Adelsviertel - Heganbors Haus

Größte Hafenstadt von Thalia

Moderator: Taran

Adelsviertel - Heganbors Haus

Beitragvon NPC » So 24. Mai 2015, 09:54

Franziska, die Glaserin

Huch. Nun erwartete sie keine Kutsche? Hier wollte sie auf keinen Fall ihr Kind zur Welt bringen.
"Ich bin Franziska, hmmpff.. pfff!" begrüßte die mollige, etwas zu kurz geratene Frau die ankommende und veratmete eine Wehe.
Es war noch nicht zu spät, sich um eine Kutsche zu kümmern, denn Kinder waren zusammen mit einer ganzen Menge Wasser in ihrem Bauch.
Von dem Wasser allerdings, war noch nichts nach draußen gekommen.
Während der Wehe versuchte die kleine Frau sich aufzurichten und in ihren Bauch zu atmen und ganz ruhig zu bleiben.
Sie brauchte während der Geburt sicherlich keinen der sie anschrie, schreien würde sie vermutlich selbst genug.
So laut, dass sämtliche Nachbarn nicht nur über die Katze reden würden, wenn sie morgen früh aus ihren Betten krabbelte.
Wie sprach sie überhaupt mit ihr. Wenn jemand hier die Kommandos gab, dann sie. Schließlich war das ihr Haus und ein Kindchen war sie nicht mehr, auch wenn sie vielleicht die selbe Größe hatte.
Sie war sauer. Was mit der Wehe zu tun hatte, und auch mit Lianna, die eine Kutsche nicht von einer Hebamme unterscheiden konnte.
"Pfff...." atmete sie langsam aus. Naja, wenigstens stand das Mädchen brav neben der Hebamme, bereit zu helfen. Wie jung sie in diesem Moment aussah. Mit schreckgeweiteten Augen, und barfuß in diesem Kleid.

Was die Hebamme wohl für Praktiken verfolgte, sie war ganz klar ein Mensch.
Franziska war schon froh, keiner Elfe in die Hände gefallen zu sein, obwohl bei Elfen magische Begabungen häufiger gesäht waren.
In eine unbequeme Rückenlage, so wie bei Menschen üblich, wollte sie sich beim Besten Willen nicht pressen lassen. Ob diese Dame wohl eine Verfechterin dieser Lage war?
Ihr Ton gefiel Franzi schon einmal gar nicht. Auch wenn sie wohl schon jede Menge Erfahrung hatte.
Sie stand auf.
Nein sie wollte nicht wie bei der Geburt von Fenni hilflos wie ein Marienkäfer auf dem Rücken liegen und herumstrampeln müssen. Franzi wollte ihre Kinder bekommen, wie die anderen Völker, die von ihrer Körpergröße eher an sie herankamen.
Sie würde sich nicht wieder hinlegen. Nur über ihre Leiche.
Nun tastete die Dame an ihrem Bauch herum. Dabei hatte sie die Erlaubnis dazu nicht wirklich gegeben. Ob das Kind richtig herum lag? Lag es falsch, oder wenn es erneut übergroß war, so dass es nicht passte, brauchte man sicherlich eine Sidhe. Wenn dies eine Sidhe war, wo war ihr Tier? Nein, sie war wieder an eine gewöhnliche Hebamme geraten.

"Sind sie magisch begabt, werte Frau, trauen sie sich so etwas überhaupt zu?" presste Franzi während der Pause zwischen den Wehen hinaus.
Denn sie hatte keine Lust in ihrem Vorgarten zu sterben, und auch das Kind wollte sie behalten.
Es trat nicht so heftig, wie Fenni getreten hatte, auch suchte es sich nicht die schmerzhaften Stellen dazu aus.
Aber es hatte die unangenehme Eigenschaft, ständig auf ihrer Blase zu liegen.

"Überlegen sie, ob sie mir wirklich beistehen wollen. Ich habe nämlich keine Lust heute zu sterben." Und ohne um Erlaubnis zu fragen oder auch nur irgendwie abzuwarten, stand sie vollständig von der Bank auf.
Es war besser eine Hebamme an der Seite zu haben, als gar niemanden. Das war klar. Doch das war nicht wirklich das, was Franziska sich gewünscht hatte.
"Ich ziehe es vor, meine Tochter im Badehaus zu bekommen. Dort ist es weitaus wärmer als hier und wir stören die Nachbarn nicht so. Vorher muss ich allerdings den Nachttopf benutzen."
Sie blickte die Hebamme stur an. Dazu musste sie zwar nach oben schauen, aber selbst mit ihrem verschwitzten Haar und mit einem riesigen Babybauch, in den glatt zwei Kinder gepasst hätten strahlte sie Autorität aus.
"Überlegen sie sich, ob wir laufen, oder ob sie mir doch eine Kutsche bestellen, je nach dem wie das Kind liegt brauchen wir eh Sidhe zur Unterstützung."

Dann lächelte sie. "Lianna komm einmal her. Da liegt noch etwas in der Werkstatt auf dem Tisch. Ich möchte nicht, dass es weg kommt. Sei vorsichtig Mädchen, sammel es in diesen Beutel ein und trage es dann unter deinem Kleid."

Sie traute der Hebamme nicht, und die Türe war offen. Es konnte also jeder beliebige hineingehen.
Franzi scheute sich aber davor, die Türe zur Werkstatt zuzuschließen. Denn dort lag ja noch ihr Ehemann.
Vielleicht hatte sie doch etwas von einer sparsamen Zwergin an sich, überlegte Franziska. Sie sorgte sich um ihre materiellen Güter, selbst in der Situation, in der sie ein Kind erwartete.
Mit einem vertrauensvollen zunicken, dass Lianna ja gar nicht sehen konnte reichte Franzi ihr den Beutel und strich dem jungen Mädchen noch einmal übers Haar und das Gesicht.

"Ich verlass mich auf dich, Kleine."

(Lianna)

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Beitragvon Lianna » Mo 25. Mai 2015, 13:55

Lianna nickte. Auch wenn sie erwartet hatte, heißes Wasser und Tücher bringen zu müssen, war sie ganz froh, mit dieser Aufgabe fortgeschickt zu werden.
Wo sich eine Wasserstelle, sowie Tücher befanden, hätte sie nicht unbedingt gewusst.
Aber den Tisch in der Werkstatt würde sie schon finden.
Darüber hinaus hatte sie nicht wirklich Lust, Schiedsrichterin im Kampf darum, wer hier das sagen hatte, zu sein.

Ihre Finger befühlten das Material des Beutels, der ihr mitgegeben worden war. Es war ein stabiler Beutel aus Rohleder.
Was immer dort auf dem Tisch lag. Lianna hatte es nicht bemerkt. Doch Franziska tat so, als würde sie es erkennen, oder müsste es wissen. Darum traute sie sich nicht noch einmal nachzufragen.

Die Stufen zur Werkstatt schaffte sie ohne Mühe, die Tür, die sich anders als die Türe der Goldenen Gans gepflegt und poliert anfühlte, war nur angelehnt.
Tastend strichen die Fingerkuppen darüber, fühlten Holz, Metall und Glas.
Sie musste also vorsichtig geschlossen werden, und durfte nicht knallend ins Schloss fallen.

So wie die kleine Bardin sich im ganzen Laden vorsichtig und wie auf Zehenspitzen würde bewegen müssen. Denn überall stand zerbrechliches Zeug herum. Das sie nicht sehen konnte.

Die kleinen Glöckchen an der Türe erklangen. Kurz erschreckte sich Lianna, bis sie sich erinnerte, dass sie diese gläsernen Glöckchen schon einmal gehört hatte, und dass sie diesmal nichts kaputtgemacht hatte.
Sie lauschte. Alles war still. Heganbor war sicherlich noch bewusstlos.

Ganz vorsichtig schlich sie sich durch den Laden. Vermied es dabei ihren Stock zu benutzen und tastete lieber mit Zehen- und Fingerspitzen.

Ein-, zweimal stieß sie auf ein Hindernis, dass sie umgehen musste, und kam dann doch am Arbeitstisch an, auf dem sie anfing, nach dem zu tasten, was sie mitnehmen sollte.
Dabei stieß sie unabsichtlich ein Tintenfass um, und die Tinte rann über ein Blatt Papier.
Lianna konnte nicht sehen, was sich darauf befand.
Sicherlich eine Skizze für eine neue Scheibe.

Es war der Entwurf den Heganbor für Barthi gezeichnet hatte. Nun zog sich ein aquamarineblauer Blitz von der Ecke in dem ein Zwerg auf einem Fass stand quer über das Blatt bis hinunter zu der Kaimauer, den Möwen und den Fischen, haarscharf am Segelboot vorbei, dass im Hintergrund auf den Wellen schaukelte.

Es sah so aus, als ob der Zwerg den Blitz werfen würde. Denn er entsprang genau seiner kleinen Faust, die er zum Gruße auf dem Fass stehend in den Himmel reckte.

Es verschandelte das Bild überhaupt nicht, doch das konnte Lianna nicht wissen, die blitzschnell das Fässchen wieder hinstellte und wie wild versuchte, die Tinte mit pusten zu trocknen. Was dem Blitz aus der Handfläche des Zwerges noch einige hübsche Ausläufer bescherte und ihn wie einen mächtigen Wettergott wirken ließ.

"Oh nein." jammerte Lianna und versuchte das Pergament aufrecht zu halten, dass die Tinte hinabtropfen konnte.
Diese tropfte auf ihre nackten Füße und bildeten vor dem Tisch auf dem Parket, direkt neben der verkohlten Stelle, auf die Heganbors Pfeife gefallen war den Abdruck von 4 ihrer hübschen kleinen Zehen.

Lianna machte sich große Vorwürfe. Nun hatte sie Heganbors Arbeit zerstört.
Und sie konnte ihm nicht einmal eine Entschuldigung dafür schreiben. Da sie das Lesen und Schreiben niemals gelernt hatte.
Sie nahm sich vor, sich auf jeden Fall bei ihm zu entschuldigen.

Noch ein wenig vorsichtiger tastete sie nun mit ihren blauen, mit Tinte beschmierten Fingern über den Tisch, und hinterließ dabei kleine blaue Fingerabdrücke. Schließlich fand sie kleine runde metallene Knöpfe. Recht viele davon. Und ihr wurde schlagartig klar, dass hier keine Knöpfe offen auf dem Tisch lagen, sondern ein ganzes Vermögen.

Wie Franziska ihr gesagt hatte, sammelte sie jede einzelne Münze ein, und verstaute sie in dem großzügig geschnittenen Lederbeutel, der nun schon mächtig schwer in ihrer Hand lag.

So viel Geld mit sich herumzutragen, schon, wenn es nicht ihr eigenes war, war sehr viel Verantwortung.
Und man musste sich vorsehen, dass man nicht überfallen wurde, mit so einem prall gefüllten Beutel.
Sie schnürte ihn sehr eng, so dass er nicht bei jedem Schritt klimperte.
Langsam hob sie ihre Röcke hoch, und band sich die Schnur um die Taille.
Dann hörte sie ein Geräusch.
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Beitragvon Barthi » Di 26. Mai 2015, 17:50

Zur Vorgerückten Stunde herschte in dem Zimmer das reinste Chaos. Das Bücherboard auf dem Fenni geklettert war, um an eins der Spielzeuge zu kommen, war unter ihm zusammengekracht.
Es eignete sich nunmehr nur noch als Anschürholz.
Fennis Bett war auseinander gerissen.
Mit der Strohmatratze und den Decken hatte der Zwerg mitten in dem Chaos eine tolle Höhle gebaut.
Sie schürften darin nach Gold und Edelsteinen (Bauklötze) und waren unheimlich reich geworden. Sie verjagten die Elfen die Ihnen ihre Edelsteine wieder wegnehmen wollten und ritten durch die Wälder von Thalia um Hasen zu fangen.

Schließlich wurde aber auch der grösste Abenteurer unheimlich müde und der Kleine begann herzzerreissend zu gähnen.
Er hatte krebsrote Wangen und seine Augen klappten irgendwie immer wieder von alleine zu.

"Ohje! Der große Kämpfer Fenni von Amun scheint erschöpft?"
Fenni schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf.
"gaaaar nicht...." danach folgte wieder ein langes Gähnen.
"Ohhje!!!" Barthi legte sich wie zum Schutz seinen Arm vors Gesicht. "Dann hat der große Krieger Hunger und will mich verspeisen!"
Fenni nickte mit geschlossenen Augen. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt und krabbelte auf Barthi zu. Er nahm den Kleinen in die Arme. Dann kuschelte er sich an den Zwerg und murmelte noch beim einschlafen. "Ich werde dich Morgen zum Frühstück auffressen!"
Mit einer Hand an seinem Bartzopf und mit dem anderen Daumen im Mund schlummerte Fenni in der selbstgebauten Höhle ein.

Zährtlich sah der alte Zwerg auf das schlafende Kind. Es hatte so was friedvolle. Wenn man die Kleinen beim Schlafen beobachtete, war alles andere ganz weit weg. Der Krieg, irgendwelche Häscher, Tot oder sonstige üblen Sorgen die einem das Leben so schwer machen können.
Vorsichtig streichelte er ihm die Haare aus der Stirn.
Was für ein kleiner Schatz, dachte er noch, eher auch er durch die ruhige Aura des Kleinen dort wo er war auf dem Boden unter der Strohmatratze einschlief
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon NPC » Di 26. Mai 2015, 18:13

"Du gefällst mit Franziska! Du bist tough! Mein Name ist Hürina. Seid ewigen Zeiten Hebmamme von Port Amun. Ich kann mit stolz von mir sagen das ich stark am Wachstum der Stadt beteiligt war."
Hürina nickte.

"Eines kannst du mir glauben liebe Franziska. Es gibt noch kein Würmchen was ich nicht auf die Welt gebracht hab. Dein Kind liegt richtig und ist relativ groß. Deine Freundin hier sagte mir, du hast schon mal ein Kind bekommen? Das ist gut. Daran wird der Körper sich erinnern und es wird wohl leichter gehen.
Du willst im Badehaus dein Kind bekommen? Nun das ist fürwahr ein etwas seltsamer Wunsch. Ich glaube kaum das die anderen Badegäste es schön finden würden wenn dort eine Geburt statt findet.
Die Kutsche würde cih Dir nicht empfehlen. Jeder Schlag den du in diesen Teufesdingern ausgesetzt wirst, wird Deine Wehen vorantreiben.
Ich würde dir ehrlich gesagt empfehlen noch ein wenig zu laufen.
Wie häufig kommt der Schmerz? Ich würde dich dann auch gerne untersuchen um zu sehen, wieviel Zeit wir in Etwa noch haben...
Zwerge an sich bringen ihre Kinder ja in der Hocke zur Welt... so, das es geschützt auf einen Strohhaufen gleitet. Währe das Deine Vorstellung?"

Sie hielt Franziska an ihrem Ellenbogen fest, als sie nun aufgestanden vor ihr stand um sich sogleich wieder zusammen zu krampfen um eine Wehe weg zu atmen.

"Sie kommen immer schneller. oder? Du machst das ganz toll mit dem atmen.
Wenn Du mich nicht dabei haben möchtest, dann gehe ich jetzt...
Sonst würde ich sagen, sollten wir uns jetzt einigen wie du das Kind kriegen möchtest... Denn das Wasser ist schon da."

Sie hielt Franziska noch immer unterstützend am Arm und nickte zu der kleinen Pfütze dich sich unter ihrem Rock auf dem Boden gesammelt hatte.


-Barthi-

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Beitragvon NPC » Di 26. Mai 2015, 19:35

Franziska, die Glaserin

Mit der Hebamme konnte sie sich anfreunden, auch wenn der erste Eindruck der Dame sie getäuscht hatte, sie schien ihr Handwerk zu verstehen.

Die Frau des Glasers nickte, sie konnte sich noch gut an die vorangegangene Geburt erinnern und hatte keine Lust, dieses Erlebnis zu wiederholen. "Einen Sohn, er heißt Fenni. War auch so groß. Zwerge sind bei der Geburt merkwürdigerweise recht groß und nicht besonders zierlich."

Als Franziska sich die empörten Blicke im Badehaus vorstelle, musste sie lachen. "Ich verstehe was du meinst, es gibt ja Leute hier im Viertel, die stören sich sogar daran wenn man einem Kind die Brust gibt. Dabei ist das die natürlichste Sache der Welt." Hier machte sie eine Atempause, atmete ein paar mal tief in ihren Bauch, und sorgte auch dafür dass sie ordentlich ausatmete. "Aber schau mal, zu dieser Stunde werden doch wirklich nur Sonderlinge dort ein Bad nehmen. Die meisten Leute werden daheim sitzen, in ihren Betten liegen, oder im Sessel noch etwas lesen.Es wird sicherlich leer sein, außer der Sidhe, die über dem Badehaus in der kleinen Dachgeschosswohnung lebt."

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, aber dann befolgte sie wieder die Atemübungen, die ihr die Sidhe gezeigt hatte. Hätte sie diese Technik und die Ruhe bei der ersten Geburt beherrscht, wäre alles sicher besser abgelaufen. Und sie merkte, dass sie sich eigentlich gut aufgehoben fühlte und keine panische Angst hatte.
Die Geburtsmethode der Zwerge hatte sie auch schon gehört, doch sie hatte Angst das kleine Ding würde sich beim Sturz verletzen.

"Die Sidhe hat mir erzählt, dass eine Elfe ihr berichtet hat, dass sie ihr Kind in einer heißen Quelle in den westlichen Wäldern Thalias zur Welt gebracht hatte, und dass warmes Wasser den Schmerz erträglicher machen soll."

Diese Geburtsmethode schien ihr recht nett zu sein, jedenfalls wenn man nicht dabei ertrank.
Doch irgendwie hatte jede Methode seine Kehrseiten.

Die Hebamme fragte sie in welchen Abständen der Schmerz kommen würde, jedoch hatte Franziska nie den Luxus einer Sand- oder Sonnenuhr gehabt, wovon letztere nun eh nicht funktionieren würde.

"Ich kann es schlecht abschätzen. Aber gegen eine Untersuchung habe ich nichts, vielleicht sollten wir dafür in mein Schlafzimmer gehen."

Gut dass die Hebamme sie nun am Ellenbogen festhielt.
Denn die folgende Wehe war weitaus heftiger als die vorhergehenden.
Das Lob tat gut, obwohl Franziska Mühe hatte, gegen diese heftige Wehe anzuatmen.

Die Hebamme fragte, ob sie bleiben sollte. Und Franziska merkte, dass es jetzt, wo das Wasser des Kindes an ihren Beinen entlanglief wohl zu spät war, noch irgendwo anders hinzugehen, als ins Schlafzimmer.

Das war unangenehm. Aber dieses Wasser konnte man, so sehr man sich bemühte, nicht aufhalten.
Es war so als hätte man sich wie ein kleines Kind eingenässt. Zum Glück roch das Wasser des Kindes nicht so unangenehm wie andere Ausscheidungen.

"Bleiben." keuchte Franziska.
"Keine Zeit mehr."

"Tür ist offen." Bekam sie noch heraus. Hatte sie eben noch so viel sagen können, fiel es ihr nun schwer, einen klaren Gedanken zu fassen und ihn dann noch laut auszusprechen.

Man konnte so schöne Pläne machen, aber wenn das Kind hinauswollte, entschied das Kind, wo es zur Welt kommen wollte. Das Fruchtwasser war erst warm, kühlte aber unangenehm schnell aus, da die kalte Nachtluft durch das Viertel blies.
Das Badehaus und die nette Sidhefrau rückten in weite Ferne.

(Lianna)

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Beitragvon NPC » Di 26. Mai 2015, 19:54

Heganbor, der Glaser

Beim Sturz hatte sich Heganbor nicht wirklich etwas getan, und auch als er mit dem Kopf auf den Boden schlug, wurde dies zum Glück von Fennis Lieblingsfell gebremst.
Was nichts daran änderte, dass er eine ganze Weile weggetreten war.

Wie lange er so gelegen hatte, wusste er nicht, und als er die Augen ein Stückchen öffnete, sah er im abendlichen Halbdunkel eine kindliche, blaugesprenkelte, grünäugige Wassernymphe mit langem, hellbraunen, etwas zerzaustem Haar, die sich anschickte für ihn ihre Röcke zu heben.
Aquamarineblaue Tropfen bedeckten sie von Kopf bis Fuß, bis zu ihren Zehenspitzen.
Zehen? Hatten Nymphen nicht einen Fischschwanz?
Bevor er mehr von ihrem Bein sehen konnte, fielen seine Augen wieder zu, scheinbar träumte er immer noch...

Er hatte wohl zu viele Fenster mit Sagengestalten entworfen, die es in Thalia gar nicht wirklich gab...
(Lianna)

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Beitragvon NPC » Sa 30. Mai 2015, 16:09

-Hürna Hebamme Port Amuns-

"bei den Horasschwestern. da hat es jamand aber verdammt eilig mit dem geboren werden..."
Sie stützte Franziska soweit es ging.
Im Haus war es stockdunkel.
Hürina tastete sich vorwärts.
"Wo sind die Kerle wenn man sie braucht. Mal wieder in der Tarverne oder umgefallen!"
Sie schürzte die LIppen und gab ein paar komische Geräusche von sich während sie sich versuchte zu orientieren.
"Kannst Du noch laufen? Oder hast du schon den Drang dich hinzulegen?"
Sie setzte Franziska vorsichtig in einen Stuhl der in der Diele stand.
Dann kniete sie sich vor ihr hin, sah ihr so gut es in der Dunkelheit ging in die Augen und zählte laut die Wehenpausen.
"Gut. Etwas Zeit haben wir noch. Bleib hier sitzen. Ich muss jetzt hier alles vorbeireiten!"
Sie sprang auf und tastete sich erst einmal in die Küche. Auf dem TIsch gegen den sie trat stand eine kleine Laterne die auf winziger Sparflamme gedreht war. Hürina drehte den Docht etwas höher und sogleich wurde der Raum mit dem goldenen Licht der Laterne erhellt.
Zufrieden sah sie sich um.
Küche war schon mal nicht schlecht. Wasser war in einem Fass neben dem Regal. Das ist gut, so brauchte sie nicht erst zum Brunnen laufen und neues zu holen.
Sie brauchte jetzt dringend einen Platz wo Franziska ihr Würmchen auf die Welt bringen könnte.
Die Schlafzimmer waren meistens in den oberen Stockwerken. Da war sich Hürona sicher. Und das arme Ding konnte nun wirklich keine Treppen mehr steigen.
Als ob sie Hürinas Gedanken gelesen hatte kam ein kleiner spitzer Schrei aus der Diele.
Schnell griff sie nach der Lampe und war sofort wieder bei Franziska.


Barthi

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Beitragvon Lianna » Mo 1. Jun 2015, 06:22

Lianna verließ die Glaserei mit blau verschmierten Fingern, und blauen Tropfen überall auf Kleid und Füßen.
Da sie sich vor Schreck ans Gesicht gefasst hatte und mit ihrer Hand ihren Mund bedeckt um nicht laut *Caragu oder ähnliches zu rufen, hatte sie auch noch ein paar niedliche blaue Tapsen im Gesicht.

Sie schritt die Treppe hinunter und hörte die beiden Frauen. Die sich unterhielten
Plötzlich war alles still. Wo waren sie hingegangen??
Vom Hafen her hörte man das Meer rauschen und gegen die Kaimauern schlagen. Es war Flut.

Ein leichter Wind fuhr durch das Weinlaub, dass sich um das Haus schlang und wie aus dem nirgendwo kam ein Nachtfalter angeflattert und setzte sich auf Liannas Schulter.

"Na, Kheled, mein -Schmetterling.." flüsterte Lianna. Denn auch wenn sie wusste, dass das Tier eine gewöhnliche Motte und haarig und hässlich war, hatte sie ihn nichts ahnend ja so genannt.

Ob sich durch die Bindung an den Falter auch ihr Leben verkürzt hatte? Die Lebensspanne eines solchen Tieres war nicht gerade lange...
Lianna wusste nichts über Schmetterlinge und Falter, nur dass sie nach dem Licht strebten.
Sie würde gut achtgeben, dass ihm niemand etwas tat, doch mehr konnte sie nicht tun. Wenn seine Zeit gekommen war, würde sie es miterleben müssen.


"Ich habe den Auftrag ausgeführt, aber dabei etwas Tinte verschüttet." rief sie.
Doch niemand antwortete. Die beiden Frauen waren nicht mehr vor dem Haus.

"Kann ich behilflich sein?" rief sie noch einmal. Dann begriff sie, dass die beiden wahrscheinlich eine Kutsche genommen hatten. Aber wohin war sie gefahren?

"Franziska?"
rief sie in die stille Nacht hinein, und etwas schmiegte sich an ihre Beine, es war die kleine Straßenkatze aus der Goldenen Gans, und ihr Junges.
Lianna bückte sich, und als sie sowohl die Katze als auch das Jungtier streichelte, wurden sie leicht blau, von der Tinte an Liannas Fingern.

Es war nur ein Jungtier, seltsam für eine Katze, die meist 3 oder mehr Kitten versorgen musste.
Darum achtete sie auch genauestens auf ihr Kleines.

(*Caragu - Scheisse)

[Lianna steht blau verschmiert mit Katze und Motte vor dem Haus und sucht die Frauen, aus der Werkstatt führen blaue Fußspuren die zwei oder drei nackte Zehen zeigen.]
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Beitragvon NPC » Di 2. Jun 2015, 07:24

Heganbor, der Glaser

Heganbor erwachte, er war alleine.
Seine Frau war fort. Schon wieder, und die beiden streitenden Gäste anscheinend auch. Doch da war noch etwas, das fort war. Das Gold auf dem Tisch.
Er machte einen Sprung, den man ihm so gar nicht zugetraut hatte und hastete zu dem Werkzeugtisch.
Dort lag die Zeichnung, die er von einem der Gäste angefertigt hatte. Doch aus dem freundlich und fröhlich tanzenden Zwerg war ein hämisch grinsender Blitzewerfer geworden.
Jemand hatte sich an dem Bild zu schaffen gemacht.
Auch war der Tisch voller Tinte, die noch nicht ganz trocken zu sein schien.
Jemand mit sehr feinen kleinen Fingern hatte das Geld eingesammelt. Franziskas Finger waren das nicht!
Die waren viel größer.
Da entdeckte der Glaser die blaue Fußspur. Nackte Zehenspuren die vom Tatort wegführten.
Im Adelsviertel hatte er noch nie jemanden barfuß laufen sehen, außer..

"LIANNA!"
"WACHEEEEEEEE!" schrie der aufgebrachte Zwerg und läutete als Alarmzeichen die Glöckchen seiner Werkstatt so heftig, dass Glas auf ihn hinunterrieselte.

"HALTET DEN DIEB!"
(Lianna)

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Beitragvon NPC » Di 9. Jun 2015, 07:43

Franziska, die Frau des Glasers
Fanny, die Glasertochter

Die Geburt ging ohne Komplikationen recht schnell und unspektakulär vor sich. Scheinbar eignete sich nicht jede Geburtsmethode für jede Körpergröße und die Körpergröße der kleinwüchsigen Franziska war eher mit der der Zwergen Frauen zu vergleichen, wenn auch jene öfter stämmiger gebaut waren und über mehr Stärke und Standfestigkeit verfügten, als dieses kleine und zarte Wesen.
Weshalb sie, wenn auch nur kurz an der Methode zweifelte, als die Schwerkraft sich das Baby holen wollte.
Jedoch war es viel einfacher MIT statt gegen die Schwerkraft zu pressen.

Auch wenn ihr Bauch im Vergleich zu der kleinen Frau riesig gewesen war, befand sich darin wirklich nur ein Kind. Ein kleines Mädchen, das an sich mehr zwergische Merkmale hatte, als menschliche.
Auch kam sie mit einem Häubchen zur Welt, ein Stück der Fruchtblase war auf ihrem Kopf verblieben. Ein Zeichen das in alten Legenden Glück verhieß.

Das Mädchen war heil, es hatte 5 Zehen sowie 5 Finger, war rosig und schrie.
Es war nicht besonders groß, dafür wog die Plazenta um so mehr.

Außerdem schien es rothaarig zu sein, denn auf dem Kopfe befand sich ein rötlicher Flaum, der allerdings anders als bei Zwergen, hauchzart war.
Sie würde sich nicht mit Zwergen Haaren herumschlagen müssen, die als störrisch und nur geflochten zu bändigen galten, sondern verfügte über menschliches, seidiges Haar, welches allerdings länger zum wachsen brauchte.

Noch eine Besonderheit zeichnete das Kind aus, ihr rechtes Auge wies eine Braunfärbung auf, wohingegen das linke blaugrün zu sein schien.

Eine seltene Angelegenheit, diese Zweifarbigkeit der Augen.
Sie würde einmal ziemlich hübsch werden. Das sah man schon an der kleinen Nase und den kleinen Lippen, die sie sofort als ein kalter Luftzug sie trag zu einem Schmollmund schürzte.

"Ich werde sie Fanny nennen." meinte Franziska. "Sie sieht aus wie eine Fanny, finden sie nicht?"

Ihre Stimme war klar und durchdringend. Ganz so wie die Stimme ihres Herrn Papas, den man deutlich fluchen hören könnte.

(Lianna)

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Beitragvon NPC » Di 9. Jun 2015, 09:49

-Hürina Hebamme aus Port Amun-


Hürina liebte ihren Beruf. Vor allem wenn es doch so unerwartet glatt ging. Es dauerte nicht lange und sie hatte das kleine, schreiende, rosa Würmchen auf dem Arm. Sie hatte einen entzückenden roten Flaum auf dem Kopf und die Hebamme freute sich sichtlich, das die Mutter auch nicht unter der Geburt gelitten hatte.
Ein kurzen Moment sah sie den beiden zu, wie sie sich im Schein der Laterne das erste mal in die Augen sahen.
Die Augen!
Das Kind hatte zwei verschiedene Augenfarben! Hürina sprach leise ein Gebet an die Horas Schwestern.
Franziska besah sich ihr kleines Mädchen genau. Zählte alle Fingerchen und Zähnen und strich es liebevoll über den kleinen roten Haarflaum, bevor sie es an die Brust legte.
Glücklich sagte sie Hürina den Namen des Kindes.
"Ohja! Fanni ist ein passender Name!"
Die Hebamme lächelte als sie die vollendete Harmonie zwischen Mutter und Kind sah. Dann kümmerte sie sich wieder um Franziska.
Sie massierte ein wenig den nun schlaffen Bauche und kurze Zeit später glitt auch die Nachgeburt aus ihr heraus.
Sie breitete es auf einem Tuch aus und beobachtete genau, ob sie vollständig war.
"Werte Franziska. Habt ihr ein Wunsch was mit dem hier geschehen soll?
Sonst würde ich es unserem Brauch entsprechend in einer Feuertonne den Horasschwestern opfern!"
Doch bevor die glückliche Mutter antworten konnte, ertönte ein Gemecker und Geschrei.
Hürina schoß hoch und in ihren Augen blitze es!
Das konnte nur der Vater sein!
Erbost erhob sie sich, stapfte zur Tür und öffnete sie schwungvoll um dann mit donnernder Stimme ihren Unmut über die unmöglichen Manieren der Männer kund zu tun.
"Was fällt Euch eigentlich ein! Erst legt ihr euch, warscheinlich angetrunken, in eine Ecke und lasst Eure Frau alleine ein Kind zur Welt bringen und dann schreit ihr hier ungestüm herum und erschreckt das kleine neue Leben sogleich! Ihr solltet Euch was schämen!
Anstatt bei Eurer Frau und eurem Neugeborenen zu sein, hier durch die Gegend zu torklen!
Also wenns nach mir ginge, dürftet ihr nicht mehr einen Schritt hier in diese 4 Wände machen!"
Sie sah kurz nach hinten und zwinkerte Franziska zu.
"Und ich glaube Eure Frau und Eure Tochter sieht das genauso!"



-Barthi-

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Beitragvon NPC » Di 9. Jun 2015, 20:34

Heganbor, der Glaser

Heganbor der Glaser stand nun breitbeinig vor der Hebamme, seine Augen funkelten.
Er hatte weder Augen für seine Frau noch für seine kleine Tochter. Ein wütender Zwerg war nicht zu bremsen.
Irgendetwas schaltete aus, wenn sie sich angegriffen fühlten, und machte einige Zwerge aufgrund ihres Jähzorns zu unberechenbaren Gegnern.

Hinter sich her zog er an den Haaren ein tintenverschmiertes Mädchen, das sich nach genauem Hinsehen als DAS Mädchen entpuppte, das die Hebamme zur Glaserin geführt hatte.

Die kleine Bardin hatte vor Schreck starre Augen und Tränen liefen ihr über ihr tintenverschmiertes Gesicht, denn die Behandlung die der Glasermeister ihr angedeihen ließ, war nicht gerade liebenswürdig oder gar schmerzfrei.

"Von wegen betrunken! Zwerge sind nicht alle gleich. Irgendwie habe ich das Bewusstsein verloren. Man hat mir etwas ins Glas gekippt ganz bestimmt. Das war sicherlich dieser Barthibub! Es war sicher nicht der Tabak...
Ein Zwerg kippt doch nicht einfach um, und als ich dann ausgeschaltet war, vergeht sich dieses Gör das sicherlich überhaupt nicht blind ist, an dem Gold auf dem Tisch, und damit nicht genug!
Ich habe Beweise, dass sie gar nicht blind sein kann! Schaut was sie gezeichnet hat um uns zu verhöhnen und eine Botschaft zu hinterlassen. Hier.. da ist ihr werter Herr Vater zu sehen, der nun mit Blitzen nach uns schmeißt...
Ich wette der werte Herr ist verschwunden, und beinahe wäre auch das Gör davongelaufen. Aber ich..
IICH.."

Er war hier der Held. Er hatte seinen Hof vor dreckigem Diebespack verteidigt! So redete keiner mit ihm!

Er holte tief Luft, wedelte mit dem Blatt Papier in der Hand herum und fuhr mit noch lauterer Stimme fort, so dass die kleine Fanni zusammenzuckte und anfing zu brüllen.
"IIIch habe sie gepackt, und jetzt hole ich unser Gold zurück. Wo hast Du es Mädel. Unter deinem Kleid?"

Und er packte Lianna und schüttelte sie, dass das Gold nur so klimperte.

(Lianna)

[Heganbor steht vor der Hebamme und präsentiert die "überführte Diebin"]

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Adelsviertel - Heganbors Haus

Beitragvon Barthi » Mi 10. Jun 2015, 05:55

Die Schreierei die aus dem unteren Stockwerken zu ihm hinaufschallte machten ihn mit einmal hellwach.
Der kleine Fenni schlief unbeindruckt weiter, die Hand fest um Barthis Zausebart mit den Bartperlen gelegt.
Das wurde ihm auch kurz schmerzlich bewusst als er den Kopf hebte. Ein Lächeln huschte über sein faltiges Gesicht und er versuchte sanft einen FInger nach dem anderen von seinem Bart zu lösen.
Er schaffte es auch und der Daumen verschwand sofort in dem Mund des kleinen Jungen.
Auf allen vieren krabbelte er aus seiner selbstgebauten Höhle heraus und streckte sich ersteinmal.
EIn dankbares Knacken war aus seiner Wirbelsäule zu hören. EIn erfrischender Schlaf war was anderes. Aber die Nähe und die Wärme der kleinen Person hatten ihm wirklich gut getan.
Die Schreierei unten ging weiter und er konnte Heganbors brummige Stimme hören, sowie ein helles Schlurzen von... Lianna?
Beim Barte Andonins, was war dort geschehen?
Schnell öffnete er die Tür und lief die Treppe hinunter. Auf der Hälfte der Stufen blieb er stehen, denn was er da hörte konnte er nicht glauben.
Lianna soll das Gold gestohlen haben? Und Heganbor beschuldigte ihn etwas ins Bier getan zu haben?
Er sah über die Balustrade hinunter und erkannte Heganbor der mit hochrotem Kopf gerade anfing seine Tochter zu betatschen!
Was erlaubte sich dieser *Kazär und fässt seine Tochter derat an? Nun war es an Barthibub zu schäumen. Mit einem Satz sprang er über den Handlauf der Treppe und stand sofort neben der Hebamme die ein erschrockenes Gesicht in Richtung Franziska machte, die auf dem Dielenboden saß, und sich an die Wand lehnte. Für das Baby was sie sie in den Armen hielt hatte er nur einen kurzen Blick übrig. Er schenkte Franziska ein schnelles Lächeln, ehe er auf Heganbor zustürmte und ihn fest bei der Hand fasste mit dem er eben noch versucht hatte Lianna zu untersuchen.
Mit der anderen packte er ihm am Kragen und begann ihn zu schütteln.

"*Kazär! Nimm deine Finger von meiner ** dotrin! Was fällt Dir ein, sie als ein ***Hlenni zu bezichtigen! Wir sind ehrbare Zwerge und stehlen nicht!"

Er sah Heganbor fest an. Seine Augen blitzen und sein Bart zitterte. Nur ein falsches Wort von diesem Zwerg und er würde seine gute Stube vergessen und ihm gehörig eine Überbraten!
Seine Tochter beschuldigt niemand. Und anfassen erst recht nicht!

*ehrloser Zwerg
** Tochter
*** Dieb
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon NPC » Mi 10. Jun 2015, 16:06

Franziska, des Glasers Weib

"*Aetharn bastardr, lass das Mädchen los!" fauchte Franziska noch etwas außer Atem.
"Natürlich hat sie das Gold, da ICH sie gebeten habe darauf aufzupassen, weil DU umgekippt bist, sobald meine Wehen begonnen haben. Und ist es nicht der Verdienst dieser 3 Leute hier," und sie wies auf die Hebamme, Lianna und Barthi.
"dass wir nun Gold haben UND es unserer Familie gut ergeht? Wer hat uns denn aus dem schlimmen Schlamassel geholfen, in dem wir gesteckt haben? Ich finde du solltest dich ganz schnell entschuldigen!"

Die Kleine hatte eine Haarsträhne der Mutter erwischt und lies sie nicht wieder los. Franziska gab ein wenig mit dem Kopf nach.
Wie fest der Griff eines Babys kurz nach der Geburt schon war, wunderte sich die Frau. Das hatte sie bei ihrem Sohn nicht so in Erinnerung gehabt.
Vielleicht war in diesem kleinen Mädchen doch die Kraft eines richtigen Zwerges.

Franziska betrachtete erst die kleine Faust, dann den wutschnaubenden Kerl, der ihr Mann war. In solchen Situationen schämte sie sich für ihn in Grund und Boden.
"Sei froh dass die Stadtwache nichts spitzgekriegt hat, von deinen falschen Verdächtigungen, sonst müsstest du nun dafür büßen."

Es war typisch Mann, wild mit Verdächtigungen um sich zu werfen um von eigener Unfähigkeit und Schwäche abzulenken. Da nahmen sich alle Rassen nicht viel.
Franziska war so sauer, dass sie ihrem Mann den Rücken zukehrte und fortfuhr, die neugeborene Zwergin zu stillen.

Die Kleinwüchsige warf einen Blick auf die Plazenta, welche ausgebreitet auf dem Tuch lag. Sie wusste nicht, wie Zwerge dies handhabten. In ihrem Dorf vergrub man es meist im Garten und setzte einen Baum darauf, der wie das Kind gehegt und gepflegt wurde. Bei Fennis Geburt war sie zu schwach gewesen, mitzuentscheiden was damit geschehen sollte, so war es eigentlich egal, in dieser Familie gab es keinerlei Tradition, was damit zu geschehen hatte, eigentlich recht schade.

Von Traditionen es unter der Türschwelle zu vergraben hielt Franziska nichts. Vielleicht war es gar nicht verkehrt es zu opfern. Sie glaubte war nicht an irgendwelche göttlichen Wesen, aber dies würde zumindest die Hebamme freundlich stimmen, welche jetzt einen Gesichtsausdruck wie saure Milch hatte.
Was sie wohl von dem Ganzen hier hielt?

Nun hatte sie auch noch ihren Namen vergessen, wie peinlich.
Sie räusperte sich: "Hmmkkmm, wir sollten uns nicht weiter mit meinem Ehemann beschäftigen, er hat die ganze Situation zu Genüge durcheinandergebracht. Das.. wie immer man es auch nennt, dass mit meinem Kind in meinem Bauch gewesen ist kann ruhig geopfert werden. Lianna Schatz, reiche mir mal den Beutel. Ich werde nun die Dienste, die ich in Anspruch genommen habe entlohnen. Vor allem da alle Dienste vollkommen uneigennützig geleistet wurden, ohne irgendetwas dafür zu verlangen. Einfach nur um zu helfen, und sich als wahrer Freund zu erweisen!"
Ihr Blick wurde bedrohlich, und ihre Stimme klang gefährlich leise.

"Da wäre erstens die Geburt meiner wunderschönen Tochter." Bei diesen Worten machte sie zwei Häufchen Gold und schob eines davon Lianna hin, das andere der Hebamme.
"Die Betreuung meines geliebten Sohnes." Und für diesen Dienst machte sie noch ein Häufchen Gold, welches sie unter Lianna und Barthi aufteilte. "Danke noch einmal für die wunderschönen Geschenke, die ihr mitgebracht habt."
Sanft strich sie über die fein gearbeiteten Babysachen.

"Die Vertretung meines Mannes in der Werkstatt inklusive eines formidablen Geschäftsabschlusses sollten wir auch nicht vergessen."
Bei diesen Worten machte sie noch ein Häufchen Gold, und schob dieses zu Barthi herüber.
Den Rest warf sie ihrem Mann zu, an dem sie immer noch gekonnt vorbeischaute.

"Dieser sollte jetzt verdammt schnell sein, und zusehen, dass ein Bettchen für seine Tochter richtet. Sonst werd' ich grantig!"

Bevor sich der Zwerg mit hängendem Kopf auf den Weg machte, hielt sie ihn doch an der Schulter fest.
"Ich liebe dich, du Idiot." sagte sie leise.


(Lianna)

*Goldgieriger Bastard

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Beitragvon Lianna » Mi 10. Jun 2015, 16:24

Lianna spürte, wie der Griff des Zwerges sich lockerte, und sie schließlich frei war.
Was das nur für ein Chaos geworden war. Wie eigentlich alles, seit sie in diese vermaledeite Stadt gekommen war.
Wäre sie doch nur nie hergekommen.

Städte waren ganz klar nichts, was ihr in irgendeiner Weise lag. Und sie hatte auch keinerlei Bedarf mehr, ihren Vater zu suchen, der, das wusste sie, jemand war, mit dem sie sich nicht auf eine Stufe stellen wollte.

Er nahm anderen Leuten wirklich etwas fort, betrog sie nach Strich und Faden, nahm sie aus und wand sich dann aus solchen Situationen mit Leichtigkeit heraus.
Sie selbst war keine Diebin, und sie würde ihren Vater auch nun nicht mehr in diesem rosarot sehen, wie bisher.
Etwas wegzunehmen, das ihr nicht gehörte widerstrebte ihr so sehr, dass nicht einmal der Gedanke, irgendjemand könnte sie mit so etwas in Verbindung bringen zu ertragen war.

Diese Stadt, der Hafen, die Goldene Gans und sogar das Adelsviertel war voll von Menschen, die ihre Probleme hatten. Zu viele Menschen auf einem Haufen, und das Gold zu ungerecht verteilt.

Die einen hatten nicht einmal einen Kanten Brot für ihre Kinder, die anderen statteten ihre Steinhäuser mit Figuren und Vasen und bunten Glasscheiben aus.

Lianna brauchte diesen Tand nicht.
Die kleine Bardin würde in dieser Stadt nichts finden, dass sie glücklich machte, außer Barthi.

Wie schön es nur auf einer Schafswiese war, oder tief im Berg, wo das Wasser den feuchten Fels entlangrann und die kleinen Wasser so klar und kalt war, wie nichts anderes auf der Welt.
Wie sehr sie sich nach den Wäldern und der Luft in den Bergen sehnte, oder auch nach der Straße.
Sogar der Weg barfuß vom Falkengebirge hier hin, indem sie nichts hatte außer sich selbst und ihrer Musik, um sich ihr Brot zu verdienen war besser, als dieses undurchschaubare Gewimmel von Menschen, von Problemen, Leid und von Unglücken, die ihr und den Ihren immer wieder zustießen.
Wie sehr sie sich danach sehnte, die Stadt und ihre Verbindung zu den Dieben hier hinter sich zu lassen.
Sie wollte keine Diebin sein, nicht die Tochter ihres leiblichen Vaters.

Die kleine Bardin flüchtete sich in die Arme ihres Ziehvaters und knotete den Beutel ab, den sie dann Franziska hinüber reichte.
Charaktere:
Lianna mit Kleidermotte Kheled, Acalanthis mit Waldkauz Strix, Zoe, Laily,
NPC:
Wirtin Rosalind mit Katze, Heganbor der Zwerg

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