tief seinen Gedanken hinterher. Nachdenklich kaute er an seiner Pfeifenspitze. Er hatte so viel zu tun...
Heganbor betrat die Terasse und lud ihn zu einem kleinen Spiel vor dem Essen ein. Barthi lächelte und musste wieder unwirkürlich an sein zuhause denken.
Sein Vater war ein wahrer Spielteufel gewesen. Viele Stunden haben die beiden zusammen in der Taverne verbracht und die Würfel rollen lassen. Natürlich ging es dabei sehr feuchtfröhlich zu. So wie Barthi das gerne mochte. Er lächelte Heganbor verschmitzt an.

"Komm setz dich zu mir mahal. Lass die Würfel rollen! Schläft dein Kleiner, ja? Das ist schön. Du hast da etwas ganz besondered mahal. Mir war es leider nicht vergönnt. Aber, natu yamez natu.."

Er zog wieder an der Pfeife.

"Ich wollte mich noch bei Dir bedanken, das du mich vor dieser harpa gerettet hast. Ich weiß nicht was über mich gekommen ist. Ich denke das lag an ihren einfach zwei sehr überzeugende Argumenten!"

Er hob seine Hände und deutete eine übergrosse Oberweite an.

"Beim Barthe Andonins, sie dufteten aber wirklich gut... Solch Wunder sieht man nicht alle Tage..."

Er prustete los und konnte nicht anders als über sein Missgeschick herzhaft zu lachen. Nachdem er sich glucksend eine Träne aus dem Auge wischte wurde er wieder ernst und zog wieder gedankenverloren an seiner Pfeife. Sein Blick geht über die wunderschönen Buntglasfenster.

"Bist du der Mahaldieser Gläser? Sie sind wahrllich garacu. Ich liebe das Handwerk. Einst war ich auch mal ein Goldschmied. Ich erschuf Schmuck und Geschmeide wahre filigrane Arbeiten... Aber das war in einem anderen Leben!"

Wieder zog er an seiner Pfeife und die Rauchkringel schwebten lustig in den blauen Himmel hinauf. Auf einmal kam ihm ein Geistesblitz.
"Sag Heganbor. Kannst du ein Fenster reparieren?"
Zuletzt geändert von Barthi am Di 21. Apr 2015, 14:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon NPC » Di 21. Apr 2015, 14:19

Heganbor

Das Würfeln hatte ihm wirklich Spaß gemacht, mit Franziska würfelte er zwar auch ab und an, doch mit Menschlichen Spielpartnern kam irgendwie nie so wirklich Stimmung auf.

"Könnte ich wohl, ich meine eine Scheibe reparieren, nur zur Zeit nicht. Dämlicherweise ist mein Gehilfe mit meinem Pferdegespann auf dem Weg nach Dralun, um Quarz Soda und Kalk zu besorgen. Ich hätte also niemanden dem ich es zutrauen würde eine Glasscheibe durch die belebten Gassen zu befördern, ohne dass sie zu Bruch geht. Selbst wenn ich zufällig eine in der rechten Größe auf Lager hätte. Wie groß ist das Fenster denn?"

Heganbor kam nicht dazu, das Problem weiter zu erörtern, denn schon stand die rundlich wirkende Franziska in der Türe, in der einen Hand balancierte sie eine große Platte wunderbar duftenden Forellen, knusprig gebraten mit Mandelsplittern, unter der anderen hatte sie ein flaches Gebilde aus Holz geklemmt. Nun stand die kleine Frau vor dem Problem, wie sie das merkwürdige Gebilde zu ihrer Seite, sowie auch die Platte mit dem Fisch heile die Treppe hinunterbekommen sollte.

Heganbor eilte sofort die Stufen hinauf und nahm ihr das merkwürdige Gebilde ab.

"Ein Klapphocker." erklärte er. "Eine Erfindung von mir, die Beine des Hockers lassen sich zur Seite klappen, so nimmt er, wenn man ihn nicht braucht nicht so viel Platz in der Stube ein, und man hat genug Platz zum tanzen, selbst in einem kleinen Häuschen, nicht wahr Franziska?"
Liebevoll gab er seiner Frau einen Klapps auf ihr Hinterteil, worauf sie errötete.

Geschickt stellte der Glasbläser den Hocker auf, und stellte ihn neben die Bank. Und Franziska platzierte die Glasplatte in Fischform auf den kleinen Tisch, den die Männer vorher zum Würfeln genutzt hatten.

Dann huschte sie wieder ins Häuschen um Teller und Besteck zu holen.
Als sie wiederkam, konnte man die edlen Teller bewundern, jedes war ein Einzelstück, dass marmoriert in den verschiedensten Farben glänzte. Ganz aus Glas, und doch wirkten die Teller nicht zu zerbrechlich.

"Guten Appetit die Herren, ich hoffe es schmeckt euch."
Franziska zupfte ihre Schürze über ihrem kugelrunden Bauch zurecht und hob ihr Glas.
Das Glas schimmerte blau grün marmoriert in der Sonne, und schien anders als die Gläser der Männer nur Wasser zu enthalten.
"Auf die Freundschaft."

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Beitragvon Barthi » Di 21. Apr 2015, 20:56

"Auf die Freundschaft!!!!" begeistert stieß er mit seinen neuen Freunden an.
Es fühlte sich fast so an wie damals Daheim. Mit seinem Bruder und dessen Familie an einem Tisch.
Franziska teilte die Forellen auf.
Barthi hatte das Gefühl noch nie so einen wunderbaren Fisch gegessen zu haben. Das teilte er Franziska mehr als einmal mit. Er griff tüchtig zu. Er war ao ausgehungert. wenn er überlegte, wann hatte er das letze mal etwas gegessen?
Die komische Fischsuppe aus dem Anker zählte nicht.

"hehe, wo ich hier grad den leckeren Fisch esse... Ich war mal in einer Hafenkneipe. Nunja, da ich halt auf Wanderschaft bin, hatte ich nicht genug grad mal nicht wirklich viel in meiner Geldkatze.
Nun waren da eine Handvoll Matrosen die spielten so ein tolles Spiel. Da ging so ein riesen Humpen mit bestem Bier rum und um nicht tirnken zu müssen musste jeder nach der Reihe einen Fisch aufzählen ohne das Wort Fisch in den Mund zu nehem... Sie luden mich ein mitzuspielen... Da sagte ich natürlich nicht nein.
Der erste Matrose sagte Forelle, der zweite Makrele, der dritte Stöhr und der Zwerg? ... FISCH!"

Barthibub klopfte sich auf die Schenkel vor Lachen.
Auch Franziska lachte herzhaft mit und hielt sich ihr Kugelbäuchen vor Lachen. Vergnügt beobachtete wie anscheinend alles an der Frau wackelte wenn sie Lachte.
Er nahm wieder einen großen Schluck von seinem Bier.
In seinen Augen blitze es.

"Na, bei dir ist es doch auch bald soweit..."
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Beitragvon NPC » Mi 22. Apr 2015, 07:25

Heganbor

Irgendwie war es das einzige was zählte. Freundschaft, Liebe und Familie. Heganbor hatte jemanden vermisst, der einfach so zu ihm zum Essen oder zum Plaudern kommen würde. In der großen Stadt hatte er zwar durch seinen Reichtum und Sein Geld viele Neider und Bewunderer gewonnen, doch Freunde, nein Freunde hatte er vergeblich suchen müssen.
Hier strickten die Mitglieder der Oberschicht und die Händler Ränke gegeneinander, versuchten sich gegenseitig in den Ruin zu treiben und gegenseitig aufzukaufen.
Für die einen war es eine Schade, dass diese kleine Familie von überaus kleinem Wuchs sich ausgerechnet das hochehrwürdige Adelsviertel gesucht hatte, um ihr Häuschen zu bauen. So fand er unter denen, die annähernd so wohlhabend waren wie er keine Freunde. Andere hängten sich an seine Fersen, um von seinem Reichtum zu profitieren, ihn auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Weshalb Heganbor sich meist etwas zu schäbig kleidete, wenn er die anderen Viertel besuchte, so dass man ihn nicht auf den ersten Blick als wohlhabenden Händler erkannte.
Doch dieser Kerl hier war ihm gefolgt, ganz gleich, ob er ihn zu einer schäbigen Hütte vor den Stadttoren, oder zu einem Palast geführt hätte.

Franziska schenkte nach. "Fisch.. ja .." Sie kicherte.
"Ich hoffe dass mein Fischlein.." Sie streichelte ihren Bauch. "diesmal ein Mädchen wird."

"Oweh.." meinte Heganbor amüsiert. "Hoffentlich bekommt sie nicht meine Nase."

"Apropros.. ich hab da letztens einen Witz gehört.. Was sagt der Kerl am Tor zu seinem Baby beim Füttern? "
Heganbor macht eine kurze Pause, kann sich aber dann das Grinsen nicht verkneifen und platzt laut lachend heraus: "AUFMACHEN! STADTWACHE!!"

Franziska kicherte auch hier brav, obwohl sie nach ihrem Gesicht zu urteilen den Witz schon mehrere Male gehört hatte. "Weißt du noch als Fenni so klein war, und nur geschrien hat.. Heganbor hat ihm dann etwas vorgesungen.. Nachdem er 2 Stunden Zwergenlieder gesungen hatte, hab ich mir echt gewünscht der Kleine hätte weitergeschrienen." stichelte sie liebevoll.

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Beitragvon Barthi » Mi 22. Apr 2015, 21:36

Sie hatten einen wunderschönen Nachmittag auf der sonnigen Terrasse von Heganbor. Fenni kam nach seinem Mittagsschläfchen mit roten Wangen und verwuschelten Haaren ebenfalls zu ihnen hinaus. Franziska streckte ihre Arme aus um den Kleinen zu sich auf den Schoß zu ziehen und noch ein wenig zu kuscheln.
Doch Fenni blieb nur kurz bei seiner Mutter stehen um dann direkt zu Barthi zu laufen und auf seinen Schoß zu krabeln.
Barthi bekam grosse Augen und sah ein wenig schuldbewust zu seinen beiden neuen Freunden.
Doch Heganbor schmunzelte in seinen Bart während er an seiner Pfeife nuckelte. Auch Franzi sah mit einem liebenden Blick auf ihren Filou wie er total begeistert mit Barthis verbliebenden Zopf spielte indem er ihn mit der rechten hand wegschlug und ihn dann versuchte mit der linken zu fangen.
Barthi sah, wie das Pärchen genseitig immer wieder liebevolle Blicke zuwarf. Ihre Harmonie war einfach wunderbar.
Auf einmal überkam ihm ein ungeheuerliches schlechtes Gewissen. Diese Familie nahm ihn so selbstverständlich auf. Lud ihn an ihren Tisch und ließ ihn an ihrem Leben teilhaben.. Und er tat nichts anderes als sie anzulügen.
Er seufzte.

"Ich muss Euch was erzählen."

Er holte tief Luft und begann:

"Es war einmal ein Zwerg. Nennen wir ihn Barthibub Dreiend. Er beherschte das Handwerks des Goldschmiedes wie selten einer in seiner Sippe.
Er war ehrgeizig und wollte zu den allerbesten gehören. Eines Tages als er gerade mal wieder mit seinen Entwürfen beschäfftigt war, trat eine kleine dralle und wunderschöne Zwergin in seine Wohnhöhle.
Barthibub verliebte sich sofort in die kleine Lofagrim. Es sollte sich aber rausstellen das Lofagrim zwar in die Familie einheiraten sollte, doch nicht er sollte sie zur Frau nehmen sondern sein jüngerer Bruder.
Barthibub war, wie gesagt sehr ehrgeizig und stur. Er umgarnte Lofagrim weiterhin auch nachdem sie schon längst mit seinem Bruder vermählt war und ihm zwei wunderschöne Söhne und eine kleine Tochter geschenkt hatte.
Er ließ nicht locker und schließlich gab sie sich ihm hin. Es war eine wunderschöne Zeit. Aber irgendwann wurde sein Bruder misstrauisch und Lofagrim, voller Trauer, verbot Barthi je wieder in ihre Nähe zu kommen. Aber wie ich schon erwähnt habe, er war wirklich ein sturer Kerl. Lofagrim war seine große Liebe und so passierte es sie wurde wieder schwanger. Diesmal aber von Barthibub..."

Barthi stoppte ein Moment seinen Redefluß um noch mal einen großen Schluck aus seinem Bier zu nehmen.
Dann setzte er seinen Humpen wieder ab, starrte die Schaumkrone an und erzählte leise weiter:

"Lofagrim überlebte die Geburt nicht. Seine kleine Tochter bekam er nie zu sehen. Sein Bruder gab die kleine Lupine fort. Wohin wusste er nicht.
Barthi suchte sein Glück in wertvollen Metallen und begann eine wahre Gier zu entwickeln, was ihm schließlich zum Verhängniss wurde.
Er sollte seines Bartes beraubt werden als Strafe, doch er konnte fliehen.
In einer großen Hafenstadt traf er ein kleines blindes Weisenkind. Sie übernahm irgendwie die Rolle seiner verlorenen Tochter. Er fühlte sich für sie verantwortlich. Aber auch das hatte er fürchterlich versemmelt.
Sie demolierten ausversehen das Hotelzimmer, verloren ihr ganzes Geld und zum Schluß verlor er auch noch das blinde Mädchen an einen Kopfgeldjäger. Aber anstatt das ich mich bemüht hätte meine Probleme zu bewältigen, flüchtete ich nur in die Arme einer anderen Frau..."

Er stopte sein Geständniss.
Es herschte auf einmal eine absolute Stille an dem Tisch, vor dem vor noch ein paar Minuten so ausgelassene Stimmung herschte.
Barthi schob das Kind vorsichtig von seinem Schoß und erhob sich von seinem Stuhl.

"Ich glaube ich sollte jetzt gehen..."
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Beitragvon NPC » Mi 22. Apr 2015, 22:45

Heganbor

Fenni verstand nicht wirklich, was soeben passiert war. Etwas war ihn jedoch klar. Irgendwas war hier nicht so, wie es sein sollte. Eben war noch alles schön, und plötzlich war eine Stimmung wie Gewitter. Fenni hasste Donnerwetter und er machte einen Riesenaufstand, fing an zu brüllen und zu jammern. Er schmiss sich auf den Boden und jaulte in den höchsten Tönen.
Heganbor hielt sich die Ohren zu, und bedauerte den Zwerg jemals mitgebracht zu haben. Ebenfalls bedauerte er, dass man bei dem Gebrüll von kleinen Jungs die Lautstärke nicht dämpfen konnte.
Denn selbst das Ohren zuhalten brachte auf die Dauer nicht viel.
Franziska nahm den Kleinen auf den Arm und der Kleine beruhigte sich langsam. Nur kleine Schluchzer kamen ab und zu aus seinem Mund. Das Geheule wich einem Schluckauf, worauf hin Franziska sanft auf seinen Rücken klopfte und Fenni hin und her wiegte.
Schließlich war das Kind still. Aber in Heganbor brodelte es. Franziska aber war nur einen Moment ratlos, als ihr Mann nur noch die Stirn runzelte, und Barthi verdießlich und eiskalt ansah.
Sie schaute vom einen zum Anderen und gab schließlich ihrem Angetrauten einen kleinen Schubs, nicht zu doll, denn sie trug ja das Kind, welches dadurch kurz zusammenzuckte, und vor Schreck noch einmal kurz schluchzte.

"Heh. Was würdest du machen, wär es uns so gegangen, und ich wäre gestorben und Fenni wäre fort..."
Sie streichelte dem kleinen übers Köpfchen. "Sei froh dass es uns anders gegangen ist. Du hast mich schließlich auch - einfach so - mitgenommen, als mein Vater uns seinen Segen nicht geben wollte."

Heganbors Ohren nahmen eine blassrote Färbung an.

"Dass es uns nicht so gegangen ist, ist einzig und allein Schicksal. Was den Rest angeht. Jeder macht Fehler. Unser Gast sieht sie zumindest ein, und will sie wieder gut machen."

Schweigen herrschte. Doch die taffe Franziska ließ sich davon nicht verrückt machen. Wütende, oder peinlich berührte Zwergenmänner war sie scheinbar gewohnt.

"So Papa geht jetzt mit Onkel Barthi, Dinge reparieren und wir schauen nach deinen Glasmurmeln.." sagte sie zu Fenni.
Dann drehte sie sich um.
Als Heganbor sich immer noch nicht bewegte, und noch verdrießlicher schaute, keifte sie: "Du willst dich nicht wirklich mit einer schwangeren Frau anlegen, du Sturkopf. Geh!"
Heganbor brummelte etwas in seinen mayestätischen Bart, das wie "Wagen.. Gehilfe.. Material.." klang. Doch der Blick seiner Frau war hart wie Stein.
Sie brauchte nichts mehr zu sagen. So winkte der Glaser den Zwerg zu sich, und stapfte wütend zu seiner Werkstatt.

"Welche Größe?" brummte er.

In der Werkstatt waren eine Fülle von Geräten an der Wand über der Drehbank befestigt, jedes hatte seinen angestammten Platz. Dort gab es Kohlewerkzeug, Halter, verschiedene Scheren, Roller, Wickler,Glasschneider, Mess und Prüfgeräte und eine Brille um die Augen zu schützen.
Der Arbeitstisch war stellt mit kleinen Glasröhren und Glasstäben jeder Größe, aus denen Heganbor Knöpfe, Perlen oder kleine Gebrauchsgegenstände wie kleine Gefäße fertigte und durch das aufschmelzen kleiner farbiger Glasbrösel mit dem marmorierten Muster verzierte. Das Muster, das jedes Stück einzigartig machte.

Es gab einen Brennofen, und eine Lampenvorrichtung mit Blasebalg, in der die kleinen Glasstäbe erhitzt wurden, um sie erneut zu formen und in die rechte Form zu blasen.

Seine Waren reichten von Glasapparaten zu künstlerisch anmutenden Figürchen und Glücksbringern, über mundgeblasenes Geschirr und Vasen bis hin zu künstlichen Augen, die man beim Verlust desselben, oder beim präparieren von Tieren einsetzen konnte.

Ganz besonders angetan hatten es Heganbor "Lichtfänger" die angestrahlt vom Sonnenlicht kleine Regenbögen auf die Wände warfen. Diese Schmuckstücke hingen überall. Beim Betreten des Anbaus stieß die Tür gegen eine Vorrichtung, die sofort dutzende kleiner gläserner Glöckchen erklingen ließ.

Auf einem Tisch nahe beim Fenster stellte der Glasmacher Buntglasfenster her, in dem er einzelne bunte Glasplatten mit Blei verband und zu wunderschönen Mustern und Gemälden zusammenstellte.
Eines zeigte unverkennbar Fenni, welcher aber als bocksbeinige Sagengestalt mit Hirtenflöte vor einem See dargestellt wurde.
Andere zeigten Hippogreife, Einhörner, Wölfe im Mondschein, Landschaften, oder Blumenmuster.

"Welche Größe!" brummte der Zwerg noch einmal, und sah sich nach Barthi um. Da er sich nicht sicher war, ob dieser ihm gefolgt war.

(Lianna)

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Adelsviertel - Heganbors Haus

Beitragvon Barthi » Do 23. Apr 2015, 12:01

Er wollte den Kleinen beruhigen und ihn in den Arm nehmen. Hielt sich aber dann doch zurück, weil er nicht dazu gehörte. Die drei waren eine Familie und er war nur Gast.
Heganbor sah ihn mit eisigem Blick an. Barthi fühlte sich sehr schuldig und wollte nur noch weg von hier. Aber der Glasbläser rührte sich nicht und gab so den Weg nicht frei fliehen zu können. Barhis Schultern sackten unter den kalten Augen zusammen und er senkte lieber seinen Blick um niemanden ansehen zu müssen.
Auf einmal stand Franziska auf und sprach in einem ziemlich rüden Ton mit ihrem Mann. Barthi wünschte sich er währe ganz weit weg.
Schließlich verschwand sie mit Fenni ins Haus und für einen kurzen Moment waren die beiden Zwerge alleine auf der Terasse.
Seine Axt hatte er inzwischen wieder auf seinem Rücken geschulter. Barthi wollte gerade ansetzen den Zwerg zu bitten ihn vorbeizulassen, da stand dieser auf und zeigte ihm mit einem Kopfnicken ihm zu folgen.
Er ging in Richtung des Nebengebäudes wo das Schild hing was Barthi bei seiner Ankunft so bewundert hatte.
In diesem Moment war er sich nicht ganz sicher was er machen sollte. Ein paar schnelle Schritte die Stufen hinab und er war verschwunden und sie brauchten sich nicht mehr wegen ihm zu ärgern. Aber da war ja noch das Fenster das er richten musste.
Ihm blieb nur diese einzige Chance an ein Stück Fensterglas zu kommen und so Sich und Lianna freizukaufen.
Also legte er vorsichtshalber seine Axt auf den Holzfussboden der Terasse, damit sie nicht umfiel und noch jemanden schadete und stapfte hinter Heganbor her. Dieser war in dem Anbau verschwunden.
Barthi blieb im Türrahmen stehen. Was für atemberaubende Schätze. In der Kammer blitze und funkelte es, als währen es reine Diamanten. Geschliffene Glassteine erzeugten Regenbögen. Das Licht das durch die buntglasfenster schien verwandelten sich in blaue, grüne und rote TUpfen an den Wänden die wiederrum von den Glassteinen gespiegelt und weiterprojeziert wuren.
Barthi blieb der Mund offen stehen.
Er konnte sich an den Lichtspiel gar nicht satt sehen. Wurde aber schnell in die Realität zurückgeholt, nachdem ein ziemlich missgelaunter Zwerg ihn mit brummiger Stimme ansprach, welche Größe er denn das Fensterglas bräuchte.
Barthi kramte in seinen Taschen und holte einen kleinen Zettelhervor auf dem die Maße standen und hielt ihn Hagenbor hin. Er hielt den Blick gesenkt und flüsterte fast:
"Du musst das nicht tun werter Hagenbor!"
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon NPC » Do 23. Apr 2015, 17:43

Heganbor

"Muss ich nicht? Nein? Muss ich nicht?" schnauzte Heganbor ironisch. "Du hast meine Frau gehört, wenn ich heute noch in mein Bett will muss ich wohl."
Ein Ton folgte, der den meisten Zwergen wohl nicht unbekannt war. Denn dieses Wutschnauben war geradezu wie aus dem Bilderbuch.
Heganbor fühlte sich wie die Witzfigur und übertriebene Satire eines Zwerges, den nichts umhauen konnte. Nichts außer seiner eigenen Frau, unter deren Pantoffel er stand.
Selbst die Stadtwachen kuschten vor ihm, obwohl er nur halb so groß war, wie einer von ihnen.

Die Angaben auf dem Zettel waren leider schlicht nicht ausreichend, das hatte er in jahrelanger Erfahrung immer wieder feststellen müssen. Holzhäuser, und das waren die meisten Häuser außerhalb des Adelsviertels, verzogen sich mit der Zeit furchtbar, so dass die Fenster teilweise rautenförmig wurden.
"Ich hab dich nach der Größe des Fensters gefragt, mit diesen Angaben kann ich nichts anfangen.
Da die meisten Fenster leider keinen rechten Winkel haben, dank der beschissenen Baumeister hier, musst du den Winkel der Ecken nachmessen. Das geht hier und dort." er zeigte es auf dem Runenmaß.
"Deine Angaben sind keine Runen. Das sind schlicht Höhe und Breite.
Wenn du die Runenwerte nicht weißt, brauchen wir erst gar nicht anfangen. Weil wir nicht wissen in wie weit sich das Holz verzogen hat, richtig?"

Er deutete noch einmal zur Erläuterung auf das dreieckige Werkzeug, auf den Runen zur Winkelbestimmung eingetragen waren und drückte es Barthi in die Hand.
Er widerstand dem übermäßigen Drang dem anderen Zwerg damit eines über die Rübe zu ziehen. Erstens hätte dies dem Runendreieck nicht sehr gut getan, und zweitens besaß der Zwerg einen Helm. Die Auswirkungen der Prügel würden sich also nur auf das wertvolle Werkzeug beziehen, und so etwas zu zerbrechen, wo das Falkengebirge so weit war, das war schlicht unethisch.

"Du kommst wieder wenn du die Maße kennst, ich suche das Material zusammen. Irgendein besonderen Wunsch was Farbgestaltung und Motiv angeht?"
fragte er zornig und scheuchte Zwerg samt Messinstrument vor die Türe.

(Lianna)

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Beitragvon Barthi » Do 23. Apr 2015, 20:32

Barthi fühlte wie er aus der Werkstatt geschoben wurde. EInerseits war er irgendwie traurig das der Zwerg so reagiert hat wie Zwerge das nun mal tun. Frauen anderer Zwerge waren tabu und vom eigenen Bruder die Frau zu verführen das ging erst recht gar nicht. Er verstand sehr gut warum Heganbor so reagierte. Er hätte wohl genauso reagiert wenn er in seiner Haut gesteckt hätte.
Aber trotzdem konnte er nicht anders und musste schmunzeln, weil seine Frau ihn doch gut im Griff hatte. Er drehte sich noch mal zu Heganbor um. Und sah wie er wutschnaubend seine Werkzeuge zusammenpackte.
Er fühlte sich gerade sehr einsam und hilflos mit seinem Dreieckdingsbums. Er überlegte kurz ob er dem wutschnaubenden Zwerg dort in der Werkstatt nochmal sagen sollte das er ihm das Glas nicht machen brauchte, entschied sich aber anhand in welcher Lautstärke dort drinne Werkzeug zusammengetragen wurde dagegen.
Er schulterte seine Axt und verließ mit hängen Kopf das Grundstück von Heganbor wo er einen der wunderschönsten Stunden seid langem verbracht hatte.



[weiter in der goldenen Gans]
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon NPC » Fr 24. Apr 2015, 08:27

Heganbor

Der Blick des Zwerges draußen ließ ihn kurz zweifeln, ob er mit seinem Werkzeug zurechtkam. Nein entschied er dann, er war ein Zwerg, und somit für eine einfache Aufgabe des Winkelmessens hervorragend geeignet. Einem Menschen oder Elf hatte er wohl kaum einen der wertvollen Instrumente in die Hand gegeben.
Auch hätte er befürchten müssen, Menschen oder Elfen würden das Instrument zu Gold machen, da die Linien zum Winkelmessen in feinstem und reinsten Silber aufgetragen waren, das sich finden konnte. Es glänzte wie eine kleine Sonne in der selbigen, die nun jedoch hinter ein paar Wolken zu verschwinden schien.

Heganbor hatte sich von seinem Jährzorn hinreißen lassen. Einem Elfen oder Menschen hätte er auch niemals die Abneigung, die er gegen solche Dinge hegte so offen gezeigt.
Es wäre ihm egal gewesen, und er hätte sich nicht so gefühlt als hätten sie IHM etwas angetan.
Er möchte diesen Fremden doch, irgendwie, warum hatte er ihn so angeschnauzt?

Er dachte an seine eigene Schwester. Eine kleine braunhaarige Schönheit. Die sich wegen so eines Hallodri in die Tiefe eines Minenschachtes gestürzt hatte, als sie gemerkt hatte, dass sie von ihm schwanger war.
Heganbor hatte immer dem Kerl die Schuld gegeben, der sich an eine verheiratete Zwergin herangemacht hatte. Nie den Bräuchen des Verheiratens von Frauen gegen ihren Willen, oder mit Zustimmung nur zum Schmieden von Allianzen und zum sichern oder vergrößern von Reichtum.

Seiner Tochter sollte so etwas nicht durchmachen. Sie sollte heiraten wen sie wollte.
Denn die Liebe war doch das einzige, das man hatte, das einem über schwieriges hinweghalf, das einen über sich selbst hinauswachsen lassen konnte. Das einen dazu brachte der Beste zu sein, der man konnte.

Hoffentlich würde sich sein ungeborenes Kind nicht in einen Sidhe verlieben.. oder gar einen Elfen..
Hmm nein, wenn es soweit kommen würde, müsste man das noch einmal überdenken...

Er setzte sich an das Zeichenbrett und fertigte einen Entwurf für die neue Scheibe, sie sollte aus feinstem Buntglas bestehen. Sozusagen als Entschuldigung.
Auf dem Entwurf waren Fische zu sehen, welche vor der Kaimauer im Wasser sprangen. Möven flogen über dem Wasser und im Hintergrund schaukelte ein Fischerboot mit weißem Segel.
Im Vordergrund auf der Kaimauer, an dem Platz wo Heganbor gerne angelte stand ein gedeckter Tisch mit gebratenem Fisch und einigen Humpen Bier.
Ganz in der Ecke stand ein Fass, auf dem ein Zwerg herumhüpfte, lachte und sang, und um ihn herum stand eine kleine Menschenmenge...
Nun musste man nur noch mit dem Raster die Größe anpassen, wenn der Zwerg kam, dann konnte man die rechten Glasscheiben suchen und mit Lötzinn und Blei zusammenfügen.

(Lianna)

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