Ein ganz gewöhnlicher Tag. [Zirp, Ishara]

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Beitragvon Zirp » Mi 24. Jun 2015, 15:46

Ein ganz gewöhnlicher Tag. So gewöhnlich, dass das überaus gefährliche Raubtier bereits zum dritten Mal vergessen hatte, WARUM es noch einmal überhaupt hier herumlungerte und seine kostbare Zeit verschwendete. Zeit, die er auch für solch überaus wichtige Sachen wie Nahrungsbeschaffung nutzen könnte - oder von oben braten lassen auf einem schönen polierten Stein und an seinem Schuppenteint arbeiten. Nun, nicht das man überhaupt Teint bei ihm erkennen könnte, selbst, wenn er schwarz verkohlt wäre.

Leider blieb es nur Wunschvorstellung. Er tat immer noch nichts. Und mit "ER" war ein ein Quälgeist gemeint - im wahrsten Sinne es Wortes. Geistlich war er eigentlich nun absolut nicht, aber da sein chamäleonartiges Tarnen nicht unbedingt dazu beiträgt genau zu erkennen WAS er war, kam Geist dem eigentlichen doch schon nahe. Und eine Nervensäge war er ebenso. Quälgeist war auch einer der netten Begriffe, die man ihm bisher an den Kopf geworfen hatte.

Mittlerweile dachte er darüber nach, ob man an Langeweile sterben konnte. Wäre doch eine Feldstudie wert, oder nicht? Nur bitte nicht mit ihm als Versuchskaninchen. Kaninchen würde er gerne nehmen, den Versuch überlässt er gönnerhaft jedoch jemandem Anderem. Zirp hat ab und an auch einen sozialen Tag. Das Reptil hob müde seinen langen kaimanartigen Schädel und blinzelte zu der Fläche unweit unter sich. Plattgedrücktes, verdorrtes Gras erstreckte sich über 2 Meilen aus - Hinterlassenschaft eines erfolgreichen und endlich abwesenden Markttages. Das letzte Gatter wurde zusammengeschoben und auf einen Karren verladen - von seinen täglichen Insassen war schon lange keiner mehr anwesend. Nett sah es trotzdem nicht aus. Wo zuvor Lärm, Krach, Enge und Gestank dominiert hatte blieb nur noch Müll, Unrat und Chaos. DAS wiederum war nett. Netter Müll, Netter Unrat, nettes Chaos. Er, der glorreichen Spezies er Drachen Angehörende frass natürlich kein Aas. Aber wie wäre es mit weggeworfenem Zuckergebäck? Oder angematschte Äpfel? Oder Spatzen? Die zu schlitzen verengten Augen begannen leicht zu schimmern vor Vorfreude. Ja, Spatzen wären doch mal nett, nicht? Die Idioten sollten sich bitte einmal beeilen. Er hatte eine Verabredung. Definitiv mit Spatzen!
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Beitragvon Ishara Lileth Acedia » Mi 24. Jun 2015, 16:01

Mit einem vernehmlichen Knurren machte sich Isharas Magen bemerkbar. Die Halbelfe zuckte zusammen, blickte sich hektisch um, als könnte das Geräusch die letzten Nachzügler des Markttages auf sie und ihr Versteck in den Büschen aufmerksam machen. Doch natürlich reagierte keiner der Händler, die noch damit beschäftigt waren, die Reste ihrer Waren wieder auf die Karren zu verladen, nur, damit sie zum nächsten Markttag erneut ihre Stände damit bestücken würden.
Die Umgebung barst schier vor Leben und Lileth war nicht die einzige lauernde Jägerin, die sich ein paar nahrhafte Überreste des Spektakels erhoffte.
Es gefiel ihr nicht, dass sie sich so nahe an eine menschliche Siedlung heranwagen musste, sie hatte es lange gemieden, doch in jenen letzten Tagen war ihr das Jagdglück verwehrt geblieben und die Sommerhitze hatte verdorren lassen, was immer sonst hätte essbar sein können. Baumrinde mochte den Magen ja kurzfristig füllen, doch auf Dauer war das einfach keine Lösung. Jetzt schmerzten ihre Eingeweide schier und als die letzten Händler aus ihrer Sicht verschwunden waren, wagte auch die Schützin sich endlich vor, den großen Hund, der nicht weniger hungrig war, dicht auf den Fersen.
Es hatte sich schon allerhand hungriges Kleingetier versammelt, viele Vögel vor allem, aber auch Nager, ein paar kleinere Straßenhunde. Während Cyron sich nicht mit angebissenen Äpfeln oder laschen Kohlblättern aufhielt, sondern direkt einem mageren Kaninchen nachsetzte und so einen guten Teil des Feldes schimpfend aufschrecken ließ, glitt Isharas Blick aufmerksam über den Boden.
Für die Blonde waren eben jene Abfälle eine seltene Ergänzung ihres Speiseplanes und als sie im zertrampelten Gras eine halbe Zuckerbrezel entdeckte, war das wie ein Festmahl. Auch ein paar Spatzen hatten das Gebäckstück ins Auge gefasst, doch gegen die würde sie sich durchzusetzen wissen... So dachte die Halbelfe ehe eine andere Wahrnehmung ihre Überlegung jäh unterbrach.
Aufgrund der großen Menge an Kleingetier überall um sie herum, dass sie zu großen Teilen zu ignorieren schien, hatte Isharas Sinn ähnlich wie ein geblendetes Auge nur vage wahrgenommen, was sie umgab, hatte ihr Verstand die Überzahl an Informationen ausgeblendet, ehe ihr etwas bewusst wurde, dass nahe war, sehr nahe und ganz sicher kein Spatz oder Kaninchen.
Erschrocken fuhr die Blonde zusammen und wandte sich um, eine Hand an den Griff ihres Schwertes legend. Es war kein Mensch aber... Irgendetwas, das sie nie zuvor wahrgenommen hatte. Und auf den ersten Blick konnte sie den Ursprung ihrer Wahrnehmung nicht einmal erahnen.
Dann jedoch... Die Linie eines langezogenen Kiefers, ein reptilienartiges Auge... Da war... Etwas doch schien es fast vollständig mit dem Untergrund zu verschmelzen.
"Was bist du?", entfuhr es der Halbelfe verwirrt, während Cyron aufmerksam geworden herantrabte. Nicht, dass Lileth tatsächlich eine Antwort erwartet hätte...
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Beitragvon Zirp » Mi 24. Jun 2015, 16:33

Endlich verschwand auch der letzte Karren und die wirkliche Schlacht nahm ihren Lauf. So süß und unscheinbar die meisten der hier Anwesenden aussahen, so bitter ernst und grausam wurde der Kampf ausgetragen. Elstern und Krähen, die einer Katze übel zusetzten; Füchse, die mit Milanen um halbverfaulte Kadaver balgten. Kleinvögel und Nagetiere, die wiederum in empfindliche Weichteile von Straßenhunden bissen, wenn die verhassten Feinde der erbeuteten Nahrung zu nah kamen. - Und mitten in dem Chaos: Zirp. Der miniaturhafte Drache musste sich nun wirklich keine Sorgen um Auffälligkeiten machen. Er war subtiler: Er zwackte und schlängelte sich an Hindernissen vorbei. Zischte und knurrte, um sich seinen Weg frei zu kämpfen. Der Überraschungsmoment war immer auf seiner Seite - leider brachte seine quasi Unsichtbarkeit nicht wirklich Unverwundbarkeit mit sich und leider auch noch so manch anderes Problem. Tiere waren offener für ihre Instinkte und ein Großteil der Mitstreiter wichen ohne Nachdenken einer weiteren Präsenz aus -auch wenn sie diese nicht sahen. Andere waren da nicht so zuvorkommend und Zirp verteilte einige nadelscharfe Bisse, wo ihm jemand ungewollt zu nahe kam. Wirklich unsichtbar war er darüber hinaus auch nicht. Das Reptil war körperhaft, nahm jedoch beständig das Muster und Aussehen seiner Umgebung an. Es war kein ganz fließender Prozess, wenn er auch trotzdem nur Sekunden brauchte. Das brachte mit sich, dass er sich langsam bewegte. Seltsam flackernde Bewegungen im Blickwinkel waren quasi noch aufmerksamserregender, als wenn er mit einer Fanfare ein paar Runden im Kreis gelaufen wäre.

Auf seinem Beutezug ergatterte er einen halben Apfel, etwas, was wie ein Stück Brötchen aussah und eine Pfütze vergorene Milch -die es jedoch nur schaffte, dass er seine vorhergehenden Beutezüge ungalant wieder hervorwürgte. Ganz unschön. Und Sättigkeitsgefühl brachte es auch keines! Seine schlechte Laune begann sich wieder in den kleinen Schädel zu manifestieren. So leicht die Nahrungsbeschaffung hier schien - so frustrierend entpuppte sie sich. Und laut war es auch, und unruhig. Ja, Kopfschmerzen. DAS kam ihm nun in die Quere und gestalte auch seinen weiteren Streifzug als eher negative Erfahrung.

Die Aussicht auf Spatzen war es, weswegen er nicht angepisst aufgab und sich irgendwo eine faulenzende Ringelnatter zum Abendessen suchte. Spatzen waren sein Äquvalent:<Klein, unscheinbar, beinahe unsichtbar und sie bekamen alles was sie wollten alleine durch Hartnäckigkeit und Emsis. (Emsig konnte man Zirp nun wirklich wirklich nicht nennen, aber er konnte sich ja vorstellen, er wäre es)

Leider gab es keine Spatzen für ihn. Jedenfalls nicht jetzt und hier. Jedenfalls nicht, wenn ein Menschentrampel ihn plötzlich ansprach, sich aufrichtete und sowohl seine Aufmerksamkeit auf sich zog, wie seine Beute in Aufruhr brachte und diese sich protestierend schimpfend entfernten zu einem anderem Matschgemüse zum Zersetzen. Auch Zirp protestierte: Mit einem hohen, wütendem Quietschen, was in einen erschrockenen quäckenden Ton endete, als ein großer Hund zielstrebig in sein Blickfeld und an ihn vorbei trabte zu dem vermadelaitem Menschen.

"Das war MEIN Abendessen!", zischte er im gefährlichsten Ton, den er irgendwo aus seiner Kehle kramen konnte und drehte den langen Hals zu dem bösartigen Spatzenvertreiber. "Und was soll die dämliche Frage! Ich bin Zirp! Und definitiv das letzte, was du heute siehst, wenn du noch einmal mir und meinem Essen in die Quere kommst!" Die Ansprache hätte durchaus imposant erscheinen können: Wäre er 5 Meter größer, muskelbepackt und hätte nicht zögernd zu dem riesigen Hund gelinst, er ihm bei weitem überragte. Zirps schlaksige, knöcherne Gestalt stach deutlicher vom Untergrund hervor, kreidiges Weiß mischte sich zu dem erdigen Ton des Untergrundes. Um seine jämmerlich zierliche Gestalt etwas mehr Imposanz zu verleihen hatte er die Flügel weit von sich gestreckt. Helfen tat es natürlich nicht, aber ein Versuch war es wert.
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Beitragvon Ishara Lileth Acedia » Mi 24. Jun 2015, 16:55

Es war der Lauf der Natur. Wenn die Sache für Lileth auch ein wenig einfacher war. Sie war groß. Die Tiere mochten wahrnehmen, dass sie nicht allein Mensch, nicht natürlicherweise ein Feind war, mochten sie zwischen sich dulden und sie weitestgehend ignorieren, aber sie machten gewiss auch keine Anstalten mit ihr wie mit ihresgleichen um die Besten Bissen zu ringen.
Blutsprenkel in Cyrons grauem Fell vor allem rund um das Maul verrieten, dass der große Hund bereits erfolgreich Beute gemacht hatte. Sicher nicht genug, um die letzten tage auszugleichen, doch schließlich war dies für einen gewieften Jäger ein regelrechtes Büffet. nur wählerisch durfte er nicht sein, wenn statt Wildschwein udn Fasan, Katze und Taube auf den Teller kam.
Auch die Halbelfe hätte hier mit Leichtigkeit Fleisch erbeuten können, vielleicht würde sie es noch, doch auch wenn Ishara nicht scheute Leben für ihr eigenes zu nehmen hieß das nicht, dass sie nicht bereit war auf das Töten zu verzichten, solange es nicht notwendig war. Und hier gab es andere Dinge zu Essen. Dinge obendrein, die für das Mädchen eine weit größere Delikatesse darstellten als das Fleisch, von dem sie sich vornehmlich ernährte. Mochten sie in den Augen anderer auch nur Müll sein...
Der Quietschlaut, mit dem das Tier auf ihre Ansprache reagierte, ließ Lil unbehaglich einen Schritt zurückweichen. Es wirkte nicht direkt... aggressiv doch weder wusste sie, worum es sich handelte, noch wie gefährlich es war, ja sie konnte die genaue Gestalt der Kreatur nur vage erahnen. Vielleicht war das Wesen giftig...
Als es allerdings tatsächlich antwortete und wie ein Mensch zu sprechen begann, konnte Lileth nicht anders, als erstaunt zu starren.
"Du... Kannst sprechen?", brachte die Blonde wenig eloquent hervor. Das war schließlich offensichtlich. Eine Situation wie diese war jedoch... neu. Wie verhielt man sich also? Schweigend lauschte sie der Tirade ihres Gegenübers und zog unsicher die Schultern ein, während Cyron sich neben ihr auf die Hinterkeulen niedersinken ließ. Offenbar schien dem Hund die Situation nicht allzu kritisch und obgleich er das seltsame Ding durchaus neugierig musterte, zog es seinen Blick doch immer wieder zu den streitenden Kleintieren um sie herum.
"Ich... Tut mir Leid", entschuldigte sich Ishara nach einem Augenblick noch immer reichlich überfordert, fand sich jedoch an etwas erinnert und griff nach der begehrten Brezel ehe jemand anderes die Gunst des Augenblicks für sich nutzen konnte. "Meinst du die Vögel?", denn auf das Gebäck schien das Wesen bislang nicht weiter geachtet zu haben und am ehesten schien es eine Art Eidechse zu sein. Eidechsen fraßen kein Gebäck, nicht wahr?
Dennoch teilte die Blonde die halbe Brezel nicht ohne Bedauern ein zweites Mal und bot ihrem Gegenüber vorsichtig eine Hälfte an: "Wir könnten uns das hier teilen, als Entschädigung." Gebannt beobachtete sie dabei die Bewegung, die Veränderungen, die sich vollzogen. Eine Eidechse mit Flügeln?
Zirp wirkte... filigran, fast schlangenartig mit seinen langezogenen Gliedern aber auch... hübsch. und so befremdlich die ganze Situation war, siegte allmählich doch die Neugier. Allein die Möglichkeit mit jemandem sprechen zu können war verlockend. Mit jemanden, der antworten würde. Wann hatte sie das zuletzt getan?
Das Wesen war offensichtlich intelligent, vielleicht war es gefährlich, aber wenigstens war es kein Mensch.
"Entschuldige aber... Was für eine Art... Kreatur bist du? Etwas wie dich habe ich noch nie gesehen. Wenn man von sehen sprechen kann.", bemühte die Blonde sich ungeschickt um Höflichkeit. Diese Welt war tatsächlich voll von Merkwürdigkeiten, nicht wahr?
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Beitragvon Zirp » Mi 24. Jun 2015, 17:39

Der Mensch sah ihn an, als wäre Zirp eine Attraktion, etwas besonderes und Unaussprechliches. Das alleine reichte schon, um ihn fast wieder gnädig zu stimmen. Aber auch nur fast.

"Nein, du führst ein Selbstgespräch. Sehr bedenklich, wenn du mit dir selbst redest. Erstes Anzeichen von unendlicher Pein und seelischer Qual!", antwortete er trocken. Eigentlich hatte er etwas anderes sagen wollen. Zirp war eine dramatische Kreatur. Je aufgeblasener und pompöser, desto besser. Die ehrliche Entwaffnung im Gesicht des Menschen nahm ihm jedoch den Wind aus den Segeln. Statt theatralisch das Weltende zu beschwören, reichte es nur zu besagtem Kommentar. Der Mensch sah mager aus, nicht viel gesünder wie alle anderen Mülljäger um ihn herum (außer ihm natürlich: Seine Schuppen glänzten perfekt und strotzen pure Anmut aus!) und genauso hartnäckig und verwildert. Das Menschenweibchen schien auch noch sehr jung -relativ jung - irgend so etwas. Das war manchmal nicht so leicht einschätzbar und Zirp kümmerte es sowieso nicht. Und sie entschuldigte sich. UND sie gab ihm Zuckergebäck. Für eine ganz leise Sekunde war er sicher sich verliebt zu haben. Bis er wieder zu dem felligen Hund sah und seine Meinung änderte. Geschmack hatte der Mensch jedenfall keinen was seine Gesellschaft anbetraf. ABER: Es wusste, wie man mit einem großen Wesen wie Zirp zu reden hatte. Ein paar mehr lobpreisende Adjektive wären natürlich noch ein Pluspunkt, aber sie schien ein Naturtalent.

Die dargebrachte Opfergabe nahm er mit einer Vorderklaue entgegen; ganz kultiviert und gesittet, wie man es von einem Hohen Wesen wie ihm zu erwarten hatte. Als er sich, dem Hund gleich, ebenso auf seine Hinterkeulen niederlies versuchte er seinen Hals und Kopf so grazil zu Beugen, dass er die Erscheinung von purer (selbsteingebildeter) Perfektion weiterhin aufrecht erhielt. "Nicht jeder ist würdig meine Gestalt zu erblicken!", fing er ernst und versöhnt an, "Kannst dich von Glück schätzen, meine Erscheinung würde nur deine Knochen zum Kochen bringen und zerkochte Knochenmasse stinkt bestialisch, weiß ich aus Erfahrung.". So, wie er bei den Worten auf sein Essen starrte schien es nicht ganz so ernst gemeint zu sein, ohne wirkliche Gesichtsmimik, war es jedoch schwer einschätzbar. "Ich gehöre zur hohen Rasse er Drachen. Und dieses dämliche Brot ist viel zu trocken. Wo hat der Schwachkopf backen gelernt?! Kein Wunder, dass es weggeschmissen wurde. Sollte ich auch tun. Viel zu unwürdig!" Einen Moment herrschte Ruhe, in der die Echse den Rest des geteilten Mahl herunterschluckte und heftig seinen Kopf schüttelte. "Ja, die Spatzen. Natürlich die Spatzen. Kleine, saftige Spatzen. Die Federkiele sind eine Qual zwischen den Zähnen, aber was tut man nicht alles für kleine knackende Knochen.", seufzte er schwer. "Und du? Seltsam für einen Menschen hier Nahrung zu suchen. Die Spatzen sind natürlich tabu. Nur weil ich gewillt bin mich mit Zucker milde stimmen zu lassen, heißt das nicht, dass ich dich nicht einäschere, wenn du MEINEN Spatzen noch einmal zu nahe kommst." Abschätzig warf er dem Kind einen Blick zu. "Hast du Birnen gesehen auf den Weg hierher? Schöne saftige Birnen rundet jedes Gebäck ab."
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Beitragvon Ishara Lileth Acedia » Mi 24. Jun 2015, 18:02

Zunächst reagierte Ishara auf jenen Kommentar mit Verwirrung, doch als ihr nach und nach klar wurde, dass es sich lediglich um eine sarkastische Bemerkung handelte, verzogen sich ihre Lippen zu einem ungewohnten Grinsen. Es war ein seltsames Gefühl, doch die letzte Anspannung verließ das junge Halbblut und Lileth schenkte Zirp ein ehrliches Lächeln.
"An einem Ort wie diesem kann man ja auch nur verrückt werden", gab sie schließlich leise zurück und beobachtete aufmerksam, wie er die Brezel entgegen nahm und durchaus elegant verspeiste. Sie indes... Nahm einfach einen großen, gierigen Bissen und war durchaus zufrieden mit dem Geschmack des Gebäcks.
"Nun dann... Danke. Ich schätze ich brauche meine Knochen noch.", erklärte sie jedoch immer mit einem Lächeln und berührte Cyron kurz am Kopf, um das Tier aus seiner Wachsamkeit zu entlassen.
Einen letzten eindringlichen Blick auf Zirp und seine Herrin werfend trollte sich der Hund gleich darauf, um sein blutiges Mahl fortzusetzen, während Ishara das letzte Stück ihrer Brezel verschlang. Das war zumindest ein guter Anfang gewesen...
Die nächsten Worte ihres Gegenübers ließen Ishara jedoch erneut in Erstaunen erstarren. "Ein Drache?", wiederholte sie tatsächlich mit einem Anflug von Ehrfurcht. Es gab so viele Geschichten über jene mystischen Wesen und erneut bemühte sie sich ein klares Bild von Zirp zu erlangen. Eine Geflügelte Eidechse... Nun... Wenn er ein Drache war, war er offenbar ein ziemlich kleiner Drache, aber vielleicht war er jung und würde noch wachsen? Neugier überwand rasch die aufkommende scheu und in jenem Moment hatte er ihre vollständige Aufmerksamkeit gewonnen.
"Ich dachte nur... Dass Drachen größer sind, aber in den Geschichten wird schließlich immer übertrieben. Kannst du dann auch Feuer speien? und zaubern? Hast du einen Schatz? Wie kommt ein Drache an so einen Ort?", der Strom von Fragen sprudelte nur so hervor.
Die Blonde zuckte angesichts der Beschwerden leicht mit den Schultern. "Gut für uns. Wäre sie perfekt, hätte man sie nicht fortgeworfen und wir könnten sie nicht essen", gab die Schützin nüchtern zu bedenken.
Die beiläufige Drohung jedoch ließ die blauen Augen des Mädchens groß werden. nicht wirklich aus Angst, aber doch aus Vorsicht. Es gab in der Tat die merkwürdigsten Wesen auf dieser Welt. Wer wollte da schon ein Risiko eingehen? Vor allem, wenn es um Drachen ging...
Einen Drachen mit einer Vorliebe für SPatzen offenbar. Die Halbelfe reagierte auf die erneuten Drohungen mit einem Lächeln. "Vielleicht kann ich ja wieder gut machen, dass ich sie verscheucht habe", bot sie an und nahm den Bogen zur Hand, legte einen Pfeil auf die Sehne. Spatzen waren kleine Ziele, beweglich, aber sie rechneten nicht mit einer derartigen Jagd und waren nicht weit von ihr entfernt.
Sirrend verließ der Pfeil die vertraute Sehne udn federn stoben auf, als er einen der kleinen Vögel nur wenige Schritt entfernt durchbohrte.
Ishara erhob sich, um den aufgespießten Vogel zu bergen und gleich grob von seinen Federn zu befreien, ehe sie die Beute gutmütig Zirp darbot. "Hier. Und keine Sorge, ich habe es nicht auf deine Spatzen abgesehen." Nicht, dass sie nciht auch Spatzen essen würde, wenn es nötig war, aber hier gab es genug Alternativen.
Dieses mal allerdings runzelte die Blonde die Stirn, wäre in einer anderen Situation wohl wütend geworden, während sie hier nur trotzig erklärte: "Ich bin kein Mensch. Aber Hunger habe ich schließlich auch und hier gibt es etwas zu essen... Die Dürre macht es schwierig zu jagen, die Tiere ziehen fort um Wasser zu finden und die essbaren Pflanzen sind verdorrt.", ein Seufzen entrang sich ihren Lippen.
"Birnen? Nein nicht, dass ich wüsste ich... Was sind Birnen?", nichts jedenfalls, das sie aus den Wäldern kannte. Verwirrung zeichnete Lils Gesicht.
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Beitragvon Zirp » Mi 24. Jun 2015, 23:23

Zirp entschied, dass der Hund gruslig war. So richtig gruslig. Wie das Tier einfach davon stob und mit hoher Wahrscheinlichkeit kleine Tierkinder erschrecken ging. Das Vieh war doch unnatürlich groß! Seine Aufmerksamkeit bekam etwas zutun, als der Mensch ihn mit Fragen bombadierte. Unschönen, privaten Fragen. Was glaubte das Gör wer sie war? Er würde sich doch nicht seelisch entkleiden nur aufgrund ihrer Neugierde! Mit einem schnarrendem Geräusch machte er seiner Unmut Luft.

"Du siehst mich nicht wirklich und kannst meine Gestalt nicht erfassen und fragst, ob ich zaubern kann?! Dachte du hättest etwas mehr Grips in dem Hohlkörper auf deinem Hals!", antwortete er pikiert. Die Sache mit dem Feuerspeien ließ er bewusst unkommentiert. Er neidete seinen großen Verwandten nicht viel: Aber Feuer stand ganz oben auf der Liste. "Größe ist relativ. Und ja, es gibt Größere und mit Sicherheit hauen sie sich die Schädel ein wer wessen Hintern auf die kältesten Bergspitze platziert hat. Viel zu viel Gewese um so ein abgefrorenes Stück Gestein. Und es gibt keine Spatzen", argumentierte er sachlich. "Und Steine sind verdammt langweilig. Und wie soll ich hier her kommen? Bin hergelaufen, was denn sonst? Das Essen läuft einem leider nicht ins Maul." Die Frage nach dem Schatz brachte ihn aus dem Konzept. Darüber hatte er bisher nie nachgedacht und das verwirrte ihn. Warum sollte man einen Schatz anhäufen? Einen Schatz wovon? "Ehm...der Schatz ist...in Arbeit.", gab er etwas kleinlaut zu. Darüber würde er sich wohl noch Gedanken machen müssen. Hatte etwa jeder Drache einen, seine Pracht wiedergebenden Schatz? Und er hatte das nicht?! Himmel! Kein Wunder, dass ihn keiner ernst nehmen konnte!

"Ja..ja, guter Einwand - Mehr Zucker fürs Fussvolk.", stimmte er leicht abwesend zu. In seinem Raubtierschädel überlegte er gerade das Für und Wider von gewissen Klunker-Anhäufungen. Ob er sich einen Sack klauen könnte und seine "Reichtümer" mitnehmen könnte? Ihr Angebot einer Wiedergutmachung brachten seine Gedanken wieder in das Jetzt zurück. Skeptisch beäugten die gelben Augen das Menschenkind und fielen ihm dann beinahe aus den Höhlen, als besagtes, scheinbar unbedarftes Kind einen Spatzen erschoss...und rupfte! Für einen Moment war er unverholen beeindruckt, ehe er sich das Geschenk eifrig annahm. Einem geschenktem Gaul -eh, Spatz - schaute man nicht in den Schnabel! Oder durch ihn hindurch, wie in diesem Fall. Interessiert begutachtete er den Kadaver und betastete mit den schlanken Reptilienfingern die Wunde. "Praktisch...", kommentierte er das Ganze schließlich und kümmerte sich mit einem zufriedenem Gurren um seine Mahlzeit.

Als Ishara ihre Daseinsgründe darlegte spendierte Zirp ihr einen absolut unbeeindruckten, halb gelangweilten Blick. Er war nun satt, hatte etwas faszinierend Neuartiges gesehen und darüber hinaus auch etwas zum Denken bekommen - Alles andere darüber hinaus strapazierte nur unangenehm seine Ressourcen, die er woanders einsetzen konnte. Oder Kurzum: Zirp war zufrieden und sah nun in anderen Beschäftigungen mehr Entfaltung, als in einem weiterführendem Gespräch mit dem Menschen, der von sich behauptete keiner zu sein.

"Aufrechter Gang, fast nackt, zwei Beine, zwei Arme, Kopf mit Haare drauf, sehr unmodisch zusammengeschusterte tote Tiere zur Kältekompensation; Nutzung von Werkzeugen und Quatschen tust du auch wie ein Huhn gackert - Sieht für mich eindeutig wie ein Mensch aus.", kommentierte er somit undiplomatisch Isharas Aussage. "Du weißt nicht was Birnen sind?! Obst. Gelblich oder gründlich, sieht wie 'nen Apfel aus, nur etwas länglicher und nicht so hart. Sehr vorzügliche Nahrung. Ergibt auch sehr schönen Obstbrand. Nur das Kotzen danach ist unappetitlich. Falls du sowas siehst: Beiß nicht gleich rein, könnte die giftigen Verwandten sein und die willst du nicht kosten, wenn du die Richtigen nicht von den Falschen unterscheiden kannst. Wenn du welche findest: Bring sie mir. Für mich sind beide Arten ungiftig. Kann dir also sagen, welche davon aus deinen Innerein Knoten macht und welche deinen Gaumen zum Explodieren bringen vor Freude." bot er darauf noch an.
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Beitragvon Ishara Lileth Acedia » Do 25. Jun 2015, 09:32

Zirps Unmutsäußerung ließ die Blonde zumindest schuldbewusst zusammenfahren. Andernfalls hätte sie auf die Zurechtweisungen des kleinen Drachen vermutlich eher ärgerlich reagiert, so aber musste selbst Ishara einsehen, dass sie wohl ein wenig unhöflich gewesen war angesichts ihrer Begeisterung. Immerhin war Konversation nicht gerade eine ihrer Stärken, es mangelte allein an der notwendigen Übung von allem anderen einmal abgesehen. Als seufzte die Halbelfe nur und schüttelte den Kopf.
"Entschuldige, ich dachte nur nicht, dass ich jemals die Gelegenheit bekäme mit einem Drachen zu sprechen. Ich habe so viele Geschichten über euch gehört und auch wenn die meisten vermutlich nicht einmal nahe an er Wahrheit sind... Naja ,manches stimmt vermutlich doch.", sie zuckte unsicher mit den Schultern.
Tatsächlich hatte sie sich nicht bewusst gemacht, dass das, was ihre Blicke an ihm abgleiten ließ Magie war. Lileth hatte es im Grunde als etwas natürliches hingenommen, doch schließlich waren Drachen fraglos magische Wesen. Es stimmte im Grunde also beides. "Ich wollte dich nicht beleidigen. Und ja, vermutlich hast du recht, auf so einer spatzenlosen Bergspitze herumzusitzen klingt nicht gerade spannend." Nun musste die Halbwüchsige doch wieder ein wenig lächeln, vorsichtig allerdings. Nichtsdesto trotz haftete ihr Blick auf ihm, von Wissensdurst gefüllt.
"Und wo bist du vorher gewesen? Du hast doch bestimmt schon viel von der Welt gesehen. Wurdest du in Thalia geboren?"
Wie sehr die Sache mit dem Schatz den kleinen Drachen beschäftigte entging Ishara in ihrer eigenen Begeisterung. "Ich habe mich immer gefragt", merkte sie lediglich nachdenklich an. "Warum Drachen eigentlich Schätze horten. Ich meine solches Glitzerzeug ist bestimmt schön anzusehen, aber habt es gewiss nicht nötig etwas für Geld zu kaufen. Was tut ihr also damit?"
Der kleine Kommentar, mit dem Zirp sich den Spatzen zu Gemüte führte, ließ ein Strahlen über das Gesicht der Halbelfe wandern, das es für einen Augenblick völlig veränderte. Es war nur kurz, doch während sie dem Drachen verstohlen beim essen zusah wirkte auch die Blonde ausgesprochen zufrieden, obgleich ihr eigener Magen noch immer knurrte.
So lange jedenfalls, bis die weiteren Ausführungen des Fabelwesens sie wieder die Stirn runzeln ließen. "Ich... Mein Vater ist ein Elf.", erklärte sie dann jedoch mit aller Entschiedenheit. "Und dir würde es auch nicht gefallen, wenn man dich als Menschen bezeichnet, nur, weil du sprechen kannst, oder?" Die Verachtung für die Zweibeiner schwang unüberhörbar in ihrer Stimme. Doch es gelang Zirp recht leicht, sie wieder milde zu stimmen, als er von den Birnen berichtete.
Sie lauschte ihm aufmerksam und nickte am Ende daran erinnert, dass es höchste Zeit wurde, sich wieder dem eigenen Abendessen zu widmen. "Danke", murmelte die Schützin nur, während ihre blauen Augen bereits wieder aufmerksam das Feld absuchten. Der Blick des Mädchens glitt aber doch noch das eine oder andere Mal zu Zirp zurück, als würde es fürchten der kleine Drache verschwände einfach, obgleich sie ihn doch deutlich zu spüren vermochte.
Es dauerte eine Weile, ehe Ishara eine ordentliche Menge an Lebensmitteln zusammengeklaubt hatte. Viel Obst, das in den meisten Fällen nur ein wenig fleckig oder angeschlagen war und tatsächlich ein paar unbekannte Sorten darunter. Ein paar größere und kleinere Brotstücke. Alles in allem ein regelrechtes Festmahl, dass sie zu Zirp zurückbrachte, mit einem inzwischen ausgesprochen satt und zufrieden anmutenden Cyron im Schlepptau, der sich friedlich neben seiner Herrin niederlegte, als die ihre Fundstücke vor Zirp auftürmte und sich ihm gegenüber auf dem Boden niederließ.
Die verschiedenfarbigen Augen des Hundes lagen dabei erneut aufmerksam auf dem halbsichtbaren Reptil, während Lileth hungrig nach einem Apfel griff. "Und, sind Birnen dabei?", erkundigte sie sich, um das Gespräch wieder zu beginnen. "Und weißt du, was das hier ist?"
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Ishara Lileth Acedia

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Beitragvon Zirp » Do 2. Jul 2015, 02:37

Das Kind hatte Nerven! Und zu viele Fragen! Das verdammte Feld war groß genug. Hier gab es mit Sicherheit irgendwo eine Taube, die sie belästigen konnte! Einerseits schmeichelte Zirp die unverhohlene Begeisterung und Faszination, die Ishara ihn gegenüberbrachte, aber auf der anderen Seite war es viel zu viel Effort. Viel wichtiger: Zirp HASSTE es inbrünstig so da zu stehen, als wüsste er etwas nicht. Natürlich, rein logisch betrachtet, war ihm klar, dass er gar nicht alles wissen konnte – aber dennoch musste man ihm nicht unter die Nase reiben, wenn er ausnahmsweise mal keine Antwort hatte. Und nicht so viel wissen wollen! Redete keiner mit dem Streuner?! Am Ende redete sie wirklich mit jedwedem Wesen und Gegenstand in ihrer Umgebung und er war das erste Wesen, was dummerweise antwortete und dadurch eine penetrante Mücke an der Backe hatte!

"Und ich sollte dir warum noch einmal antworten?!", unterbrach er ihre ekstatische Herumbohrerei und schenkte er ihr abermals einen mehr gelangweilten Blick. Die Frage mit dem Schatz beschäftigte ihn dennoch und genauso wie da Warum. Dem würde er wirklich auf den Grund gehen. Es war nicht so, dass er gefeit war von der Faszination glitzernder Dinge, die anderen Drachen durchaus eigen war. Zirp hatte nur ein kleines Größenverhältnis-Problem was ihn bisher etwas einschränkte an nette, klimpernde Dinge zu kommen – geschweige denn, diese zu horten und zu behalten. Ihm war nicht einmal die Idee gekommen. Das Reptil wusste durchaus Luxus zu erkennen und wert zu schätzen, wenn nur nicht immer die simple Überlebensfrage und das Herausfinden aus unangenehmen Situationen an einem Stück und ohne in einem Käfig zu enden dazwischen kam. „Wenn ich dir das alles beantworte, explodiert dein Kopf.“, murrte er deswegen schlicht.

„Komm mal wieder runter! Für mich seht ihr Zweibeiner alle gleich aus! Und natürlich ist es Blasphemie mich mit einem Menschen zu vergleichen, aber laut meinen Beobachtungen seid ihr Zweibeiner nicht unbedingt die hellsten Lichter am Firmament, darum ist es durchaus denkbar, dass ihr neben meiner personifizierten Herrlichkeit auch die sonstigen offensichtlichen Unterschiede ignoriert und mich mit Euresgleichen vergleicht. Ich erwarte schlicht nichts Höheres und dementsprechend brauch ich nicht aus meinen Schuppen fahren vor Verärgerung.“.

Danach verschwand der Nichtmensch für eine Weile und Zirp bemühte sich gar nicht erst sich zu bewegen. Im Gegenteil, nach einem Moment streckte er sich, fiel nach vorne und lies die Abendsonne auf seine Schuppen niederbrennen, während er aus halbgeöffneten Augen die emsige Tätigkeit Isharas beobachtete. Schräger Mensch, befand Zirp. Sehr schräg. Für ihn war die Sache damit abgeschlossen gewesen. Der Drache war kein soziales Wesen in dem Sinne. Er war nicht dagegen, er war auch nicht... unsozial. Sein Leben bestand schlichtweg nur aus Ihm und nichts anderen und er nahm einfach an, dass das für andere ebenso galt. Mit dem Rücken zu erst an der Wand – DAS war sein Motto und jeder der ein anderes hatte, war schlicht lebensmüde. Außerdem gab es keine wirklichen Verbindungen, die ihm etwas anderes gesagt hätten. Zirp war somit wirklich überrascht, als Ishara plötzlich in seinem goldenen Sonnenschein stand und ihn in Schatten tränkte. Sein Protestieren wechselte in ein „Schriiiiek!“, weil der verdammte Köter ziemlich nah an ihm vorbei zum Zweibeiner trottete. Blöder Hund! Das machte das Vieh doch mit Absicht! Nicht, das er Angst gehabt hätte, oder sich erschrocken! Natürlich nicht! Gab absolut keinen Grund dieses Monstrum an Zähnen und Fell im Augen zu behalten. Als Ishara dann ihr Essen ausbreitete fiel Zirp mit einem Male nichts ein, was er sagen sollte. Das war...unerwartet. In mehreren Perspektiven. War das so ein Streunertums-Ding? Skeptisch schossen seine Blicke von dem Mädchen zu der Nahrung und dem Köter. So eine Art: „Ich bin allein, du bist allein – lass uns eine Familie sein!“-Sache? Was auch immer der Selbsternannte Nichtmensch für Komplexe hatte, sie konnte sie gerne alleine lösen – Zirp kam sehr gut alleine klar.... Das Essen würde er trotzdem annehmen, soviel war sicher. Den etwas gehetzten Blick bekam er trotzdem nicht aus seiner Körpersprache heraus, dafür war die Situation zu seltsam.

„Nein, keine Birnen.“, begann er etwas lahm. Ob er das aufrecht erhalten sollte mit den angeblichen giftigen Birnenzwillingen? Andererseits war es amüsant, dass das Kind ihm alles abkaufte. Nun, warum sollte sie auch nicht? Himmel, Zweibeiner waren manchmal so hohl. Definitiv nicht die hellsten Leuchten am Firmament, absolut nicht. Das unwohle Gefühl in seinem Magen war auch absolut kein schlechtes Gewissen; höchstens Unlust im Angesicht eines netten fetten Abendessen noch mehr zwiespältige Herkunftsauskünfte zu geben oder ihrer Essbarkeit. Darum antwortete er mit einem Blick auf die Frucht in Isharas Hand mit „Apfel“ und mit einem zweiten Blick auf den Boden wo sie hindeutete mit „Pflaume.“, ehe er sich besagte Pflaume schnappte.

„Nur so, rein aus Neugier...du sammelst das Zeug, kennst es nicht und was dann? Isst es auf gut Glück? Bist unter einem Stein aufgewachsen? Ich mein, ihr Me...Zweibeiner klatscht euch doch sonst alles um die Ohren, wie kommt es, dass du simple Nahrungsmittel nicht kennst?“, fragte er und begann außerordentlich gründlich seine Klauen zu reinigen vom Obstsaft. Zirp realisierte natürlich nicht, dass seine Fragen mit Abstand taktloser waren, als die von Ishara gestellten -aber selbst wenn er das wissen sollte, hätte es ihn wohl nichts gekümmert. Nur weil er Gesellschaft duldete (oder eigentlich geduldet wurde) hieß das nicht, dass er sich so benehmen musste, als würde er sie behalten wollen.
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Beitragvon Ishara Lileth Acedia » Do 2. Jul 2015, 10:39

Das Lächeln verschwand bei jener Frage wie weggewischt von Isharas Miene und ein Schatten glitt darüber. Auch die Haltung der Halbstarken veränderte sich, ein klein wenig, als sie die ABlehnung in den Wortendes Drachen erahnte. Natürlich, warum sollte er? Nur weil er kein Mensch war bedeutete das nicht, dass er irgendeinen Grund hatte sich für sie zu interessieren. Noch viel weniger als selbige. In ihrer Begeisterung über das magische Wesen und die schlichte Tatsache von... Gesellschaft hatte sie darüber nicht einmal nachgedacht.
Die weiteren Fragen, die ihr auf der Zunge brannten würden ungestellt bleiben und die Halbelbe schüttelte ernster nur leicht den Kopf, gab jedoch keine wirkliche Antwort. Wenn Zirps abschließender Kommentar ihm auch einen vorsichtigen Blick einbrachte, abschätzend. Es war schwierig zu sagen, was dieses Wesen dachte. Schließlich nickte Lileth bloß mit dem Gefühl von Resignation. "Wahrscheinlich." Und doch hätte sie das Gespräch gerne fortgesetzt. Selbst wenn sie nicht dazu käme mehr über Drachen zu erfahren war es einerlei. Sie hatte... Die Stille einfach nur satt.

"Das nicht", widersprach die Blonde nicht einmal, als würden die Beleidigungen des Drachens sie nicht kümmern. Nun sie wusste, dass sie nicht übermäßig klug war und vieles war auch eine Sache der Erfahrung, die ein solches Wesen gewiss in ganz anderem Maße bieten konnte als ein "Zweibeiner", doch gänzlich kam Lil an dieser Stelle einfach nicht mehr umhin ein wenig zurück zu sticheln. "Aber ich wiederum hätte von einem derart ehrwürdigen Wesen wie einem Drachen geglaubt, da sei durchaus mehr zu erwarten. Ein besseres Gespür für Details... Es tut mir aufrichtig Leid, wenn ich dich überschätzt habe." Sie wahrte ein ernstes Gesicht, verzog die Lippen nicht zu einem Grinsen, wenn sie auch zuckten und nur in den blauen Augen lag ein verräterisches Funkeln.
Im Hinterkopf war die Schützin noch immer wachsam und auf Gefahr gefasst, doch jeder Instinkt und alles, was sie wusste wiesen daraufhin, dass Zirp nicht so groß und gefährlich war, wie er zu scheinen versuchte. Aber sie glaubte zu verstehen, eine Möglichkeit zumindest. Für ihn war es vielleicht auch nicht leichter als für sie.
Der Hauptgrund vielleicht, warum sie dem eigenen Sehnen nachgab und einen zweiten Versuch in Angriff nahm. Im Grunde hatte Zirp nicht wirklich deutlich gemacht, dass er ihre Gegenwart nicht wünschte, nicht wahr? Zumindest hatte er es nicht ausgesprochen.

Die Reaktion des Reptiles allerdings schien viel mehr zum Grund für einen Rückzug zu werden. Es ließ sich nicht genau sagen, aber er wirkte unbehaglich und das war kaum, was sie gewollt hatte. So verharrte ishara ein wenig unschlüssig vor dem dargebotenen Speiseberg und nahm schließlich einen Bissen von ihrem Apfel, weil ihr nichts besseres zu tun einfiel. Immerhin, der kleine Drache beantwortete ihre Fragen und sie konnte zumindest noch einen Blick auf die Pflaume erhaschen ehe sich Zirps schwer sichtbare Finger hurtig darum schlossen und sie aus dem STapel hervorzogen. Entgegen seiner Befürchtung allerdings stellte die Halbwüchsige nicht eine einzige weitere Frage, sondern widmete sich dem angeschlagenen Obst.
Dass dafür tatsächlich das Fabelwesen Erkundigungen einzuziehen begann überraschte Lileth und so grob die Fragen auch gestellt werden mochten, hatte sie zumindest das Gefühl, dass er tatsächlich eine Antwort hören wollte. Das kam... Nicht häufig vor. Die meisten Fragen die an sie gerichtet wurden waren doch eher rhetorischer Natur. Wen kümmerte auch, wer sie war oder woher sie kam?
Entsprechend zögerte Lil einen AUgenblick mit ihrer Antwort, dachte darüber nach. "Normalerweise reise ich vor allem durch Wälder und die Natur und suche mir mein Abendessen dort. Wenn ich etwas nicht kenne kann ich die Tiere danach fragen, in gewisser Weise die Pflanzen selbst, aber die benutzen keine Namen, wie Menschen sie den Dingen geben. Und diese Früchte sind lange tot und verraten nichts mehr.", erklärte sie dann ein wenig stockend, während sie nach einer anderen Frucht griff. "Solches Obst wächst dort, wo ich gewesen bin auch nicht, aber da hier ein Markt war und diese Dinge verkauft werden sollten scheinen die Chancen gut, dass sie genießbar sind. ich würde nichts nehmen, das die Tiere verschmähen, aber ja, ein gewisses Risiko besteht. Ich weiß von vielen anderen Pflanzen, bei denen es sich ähnlich verhält wie bei Birnen, auch wenn der ungenießbare Zwilling meist schlimmeres bereithält als Magenkrämpfe."
Wieder kam sie nicht umhin den kleinen Drachen zu beobachten, so gut das eben möglich war. Aber dieses Mal unterdrückte sie ihre Neugier und konzentrierte sich auf das Essen.
Alles in allem war die Ausbeute ziemlich gut und Lileth konnte dem Hungergefühl erfolgreich begegnen, während Cyron neben ihr in der Abendsonne döste. Wenn sie allerdings nicht hier übernachten wollte würde es bald Zeit sein, um weiter zu ziehen.
"Uhm", ergriff sie schließlich beinahe schüchtern doch noch einmal das Wort, hielt den Blick aber auf ein Stück Brot gerichtet, dass sie mehr zerkrümelte als es zu essen. Ein paar vorwitzige Spatzen, scheinbar unbeeindruckt vom Schicksal ihres Gesellen hüpften um die Halbelfe herum, um jene Krümel zu ergattern. "Wohin hast du vor, von hier aus zu gehen, wenn ich fragen darf?"
Sie wusste es im Grunde besser, wirklich. Aber... Vielleicht war es einfacher die Frage zu stellen und Ablehnung zu erfahren als niemals sicher zu sein, ob der kleine Drache sie nicht doch ein Stück begleiten würde? Es schien kein großer Preis für die Gesellschaft mit ein paar Spatzen zu zahlen und Ishara machte sich dahingehend auch keine Illusionen. Es war ihr nur... Gleichgültig, wenn sie dann eine Weile nciht mehr allein sein musste.
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Beitragvon Zirp » Mo 19. Okt 2015, 21:54

Machte der Mensch sich über ihn lustig?! Der Gedanke war kurz und heiß in seiner Blutbahn, als Ishara ihn aufzog wegen dem Unterschied zwischen Mensch und Elf. Wenn er ganz ehrlich war, hatte er vorher nicht einmal viel Aufmerksamkeit darauf verwendet, ob und inwieweit sich die Zweibeiner unterschieden. Und alleine aus Trotz würde er sich damit jetzt auch erst recht nicht damit beschäftigen! So! Seine als Frage getarnte Kränkung war eigentlich nur aus dem Impuls heraus geboren worden Ishara zu verscheuchen und letztlich machte es nur alles schlimmer, denn nun war sein Interesse schlagartig wieder da.

„Wie, du redest mit Tieren und Pflanzen?! So richtig? Gehst zu ihnen und erkundigst dich wie's Wetter heute ist? So richtig mit Tratschen, ob man diese hässliche Birke gesehen habe und ob sie kein Selbstwertgefühl hätte, dass sie die Blätter so hängen ließe?“, Zirp war sprachlos...und amüsiert und hochgradig neugierig. Das sah man nicht alle Tage! Und generell. Er musste zugeben, dass diese Vorgehensweise von überraschender Tiefe sprach und etwas Intelligenz. Menschen zählten nicht unbedingt zu den Wesen mit herausragendem Überlebensinstinkt und was sie teilweise als ihre Nahrung erkoren hatten war weder gesund noch schmackhaft und trotzdem nahmen sie es in Massen zu sich. Zugegebenermaßen kamen bei dieser teilweise ungesunden Laune namens Kochen und Backen ungeahnt exquisite Dinge rum – und genauso viel Blödsinn. Es fesselte ihn regelrecht. Der Miniaturdrache mochte wirklich nicht zu den Wesen gehören, die sich viel aus Begleitung machten – ja, nicht einmal über Gefährten oder Familie oder nur Bekanntschaften – aber er wurde hochgradig von seiner allumfassenden Neugier getrieben. Und so ein universeller Sprachführer war sehr, sehr interessant. Zu den magischen Wesen zählend, hatte Zirp selbst weniger Sprachbarrieren, als andere Kreaturen. Vorallem alles, was einen Hauch Magie an sich hatte, konnte er erspüren und ansprechen -dennoch konnte er definitiv nicht mit Gänseblümchen einen Plausch halten, oder selbst darauf hoffen, dass der Fuchs, der ihn davon jagte, seine Flüche verstehen könnte. Die Echse war auch einerseits intelligent genug um die Vorteile in solch einer Gabe zu sehen und die Macht der Sprache zu respektieren – andererseits war es jetzt keine Fertigkeit, die ihm gleichzeitig in den Schatten stellte und an seinem Ego kratzen würde. Zirp war von Natur aus Sprachinteressiert und hatte in seinem bisherigen Leben so einige Dialekte übernommen, neben drei kompletten Fremdsprachen und generell der „Sprache der Gedanken“, die unter magischen Tierwesen als eine Art Allsprache angesehen werden konnte. Gedankensprache war keine wörtliche Sprache, weswegen es in den meisten Fällen nur zu Falschinterpretierung der gesendeten Bilder kommen konnte oder der verwendeten Metaphern - je was man als Gesprächspartner hatte. Und solche Sachen wie kontinentale Herkunft und kultureller Hintergrund fielen beim gedanklichen Austausch nicht wirklich ins Gewicht.

Umso erstaunlicher war es, so etwas bei Menschen zu sehen..oder Nichtmenschen..Zweibeiner – was auch immer. Und in so einem Grad! - wenn es denn stimmte, was das Kind sagte, natürlich. Sein Blick war glühend und wissbegierig und sein ganzer Fokus lag auf Ishara. So intensiv hatte er den Menschen bisher nicht einmal angesehen gehabt und zugegeben, er schaut auch nicht direkt SIE an; nicht die Halbelfe als Person – sondern war von der Idee entzückt und den Dingen, die er erfahren könnte. Somit war der Drache auch noch tief in seinen Gedanken, als die Halbstarke etwas beschämt sich nach seinem weiteren Reiseweg erkundigte. „Wie? Wohin?! Wo sollte ich hin?“, vollkommen perplex verzogen sich seine sichtbaren Pupillen zu Schlitzen. Ishara konnte seine Gedankengänge natürlich nicht hellsehen und es mochte definitiv einen sehr seltsamen Eindruck machen, wie er mit einem Male so voller Eifer und Interesse da saß, wo er sich zuvor abweisend gegeben hatte, - aber Zirp wollte mit einem Mal definitiv nicht weg. Das letzte interessante Exemplar von Irgendwas war ein Rabe gewesen, der die Menschen eines Dorfes so dressiert hatte, dass sie ihm wie eine Art Glückszeichen verehrten und genauso gut fütterten. Gerade, dass der Rabe sich nicht mit ihm unterhalten konnte und sie Beide – Echse und Vogel – sich eine Art gemeinsame Körpersprache erschließen mussten, um miteinander zu kommunizieren, war bereits Reiz genug gewesen. Aber das I-Tüpfelchen war wirklich gewesen, das das Rabentier sich seiner Manipulation zu einem gewissen Grad vollauf bewusst gewesen war. - Was übrigens NICHT wirklich für menschliche Intelligenz sprach, so ganz nebenbei. Trotzdem war Vogelbeobachtung nicht unbedingt der Aufhänger, der ihn philosophisch befriedigte. Ob dieses Kind hier das konnte war ebenso fraglich – aber es war viel versprechend. Kurzum: Sie sollte ja schön in seiner Nähe bleiben!

„Wo soll ich bitte hin?!“, wiederholte er noch einmal mit genauso empörter Stimmlage. „Ich geh dort hin wo es interessant ist. Also husch...Ich will hier keine Wurzeln schlagen!“. Und mit dieser Antwort, von der er durchaus glaubte alles erklärt zu haben, verschwamm seine Gestalt vollends, ehe sie mit einem Schlag neben Lil auftauchte, körperlich fassbarer als bisher und er mit einem Satz sich in den jugendlichen Körper der Halbelfe bohrte. Spitze Krallen griffen in Stoff und Haare und mit einem unterstützendem Schlagen der Flügel hatte der Drache, nun sichtbar und stofflich erkennbar in einem milchigen Grau mit dunkleren Tönen, sich am an ihr hochgezogen um den Platz auf ihre Schulter, Schulterblatt und teil des Rückens einzunehmen. „HIER ist es langweilig..Ortswechsel ist angebracht. Und lauf anständig...mir wird bei Geschunkel schlecht. Es ist deine Kleidung – nicht meine, wenn ich deswegen kotzen muss.
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Beitragvon Ishara Lileth Acedia » Di 19. Jan 2016, 14:47

"Es ist... Nicht wie mit dir zu reden", suchte die Halbelbe zögernd nach einer angemessenen Erklärung. "Und es hat auch nichts mit Worten zu tun. Mehr... Als würde ich ihren Geist berühren, Eindrücke und Erinnerungen teilen. Das ist schwer zu erklären." Ein Anflug von Verlegenheit zeichnete das Gesicht des Mädchens, als es leicht den Kopf schüttelte. Noch immer war es alles andere als einfach zu sagen, was der Drache tatsächlich meinte und was nicht. Aber nun, schließlich war er auch der erste Drache, dem sie begegnete. "Und was Pflanzen betrifft... Das ist noch weniger als das. Ich vermute sie... Denken nicht so wie andere Lebewesen, aber da sind Eindrücke. Von Gefahr beispielsweise, Abwehr oder Einladung. Manche Pflanzen wollen schließlich, dass ihre Früchte gegessen und die Samen dadurch verteilt werden. Andere beschützen sie durch Dornen oder feste Hüllen... Es gibt... Muster, die man erkennen kann, um so etwas zu entscheiden."
Tatsächlich schien es, als würde sich in den fremdartigen Reptilienaugen etwas spiegeln, dass ihrer eigenen Neugier entsprach. Ishara war nicht sicher und wollte sich auch nicht auf falsche Schlüsse verlassen, doch nichtsdestotrotz regte sich doch ein wenig Hoffnung zumindest auf ein spannendes Gespräch. Drachen...
Von einem Drachen konnte man bestimmt eine Menge lernen. Selbst, wenn es ein etwas merkwürdiger Drache war.
"Naja ich...", begann Lileth von der scheinbaren Überraschung ihres Gesprächspartners spürbar aus dem Konzept gebracht. ihr Blick wanderte über die verdorrte Grasebene. "Hast du denn vor hier zu bleiben?" Machte er sich keine Sorgen wegen der Menschen, die in der Nähe lebten? Gewiss, seien Tarnung war wirklich gut, besonders wohl, wenn man nur über normale SInne verfügte und nicht übermäßig Aufmerksam war, aber...
Lil wollte sich gar nicht vorstellen, was mit dem kleinen Drachen geschehen konnte, wenn ihn dennoch jemand entdeckte. Sie mochten ihn fürchten und töten, oder fangen und verkaufen oder allerlei andere schreckliche Dinge tun, die ihren Blick einen Augenblick mit Sorge färbtenn. Entsprechend fans sie sich einmal mehr verwirrt aus eben jenen Gedanken gerissen, als Zirp die eigene Meinung offenbar ein weiteres mal anpasste.
Doch... Lileth hatte gewiss keinen Grund sich darüber zu beklagen. Nicht zumindest, nachdem sie sich von ihrem ersten Schrecken erholt hatte. Zirp war schnell und die Blonde konnte nicht anders, als wie erstarrt stehen zu bleiben, während er auf ihre Schulter kletterte, begleitet von Cyrons erschrockenem Bellen.
Doch das war tatsächlich Antwort genug und erneut zeigte sich ein Lächeln auf der Miene der Halbelbe. "Aber selbstverständlich", erwiderte sie trocken und warf einen Blick in RIchtung des Drachenkopfes, der sich neben ihrem nach vorne reckte. Für den Agenblick wurde ihr Wunsch offenbar erfüllt und da es hier ohnehin nichts mehr zu holen gab, setzte sie sich bereitwillig in Bewegung. "Wenn du Spatzen magst, magst du dann auch Raben und Krähen? Die finden sich im Augenblick fast überall." Auch wenn sie für Zirp allein vielleicht einfach eine etwas unhandliche Beute waren...
In gleichmäßigem Lauftempo und sich allmählich an die neue Last gewöhnen ließ Ishara den leergefegten marktplatz hinter sich. Die Hitze des Tages verglomm allmählich zumindest ein bisschen, während sie in Richtung des trockenen Waldes zurückkehrte. So gesehen war es vielleicht gut, wenn Zirp kein Feuer speien konnte...
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Beitragvon Zirp » So 31. Jan 2016, 05:27

Die Erklärungen des Zweibeiners klangen einleuchtend und schürten den Funken Neugier, der sich in ihm eingenistet hatte. Jetzt, wo er einen halbwegs behaglichen Platz hatte, ein Ortswechsel von statten ging und er nichts weiter dafür tun brauchte, konnte er nämlich just diese Erklärung in seinem Echsenhirn von einer Ecke in die nächste rollen. Es dauerte auch nicht lange, bis der Halbelb ein bequemes Tempo hatte, dass auch dem Reptil genügend Sicherheit in ihrer Balance vermittelte, damit er seine Flügel faltete und anlegte, statt zu vor halb geöffnet als Gleichgewichtshilfe genutzt zu haben. Es bedurfte zwar, dass der Drache sich etwas anders drapierte, aber letztlich war es für Beide angenehmer, als erst einmal seine Schwingen aus dem Weg waren. Selbst der Hund war nicht so häufig zu sehen und schon gar nicht so penetrant, wie er es gewesen war, als Zirp noch auf Unter-Augen-Höhe mit ihm gewesen war, denn das Tier stromerte stetig vorweg, kehrte zurück und lief wieder von dannen. Seltsamer Köter. In dem Fall sah Zirp nicht die Verbindung und das Interagieren von Zweibeiner und Hund als ein Rudel. Ihm kam gar nicht der Sinn diese Beobachtung als solche zu sehen. In seinen Augen reagierte das Säugetier einfach leicht verrückt – aber es war auch ein Hund; da war nicht viel anderes zu erwarten. (auch wenn es ein beunruhigend großes Exemplar war, und es ein kleinerer wohl auch getan hätte..). Die pragmatische Herangehensweise an den Speiseplan empörte den Drachen wiederum und zu gleichen Teilen stellte es ihn zufrieden. Anscheinend nahm der Halbelb seine Gesellschaft als so hohen Ehrbeweis, dass er sich mit Futtergeschenken revanchieren wollte. Aber was Geschmack betraf – nun, halber Mensch, das dürfte Erklärung genug sein. Somit zog sich sein Kopf nur ein Stück zurück und der Hals wölbte sich nicht ganz so stark, wie er es bei einer empörten Geste getan hätte. In recht gönnerhaften Ton erklärte die momentan zufriedengestellte Echse: „Ich fresse keine Rabenvögel. Sie sind intelligent genug, um ab und an ihre Gegenwart anzuerkennen – und das reicht, dass ich nicht den Wunsch hege sie zu fressen. Ich fresse auch keine Füchse und die meisten Katzen nicht. Und Menschen natürlich, wobei dort natürlich der Sprachbonus mitspielt, Intelligenz ist nicht immer vorhanden. Oder isst du etwa deinesgleichen?.“, fragte er etwas angewidert und auch neugierig. Wer wusste schon, was Menschen für Gepflogenheiten hatten? Im Tierreich war es weit verbreitet auch seinesgleichen zu vertilgen. Zirp sah sich dafür jedoch als zu zivilisiert, auch wenn es durchaus eine Menge große Vertreter seiner Art nicht so eng nahmen. „Eichhörnchen.“, warf er dann noch hinterher., „und diese kleinen Vögel mit roten Bäuchen, oh, und die braunen und grau-blauen, die flink die Stämme hoch und runterflitzen.“, sinnierte er laut. „Die beste Erfindung des Menschen: Vogelhäuser. Keinen Schimmer warum Menschen glauben Vögel würden erfrieren, wenn man ihnen keine Handvoll Körner streut im Winter – aber es ist wie eine Speisekarte. Soviel Auswahl. Wenn nur nicht diese Kälte wäre und die Nässe.“. Im Grunde war Zirp nicht wählerisch, auch wenn er definitiv anderes behaupten würde. Doch tatsächlich frass er weder Aas, noch besagte Intelligenz-anzeigende Arten. Selbst im Müll würde er wühlen, wenn die Situation ihn dazu zwang – und in diesen war er definitiv bereits gewesen. Doch war er nicht in solch einer Notlage, war er ein Gourmet und durchaus äußerst pingelig; vorallem wenn es nun so aussah, als würde man ihm seine nächste Mahlzeit servieren. So gut seine Tarnung war und wie sinnvoll bei der Jagd: Das hier war nicht Zirps Klima. Es fing damit an, dass er anfällig für Kälte und Feuchtigkeit war und endete damit, dass er auch in seiner eigentlichen Heimat ein Vogeljäger war – nur das seine Opfer deutlich bunter, lauter und quirrliger waren, als die diesigen Vögel. Andere Sachen nahmen sich nicht soviel. Ob er nun sich in eine Buche krallte, oder eine Akazie. Ob das Laub, in dem er wartete die raschelnd großblättigen Kastanien waren, oder die kleinen, fleischigen der Oliven – das nahm sich nichts. Es gab sowohl dichtes Buschwerk und kahle Gebiete und unterschiedliche große, mittlere und kleine Konkurrenten. Am schwersten tat er sich wirklich mit dem Wetter. Was bedeutete, dass er mehr Tage und Zeiten hatten, da die Kälte in seine Knochen kroch und ihn fast lähmte. Feuchtigkeit ein ähnliches Schauspiel. Wobei es eher die tückische Schwächung ist, die ihn schlapp und müde machte. Was dazu führte, dass er häufiger Hungerperioden hatten und dementsprechend zuschlug und, bis auf die Ausnahmen, alles fraß, was er fangen konnte. Bisher war er nie in die Verlegenheit gekommen seine Überzeugung bei der Wahl seiner Mahlzeiten abzusetzen – und wenn es nach ihm ginge, blieb das auch so.
Mit einem langanhaltendem Kopfschütteln quittierte er die nächste Frage des Kindes. „Was soll das denn heißen?“, fragte er misstrauisch. Das klang wie der Hauch einer Kränkung, wie die Andeutung, er wäre kein richtiger Drache und gab die Reaktion, dass er die Krallen ein Müh mehr in die Sachen Lileths grub, als nötig wäre. „Du BIST bereits in einer solchen Geschichte, immerhin befindest du dich ja in meiner Gegenwart, oder nicht? Also wart es nur ab! Kommt schon noch.“, antwortete er dann doch. Die kurze Skepsis und das Suchen nach einem zweideutigem Motiv hinter dieser Frage, beschäftigte das Chamäleon eine ganze Weile, ehe er dazu überging sich zu fragen, ob er Geschichten kannte. Was war überhaupt der Unterschied zwischen Erinnerungen und Geschichten? Etwas zu spät bemerkte er, dass er das laut gefragt hatte. Und da er schon einmal dabei war, konnte er den Zweibeiner ja auch teilhaben lassen an seinen Gedanken, nicht? „Was sind Geschichten nichts anderes, als die Verarbeitung von Erlebten, geschmückt mit dem, was wir gerne so gehabt hätten, wie es aber gar nicht gewesen war und minus den ganzen peinlichem Alltagskram?“, fragte er also. „Oh, und es macht natürlich ALLE meine Erlebnisse zu Drachengeschichten, oder nicht?“, der letzte Part klang sogar wie eine wirkliche Frage und nicht höhnisch oder spottend.

Es war nur eine schwache Ahnung, dass er sein Leben nicht als Geschichte empfand oder erzählenswert. Dabei liebte der Drache durchaus Erzählungen und Epen, nur mit Lyrik und Gesängen wurde er nicht so warm. Jedenfalls, wenn die Gesänge etwas verbalisierten. Ihm war das Zusammentun zu wider. ENTWEDER er hörte einer Geschichte zu, ODER er lauschte der Musik und ließ sich von Klängen und Rhythmik tragen. „Warte mal, ich will schauen, wo wir sind.“, sprach er nach einer Weile gemächlichen Trottens. Und ohne auf Antwort oder Reaktion zu warten, drückte der Drachenleib sich bereits von seiner Position, entfaltete die Schwingen, sprang mit einem Satz auf Lils Kopf und nutzte es als Sprungbrett um mit ausgebreiteten Flügeln den nächstbesten Baumstamm anzuvisieren und anzuspringen. Man brauchte sich nichts dabei zu denken. Warum er nicht einfach nach oben flatterte, sondern geschickt den Stamm hinaufkletterte. Hier kam ihm auch gar nicht in den Sinn, dass er den Halbelben auch durchaus hätte fragen können und sie durchaus Ahnung gehabt hätte, wo sie nun waren – immerhin hatte sie die Richtung angegeben. Den oberen Teil der Baumkrone erreicht nutzte er diese um die dünnen, biegsamen Äste mit seinem Gewicht zu beugen und als unterstützende Sprungfeder zu nutzen und sich in die Luft zu katapultieren. Etwas kräftiges Flattern und er hatte genügend Auftrieb und zog einige kreisförmige Bahnen im weiten Stil um die Gegend auszukundschaften. Dabei suchte er nicht nach solche banalen Sachen wie geeigneten Lagergrund, gute Futter- und Jagdplätze; nicht einmal nach Wasser hielt er Ausschau. Nein, schlicht nach etwas, was seine Aufmerksamkeit fesselte. Etwas Ungewöhnliches, oder Glitzerndes, irgendetwas Lautes oder Verstörendes. Nichts fiel ihm auf und das frustrierte. Genügend, dass er sich pikiert den nächstbesten Baum zum Landen suchte, auf diesen plumpste, nur um mit einem warnenden „kiääääh!“ angegriffen zu werden. Ein Habicht stob aus seinem nahen Ansitz und stürzte sich auf den perplexen Drachen, der sich sofort in die Tiefe fallen ließ und ungeschickt versuchte Ästen und Blattwerk auszuweichen und aus der Baumkrone zu kommen, damit er seinen Sturz abfangen konnte. Letztlich war er in der Lage einen dickeren Ast zu greifen, drehte sich einmal um das Holz und blickte seinen Gegner mit gebleckten Zähnen und einem bedrohlichen Zischen entgegen. Der Habicht war ein Stück kleiner wie er, doch für Zirp ein ernstzunehmender Gegner. Normalerweise ließ er Raubvögel in Ruhe und diese in den Meisten Fällen auch ihn. Er musste dem Nistplatz des Tieres zu nahe gekommen sein, denn der Greifvogel ließ es nicht bei dieser kurzen Verscheuchaktion, sondern suchte den Eindringling und stob abermals auf Angriff. Der Vogel konnte dabei andere Sinne nutzen und ließ sich von den hektischen Bewegungen des für ihn beinahe unsichtbaren Drachens lenken. Im Flug hatte er nämlich durchaus eine Gestalt und war milchig-grauweiß sichtbar, weswegen der Habicht sich nicht beirren ließ, wo Zirp nun wieder auf Tarnung zurückgreifen konnte. „Verdammt nochmal, geh jemanden anderes auf die Nerven!“, zischte er aufgebracht und kroch in den Schutz der Baumkrone. Es half jedoch nichts. Das Tier hatte herausgefunden auf welche Zeichen es achten musste und zeigte eine verblüffend hohe Trefferquote, wo er sich nun befand. Jetzt mit wirklich mieser Laune arbeitete das Reptil sich schleunigst gen Boden vor und plumpste zu Boden – den Vogel im Nacken. Nein, Hund im Nacken, der Vogel im Nacken, der Zirp im Nacken. Mit einem erschrockenen Kreischen flitzte die Echse davon. DAS war ihm dann doch etwas zu viel und hatte ihn maßlos einen Schrecken in die Knochen getrieben. Mit dem Habicht hatte er gerechnet und sich darauf konzentriert, alle Sinne in seinen Rücken fokussiert, während er sich in Richtung Boden hatte vorgearbeitet – aber den großen Hund, der ohne Gebell mit einem Schlag aus dem Gebüsch sprang und nach dem gefiederten Räuber schnappte – DAS war Herzinfarktträchtig. Peinlicherweise erholte sich das Federtier viel schneller als das Reptil und hatte genau die Portion Glück und das Müh mehr Geistesgegenwertigkeit, dass Cyron nur Schwungfedern zu greifen bekam, keine Muskeln und keine Knochen. Im Gegenteil, es handelte den Situationsbedingten Held empfindliche Schnabelhiebe auf die Nase ein und kräftige Flügelschläge auf den Kopf. Zirp unterdessen hatte keine Lust und Muse sich um Vogel und Hund zu scheren, sondern suchte sein Heil in der Flucht – oder versuchte es wenigstens. Denn da war mit einem Mal ein Hindernis vor ihm, was verdammt noch vorher da nicht gewesen war! Damit prallte Zirp ungebremst gegen die Halbelbe. „Ihr bekommt Glöckchen um, ALLE BEIDE! Sowas sollte verboten werden!“, keifte der durchgeschüttelte Miniaturdrache, der sich ohne Federlesen an dem Zweibeiner hochzog und um den Hals wickelte und zwar so eng, dass sein langer Hals beinahe an seinem Hinterteil ruhte und der Schwanz seine eigene Schultern streifte; Flügel eng an sich gepresst und so klein wie möglich machend. Dabei überging er komplett, wie er Lil damit komplett behindert hatte, da sie Schussbereit mit Bogen in Position gestanden hatte mit klarer Linie zu dem Greifvogel.
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