Marjike Aleida Thyra (Sidhe, mit Riketz/Einhorn)

Die Sidhe-Charaktere

Moderator: Taran

Marjike Aleida Thyra (Sidhe, mit Riketz/Einhorn)

Beitragvon Marijke » Do 19. Jun 2014, 11:03

Name: Marijke Aleida Thyra
Alter/Geburtstag: 19 Jahre
Geschlecht: weiblich
Familie: aus dem Hause Thyra, Länderein in der Nähe Gil'Leadings, besitzen einige Handelsschiffe, die den Fluss hoch und runterpendeln.

Vater: Burun Mathenium Thyra aus dem Handelshaus der Saluker
Mutter: Menephyzia Aleida Thyra
Bruder: Nikodemus Burun Mathenium Thyra
Schwester: Ira Menephyzia Aleida Thyra

Die Länderein der Thyras liegen rechtlich gesehen auf der väterlichen Seit der Familie (dem Handelshaus Saluker), durch die Heirat in das Adelsgeschlecht der Thyra sind ihre Zollerhebungen an den Docks zu ihren Länderein legitimiert worden.

Beruf: Sidhe
Rasse: Mensch
Aussehen:
Die junge Dame aus dem Hause Thyra ist hochgewachsen und sehr schlank. Ihr Gesicht wirkt harsch und kantik, wenn auch ebenmässig. Eine exotische Schönheit ist sie nicht, aber ihr Selbstvertrauen und ihr souveränes Auftreten zusammen mit ihrer Jungend geben ihr eine ganz andere Art von Aura. Einerseits pflegt sie ihre rot-braunen Haare zu einem strengen Knoten zu flechten und hochzustecken und bevorzugt zweckmässige, praktische Kleidung -nur um diese aus dem Besten fertigen zu lassen, dessen sie habhaft wird. So ist ihre Kleidung zwar von schlichter Aufmachung, jedoch von sehr guter Qualität und exquisiten Schnitt.

Charakter:
Marijke Aleida Thyra -Ein Name, auf den sie stolz ist. Sie, deren Familie nicht immer ihren Adelsstatus hatte und taktisch klug und besonnen, aber auch Risikoreich handeln musste um ihren Stand zu erlangen. Dementsprechend hat sie eine hohe Erwartungshaltung an sich, aber ebenso eine hohe Meinung von sich selbst. Die junge Frau sieht sich selbst als tolerant, intelligent, verantwortungsbewusst. Bisher wurden diese Sachen jedoch noch nicht in der Welt getestet. Sie sieht das Übel der Welt in Faulheit und verbohrten Denkshemen. In ihrer idealen Welt lässt sie sich von neuen Denkshemen und Ideen überzeugen. In der Praxis sieht das natürlich anders aus, aber das wird sie noch mitbekommen. Marjike ist dementsprechend eine ehrgeizige Person, die von ihrem Gegenüber erwartet ebenso kritisch zu sein. Natürlich ist das nicht immer der Fall und auch ihre eigene Selbstkritik hält sich noch in der Waage mit ihrem Stolz. Selbst wenn sie einen Fehler ihrerseits eingesteht ist es für sie schwer ihren Stolz zu schlucken und sich zu entschuldigen. Sie ist eine kämpferische Person, wenn auch nachdenklich. Trotz ihren eigenen Grundsätzen und Grundsatzdiskussionen, die sie liebt, ist sie eher eine Person des Handelns. Wenn sie einmal etwas beschlossen hat, wird sie regelrecht grantig, wenn danach noch Wankelmut gezeigt wird. Generell spricht sie natürlich sehr diplomatisch, wenn es denn sein muss, wahrt sich jedoch immer einen neutralen, nüchternen, ehrlichen Ton. Trotz der Verantwortung ihres Familiennamens sieht sie absolut nichts in den Ritualen des Drumherumredens.

Stärken:
+hoch ambitioniert
+ehrgeizig
+sehr stolz und streng mit sich selbst
+kritikfähig
+hohe Erwartungen an sich selbst

Schwächen:
+stellt gleiche Erwartungen an ihre Umwelt und behandelt Personen in ihrem Umkreis von oben herab, wenn diese ihren Erwartungen nicht entsprechen
+unerprobt (im Kampf, sowohl im Beschreiten ihres eigenen Lebensweges)
+zwar streng mit sich selbst, jedoch auch recht verwöhnt von ihrem Status (sowohl materiell, wie beim Umgang mit Personen)
+nur latentes Magiepotenzial
+lebt in ihrer idealisierten Welt
+neigt zu Streitgesprächen

Besondere Fähigkeiten:
Zu Marijkes Unmut zeigt sie keine besonderen magischen Leistungen. Ihre Kenntnisse sind solide und durchaus streberhaft in der Theorie, aber nicht überragend. Der größte Teil ihrer magischen Kraft stammt von Riketz, sie selbst hat sehr wenige Magieressourcen. Die Beiden ergänzen sich dadurch perfekt. Da Marijke sehr viel Zeit ihrer Ausbildung mit Fokusarbeit und Meditationsübungen verbringen musste, um überhaupt etwas ihrer Magie zusammenzukratzen, hat sie die nötige Ruhe und Konzentration um das gefühls- und instinktbetonte Handeln des Einhorns auszugleichen. Durch ihren Familienrang hat sie weitaus mehr involviertes Wissen in Bezug der adligen Gesellschaftsschicht -und ebenso die Kontakte.

Lebenslauf:
Ihr Leben war seit jeher von hohen Idealen und Träumen begleitet. Aufgewachsen in einer Familie, die ihre Titel und Ländereien alleine den Wagnissen und der Cleverniss ihres Handelns zu verdanken hatten, lebt Marijke in dem Glauben, dass nur diese Ideale und Prinzipien ihre Familie diesen Ruhm beschert hatten. So war die junge Frau stets mit tauben Ohren gesegnet, wenn ihre Mutter über ihren Großvater und dessen Vater schimpfte, wie kratzbuckelnd und verlogen sie sich an Adelshäuser verkauften, um Schritt für Schritt ein Stückchen mehr vom Machtkuchen abzubekommen. Viel lieber unterhielt sie sich da mit ihren Onkeln und auch mit ihrem Vater, wenn dieser Zeit erübrigen konnte. Wenn bei einem Becher gutem Wein die Familiengeschichten erzählt wurden und von den kleinen, selbstlosen Alltagsentscheidungen die Rede war. Dem Hocharbeiten mit blanken Händen und dem stetigen zwei Schritte zurück und ein Schritt vor-Aufwärtskrauchen. Natürlich waren auch diese Geschichten romantisierte Verschleierungen und Marijke lernte sehr viel später, das ein Händler, vorallem gut betuchte Händler, immer noch eine andere Stellung hatten, als jeder normale Mensch im Volk und das ihre Familie mit Handel nicht ihren Status bekommen hatte, sondern durch Zollstreiterein, die sie für das Anlegen an ihren Docks und das Nutzen ihrer Schiffe verlangten. Doch für ihre Kindheit galt dieses Weltbild. Sie glaubte fest daran, das Ehrgeiz und Arbeit die Lebensgrundlage zum Glück war. Betteltum und Miseren dagegen die Ausgeburt von Faulheit und zu wenig Selbstbeherrschung. Es schlich sich ein Zwei-Schichten-Denken in ihre Erziehung ein, ausgehend von ihrer hochwohlgeborenen Mutter. Ihre Kindheit war behütet, jedoch nicht von einem liebevollen Familienhaus geprägt. Die Heirat ihrer Eltern war natürlich keine Liebesheirat gewesen, sondern diente politischen Zwecken. Marijke war zu jung, als sie die Ausbildung der Sidhe antrat, um zu sehen, dass ihre Eltern sich zwar einigermaßen respektierten,
jedoch absolut unterschiedliche Weltanschauungen vertraten. Ihre Mutter vertrat verständlicherweise die Ansicht, dass es eine natürliche Ordnung gibt, worauf das Geburstrecht des Adels fußt. Während ihr Vater eher zur Meinung tendiert, dass alle Menschen gleich (und einige gleicher) seien und jeder mit dem nötigen Willen zu seinem Ziel gelangen konnte. Marjikes Vater war ein Querdenker und auch Träumer, jedoch im Endeffekt wurden seine Prinzipien noch nicht wirklich geprüft. Diese Ansichtsweise war beileibe kein Normalstatus aus dem Handelshaus der Saluker. Wie alle Händler rotteten sie sich stets um den vielversprechensten Kanditaten, nachdem sie langsam begriffen hatten, wie viel politische Macht ihr Beruf ausüben kann. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Kapitel. Schon bevor sie zur Ausbildung nach Shirga geschickt wurde, hatte das damals sehr junge Kind eine Grundausbildung in Rechnen, Schreiben und Geschichte besessen. Höfisches Benehmen, Grundlagen der politischen Verhältnisse waren ihr bereits vertraut. Zum damaligen Zeitpunkt war sie der einzige Erbe der Familie und ihre Eltern dachten gar nicht daran, sie als rein schmückendes Weib später zu verheiraten. Eine der seltenen Meinungen, die beide teilten. Nein, natürlich würde sie passend heiraten, doch Dokumente waren noch vor ihrer Geburt aufgesetzt worden, welche die Länderein der Thyra alleine an den Erben überschrieb. Sie sollte der wirkliche Erbe sein und ihr Erbe wirklich von ihr verwaltet werden, ehe es dann an ihre Kinder überging. So wurde sie auch damals schon auf Selbstständigkeit erzogen und auf Verantwortungsbewusstsein. Dass sie stattdessen zu einer Sidhe ausgebildet wurde, war für die Familie kein Weltuntergang. Das sie dann auch noch ein Einhorn als Partner bekam, war fast schon zu viel für die Familienehre! Wie viele Menschen, glaubte auch Marijkes Familie, dass sie diese Partnerschaft "errungen" hatte, nicht, das die Umstände einer Bindung dem Zufall entsprach. Zwei Jahre nach
ihrem Eintritt in die Sidhe-Schule wurde ihr Bruder, ein Jahr später ihre Schwester geboren. Das Familienerbe war nun ausreichend gesichert.
Mit Beendigung ihrer Sidhe-Ausbildung steht die junge Frau nun vor einem Wendepunkt. Familiäre Verpflichtungen zerren an ihr, genau wie ihre eigene Erwartungshaltung, sowie die Verantwortung, die sie dem Sidhe-Orden gegenüber hat und ebenso gedenkt auszuführen. Je wie sie sich entscheiden sollte, ob für den Orden und damit gegen ihr Erbe, oder für ihr Erbe und damit auf eine gute Partie für eine Heirat wartet- Im Moment liegt ihre Zukunft in der Schwebe.

Steckbrief Weitergabe: Nein
Avatar Weitergabe: Nein

~-~Zusätzliche Angaben für Sidhe~-~
Name des Partners: Riketz
Rasse des Partners: Einhorn
Zuletzt geändert von Marijke am So 14. Dez 2014, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
Andere Ameisen: Tenebrae, Zirp, Anuka

Marijke

 
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Marjike Aleida Thyra (Sidhe, mit Riketz/Einhorn)

Beitragvon Marijke » Mo 7. Jul 2014, 16:47

Name:
Riketz
(sprich: Rikess mit weichem S)

Alter/Geburtstag:
24 Jahre

Geschlecht:
Hengst

Familie:
Mutter: Kyrill
Vater: Salahk

Beruf:
Partner eines Sidhe

Rasse:
Einhorn

Aussehen:
Was erwartet man von einem Einhorn? Die Farbe Weiß und ein Horn...und beides trifft auch auf Rikezt zu. So ungefähr jedenfalls. Weiß ist der Silberne nur für jene, die alles, was nicht braun oder schwarz ist, als „Weiß“ bezeichneten, bzw. gilt das gleiche für Grau. Und da kommen wir der Sache schon näher. Riketz Gestalt wird in ein mattig, samtiges Grau gekleidet. Ungefähr wie bei jenen Samtsoffen, die Sekundenbruchteile dunkler werden, wenn man darüber streicht. Allein die pralle Sonne lockt ein sattes Grau-Weiß aus seinen Gliedern hervor. Trotzem... Riketz der Silberne, nicht der Weiße. Ansonsten stimmt einigermaßen alles, was man sich so von einem Einhorn wünscht. Die leicht gelockte Mähne, fällt ihm halblang auf Hals und Schopf und seine hellen, zarten Strähnen enden in gefaserten Butterblummengelb. Der etwas höher angesetzte Schweif unterstreicht eine Körperhaltung, die nur als Elegant und Grazil durchgehen kann. Und da wären wir bei seinem Körper. Er ist klein, elegant, anmutig und zierlich. Die Form seines Halses und der schlanke Kopf, sowie die geraden, dünnen Gliedmaßen sind ebenfalls sein Eigentum. Sein Viereckiger Körper verspricht eine Leichtigkeit in den Hufen, die ihn jede Sekunde zu einen Sprung zu animieren scheint, oder ohne große Mühe davon zurasen. Und das ist es tatsächlich. Während man einem normalen Pferd seine 500kg authentisch abnimmt, schien man bei ihm vergessen zu haben, diese halbe Tonne Gewicht auf seine Beine zu legen. Die klugen Augen in einen viel zu offenen Gesicht unterstreichen das nur, denn er muss nun wirklich nicht verstecken, dass es nur sehr wenige andere Tiere gibt, die ihn einzuholen vermögen. Strahlend blaue Augen sind es, die diese Mimik zu Tage förderten. Helle, cyanfarbene Augen wohlgemerkt, stechend und intensiv. Wer diesen Blick auf sich spürt, musste unwillkürlich nach der Quelle suchen. Es war der Blick eines Wesen, welches mit Interesse eine Welt beobachtete, die viel zu logische Schlüsse hat und unlogische Taten, (in seinen Augen). Ein Einhorn halt, man erwartete ja auch nicht, dass diese Tiere unscheinbar und zu Dekorationszwecken in der Ecke stehen...

Charakter:
Es gibt da so ein Gefühl, so ein Gefühl, wenn etwas gesagt wird und es eigentlich offensichtlich ist, worum es geht, nur einem selbst bleibt die tiefgründige Aussage davon verwehrt...Riketz hat es leider oft und unabdingbar immer. Er verträgt weder Ironie (obwohl er selbst diese austeilen kann), noch sagen ihm Doppeldeutigkeiten etwas. Schlimmer wird es sogar, wenn man ihm irgendwie das Gefühl gibt, er würde bloßgestellt werden. Oh je... ein eingeschnapptes Einhorn und diese, wie auch Riketz, können nachtragend sein. Empfindlich sind sie und viel zu Stolz. Der Part betraf Riketz ebenso. Lässt man jedoch eine kumpelhafte sarkastische Bemerkung zur Begrüßung beiseite, ist ein sehr gutes Auskommen mit dem jungen Hengst gesichert. Freundliche Augen, mit einem offenen, erwidernden Blick und ein umsorgender, recht ausgeglichener Charakter zieren seine Läufe. Es gibt wenig, was ihn aus der Fassung bringt oder ihm sein Weltvertrauen nimmt. Ebenso schwer wäre es, ihm seine Neugierde auszuprügeln, oder sein Verantwortungsgefühl, dass allgegenwärtig in ihm rumort. Dazu kommt sein realistisch verankertes Denken (was ihn jedoch nicht davon abhielt vor sich hin zu sinnieren, was STUNDEN dauern kann) und seine recht treue Seele. Nein, er gehörte nicht zu der launigen Sorte, die seine Art hervorbringen kann und ebenso wenig zählt er zu den Machtbesseseneren. Eher im Gegenteil, die Kraft, die er aufbringen kann macht ihm regelrecht Angst. Er kann somit auch nicht zu den Mutigsten gezählt werden, jedenfalls was übereilte Taten betraf, in allen anderen Sachen steht er ohne Zwang in der ersten Reihe und das am liebsten, wenn es sich um Diskussionen einer Kernfrage handelte...

Stärken:
*vorwiegend friedliebend und eher sanftmütig
*außerordentlich ausdauernd und schnell
*bewahrt meist einen kühlen Verstand
*hegt wenig Vorurteile und begegnet seiner Umwelt mit beinahe naiver Offenheit
*verweilt nicht lange in schlechter Laune
*schnell begeisterungsfähig

Schwächen:
*leidet unter enormer Platzangst
*reagiert meist viel zu sensibel und überempfindlich
*scheu
*ein regelrechter Dickkopf, wenn er glaubt im Recht zu sein
*viel zu Diskussionsfreudig
*Tagträumer (und Nachts wahrscheinlich auch...)
*besitzt nicht gerade das ausgeprägteste Selbstvertrauen
*sein Realismus schlägt häufig in Pessimismus um

Besondere Fähigkeiten:
Dazu zählt bisher eine riesengroße Portion Intuition. Die große Magieerfassung, die bereits im Blut liegt, wurde bisher nicht ausgelebt und äußerte sich daher meist in seinen Gefühlen. Jenen, die ihm gegen seinen Willen nahe kommen wollen, müssen feststellen, dass sie auf nichtsstofflicher Basis nicht weiter kommen als bis zu seinem Schatten und allzu neugierige Blicke müssen leider damit leben, dass er meist nicht mehr da steht, wo man glaubt ihn gesehen zu haben.
Bis heute, nach Beendigung der Sidhe-Ausbildung, neigt das Einhorn dazu seine Magie mehr intuitiv zu benutzen. Gerade durch sein riesiges Magiepotenzial fiel ihm die bewusste Anwendung, was er einfach auf natürliche Basis tat, besonders schwer. Dagegen hat er sich sozusagen mit Marijke zusammengerauft. Solange sie gemeinsam Magie wirkten, waren sie beide im Einklang. Das Einhorn wurde durch die sichere, ruhige Hand von Mari geführt und die Sidhe konnte das enorme Potenzial des Einhornes nutzen.
Riketz selbst hat neben seinem Magiepotenzial einen instinktiven Sprachzauber, welches ihm ermöglicht beinahe jedes Wesen aus Flora und Fauna zu verstehen -Wobei Sprache da nicht der richtige Begriff ist. Das Einhorn hat eine viel tiefere Verbundenheit mit seiner Umwelt, wie es die Elfen ebenso haben.

Lebenslauf:
Einhörner waren sonderbare und besondere Wesen...da brauchten sie nicht noch mysteriöse Geburtsanzeichen. Jedenfalls hatte Riketz keine. Wenn man es so sah war seine Geburt einfach das Gebären eines Lebens, wie unzählige Male zuvor geschehen. In den ersten Sommertagen, vor nun mehr über 20 Jahren, da stand im frühen Nebel plötzlich ein Mitglied mehr auf wackligen Beinen in der Herde. Sanft und golden schimmerte das verklebte Fell unter der milden Frühsonne. Verwirrt und erstaunte kleine Augen. Riketz... Seine erste Erinnerung war eben jener Morgen, jene Ackerwiese mit den tief hängendem Nebel und der verschwommenen Frühsonne, und jene unzähligen Leiber gerade außerhalb seines Blickfeldes, die nur dampfende Luftmengen in den jungen Tag verteilten. Ja, und seine Mutter. Ein warmer, übergroßer Ball an seiner Seite.

Der Herzschlag eines Einhornes verteilt sich ein wenig anders in dieser Welt. Er passt sich an andere Dinge an, die einem Mensch unwichtig oder sinnlos vorkamen. Elfen erahnten noch ganz gut, was in diesen Geschöpfen vor ging, doch stießen auch diese auf Rätsel. Eine Einhornherde war so ein Rätsel. Hatte man durch Beobachten herausgefunden, wer die Gruppe leitete, wurde man sofort wieder enttäuscht, denn just in diesem Moment wechselte die Führung wieder und ging profanerweise an ein Jungtier, nur um bei der nächsten Angelegenheit an ein älteres Tier abgetreten zu werden. Chaotisch? Für Außenstehende vielleicht. Für Riketz dagegen war es normal und immer ersichtlich, wem er folgen musste, und wer ihm was zeigte und beibrachte. So war es zum Beispiel nicht seine Mutter, die ihm die Elfen und Menschen zeigte, sondern ein anderes Jungtier. Warum? Riketz seine Herde gehörte zu den besonders Scheuen, den Mystischen, die sich rühmen konnten um die geisterhaften Graustufen in der Familie. Sie waren die Nebel und somit angehörig eines des ältesten Zweiges der Einhornrasse. Nun, und sie hatten ihren Stolz. Und Kontakte mit Menschen und auch mit Elfen standen nicht bei ihren Lieblingsbeschäftigungen. So waren es, wie überall auch, die Jungen und Jüngsten, die Dinge wie „Menschen“ fanden und kennen lernten.

Und wo kamen diese Nebel her? Aus Teilen eines Waldes, der für Menschen eher unersichtlich war und aus den tiefsten Winkeln, die selbst den Elfen als zu heilig abgetan wurden, um einfach darinnen spazieren zu gehen. Riketz's Heimat war Elania und zwar die tiefsten, unwirklichsten Kerne davon. Nicht das er es so empfand, oder andere Bewohner dieses Gebietes, aber für den Rest der Welt war es so. Er gehörte also zu den Einhörnern der Nebel. Was war anders daran? Einhörner diesen Schlages waren um einiges empfindsamer, als Einhörner eh schon waren und ihre Innigkeit mit Allem so intensiv, dass es ihnen keine Mühe machte sich mit den Ältesten und Unsichtbarsten zu sprechen. Ein Horn der Nebel antwortete nie auf die Frage, ob am Morgen die Sonne aufging und schon gar nicht befasste es sich mit dem Thema Tod, oder dem Sinn des Lebens. Nicht, dass sie nicht ebenso wissbegierig waren, wie andere Hörner, aber eine gewisse Distanz zu diesen Fragen und eine Nähe zu diesen Dingen ließen sie einfach verstummen.

Nun, das alles gab ihn nicht gerade die Veranlagung zu einem Abenteuer oder gar um Partner eines Sidhe zu werden. Nicht? Sein Leben war ruhig und genauso gestaltet, wie das seiner Artgenossen, bestimmt durch die Wechsel der Schauplätze, der Jahreszeiten und der Momente. Aber vielleicht war es die falsche Seite eines Einhornes, was hier beschrieben wurde? Riketz wurde von Geschichten seiner Herde geleitet, von instinktiven Handlungen. Und so mystisch, wie sie aussahen, waren sie dann auch nicht wirklich und so unnahbar ebenso wenig. Es gefiel ihnen nur, zu verschwinden, wenn es interessant wurde, oder ernstlich darauf hinauslief langlebig entdeckt zu werden. Aber sie wären keine Einhörner, wenn sie nicht die Neugierde im Blut hätten, oder eher Neugierde ALS Blut.

Und so begann sein Leben in andere Bahnen zu laufen. Es blieb Riketz seiner Herde nicht erspart zwangsläufig den Krieg mit zu bekommen. Drachenkämpfe trieben sie häufiger wieder in den Wald zurück, Horden von Menschen, die sich zusammenrotteten und Richtung Osten schritten, schnitten ihnen ihre Wege zu den offenen Ebenen östlich ab. Und ein Einhorn was nicht machen durfte, was es wollte, war unangenehm. Es wurde unruhig, nervös. Und eine Herde davon? Lockerte sich enorm. Der Kern bewahrte sein Gesicht, alle anderen wurden mit Zweifeln gefüttert. Immer häufiger kamen Fremdartgenossen in das Revier der Nebel um Ruhe zu suchen, oder den Tod, je nachdem was eher kam. Verstümmelte, Zerrissene, Herzblutende. Selbst eins, zwei Einhörner kehrten aus den Menschengefilden zurück, Wortscheu, Verwirrt und nicht mehr bei Sinnen. Wirklich?

Solcherlei Dinge wurden nicht besprochen in den Reihen der Nebelmäuler, sie wurden nicht beachtet, nur reagiert. Und so zog es die Tiere in die Vergessenheit, die Sicherheit, der Unsichtbarkeit. Nur jene blieben, deren Zeit sie noch nicht an die Herde geschweißt hatte, die Jungen und die Kampflustigen, die ebenso Verwirrten, wie diejenigen, die ihr Blut nicht im Zaum hatten und sich ihrer Neugier hingaben...Sie verschwanden, die Nebelhörner. Es gab kein Weinen deswegen, kein Heimweh oder Ähnliches, die Luft wurde nur zu eng für ein Einhorn dieses Schlages.
So war es dann nur noch eine Handvoll dieser Tiere, die die Welt mit ihrer Anwesenheit beehrten und Riketz war unter ihnen. Zu lebendig waren seine Gedanken und zu aufwühlend die Zeit, als das er sich die Ruhe der tiefsten Reviergebiete gewünscht hätte. Und SEINE Zeit war eh ran, sich zu lösen, zu beweisen, zu entdecken. Er verließ seine Heimat vorerst nicht, denn da waren ja noch fremde Wesen, die seine Neugier befriedigen mussten.

Das einzige was der junge Hengst wusste, war, dass sie allesamt nicht mehr wild waren. Aber was war schon wild? Er sei wild, sagte ein Greif zu ihm. Aber er benahm sich doch unscheinbar, er war doch gar nicht aggressiv oder Ähnliches? Sie seien gebunden! War er das nicht? Hatten nicht alle eine Familie? Nein, antworte ein Drache, der nie mehr die Luft schmecken würde, nein, er sei nicht gebunden, er sei frei und wild. Und sie hätten einheitlich gekämpft und bereuten nichts, sie wollten nur nicht mehr, nie mehr. Das Herz eines Einhornes spürte mehr, als der Verstand, der in dieser Zeit eh nicht viel verstanden hatte. Und auch Riketz spürte diese Sehnsucht, von den Schmerz und der bleiernen Benommenheit, die diese Seelenverwundeten ausstrahlten. Aber was war ihr Schmerz? Sie hätten etwas sehr kostbares verloren. Was? Das Allerwertvollste.

Einige Jahre brauchten diese Gespräche, denn diese seltsamen Geschöpfe mussten gefunden werden, auch wenn viele die Randgebiete Elanias als Rückzugsgebiet auserkoren hatten und geselliger waren als ihre Verwandten... WAS seit ihr! Fragte er sie meist als erstes. Und das kuriose waren die Antworten. Es kam nicht, sie seien ein Greif, ein Suavis, ein Wolf...Nein, es kam „Ich bin ein Sidhe“. Riketz lebte nicht hinter dem Mond, nur etwas außerhalb der Realität und diese Bezeichnung war ihm ein Begriff...als Inhalt einer Geschichte, einer Geschichte, von der er wusste, dass sie gerade ablief und kein Ende hatte, aber... Es war etwas anderes plötzlich in ihr zu sein, in dieser Welt und mitzuleben. Seine Mutter hätte in diesem Moment gelacht, denn es sei natürlich irgendwann in der Außenwelt zu leben, wie sie es genannt hatte. Nun, er war dort nun angekommen und befasste sich das erste Mal mit der Frage des Krieges.

Riketz lernte so einige Dinge zu sehen und zu hinterfragen. Menschen, Sidhe und dessen Partner und Zar'Dras, bei deren Namen sich ihm der Magen schon umdrehte. Die Ordnung war verkehrt und er jung, um zu glauben, etwas bewegen zu können.. Später würde er wissen, was ihn dazu trieb, den Menschen immer näher zu kommen, nach etwas Ausschau zu halten, was ihn nicht in Ruhe ließ. Warum er die Passivität seiner Rasse durchbrechen wollte, wie schon einige seiner Artgenossen zuvor. Einhörner waren wie Rehe, sagte ihm ein Sidhe-Einhorn einmal, sie sahen die Jäger und sie sahen auch die ständigen Jagden, die sie veranstalteten, doch die Wenigsten würden sich den Jägern entgegenstellen. Nein, die Mehrheit würde nur den Rücken kehren und weiter ziehen. Das Einzige was die Beiden unterschied, dass Rehe aus Angst weiterziehen würden und Einhörner einfach aus Mangel an Kontaktfreudigkeit und dem übergroßen Ruhebedürfnis. Er hatte ihm recht geben müssen. Es lag nicht in ihrer Natur...meistens. Viel Glück und ein längeres Leben als es mir beschieden war. Das waren die Abschiedsworte des alten Hengstes zu Riketz, der mehr verwirrt als verständlich im Tag stehen gelassen worden war. Oh, das alte Einhorn sah einen Artgenossen seiner „anderen Familie“, wenn ihm einer über den Weg lief und sei es ein Zukünftiger...

Für Riketz, dem Horn der einstigen Nebelhörner wurden die Jahre der wackligen Kriegspassivität nicht langweilig, oder eintönig. Sie wurden nur fragender, und zweifelnder, bis er im Inneren sogar bereit war, weiter zu ziehen, näher zu den Menschen, um seine Fragen endlich beantwortet zu bekommen. Noch blieb es Theorie im Kopf, aber er war näher dran als sonst und von Tag zu Tag bröckelte seine Scheu.

Die Sonne stach, der Wind war nicht sanft, sondern unangenehm seicht. Das Wasser schmeckte ihm nicht und er konnte nicht bleiben wo er war. Keine zwei Sekunden und die Hufe mussten sich weiter bewegen, zwanghaft, ungeduldig. Er verstand es nicht, war bereit zu glauben krank zu sein. Ein seelischer Kompass lies ihn Kreise drehen, bis er Erleichterung in einer Richtung fand und diese einschlug. Den ganzen Tag spielte sein Innerstes dieses Spiel mit ihm, bis er unwillig einen trockenen Platz unter einem Baum suchte und Schutz vor dem nahen Regen suchte. Doch auch hier kreisten Gedanken, machten ihn wahnsinnig. Er musste weiter, musste suchen, nach was auch immer. Schnaubend, beinahe grollend stand das Einhorn wieder auf, die Nacht im Genick und weiter ging es dem Morgen entgegen... bis er die Quelle fand.
Ein Kind. Mit ehrfurchtsgeweiteten Augen und leicht geöffnetem Mund. Der Herzschlag der Beiden schnell, holprig, überrascht. Beide dachten eine Erscheinung zu sehen. Der Morgen war so früh, das die Dämmerung nur ein ganz zarter Schimmer von Helligkeit war. Nebel umwabberte Mensch und Einhorn und die Kälte der Nacht, lies wenigstens die junge Marikje mit ihren 13 Jahren zittern. Oder vielleicht zitterte sie auch vor Freude und Ungläubigkeit.

Das Einhorn bekam seine Antworten auf die Fragen des Krieges, ebenso seine Gelegenheit etwas dagegen zutun. Nur leider war es sicherlich nicht das, was er in seiner damaligen jugendlichen Leichtsinn dachte, was er letzlich tun würde. Und die Ausbildung war absolut keine Leichtigkeit für das Einhorn. So einfach ihm die Magie fiel, so schwer war es sie wirklich zu fassen und sie bewusst einzusetzen. Die Exotik seiner Erscheinung legte sich sehr schnell, nachdem er mehrmals irgendetwas explodieren lies bei seiner Schreckhaftigkeit. Es brauchte jedoch noch einen Schreibtisch, der zu Bruch ging, ehe der Mentor der Beiden festlegte, dass Riketz bei seiner natürlichen Magie blieb und alles andere seiner Partnerin überließ -er war ganz seiner Meinung.
Trotz der Jahre der Ausbildung hat er sich nie richtig wohlgefühlt unter den Sidhe, oder generell den Menschen. Nur die Bindung zu Mari gab ihm die nötige Stärke und Ruhe, um auch bis heute nicht einfach zu verschwinden oder unbewusst seine Umwelt abzublocken.

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