Adelsviertel - Heganbors Haus

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Beitragvon Lianna » So 10. Mai 2015, 10:43

Lianna ging auf ihn zu und legte ihre Arme um seinen Hals.
Eigentlich war es viel zu spät dafür, und auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, traute sie sich kaum, ihm in die Augen zu sehen, oder ihren Kopf in seine Richtung zu drehen.
Als sie klein war, war sie gerne nachts draußen, genoss die Stille und die Abendluft, während sie Schafe hütete. Sie wollte immer alleine sein, und frei. Aber jetzt, war es etwas anderes.
Ihre Tränen benetzten sein Hemd, ihre Hände ertasteten das Kettenhemd darunter, doch dass er es gestohlen hatte, war ihr mit einem Mal egal.
Lianna wollte ihn nicht verlieren.

Sie konnte die Sterne, die langsam über ihnen aufgingen nicht sehen, aber sie spürte sie kühle Nachtluft, die ihre Tränen trocknete.
Auch das Weinlaub über ihnen konnte sie nur hören, da ein leichter Wind es zum Rascheln brachte.

"Khagam.. " sie wollte anfangen, zu sprechen, aber sie hatte einen Kloß im Hals und ihre Stimme war tränenerstickt, und kaum mehr als ein heiseres Schluchzen.

Sie ärgerte sich über sich selbst. Und hatte irgendwie das Gefühl die Götter hatten einen Riesenspaß daran, sie von einer Katastrophe in die nächste zu schubsen.
Er war ihr Schild, ihre Stärke, doch er schien sie nicht zu brauchen.
Die kleine Bardin wusste nicht, was sie tun sollte. Es schien alles keinen Sinn zu machen.
Auch wenn Gefühle dieser Art nichts als Schwäche waren, und sie dazu brachten sich furchtbar zu fühlen.
Sie hatte eh genug Schwächen für drei Mädchen, da kam es auf eine weitere auch nicht an.

Wie konnte sie ihm erklären, dass sie beide so ein gutes Team waren? Vielleicht war er bei so etwas anderer Meinung. Vielleicht hatte er nicht erkannt, dass sie alles für sie beide tun würde, es nur nie so klappte, wie sie wollte.
- Ich liebe Dich, du blöder Idiot. Bitte geh nicht weg. Geh nie wieder weg.. -
dachte sie.
Doch sie konnte so etwas nicht sagen, konnte er sie denn nicht verstehen. Ihr Magen rebellierte, doch es waren nicht die gebratenen Kartoffeln die darin rumorten, sondern ganz schlicht Angst.
Das Mädchen mit den grasgrünen Augen, und dem wirren Haar, hatte sich so gefreut ihn an ihrer Seite zu haben, ihr ganzes Leben hatte sie von einer Familie geträumt.
Sie hatte das Gefühl, dass die Zeit mit ihm jetzt zu Ende war, aber das würde sie nicht zulassen. Ihr Herz hing viel zu sehr an ihm. Und seines an ihr. Das wusste sie jetzt.

"Vergiss es, du wirst mich nie wieder los." sagte sie und kuschelte ihr Gesicht an seinen Hals.
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Beitragvon Barthi » So 10. Mai 2015, 12:09

Wütend starrte er in die Glut. Ihm bedeutete dieses Mädchen wirklich viel.
Sie hat bei ihm einen Platz im Herzen eingenommen der eingendlich schon von jemand anderen besetzt war.
Jemand den er nie kennenlernen durfte.
Lofagrim hatte damals erzählt sie wolle wenn es ein Mädchen wird, Lupine nennen. In Erinnerung an dem Abend wo sie entstanden ist.
Barthi konnte sich genau an den Abend erinnern.
Der Mond hing voll am Himmel und sie saßen auf dem Plateo und hatten einen hemmungslosen Streit.
Er wollte mit Lofagrim fortlaufen um sie endlich für sich alleine zu haben. Aber die Zwergin sträubte sich. Sie wolle nicht ihre Kinder und ihre Familie zurücklassen.
Sie stritten wirklich heftig miteinander.
Lofagrim ging irgendwann auf ihn los, prügelte mit beiden Fäusten auf ihn ein und es endete wie so oft mit einem langen Kuss.
Die Wölfe heulten die halbe Nacht. Danach ließ ihn Lofagrim wissen, das es das letzte Mal war, das sie sich so trafen.
Wenn er nur gewusst hätte wie Recht sie damals hatte.
Barthibub öffnete und schloss seine Faust zum wiederholten Male. Es tat verdammt weh.
Heganbor trat zu ihm. Seine Hand lag auf seiner Schulter. Wie durch Watte drang seine Botschaft an sein Ohr.
"Sie gehört zu Dir!"
Dann entfernte er sich und es dauerte nicht lange da legten sich zwei dünne Arme um sein Hals.
"Khagam...!"
Da war dieses Wort wieder... Khagam. Ja das war er. Ein ziemlich dämlicher und unheimlich verbohrter Khagam.
Was hatte Andonin nur für Pläne mit ihm. Erst nahm er ihm seine Tochter um ihm dann eine neue zu schenken.
Lianna schien nicht zu wissen was sie sagen sollte. Auch Barthi starrte nur ins Feuer und ließ seine Gedanken schweifen.
Ein leichter Wind ging und der Zwerg sah, das das Mädchen noch immer in dem einfachen Hauskleid dastand. Er hoffte das ihr nicht kalt würde.

"Vergiss es, du wirst mich nie wieder los."
sagte sie und kuschelte sich noch ein wenig enger an ihn.
Ein Grinsen umspielte seine Lippen. ja, sie gehörte zu ihm. Er hob seine Hand und legte auf ihren Arm, der noch immer fest um seinen Hals lag.
Wer sagt denn das ich das will, kleine Lianna, dachte er. So viel wie du mich in den letzen zwei Tagen zum Lachen gebracht hast, habe ich meine Leben noch nicht gelacht. Und es tut wirklich gut ein richtiger Kahgam zu sein.
Er tätschelte den dürren Arm und sagte dann mit belgter Stimme:

"Spiel mir noch was von der Heimat Mokvendi. Spiel mir was von den Bergen und den Schluchten... und dann lass uns schlafen gehen. Wir müssen Morgen früh los, etwas Proviant kaufen und dann weg hier. Wir waren schon viel zu lange in dieser Stadt!"
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon Lianna » Mo 11. Mai 2015, 07:03

Und so kuschelte sie sich auf der Bank neben Barthi zusammen, legte die Decke mit den Stockenten darauf um sich und ihn, und spielte auf ihrer Hirtenflöte eine Melodie aus den Bergen. Während sie daran dachte, dass sie eigentlich nichts mehr brauchen konnte, außer einer Harfe oder einer Laute, damit sie zu ihren Melodien auch singen konnte.

Barthi hatte sie noch nicht wirklich singen gehört, und wenn das Leben auf der Flucht morgen schon zu Ende sein konnte, sollte er sie wenigstens einmal gehört haben.

Sie setzte ihre Flöte ab. Und begann zu singen:



Der Mond scheint hell auf Wald und Wiese,
wenn jetzt der Wind von Norden bliese,
wehte er uns fort, an einen unbekannten Ort,
aber mein Vater, was sollen wir dort... so weit fort?

Wir wehen davon wie Blätter im Wind,
weil wir niemals wirklich angekommen sind,
Und ich sage dir ganz leise, auf diese Art und Weise,
lass uns gehen auf diese Reise... so lange bis ich dir beweise:

Mit dir da lauf ich bis zum Mond,
und zeig dir, dass der Weg sich lohnt,
Ich habe nicht viel, reicht es, wenn ich für dich spiel,
so wie's allen Kindern gefiel? ... Der Weg ist das Ziel.

Ich lauf barfuß, über Stock über Stein,
und will doch, *tan dotrin nur sein,
es laufen mit dir meine Beine, und wenn ich auch heule und weine,
Lass mich nur niemals alleine... denn ich bin für allezeit deine.

Allein bin ich sehr lange gewesen,
und kann noch nicht einmal lesen,
doch zog ich in die Welt hinaus, blind wie eine Fledermaus,
doch egal welches Haus.. du kennst dich aus.

Bin ich manchmal **tharuk und wild,
Bist du doch mein Schutz und mein Schild,
Ich kann es jetzt noch nicht fassen, ich kann mich auf dich verlassen,
Und sage hoch die Tassen... wenn wir singen dann klingen die Kassen.



(*tan dotrin - deine Tochter
**tharuk - ungeschickt)
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Beitragvon NPC » Mo 11. Mai 2015, 08:14

Heganbor, der Glaser

Franziska konnte nicht anders und lauschte an der Tür, als Heganbor diese aufstieß.

"Humpf.. aua.." meine die kleine, mollige Frau, als sie plötzlich die Türe an den Kopf bekam.
Die kleinen Glöckchen klingelten leise.
"Entschuldige Liebes.."

"Vergiss die Entschuldigung Hegi, sag mir lieber was da draußen vorgeht, vertragen sie sich wieder?"
fragte Franzi ungeduldig.
"Du bist ein neugieriges Weibsbild.. bist du." tadelte der Glaser mit vorgehaltenem Zeigefinger.
Diesen schnappte sich die Frau und biss scherzhaft hinein, natürlich nur ganz sanft.
"Sag mir was da draußen los ist, sonst kitzle ich dich durch.." drohte sie und fing an seinem Nacken damit an.

"Iiih, das krabbelt hör auf!!" brüllte er und konnte sich gerade noch beherrschen, sich nicht ruckartig von ihr los zu schütteln.
"Ich leg dich übers Knie!" drohte er scherzhaft und zog sie an sich um ihr einen leichten Klaps zu geben.
"Versuchs doch." kicherte sie und sprang, zwar hochschwanger aber doch flink ein, zwei Schritte von ihm fort.
Ihr Hinterteil, welches sie vor ihrem Mann in Sicherheit bringen wollte, streifte dabei eine blauweiß marmorierte Vase, die bedrohlich zu schwingen anfing und dann trotz vier herbeistürzender Hände einer Hand nach der anderen entglitt und mit einem Klirren auf dem Boden aufschlug.

"Ohweh.. zum Scherben machen brauchen wir weder Fenni, noch ein blindes Mädchen in unserer Glaserei." lachte Heganbor.

"Ja, Scherben machen, kann ich gut. Aber Scherben bringen Glück, soviel Scherben wie wir heute hatten, was für ein tolles Jahr erwartet uns.. "
Er hob sie hoch, wirbelte sie im Kreis und trug sie durch die Kinderschutztür.
Franzi strahlte, als sie so durch die Luft gewirbelt wurde, bekam dann aber große Augen und wurde rot im Gesicht.

Dann begann sie schnell zu atmen.
"Uuuuh nein, niiicht jeeeetzt."
presse sie heraus.

"Du machst Scherze oder? Es kommt nicht wirklich jetzt!?" meinte Heganbor noch, bevor er die Frau absetzte, die Augen verdrehte und ohnmächtig umkippte.
Zum Glück fiel er relativ weich, auf das Fell vor dem Ofen, auf dem Fenni den Tag über gespielt und geschlafen hatte.

"Männer," sagte Franzi und stapfte nach draußen und hielt sich schnaufend am Türrahmen fest.
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Beitragvon Barthi » Di 12. Mai 2015, 00:25

Liannas Lied zauberte ein Lächeln auf die Lippen des alten griesgrämigen Zwerges.
Er legte noch ein wenig Holz in die Feuerschüssel und stocherte mit dem Stock in der Glut herrum, bis die Hitze genug Sauerstoff bekam, das sie gierig anfing an dem trockenen Holz zu lecken.
Das Feuerchen prasselte nun wieder und warf so ein wenig Wärme ab, damit Lianna nicht frieren musste.
Dann stopfte er wieder sein Pfeifchen. Seine Hand machte ihm ein wenig zu schaffen und im Feuerschein erkannte er, das er seine Knöchel blutig geschlagen hatte. Er bewegte langam seine Finger. Na gebrochen war wohl nichts. Er versteckte seine Hand in seinem Schoß und paffte zufrieden an seiner Pfeife. Dann grinste er und schüttelte den Kopf. Er brauchte gar nicht seine Hand vor Lianna verstecken. Wenn sie nicht mal wieder durch irgend ein dummen Zufall drauf stoßen würde, wird sie es nie erfahren. Komisch, wie schnell man sich doch arangiert.
Ihm fiel das manchmal gar nicht mehr auf, das Lianna bind war.
Nachdem sie mit ihrem Lied zu Ende war legte er seine Hand auf ihr Knie und drückte es leicht.
"Du hast eine wunderschöne Stimme, Mokvendi. Da fühlt man sich seiner Heimat gleich ein Stückchen näher. Ich danke Dir!"
Er paffte noch ein wenig weiter und sah träumend in das Feuer während er hoffte, das Lianna nochmal zur Flöte griff oder noch ein Lied mit ihrer wunderschönen und angenehmen Stimme.
Da öffnete sich hinter ihnen die Tür von der Werkstatt, Barthi drehte sich mit einem Lächelln um, weil er jetzt unheimlich gerne seine neuen Freunde um sich gehabt hätte. Doch das Lächeln erstarrte auf seinem Gesicht als er die schnaufende Franziska in der Tür stehen sah.
Er sprang auf und griff Lianna an die Schulter
"Bei der heiligen Esse Andonins! Lianna! *Gordul !!! Es geht los! Franziska bekommt ein Kind!


*Verwunderung / Verzweiflung ('Bei allen Göttern, schaut euch das an!')
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Beitragvon Lianna » Do 14. Mai 2015, 10:23

Die knisternde Glut in der Feuerschüssel war so behaglich, dass Lianna sich erst ein mal strecken musste und dabei unabsichtlich sanft Barthis Wange streifte.
Dieser hatte sich über die Schüssel gebeugt und fachte das Feuer wieder an.
Der kleinen Bardin war behaglich warm. Und auch die Motte schien sich wohl zu fühlen. Sie kreiste in einigem Abstand zu den Beiden selig um eine Straßenlaterne.
Das Feuer prasselte, und Lianna wünschte sich, dieser Moment im Duft des wilden Weins, der sich um das Haus rankte, würde nie zu Ende gehen.
Seine Stimme war sanft und freundlich, und jemand der die beiden so sehen würden, hätte nicht geglaubt, dass sie sich kurz zuvor noch gefetzt hatten, wie die Kesselflicker.
Streit war eine sehr gute Sache, das hatte Lianna unter den Zwergen gelernt. Denn in Zwergen Familien knallte es öfters einmal. Sie waren nicht so wie die Menschen, die Kränkungen oder Missverständnisse herunterschluckten, und so lange mit sich herumtrugen bis sie nicht mehr konnten. Daran zerbrachen und totunglücklich wurden. Wenn etwas störte, kam es direkt auf den Tisch, es wurde laut und hässlich. Aber die Versöhnung war danach um so schöner.

Was für ein schöner Moment. Scheinbar hatte sich im Torhaus ein Turmfalkenpärchen ein Zuhause gesucht, denn sie hörte die beiden rufen. Eine Grille zirpte.
Leise lauschte die kleine Bardin den nächtlichen Geräuschen.

Leider waren solche friedlichen Momente selten gesäht in diesen Tagen von Flucht und Suche.
Das merkte sie, nachdem er seine Hand auf ihr Knie gelegt hatte. Doch um so mehr sollte man einen solchen Moment genießen, wenn er erst einmal da war.

Sein Kompliment, dass er ihr machte, ließ ihre Wangen ein wenig röter werden, und im Feuerschein leuchteten ihre Augen. Es würde nichts passieren, dass sie auseinanderbringen würde. Das Band das sie hatten, hielt jedem Gewitter stand. Es war fester als eines, das man zu einem Geliebten haben konnte.
Er war ihre Familie.

Sie griff zu ihrer Flöte und spielte noch ein Lied über den Nebel, der über den Wiesen des Falkengebirges lag. Eines ihrer Lieblingslieder.
Da quietschte es laut. Und schwer atmend kam jemand heraus.

Lianna lauschte, eigentlich hatte sie mit Beiden gerechnet, aber da war nur ein Paar Schritte.
Barthi hatte die Situation als erster vollständig erfasst.

Es ging los.
Lianna atmete aus. Eine solche Situation hatte sie noch nicht gehabt. Mit Babys kannte sie sich aus, sie hatte im Heim oft bei der Säuglingspflege geholfen, doch meist landeten die armen kleinen Würmchen erst auf den Stufen des Heimes nachdem sie den Bauch der Mutter verlassen hatten.

Was jetzt zu tun war, wusste sie nicht.
Ruhe bewahren. Ja. Das war es.

"Wo ist Heganbor? Wo ist Fenni?" waren ihre ersten Fragen.
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Beitragvon NPC » Do 14. Mai 2015, 10:33

Franziska, die Frau des Glasers

Im oberen Stockwerk rumpelte es. Sie blickte sich um. Die Bank am Feuer sah einladend aus, ob sie sich für einen Moment hinlegen konnte?
Nein. Nicht wirklich. Sie musste nach oben, den kleinen Fenni aus dem Kinderzimmer lassen.
Denn wenn er wach war, dann machte er nur Blödsinn.

Einmal hatte er eine ganze Tube Zinkcreme an die Fensterscheibe geschmiert. Ein anderes Mal hatte er Bergmann spielen wollen und sich im Ruß der Feuerstelle gewälzt.
Und ein Mal hatte er einen Bach in seinem Zimmer haben wollen und zu dem Zweck den Nachttopf ausgeleert.

Franziska sah nach oben, zum Fenster. Sie hätte ihn gar nicht alleine lassen sollen, doch es war ja nur für eine halbe Stunde gewesen.
Aber in dem Zustand Treppen zu steigen, kam ihr so vor, als würde sie das Falkengebirge ohne Halteseil besteigen wollen.

Sie fasste in ihre Rocktasche es musste einen besseren Weg geben.
"Fenni muss aus dem Kinderbettchen geklettert sein, das macht er öfter. Jetzt wo wir nicht da sind, legen wir ihn besser in das Hinterzimmer der Werkstatt. Da kommt er nicht raus. Außerdem kann dort sein Vater auf ihn aufpassen.
Ich hab keine Lu... " und da krümmte sie sich zusammen, da scheinbar ein heftiger Schmerz ihren Körper durchfuhr.
"Lu.. Luu.. Lust, dass er noch die Treppe hinunterfällt."

Der Schlüssel gab ein klingendes Geräusch von sich.
Dann schaute sie zu Bartholomeus und warf ihm den Schlüsselring zu.

"Hilfst du mir mit dem Kleinen? Heganbor kann ich nicht fragen, er ist gerade umgekippt."
Sie versuchte zu lächeln und schaute besorgt auf das junge Mädchen, das auch anfing käsig um die Nase zu werden.
Sie stand wie vom Donner gerührt da, und wusste anscheinend nicht, was zu tun war.
Franzi hoffte, dass sie ihr nicht auch noch umkippen würde, und schickte sie auf einen Botengang.

"Ich lege mich jetzt ganz brav hier hin, und du fragst bei der Wache nach einer Kutsche. Du weißt doch wo das Tor ist? "

Das Mädchen nickte und lief barfüßig los, während Franzi sich die verhasste Decke, die sie eigentlich hatte loswerden wollen bis zur Nasenspitze hochzog.
So lang sie dann auf der Bank, und versuchte, sich nicht total dämlich vorzukommen, während sie ihre Wehen wegatmete.
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Beitragvon Barthi » Do 14. Mai 2015, 12:09

Das waren solche Momente im Leben eines Mannes, wo sie sich einfach fehl am Platze vorkommen. Er wusste nicht wohin mit seinen Händen geschweige denn wohin er seine Füsse platzieren sollte.
Als Franziska ihm so nebenbei sagte das Heganbor gerade umgefallen war, war er fast ein wenig neidisch und war kurz davor sich einfach neben ihm zu legen. Doch sein Entsetzen über die Situation überwiegte die anderen Gefühle 10 Fach.
"Wieso fällt der jetzt einfach um? Er wird Vater und fällt um???"
Nervös tippelte er hin und her, ging auf Franziska zu um, wie auch immer, ihr irgendwie zu helfen. Nachdem aber anscheinend bittere Schmerzen sie zusammenkrampfen liessen, schlossen sich seine Hände wieder in der Luft und er sah sich verzweifelt um.
Zum Glück schien Franziska die Ruhe weg zu haben. Sie gab Lianna Anweisungen eine Kutsche zu holen und warf ihn zu seiner grossen Freude den Schlüssel des Hauses zu um Fenni zu holen.
Eine bessere Aufgabe konnte er sich im Moment gar nicht vorstellen.
Schnell nahm er seine Beine in die Hand und lief die letzen Stufen zum Haus empor. Mit zittrigen Händen öffnete er das Türschloss und schlüpfte ins Haus.
Mit einem wums krachte die Tür hinter ihm wieder zu.
Er atmete kurz aus, schloss seine Augen. Dann ging er auf die Treppe zu.
Das Haus war sehr geschmackvoll eingerichtet. So wie die Menschen es halt gerne haben. Helle Holzmöbel und überall waren Pflanzen. Bilder die wohl Fenni gemalt hatte klebten an der Wand und auch ein Bild von einem ihm unbekannten Künstler hing dort. Heganbor und Fenni waren drauf zu sehen und beide sahen sich sehr glücklich an.
Barthi streckte die Hand aus und streichelte kurz über den Rahmen.
Ein Gepolter von der ersten Etage liessen ihn schnell in die Gegenwart zurückkehren.
Ohha, er hatte fast Fenni vergessen.
Zwei Stufen auf einmal nehmend sprang er die Treppe hoch. Im ersten Stock waren drei Türen.
Er öffnete die erstbeste uns stand wohl im Schlafzimmer von dem Paar. Verlegen machte er schnell die Türe wieder zu
"Fenni?"
Auf einmal ertönte ein lautes "Rums" mit einem ohrenbetörenden Schrei von dem Kind.
"Beim Barthe Andonins! Fenni was ist los?"
Er öffnete die nächste Tür und sah den Kleinen in einen Haufen Bücher, Holzbrettern und Sielsachen sitzen. Er hielt seinen Kopf und weinte bitterliche Tränen.
Barthi lief sofort zu ihn hin und wollte ihn unteruchen.
Doch Fenni brüllte immer lauter und verlangte ernergisch nach seiner Mutter.
Ratlos sah Berthi sich um. Er konnte jetz gerade unmöglich den Kleinen zu seiner Mutter bringen. Die hatte nun gerade wirklich etwas anderes zu tun. Er überlegte...
"Ha, Fenni, ein Spiel! Komm lass und spielen! Doch Fenni schütttelte den Kopf. Sein Gesichtchen war inzwischen krebsrot und seine Stimme klang schon etwas heiser.
Also drehte sich Barthi um.
"Ok dann spiel ich alleine....!"
Er nahm zwei Stofftiere. Das eine war eine Puppe mit langen gelben Wollhaaren und das andere ein kleiner Bär.
Mit verstellter Stimme begann er.
"(hohe Stimme) Ohh Du kleiner giftiger Zwerg zu. Du bist hässlich und klein und ich bin so ein wunderschöner Elf! Da schau nur wie schön ich mit meinen goldenen Haaren bin!
(tiefe Stimme)Wööööh, du bist nicht schön. Schön ist nur wer einen tollen langen Bart hat Kopfhaare braucht kein Wesen!"
Und so begann das dicke Streitgespräch zwischen den beiden Puppen.
Fenni wurde immer leiser um zu verstehen was Barthi da erzählte und schließlich stand er auf und lugte vorsichtig über dessen Schulter.
In der Zwischenzeit war schon ein wahrer Krieg zwischen den Puppen ausgebrochen.
SIe bearfen sich gegenseitig mit Holzklötzen und liessen nichts aus sich gegenseitig bis aufs Mark zu beschimpfen.
Fenni lachte inzwischen schon wieder und fing an sich auf die Seite des Zwerges zu schlagen.
Es dauerte gar nicht lange und die beiden lagen in dem Chaos auf den Boden, feuerten die Puppen mit den Holzklötzen ab und hatten ein Heidenspaß dabei.
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon Lianna » Fr 15. Mai 2015, 23:39

Liannas Füße machten klatschende Geräusche auf der Pflasterstraße zum Tor, bekannte Wege konnte sie recht sicher laufen, ohne hinzufallen. Und nun, des abends war auch kaum zu befürchten, dass sich Passanten auf der Straße befanden, die man umrennen konnte. Natürlich war das nicht völlig ausgeschlossen, denn Lianna lief ja auch noch draußen herum.

Manchmal wunderte sie sich, dass es den Göttern gefallen hatte, sie mit einem guten Orientierungssinn auszustatten. Auch wenn die anderen Kinder sich in den weitläufigen Minen manchmal verlaufen hatten, sie selbst hatte nie ein Problem mit der Orientierung, oder der Dunkelheit gehabt. Im Dunkeln fühlte sie sich noch viel wohler als in strahlendem Sonnenschein.
Das lag an ihren Augen, die in hellem Licht manchmal schmerzten oder zu tränen anfingen.
Der Abend oder die Nacht war Liannas eigentliche Stunde. Weswegen es ihr auch nie etwas ausgemacht hatte, nachts Schafe zu hüten. Es waren ein paar der schönsten Stunden in ihrem Leben gewesen.

In der Stadt war die Luft anders als auf der Schafsweide. Nicht dass es dort weniger stank. Auch Schafsfell und Schafskot roch teilweise sehr penetrant, der Geruch hier war nur anders.
Auch strammte er auch mehr aus den Gewölben unterhalb des Tores, wo man die Verbrecher der Stadt gefangen hielt. Diese armen Schweine konnten sich meist nicht wirklich waschen, waren voll von Läusen und anderem Ungeziefer und mussten ihre Notdurft in der Zelle verrichten.

Auch die Geräusche in der Stadt waren andere. Hörte man auf dem Land des Nachts viele Tiere auf Beutezug, waren die Tiere in der Stadt darauf bedacht, nicht all zu viel Lärm zu machen, und heimlich Vorräte zu stehlen.
Mäuse, Ratten und viele andere Schädlinge waren hier leise unterwegs.
Dieses leise Schleichen konnten auch die Katzen gut, doch diese konnten auch ganz schön laut werden, wenn sie sich um ein rolliges Weibchen oder um ein paar Fischgräten balgten.
Und die Weibchen erst, die fingen an zu singen, wenn sie einen Kater brauchten. Jedoch waren sie nicht sehr musikalisch, diese Katzenmusik tönte nun gerade hallend durch die Gassen. Dabei gab die Katze gurrende Geräusche von sich, wie eine Taube, nur um ein vielfaches lauter. Sie maunzte laut in allen Tonlagen, bis ihr Katzenjammer sich nur noch anhörte wie heiseres Geschrei, dass in der ganzen Straße für schlaflose Nächte sorgte.
Es schien fast so, als würde jemand das arme Tier misshandeln. Dabei war sie einfach nur einsam.

Nachwuchs, Lianna wollte mit dem Thema nichts zu tun haben. Sie würde sich nicht küssen lassen.
Und auch sonst würde sie dem anderen Geschlecht nicht wirklich näher kommen.
Bei Katzendamen merkte man ja ganz genau, wenn sie Babys wollten. Aber wie merkten Männer das bei Frauen?
Frauen schrien ja nicht so herum wie die Katzen. Oder doch? Lianna errötete.
Und war beim Tor angekommen.

Sie merkte es, am Gespräch der beiden Torwachen, die sich lautstark über das Katzenvieh unterhielten und blumig schilderten, auf welche Weise sie es aus der Welt befördern wollten, wenn sie es erwischten.
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Beitragvon NPC » So 17. Mai 2015, 17:28

Franziska, die Frau des Glasers

Das blinde Mädchen war erstaunlich schnell zu Fuß unterwegs und auch auf ihren Begleiter konnte man sich durchaus verlassen.

Franziska hatte die Torwache schon vor ein paar Wochen um Hilfe gebeten, falls es so weit sein würde, mit einer Kutsche auszuhelfen. Nichts war schlimmer, als bei einer Geburt keine Magiebegabten um sich zu haben.
Das hatte die Frau des Glasers bei Fenni erfahren müssen. Damals waren sie und Heganbor auf der Flucht vor ihren Verwandten gewesen, da es eigentlich nicht Sitte war, dass verschiedene Völker untereinander heirateten und Franziskas Familie nicht nur sehr konservativ in solchen Dingen war, sondern mit ihr auch andere Pläne gehabt hatte.
Heganbor, war für einen Zwerg leider wirklich zart besaitet. Dass er nun einfach umkippte hatte sie so nicht erwartet, aber nach der Vorgeschichte, die sie gehabt hatten, war es nicht wirklich ein Wunder.
Hegi ertrug es einfach nicht, wenn sie Schmerzen hatte und wurde schon käseweiß wenn sie sich beim Kartoffelschälen in den Finger schnitt.
Aber sie konnte das verstehen, war sie ja bei Fennis Geburt fast in die ewigen Jagdgründe eingegangen.
Damals war zwar eine junge, unerfahrene Kräuterfrau anwesend gewesen, die sich allerdings mehr um Fenni kümmerte, und als das Kind da war, gar nicht mehr auf die Mutter geachtet hatte.
Denn meist war das schlimmste vorbei, wenn das Kind erst einmal draußen war, und seinen ersten Schrei getan hatte.
Dann wurde es gewaschen, abgenabelt, gewogen. Dies erforderte Zeit.

Franziska hatte damals nur noch gehört, wie Heganbor damals gesagt hatte: "*Mulg kvendi. Gib mir das Kind. Kümmere dich lieber um meine Frau, die verblutet noch."
Die Kräuterfrau hatte sich umgedreht und war dann wirklich hektisch geworden, weil etwas nicht wirklich in Ordnung war.
Es war für eine Kleinwüchsige nicht wirklich einfach, ein Kind auf die Welt zu bringen. Und Zwergenkinder waren meist noch größer, als gewöhnliche, selbst, wenn es sich um Mischlinge handelte.
Franziskas Körper war eigentlich nicht dafür ausgelegt gewesen, ein Zwergenkind zur Welt zu bringen, das erkannte die Kräuterfrau etwas spät.
Hätte sie vor der Geburt einen kleinen Schnitt gemacht, wäre es nicht so risikoreich gewesen. Doch dafür war es zu spät gewesen, und Magie um Blutungen zu stoppen beherrschte die Frau nicht.
Als die Dame dann zu Nadel und Faden gegriffen hatte, war Franziska schwarz vor Augen geworden.
Glücklicherweise vielleicht.
Und Glücklicherweise hatte sie nicht nur die Geburt, sondern auch die Nähkünste der unerfahrenen Kräuterfrau überlebt.
Auch wenn sie damals Wochenlang das Bett hüten musste.

Als sie wieder zu sich kam, schwor Heganbor ihr hoch und heilig, er würde es nie wieder zulassen, dass sie wegen ihm Schmerzen leiden musste.
Und er war wirklich 2 Jahre lang nicht dazu zu bewegen gewesen, das Bett mit ihr zu teilen.
Daran war ihre Liebe dann fast zerbrochen.
Es war nie wirklich einfach gewesen mit ihr und Heganbor. Denn Liebe allein reichte manchmal nicht.
Gut dass auch Zwerge manchmal ihren Dickschädel aufgeben mussten. Und gut dass sie sich bis jetzt immer wieder vertragen hatten.

Eine Wehe riss Franzi aus ihren Erinnerungen, und ihre Fingernägel krallten sich in das Holz der Bank. Dieses Mal würde es anders laufen, dieses Mal würde sie sich in die besten Hände begeben. Es würde schon gut gehen. Es musste.

War das in der Ferne vielleicht Hufgetrappel? War das schon die Kutsche?
(Lianna)

*mulg kvendi - Dummes Weib

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Beitragvon NPC » So 17. Mai 2015, 21:39

[Torwache beim Adelsvirtel ]



"Mieeeeewwww!!"

"Dieses famaledeite Mistvieh bringe ich noch mal um! Ist jetzt schon die dritte Nacht in folge, wo sie hier rumstreunt und schreit! Ich hasse die Nachtschicht"

Der große brünette Gardist setzt sich gelangweilt auf den Mauervorsprung am Tor. Er zählte bestimmt schon an die 50 und seine Haare begannen schon an den Schläfen grau zu werden.
Sein deutlich jüngerer Kollege stand vorschriftsmässig korrekt gekleidet auf seinen Posten, hatte die Hellebarde in der Hand und sein Blick ging stier geradaus.
Der Ältere nahm seinen Helm ab, holte aus einem kleinen Beutel, den er am Gürtel trug, eine kleine Flasche und nahm einen tiefen Schluck daraus. Dann hielt er diese seinen Partner hin.
Der schielte kurz hinüber und quitierte die Einladung mit einem Schnauben und Kopfschütteln.

"Während des Dienstes ist Alkohol verboten!"

Der Ältere zuckte gleichgültig mit den Schultern und nahm nochmal einen tiefen Schluck.

"Ach was! Es schert doch eh niemanden was wir hier treiben. Warum sonst sollten sie Frischlinge wie du und mich alten Sack hier einteilen..? Wir stehen hier nur als Alibi. Und meinste einer der pösen pösen Zar'dras will hier durchs Tor spazieren und irgendeinen dieser Bonsen da überfallen? "
Er machte eine abfällige Geste in Richtung des Viertels und legte bequem seine Beine über Kreuz.
"Die haben eher mit ihrem Schwarzmarkt zu tun. Pass auf mein Junge, das wird noch fix Ärger geben. Diese Schmugglertypen fanden das mit der Gans bestimmt nicht toll.."

Er kramte wieder in dem kleinen Lederbeutel und zog einige Blätter heraus und steckte sie sich in die Backe.

"Schoma überlescht woher der Hauptmann wuschte dasch da ein Schwaschmargt schu finden war? Isch meine in der Gansch? Glaub mir schelbst in der groschen Garde von Port Amun sind diese Zar´dastypen schu finden. Glaub einen alten Scholdaten. Du wischt an misch denken wenn die Scheit reif ischt."

Während seines Monologes flogen immer kleinere Tropfen Tabaksaft aus seinem Mund und der Jüngere ging lieber noch ein Schritt zur Seite um nicht getroffen zu werden.
Dann hielt der Alte, dem jüngeren auch ein wenig von dem Kautabak unter die Nase, der aber angewiedert die Nase krauste und wieder den Kopf schüttelte.

"Ich glaube nicht das das erlaubt ist...."

Der Alte grinste und zeigte dabei vom Tabak verfärbte Zähne. Er schlüfte leicht und begann den Saft aus dem Tabak herauszupressen.
Die Katze miaute wieder herzzereissend.

"Du kleines wiederliches Drecksvieh! Ich nehme dich aus und mache Hausschuhe aus Dir!" Er hob einen kleinen Stein auf und warf ihn in die Richtung in der er die Katze vermutete.
Ein leises "klong" war zu hören und die Katze gab erst einmal Ruhe.
Auf einmal waren schnelle Schritte zu hören, die aus dem Adelsviertel kamen.
Das blinde Mädchen, das bei den beiden Zwergen wohnt kam angelaufen.
Der junge Gardist brachte gleich seine Hellebarde in Stellung und schrie:" Halt! Hier kommt keiner durch! Es ist Nachtruhe, begeht Euch sofort wieder in Euer Haus!"
Der Alte blieb ruhig auf seinem Stein sitzen, zog hörbar die Nase hoch und spuckte einen brauen Pfriem ins Gebüsch.
"Dasch ist doch die Kleine die vorhin geschrien hat, dasch sie die Schwergentante entbinden will..."

"Miaeeeeeew!!!"


-Barthi-

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Beitragvon Lianna » Mo 18. Mai 2015, 20:31

Deine eine der Gardisten schien ganz schön gebechert zu haben. Sicherlich war er nicht der richtige Kandidat eine Kutsche mit einer schwangeren Frau durch das Viertel zu lenken, ohne an der einen oder anderen Häuserwand entlang zu schrammen. Da konnte man doch schon eher eine Blinde lenken lassen, mit sicherlich ähnlichen katastrophalen Auswirkungen.

Nein, das war sicher eine komische Vorstellung, aber nichts was Lianna in die Tat umsetzen würde.
Wirklich nicht. Nicht mal im Notfall.

Die Katze schien sich im Hafenviertel immer noch die Lunge aus dem Halse zu brüllen, welches sich nun mit einem Knurren und Fauchen mischte. Scheinbar hatte sie nun einen Kater angelockt, der ihr aber zu Hochzeitsnacht nicht zusagte, und so ließ die gute Katze lieber die Krallen sprechen, um sich den Verehrer vom Leibe zu halten.
Oder waren das etwa zwei Kater die sich um eine Katze balgten?
Vielleicht hatte auch einfach nur der Vater der Katze etwas dagegen, dass sich ihr ein Straßenkater näherte.
Lianna musste grinsen, und dachte dabei an Barthi, der ja auch sehr gereizt reagierte, wenn man ihr Avancen machte.
Ein "KLONG!" Erklang und scheppernd rollte hinter dem verschlossenen Gittertor ein Ascheeimer über die Straße.
Da beendete den Streit der Katzen so lange, dass Lianna etwas sagen konnte, ohne schreien zu müssen:

"Verzeiht werte Herren, ich weiß es ist bereits spät, doch ich benötige ihre Hilfe. Keine Sorge, ich nehme nicht an, dass ihr ein Kind entbinden müsst. Jedenfalls nicht, wenn wir einen Kutsche samt nüchternem Wagenlenker bekommen könnten, der uns zu einem Heilkundigen fährt."

Das Wort dass sie vor dem "Wagenlenker" fallen ließ, war zwar ein wenig frech und ungestüm, und konnte leicht beleidigend aufgefasst werden. Jedoch war es scheinbar in der jetzigen Situation unvermeidlich.
Man konnte ja schwerlich ein Kind entbinden, wenn man schwer verletzt unter einem umgestürzten Karren begraben lag.
Hoffentlich waren die beiden Gardisten nicht von der übelnehmenden Sorte, und verstanden ihre Sorge um die Schwangere.

Die Bardin, die in grauem schlichten Hauskleid und ohne Schuhe vor den beiden Gardisten stand räusperte sich. Da fing es auf der anderen Seite des Tores wieder an zu jaulen und zu kreischen.
Die kleine Bardin versuchte es, so gut es ging zu überhören. Auch wenn es wirklich kopfschmerzerregend laut war. Wie mochte sich das erst anhören, wenn man sowieso ein paar Gläschen zu viel hatte?
Sie musste ihre Stimme erheben, um das Getöse und Gejaule zu übertönen:

"Na was ist? Seid ihr nicht froh über ein bisschen Abwechslung?"
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Beitragvon NPC » Di 19. Mai 2015, 21:10

[ Stadtwachen und Hürina die Hebamme ]

Der jüngere der Torwache machte ein bestürztes Gesicht. Die Farbe wich langsam aus demselbigen und er sah seinen älteren Partner hilfesuchend an.
Der schmatze genüsslich und kratze sich an seinem Bauch.
Dann stand er langsam auf und streckte sich.
"Ich geh schon und hol die Hebamme. Sind nur ein paar Schritte dahinten am Hafen."
Während er davon stiefelte kratze er sich genüsslich an seinem Hinterteil."
Der junge Gardist stand mit betretenen Gesicht neben Lianna. Nervös trippelte er von einem Fuß auf den anderen.
Die Stille war grausam. Schließlich brach der Soldat das Schweigen und sagte schüchtern zu Lianna.
"Er hat selbst schon 6 Kinder. Er kennt sich aus. Wir müssen uns keine Gedanken machen"
Er kaute auf seinen Lippen und seine Finger schlugen wie allein einen schnellen Takt auf dem Griff seiner Hellebarde
Es dauerte gar nicht lange da tauchte der ältere Gardist mit einem großen, sehr großen Schatten neben sich auf.
Die Frau war fast 1,75 groß und hatte eine Menge Umfang.
Sie watschelte auf ihren dicken Beinen hinter den Gardisten her. Dabei trieb sie ihn zur Eile an.
"Wenn´s um Babys mach´n geht, da seid ihr immer schnell ihr Wiederlinge! Aber wenn´s dann soweit ist bewegt ihr euch nur noch wenn man euch anbrüllt."
Der Gardist hob beschwichtigend die Hände.
"Meine Frau ist nicht schwanger Hürina! Die würde dich warscheinlich auch gar nicht mehr brauchen. Immerhin hat sie die letzen 3 auch alleine bekommen!!"
"Los beweg Dich jetzt du Fetzen alkoholisches Fleisch du! Da ist eine Frau die meine Hilfe braucht!"
Endlich sind sie am Tor angekommen.
Die Hebamme Hürina sah skeptisch an Lianna herab.
" Also sehr schwanger sieht du nich´ aus Kindchen... und verdammt jung biste auch noch, oder?"




-Barthi-

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Beitragvon Lianna » Sa 23. Mai 2015, 09:01

"Nein, nein." Liannas im Abendwind leicht gerötete Wangen nahmen wieder mal einen satten Rotton an.
Wie sehr sie das hasste. Es war eines ihrer Eigenschaften, die immer und immer wiederkehrte und Lianna wütend machte. Aber sie konnte nichts dagegen tun.

Ein Satz hatte die Frau mit ihr gesprochen und es schon geschafft sie dermaßen in Verlegenheit zu bringen.
Ihre nackten Füße standen wie angewurzelt auf den Pflastersteinen vor dem Tore.
Der Abendwind wehte, so dass man unter dem grauen Hauskleid die mageren, zierlichen Konturen ihres noch nicht voll ausgereiften Körpers erkennen konnte.
Die Katze begann wieder zu jaulen, und statt des Stotterns, dass nun aus Liannas Munde kam, ging in dem Gebrüll des kleinen Raubtierchens fast unter.

"Ich, ich.." Sie räusperte sich. Franziska brauchte Hilfe. Sie musste sich zusammen reißen.
Wie vor einem Lied atmete sie tief ein, verscheuchte alle auftauchenden Gedanken.
Und sprach dann gegen das Geheul der Katze klar zu verstehende Worte.
"Franziska, die Frau des Glasers bekommt ihr Kind. Ich bin nur .." Was war sie? Eine Bardin, eine Bergarbeiterin, eine Schafshirtin, eine Straßengöre, eine Umherziehende.
"eine Freundin."

Ja, sie war eine Freundin, und das würde sie Franziska auch weiterhin sein. Auch wenn die kleine Bardin Angst hatte, was nun geschehen würde, würde sie fest an Franzis Seite stehen.

Liannas eigene Mutter, Calalia Morgenroth, war bei der Geburt gestorben.
Sie selbst wollte nie Kinder bekommen. Dies war das Schlimmste was einem jungen Mädchen passieren konnte. Dies hatte sie immer wieder zu hören bekommen. Von Vätern, die das kleine Bündelchen im Heim abgegeben hatten, weil die Mutter gestorben war. Von verzweifelten jungen Frauen, die keine Milch mehr hatten, und nicht das Geld für eine Amme. Von den Frauen, die sich im Heim um die Kinder gekümmert hatten, selbst von Gelehrten Zwergen mit langen Bärten.

"Sie sagte irgendetwas von einer Kutsche, die sie irgendwohin bringen sollte. Aber ich glaube eine Hebamme ist besser als eine Kutsche. Vielen Dank die Herrn Gardisten. Sehr freundlich von euch."
Lianna lächelte.
"Auch wenn es etwas merkwürdig ist, von einer Blinden geführt zu werden. Ich bringe euch zu ihr."
Und sie umfasste ihren Hütestab fest und winkte der Frau ihr zu folgen.
"Ihr Haus ist nicht weit, es ist das erste direkt hinter dem Tor. Der Ehemann ist leider, als es angefangen hatte, ohnmächtig geworden, und mein Vater versorgt das andere Kind."

Sie wandte sich zu der Hebamme um. Versuchte ihr ins Gesicht zu blicken, auch wenn sie dieses nicht sehen konnte.
"Ihr könnt euch auf mich verlassen, ich helfe wo ich kann, nur habe ich leider keine Ahnung, was man bei Geburten so tut. Aber mit Säuglingen kenne ich mich aus. Ich bin in einem Heim aufgewachsen. Da hatten wir oft klitzekleine Neuzugänge."

Sie lächelte. Wenn die Geburt nicht wäre, winzig kleine Zwerge waren doch etwas ganz besonderes. Sie rochen so gut.
Kleine Säuglinge hatten immer ihren ganz eigenen Geruch, besonders wenn sie frisch gebadet waren.
Natürlich rochen sie nicht immer so gut wie Rosen, ganz besonders wenn sie aufgestoßen hatte, so hatten die jenigen, die sich um die kleinsten kümmerten irgendwie immer ein wenig den Geruch von saurer Milch an sich.
Ganz egal, ob man ein Tuch über die Schulter legte, oder nicht.

Auch die Windeltücher rochen nach einer Weile abscheulich.
Hatten sie in den ersten Tagen noch einen neutraleren Geruch änderte sich dies schlagartig, wenn man sie ins Heim brachte, wo sie nicht gestillt werden konnten.
Und noch einmal schlimmer wurde es, wenn sie Zähnchen bekamen und anfingen zu essen wie richtige Zwerge.
Lianna liebte kleine Babys, nur selbst wollte sie keine haben.

Mit diesem Gedanken hörte sie schon, Franziskas Atem und stieß mit dem Hütestab an einen größeren Stein, welcher sicherlich zur Kante des Hauses gehörte.

"Ich denke wir sind da. Franziska wollte sich, glaube ich, auf die Bank draußen setzen oder legen. Schauen sie mal, ob sie noch dort ist."

[Lianna zeigt der Hebamme den Weg vom Tor zum Haus des Glasers]
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Beitragvon NPC » Sa 23. Mai 2015, 21:42

[Hürina -Hebamme aus Port Amun]

Sie hatte schon Haufenweise von den kleinen Würmern auf diese entsetzliche Welt gebracht. Doch jedesmal war es eine neue Herausforderrung für sie.
Als sie nun das junge Mädchen sah, das da an der Torwache stand, dachte sie zuerst, sie sei zu spät. Alles nur wegen dem Nichtsnutz von Gardisten. Männer waren sowieso furchtbar. Sie meinten ständig ihren Samen durch die Gegend sprengen und wer bleibt dann auf dem Ergebniss sitzen? Die armen Frauen mal wieder.

Das Mädchen wurde rot, als sie es auf eine Schwangershaft ansprach. Sie stotterte etwas und gab ihr dann zu verstehen, das sie ihr folgen möchte.
Also stapfte sie hinter dem Mädchen her auf das nächste Haus zu. Die beiden Gardisten blieben am Tor zurrück,der jüngere rief noch ein "viel Glück!" hinterher, während der andere schon wieder in die Flasche schaute um zu sehen, wie lange seine Schicht noch ging.
Hürina hing wieder ihren Gedanken hinterher.
Wieviel Leid und Elend hatte sie schon mit ansehen müssen. Frauen die sich von ihrem Baby abwannten, Frauen die keine Babys sondern Missgeburten in sich trugen, aber auch Babys die keinen Lebenswillen hatten...
Aber sowas hatte sie auch noch nicht gesehen

"Bei der heiligen Hora!!!!"
Hürina stopfte ihre beiden Hände in ihre umfangreichen Hüften und schüttelte den Kopf. Das hate sie auch noch nicht. Das war keine Zwergin, das war ein kleiner defomierter Mensch mit einem dicken Kugelbauch. Wie konnte das angehen. Warum hatte die Natur kein erbarmen mit solchen bemittleidungswerten Kreaturen und ließ sie wenigstens unfruchtbar sein. Sie schüttelte den Kopf, aber gehen würde sie auf keinen Fall, Sie würde versuchen auch dieses Würmchen auf die Welt zu bekommen. Und wenn es halt auch so klen und ulkig aussieht wie die Frau die vor ihr auf der Bank lag, dann sollte das wohl so sein.
Sie krempelte beide Ärmel hoch:

"So mein Kindchen! Du wirst jetzt besonders anstrengen müssen! EInes sage ich DIr gleich durch deinen zu kurzen Wuchs wirst Du einiges zu kämpfen haben. Ich werde jetzt deinen Bauch abtasten um zuschauen ob dieses Kind auch richtig liegt und dann wirst du schön mitarbeiten Schwester. Das wird kein Zuckerschlecken werden, das glaube mir! Du hast keine andere Wahl Kindchen. Ich bin jetzt hier deine Herrin. Hast Du verstanden? Jetzt wird nur gemacht was ich sage! Wenn ich sage hüpfe auf einen Bein, dann wirst du hüpfen. Ich kann Dir nicht versprechen das Du oder Dein Kind überleben wirst! Aber ich verspreche Dir bei den Horasschwestern das ich alles in meiner Macht tun werde, wenn Du damit einverstanden bist. Sonst drehe ich mich jetzt um und gehe nach Hause. Was ist?"

Sie sah skeptisch auf die kleine Frau hinab und wartete auf eine Antwort.


-Barthi-

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