Süden des Waldes

Der Wald im Süd-Westen des Landes

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Süden des Waldes

Beitragvon Spielleiter » Fr 30. Mai 2014, 23:40

Die Hitze ebbt ab. Die Gliedmaßen beginnen leicht zu zittern, jetzt wo das Adrenalin vorbei ist. Und was haben sie auch Grund dafür! Wie waren sie gerannt und gejagd und gehetzt! Die Augen der Beute panisch verdreht, vor Angst, vor Resignation, aber weiterkämpfend. Immer hinterher, raus aus dem tiefen, dunklen Wald; weit weg von der Lichtung wo alles begann; hinaus aus dem Schatten der Baumkronen und nun kitzelten Grashalme die Läufe von Jäger und Gejagdem. Die Lungen scheinen zu bersten, der ganze Körper zu zerreißen vor Druck sich weiter zustrecken; immer weiter, immer besser, immer ein Stück schneller -bis es vorbei war. Einfach so. Und nun saßen sie alle da. Die Welt plötzlich wieder friedlich und faul in der schönen milden Luft; wäre da nicht der süßliche Geruch der Gerissenen.

Ja, nun saßen sie da. Die Jungtiere, stolz darauf wartend, dass auch sie an der Reihe sind zur Beute zu kommen; jetzt wo sie ihre erste Hetzjagd bestritten hatten, gemeinsam mit allen, für alle. Viele Tiere, die wie eins fungierten und einem Ziel entgegen strebten.

War es die Müdigkeit eines vollen Bauches oder die bleierne Zufriedenheit nach der Jagd, oder war beides der Grund? Keiner schenkte dem Gefühl von "Mehr" keine Beachtung. Sie waren Viele, sie waren stark! Aber war da nicht eine Witterung, die uns zu denken geben sollte? Leicht, und blass. Und das Gefühl, was einem Tier sagt, da kommt was, irgendwas wird passieren?
Es kommt der Moment, in dem ein Charakter etwas tut oder sagt, über das du nicht nachgedacht hattest.
In dem Moment ist er lebendig und du überlässt den Rest ihm. Graham Greene in »Advice to Writers«

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[Jagd] Wälder im Südwesten

Beitragvon Ylva » So 8. Jun 2014, 20:53

Es war ein wundervolles Gefühl wieder durch die frisch erblühten Wälder zu streifen und nach Beute Ausschau zu halten. Der letzte Winter war verdammt kalt und verlustreich für das kleine Rudel gewesen. Aber jetzt schien die Sonne hell und warm durch das Blätterdach, sodass die düsteren Gedanken der letzten Monde Nebensache waren. Der Tag hatte besonders warm angefangen und das Rudel hatte sich dazu entschieden sofort auf die Jagd zu gehen. Sie schlichen gemeinsam durch das Unterholz, als sie einen süßlich- fettigen Geruch bemerkten. In der Ferne hörte man leise das Geräusch raschelnder Blätter und scharrenden Hufen. Beute! Das sind bestimmt Hirsche!, dachte Ylva. Jetzt würden sie endlich wieder eine ausgewogene Mahlzeit bekommen. Langsam näherten sie sich der Herde und Ylva freute sich schon auf die folgende Hetzjagd. Sie liebte es einfach zu rennen, zu jagen, den Wind im Fell zu spüren! Nun war das Rudel nah genug, dass sie die Herde erkennen konnten. Es waren wirklich wenige Hirsche, aber dafür umso kräftiger. Sie wühlten hungrig die Blätter auf, auf der Suche nach etwas Fressbarem. Plötzlich riss einer der Männchen den Kopf hoch und blickte sich ängstlich um, sein Blick verharrte an dem Gebüsch indem das Wolfsrudel auf den richtigen Augenblick wartete. Er stieß einen Warnruf aus und scheuchte die Herde Richtung Norden. Mit einem lautem Jaulen brach der Alpha- Wolf aus dem Gebüsch und setzte zur Verfolgung an. Das hungrige Rudel folgte begierig. Ylva hechtete mit einigen anderen Wölfen auf die rechte Seite der Herde und weitere sprangen auf die linke Seite. So trieben sie die Hirsche zusammen. Die restlichen des Rudels blieben hinter den Hirschen und scheuchten sie durch das Unterholz. Nach einiger Zeit ließen sie den Wald hinter sich und hetzten über eine freie Ebene. Langsam neigten sich die Kräfte des Rudels dem Ende zu, der Winter hatte ihnen wirklich schwer zugesetzt, als irgendwann eines der Männchen nach rechts ausscherte und versuchte die Mauer der Wölfe zu durchbrechen. Es war ein schlimmer Fehler von ihm gewesen den schützenden Kreis seiner Gefährten zu verlassen. Denn Ylva und ein weiterer Wolf stürzten sich mit einem bösartigem Knurren kurzerhand auf ihn und brachten ihn zur Strecke.
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[Jagd] Wälder im Südwesten

Beitragvon Andrej » Mo 9. Jun 2014, 17:45

Er grub seine Finger in das dichte Fell seines Wolfes. Die Stiefel fest in den Steigbügel. Unter sich spürte er die Muskeln arbeiten. Er saß lässig im Sattel, aufrecht dem Wind entgegenblickend. Wenn du weiter so aufrecht sitzt sieht uns die Beute von 1 Wegstunde Entfernung! Sagte eine Stimme Vorwurfsvoll. „Die bemerken dich sowieso schon von weitem!“, rief der Mann über den Wind. Achja, wer brüllt hier rum? Ich oder du? „Die sind sowieso zu dumm um uns zu hören. Die Wolfsjagd hat schon begonnen, da achten die Hirsch auf sonst nichts mehr!“ Das heißt wohl wir sollen etwas schneller sein, wenn wir noch etwas zum Abendessen wollen. „Gut, dann solltest du schneller laufen!“, sagte er neckisch und legte sich nach vorne. Die Hände fester Im Pelz vergraben lag er beinahe auf seinem Partner. Dieser beschleunigte seinen Schritt und preschte über die Prärie.
Während dem mörderisch Ritt hohlte der Mann einen gebogenen Dolch aus seinem Gürtel.
Am Horizont tauchte das Wolfsrudel auf und Tago beschleunigte seinen Schritt. „Tago, wie lange ist es schon her das du so schnell gerannt bist!“ Willst du mich beleidigen!? „Du kennst mich, ich würde dich doch nie beleidigen!“, sagte Andrej lachend.
Zuletzt geändert von Andrej am Sa 21. Jun 2014, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.

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[Jagd] Wälder im Südwesten

Beitragvon Ylva » Mi 18. Jun 2014, 19:53

Die restliche Herde wendete sich ab und lief gen Norden um den restlichen Wölfen zu entkommen. Das Wolfsrudel ließ sich nieder um zu Fressen. Der Hirsch war etwas mager, dafür aber recht groß. Sie hatten ihm schnell und sauber die Kehle durchgebissen, sodass er einen schnellen Tod starb. Der hatte sich wohl gedacht mich zur Seite drängen zu können!, dachte sich Ylva. Sie trat zurück um den Ranghöheren den Vortritt zu lassen. Gemächlich setzte sie sich abseits der Gruppe in das hohe Gras und ließ den Blick über den Horizont schweifen. Die schon untergehende Sonne schien ihr grell ins Gesicht und Ylva drehte den Kopf weg. Sie ließ ein erstauntes Knurren hören, dass das Rudel zurückschrecken ließ. Aus weiter Ferne näherte sich ein Mensch. Rasend schnell kam er auf sie zu. Er schien sich mit irgendetwas fortzubewegen. Dieses etwas sprang mit schnellen Schritten durch das Gras und da erkannte Ylva auch den heranwehenden Geruch: Das war ein anderer Wolf! Abermals knurrte sie. Die Wölfin schien nicht die einzige zu sein, die den sich nähernden Wolf bemerkt hatte. Mal abgesehen von der Tatsache, dass ein Mensch auf dem Tier saß, war das Ungetüm auch verdammt groß. Sogar der Alpha-Wolf schien eingeschüchtert zu sein und meinte: "Zurück zum Wald!". Er scheuchte das Rudel wieder Richtung der Bäume. Sie lagen im Westen, weg von dem furchteinflößendem Wolf, der sich rasend schnell auf sie zubewegte. Ängstlich sprang Ylva in Richtung des Waldes. Zwischen den Bäumen fühlte sie sich sicher. Dort konnte man sich immer schnell einen Unterschlupf suchen. Aber hier auf offenem Gelände? Wohl kaum. Sie hechtete dem Rudel hinterher. Es versperrte ihr den Blick, weil sie viel kleiner als ihre Gefährten war. Deshalb war sie auch ziemlich überrascht als die Bäume plötzlich über ihr aufragten. Die Flucht in das Unterholz hatte nur wenige Sekunden gedauert. Von der Angst vor dem Wolf hatten sie alle Höchstleistungen verbracht. Ylva schaute sich um und bemerkte, dass das Ungetüm gerade über den von ihnen erlegten Hirsch hinwegsetzte. Na super, dachte sich Ylva, nun konnte ich nichts mehr fressen und muss mir was anderes besorgen. Das Rudel verlangsamte ihren Schritt und blieb nach einiger Zeit komplett stehen. Vor ihnen tat sich die Lichtung auf, von der die Jagd begonnen hatte. Sie war recht klein, genügte aber für ihre Zwecke. Der Alpha- Wolf erhob die Stimme: "Wir wurden gerade von unserem Mahl verscheucht. Wer noch nicht satt geworden ist, wird sich nun etwas eigenes fangen müssen. Wir werden für die Nacht hier bleiben und ruhen, morgen, kurz nach Sonnenaufgang, werden wir dann weiterziehen."
Zuletzt geändert von Ylva am Mo 21. Jul 2014, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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[Jagd] Wälder im Südwesten

Beitragvon Andrej » Sa 21. Jun 2014, 21:52

Andrej grub die Finger noch tiefer in den dichten Pelz unter sich. Die Klinge lag locker auf seinem Oberschenkel. Tago lief stetig Richtung Wolfsrudel, als die Hirsche nach Norden ausbrachen. Mit einer flinken Bewegung ließ sich der Wolf nach rechts fallen und der junge Mann musste seine Finger tiefer in den Wolfspelz graben um nicht herunterzufallen. Willst du mich verlieren oder tust du nur so? Fragte Andrej leicht genervt. Im laufen drehte Tago den Kopf nach hinten und sah ihn mit einem Funkeln in den Augen an, man könnte fast meinen, dass der dunkle Wolf sich über ihn lustig machte. Tago, es ist genug, ich habe Hunger und du hast höchstwahrscheinlich auch Hunger. Wir haben seit einer Woche nichts mehr anständiges zum Beißen gehabt und wenn du dich nicht beeilst, dann kriegen wir heute auch nichts. Andrej sah seinen Partner an, aber man konnte in seinen Augen lesen, dass er es nicht ernst meinte. Doch die Tage der Entbehrung forderten ihren Tribut. Tago und Andrej war hungrig und die Nerven lagen blank und Tago nahm es etwas zu ernst. Willst du selber laufen? Knurrte er leicht genervt. Andrej ignorierte den aggressiven Ton und schwieg. Wie so oft in den letzten Tagen waren sie zu den Punkt gekommen, wo es besser war, zu schweigen. Das Team näherte sich der Hirschherde und Tago beschleunigte seinen Schritt noch mehr. Der junge Mann stemmte sich auf die Füße und balancierte auf dem Rücken des Wolfes. Die Hirsche schrien vor Panik laut auf. Mit Leichtigkeit holte Tago einen großen Bullen ein. Andrej spannte die Beine und sprang auf den Rücken des Tieres. Die panischen Schrei gelten über die Wiese und brachen plötzlich, als der Mann die Kehle des Hirschbullen mit einem langen Streich durchtrennte. Abermals spannte er die Muskeln und sprang ab, landete jedoch nicht so galant wie geplant und rollte über den Boden. Hinter ihm stürzte der Bulle und der Rest der Herde stob in alle Richtung. Tago blieb neben dem am Boden liegenden Mann stehen und sah auf ihn hinab. Wenn man dich so sieht, kommt man garnicht auf die Idee, dass du so etwas eigentlich kannst. Neckte ihn der Wolf. Leise stöhnen richtete sich Andrej auf und sah zu dem toten Hirsch. Ach halts Maul, hilf mir lieber den Hirsch zum Wald zu bringen! Maulte der junge Mann. Seit wann sind wir den so sensibel? Fragte Tago, wandte sich aber zu dem toten Hirsch. Als Andrej aufstand, war er schon bei der Beute und wartete darauf, dass der junge Mann ihm den Hirsch auf den Rücken band. Andrej trat neben den Wolf und Band den Hirsch an einer Schlaufe am Sattel fest und schwang sich auf seinen Partner. Komm, endlich wieder was zu essen! Sagte Tago und lief Richtung Wald.
Nach einem schnellen Mahl machten sie sich wieder auf den Weg und bewegten sich träge Richtung Falkengebrige. Doch nach kurzer Zeit verfielen sie in einen schnelleren Trab, sie hatten einen weiten Weg vor sich.
[rausgepostet, auf dem Weg zum Falkengebirge]

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[Jagd] Wälder im Südwesten

Beitragvon Ylva » Sa 5. Jul 2014, 16:19

Man hörte nur den pfeifenden Wind zwischen den Bäumen. Sonst war alles still. Der Mond stand hoch am Himmel und ließ den Wald in einem leuchtendem Licht schimmern. Eine wunderschöne Nacht. Kurz war sie abgelenkt, dann konzentrierte sie sich wieder auf das Jagen. Da! Ein Rascheln. Das Fiepen einer Maus! Eine Pfote vor die andere setzend schlich die Wölfin sich an. Nun hielt sie inne und spannte die Muskeln an. Ahnungslos tappte das kleine Tier aus dem Gebüsch heraus und entdeckte die Jägerin erst viel zu spät. Mit einem Knurren stieß die Wölfin sich ab und brach der Maus mit einem schnellen Biss das Genick. Was für ein mageres, kleines Tier, dachte sich Ylva, davon werde ich doch niemals satt! Mit der Maus im Maul drehte sie sich murrend um und lief erschöpft wieder zurück zu ihren Rudelgefährten. Sie hatten beschlossen auf einer kleinen Lichtung bis zum Anbruch des nächsten Tages zu ruhen, um dann wieder aufzubrechen. Die kleine Wölfin trottete bis in die Mitte der winzigen Wiese und blickte kurz erführchtig zum Mond hinauf. Diese Nacht war Vollmond, es war also eine besondere Nacht. Die große Scheibe leutete hell in Ylvas Gesicht, sie drehte sich weg. Auf der Suche nach einem geeignetem Schlafplatz, entdeckte sie auch ihre Rudelgefährten. Sie lagen verteilt zwischen Bäumen, Wurzeln und Gebüschen. Links war ein kleiner Busch, aus der Ylva helle Augen entgegen leuchteten. Rechts von ihr stand eine kleine Buche. Nicht gerade geeignet für ein Schläfchen. Aber kaum eine Fuchslänge daneben reckte sich ein dickes Brombeergebüsch aus dem Boden. Zwischen deren Wurzeln war gerade so viel Platz, dass es sich eine kleine Wölfin gemütlich machen konnte. Perfekt!, dachte sich Ylva. Sie trabte eilig zu dem Gebüsch und ließ sich nieder. Die Maus legte sie vor sich und biss hungrig hinein. Der Hirsch hätte bestimmt besser geschmeckt, aber damit musste Ylva sich jetzt abfinden. Sie verschlang die Maus. Das Beutetier war nicht sehr nahrhaft, aber sättigte die hungrige Wölfin fürs erste. Erschöpft rollte sie sich zusammen, behielt die Augen auber noch offen. Sie horchte den Geräuschen des Waldes. Dem Trippeln kleiner und großer Tiere, dem Rufen einer Eule, dem Rascheln der Blätter. Vertraute Geräusche, die die kleine Wölfin langsam einschläferten.

Ylva schreckte hoch. Hinter ihr raschelte es. Erschrocken sprang die Wölfin auf, quetschte sich unter den Brombeerzweigen hervor und schnupperte. Ein anderer Wolf! Sie knurrte. „Hey, entspann dich! Ich bin das doch nur.“ Jetzt erkannte Ylva ihn auch. Es war Jiek, einer ihrer Rudelgefährten. Er sprang gerade über einer der Wurzeln der Buche. „Oh, hey Jiek. Ich habe dich erst nicht erkannt. Tschuldige.“ „Ist kein Problem. Ich habe momentan andere Sorgen. Hast du am Abend noch was gefressen?“ Jiek sah sehr erschöpft aus. Anscheinend hatte er noch nicht geschlafen. „Du etwa nicht?“, fragte Ylva. „Nein leider. Ich habe nichts erwischt. Nur einen mickrigen Vogel, aber der roch nach Krankheit, deshalb habe ich ihn vergraben. Danach konnte ich nichts mehr fangen.“, meinte Jiek.
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Beitragvon Krolon » Sa 5. Jul 2014, 18:11

[Einstieg]

Seine Pfoten mochten kaum noch den Boden verlassen und die Schritte wurden immer schwerer und mühsamer. Krolon war seit mehreren Stunden unterwegs, einen Großteil der Strecke auf freien Feld. Es war anstrengend gewesen auf den Grasflächen schnell voran zu kommen, um nicht gesehen zu werden. Menschen waren ihm nicht geheuer und so vermied er deren Wohnhöhlen, welche mitten in der Landschaft standen und schlich sich so schnell es ging vorbei. Doch der schnelle Marsch über die Felder hatten seine letzten Kraftreserven aufgebraucht. Nun war es Nacht, der Mond schien, der Wind zerrte an seiner verfilzten kurzen Mähne und seine Pfoten fühlten sich an wie Steine.

Doch er mochte sich nicht einfach zwischen die Bäume legen, es musste doch irgendwo ein dichteres Gebüsch oder eine Höhle geben, wo er Zuflucht suchen konnte. Was zu Fressen wäre natürlich noch besser, doch ihm fehlte die Kraft zu Jagen.
Schnaufend schleppte er sich durch den Wald, nun doch kurz davor sich einfach hungrig und erschöpft auf der Stelle hinzulegen.
Als er anfing über seine eigenen Pranken zu stolpern, fluchte er innerlich. Es hatte keinen Zweck mehr einen festen Schutz zu suchen, etwas Einfaches musste es auch tun. Also blieb ihm nichts anderes übrig als sich an den Stamm eines umgefallenen Baumes zu legen. Der dunkelbraune Körper fiel mit einem lauten Plumpsen um, ein Fehler: denn er landete genau auf einen Stein und jaulte kurz darauf schmerzerfüllt auf. Mühsam rappelte sich der Suavis wieder auf und glättete grob den Boden, ehe er sich diesmal vorsichtiger hinlegte. Soviel zu Unaufmerksamkeit, aber was soll's,.. ich war schon vorher nicht leise durch den Wald gelaufen und bestimmt noch Meilen voraus zu hören gewesen.
Seufzend legte er den Kopf auf seine Pranken ab und dachte über seine missliche Lage nach. Wenn mich nur mein Rudel so sehen könnte,... dreckig, verlaust und nur noch Haut und Knochen. Ob ich wohl bald auf andere Suavi treffe, welche mich aufnehmen? Soviele Märsche habe ich schon hinter mir, es muss doch noch andere geben,.. Lange werde ich nicht mehr durchhalten.

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Beitragvon Ylva » Mo 21. Jul 2014, 15:48

"Oh." Mehr brachte Ylva gerade nicht heraus. Aber was sollte man dazu auch noch sagen? Wenn er sich nichts mehr fangen konnte... Tja, dann musste er eben bis Morgen warten. An jedem anderen Tag wäre Ylva jetzt mit ihm jagen gegangen, aber nicht ausgerechnet in dieser Nacht. Denn es war eine besondere Nacht, es war Vollmond. Für jedes andere Tier war er wahrscheinlich nicht von großer Bedeutung, aber die Wölfe sahen das anders. Außerdem gab es diese Nacht noch weiteres zu feiern: Der quälende Winter ist vorbei und der frische Frühling zeigt sich! Die Wölfe feierten diesen Wechsel eigentlich mit einem Festmahl, was ihnen aber leider abhanden gekommen ist. Nun mussten sie es wohl ausfallen lassen.
Ylva drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Lichtung. Sie war erst ein paar Schritte gegangen, als sie sich nochmal umdrehte. "Kommst du nun? Oder willst du die Nacht etwa ohne dein Rudel hier verbringen?" Jiek schien über seine Antwort nach zu denken, denn er senkte den Kopf und grub die Krallen in die Erde. Einen Moment lang sah es so aus, als wolle er die Nacht tatsächlich alleine verbringen, hob dann aber ruckartig den Kopf, riss die Krallen aus der Erde und meinte: "Nein, ich komme ja schon." Gemeinsam trotteten sie zu der Lichtung und ließen sich schließlich neben einem umgekippten Baum nieder. Von dort hatten sie den Mond und die Lichtung super im Blick.
Wenig später gesellten sich weitere Wölfe zu den beiden. Sie verteilten sich um und auf dem Baumstamm. Nun stand der Mond hoch am Himmel und strahlte hell in die Gesichter des Rudels. Plötzlich erhob jemand die Stimme: "Liebes Rudel! Wir wollen heute den Vollmond und den Jahrszeitenwechsel feiern! Begrüßt den ersten Frühlingsmond und verabschiedet den letzten Wintermond! Wollen wir um neuen Zuwachs bei Beute und Rudel bitten! Lasst uns beginnen!" Viele Zustimmungsrufe ertönten aus dem Rudel und der Alpha- Wolf trat aus den Tiefen des Waldes. Er war es der die Feier eröffnet hatte. Nun ging er, das Ansehen des Rudels sichtbar genießend, auf die Mitte der Lichtung und setzte sich. Er erhob seinen Kopf und streckte die Schnauze dem Mond entgegen. So verharrte der Alpha- Wolf einen kurzen Moment. Es wurde still in den Reihen des Rudels, denn sie taten es ihrem Anführer nach. Nun stieß der führende Wolf ein Jaulen aus und ließ kurz darauf ein weiteres Folgen. Die versammelten Wölfe schlossen sich ihm nach und nach an. Kurz darauf war die Nacht mit dem Gesang der Wölfe erfüllt.
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[Jagd] Wälder im Südwesten

Beitragvon Anuka » So 27. Jul 2014, 03:41

Das Gefühl ebbte nur langsam ab. Das WIR wurde Stück für Stück wieder zu einem ICH. Und dieses ICH hatte ganz pragmatisch Hunger. Aber Hunger alleine brachte sie nicht aus dem Takt. Nein, Hunger war es nicht, weswegen die junge Wölfin abrupt ihre Stimme verlor. Hunger war nur eine Art Codewort. Etwas, woran sie sich erinnerte. Und ihr Scham in die Glieder trieb. Das Hochgefühl war nun komplett weg. Das gemeinsame Heulen, das gemeinsame Erzählen einer Geschichte, das Feiern der großen Jagd, ihrer Jährigkeit, des Frühlings. Alles mit einem Male weg. Anuka, so hieß die Einjährige, die mit ihren Geschwistern heute das erste Mal bei einer Treibjagd dabei gewesen war. Sie war nur gerannt. Hatte gehetzt, und mitgefiebert, als die Wölfe wie ein Wesen agierten, ein Organismus und nicht wie viele einzelne Staubkörner. Bisher hatte die junge Wölfin nie Zweifel gehabt eine Bereicherung für ihr Rudel zu sein. Von Anfang an, war sie die Schwächste im Wurf gewesen. Das Duckmäuschen und der Spielball der Anderen. Aber genauso wie ein Rudel einen starken Führer brauchte, so brauchte es auch den Mitläufer und Anuka sah nie einen Frevel in ihrem Rang. Als Welpe hatte dieser Rang auch nichts bedeutet. Aber jetzt... Es waren nur Reiberein unter den Welpen gewesen. Sunnúr, ihr Bruder, hatte sie einerseits belächelt, wenn sie, Streuner, der sie gerne war, wieder etwas außerhalb gefunden hatte. Dank ihrem Status hatte sie ein wenig mehr Bewegungsfreiheit genossen in letzter Zeit, denn still wie sie war, nahm man von ihr weniger Notiz. Andererseits hatte er seiner schwachen Schwester auch immer wieder vorgehalten, dass die Schwächsten letztlich gingen..oder „gegangen werden“. Und wenn sie eh dabei war alles auszukundschaften, konnte sie sich doch gleich daran gewöhnen. Es war, wie gesagt, nur das Rumwitzeln und Stänkern unter Welpen. Darin lag kein Böswillen, aber dafür ein Körnchen Wahrheit. Das hätte nun nicht gereicht der stillen Wölfin den Atem zu nehmen oder sie in Angst zu versetzen. Nein, das tat etwas anderes.

Sie hatte da nämlich ein kleines Problem und dieses kleine Problem lag an ihrer Größe. Zierlich wie sie war, war sie auch nie sonderlich groß gewesen. Aber innerhalb zweier Monde hatte sie noch einmal solch ein Wachstumsschub gehabt, dass gerade besagter Bruder nun leicht nach oben schauen musste, wenn er sie ansprach -nicht umgekehrt! Immer öfter bemerkte sie sorgenvolle Blicke ihrer Rudelgenossen auf ihr liegen. Keiner wollte ihr so recht sagen, woher die Sorge kam, die Skepsis. „Nichts, Welpe...bist halt ein wenig größer als zu Anfang ersichtlich war.“, war die Antwort. Natürlich hatte auch Anuka von den Krähenwölfen gehört...den Unnatürlichen; den Götterboten. Vielmehr kannte sie natürlich die Geschichten über das Verschwinden dieser Wölfe und auch den Ausschluss aus den Rudeln. Und nun kamen wir der Sache schon näher. 'Nuka hatte Existenzangst, Angst vor der Zukunft. Es war warm um sie herum. Die Nähe des Rudels, das Auf- und Abschwellen der Stimmen um sie herum projizierten Wärme. Das hier war ihre Familie..sie wollte nicht weg und sie wollte auch keinen Grund liefern nicht wert genug zu sein, um bleiben zu dürfen. Sie war die Schwächste bis her gewesen. Jetzt würde die Zeit zeigen, wo sie dem Rudel am besten dienlich war. Und wenn sie sich bewieß? Ihren Willen zeigte zur Gemeinschaft zu gehören? Und da wären wir wieder bei Codewort „Hunger“. Sie hatten die Beute hinter sich gelassen, als das Unbekannte wie Feuer über sie hereingebrochen war. Mittlerweile war der Kadaver sicherlich von sekundären Verwertern bearbeitet worden. Aber da würde leichte Beute drumherum lauern! Krähen und Raben, Elstern, Füchse -Beute, die sie schlagen konnte! Anuka konnte beweisen, dass sie gewillt war für ihr Rudel zurück zum Unbekannten zu gehen. Ihre Angst niederzukämpfen und Beute zu holen! Einige waren nach dem Desaster am Rissplatz noch einmal losgezogen und hatten sich mit minderer Beute begnügt. Aber niemand erwatete das von ihr. Besseren Zeitpunkt gab es nicht. Es wurde Zeit Erwachsen zu werden! Mit diesem Entschluss robbte die hellgrau gemusterte Wölfin rückwärts langsam davon. Ihr Herz pochte vor Unglaube, was sie da nun tun wollte. Vor Eifer krabbelte sie gegen zwei Mitwölfe. Es kam nur ein hastiges „Entschuldigt!“, von ihrer Seite, dann war sie aus dem Kreis des Rudels und trottete davon.

Wenn man das denn „Trotten“ nennen konnte. Die Erscheinung des Wolfsmenschen oder Menschenwolf war tiefsitzend genug gewesen, dass die Einjährige regelrecht schlich und nach einer kurzen Distanz bereits absolut nicht mehr von ihrem Plan begeistert war. Unschlüssigkeit machte sich in ihr breit. Einen Plan im Kopf zu haben plus den ermutigenden Worten ersetzte halt noch lange nicht die Tat. Und wenn ihr Abhauen als Ungehorsam gewertet wird? Als Streunertum, wie ihre Geschwister es geschimpft hatten. Mit eingezogener Rute blieb Anuka also letztlich stehen und war innerlich zerrissen vor Entschlusslosigkeit.

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Beitragvon Krolon » Sa 2. Aug 2014, 19:03

Der Suavis war sofort erschöpft weggedöst. Nervös zuckten die Ohren und Pfoten im Schlaf.
Er lief durch einen dicht bewachsenen Wald, welcher selbst beim höchsten Sonnenstand alles ins Dunkeln ließ. Durch das dichte Blätterwerk schaffte es nur ganz selten ein Lichtstrahl ins Innere, so dass starke Kontraste das Landschaftsbild beeinflussten. Die schweren Pranken trommelten gedämpft auf dem mit Laub und Nadel übersähten Boden. Er lief wie er noch nie gelaufen war, doch er machte keine Anstalten zu erschöpfen. Seine Energiereserve schien unendlich. Warum er lief konnte er nicht sagen, er traute sich nicht nach zu sehen. Doch gerade als er seinen Lauf verlangsamen wollte, als das Gefühl da war, dass er seine Verfolger abgeschüttelt hatte, ging es los. Ein unheimliches Geräusch hallte durch den Wald, ließ ihn das Fell zu Berge stehen. Wie eisige Finger fuhr es sein Rücken hinab bis zur Schwanzspitze und er beschleunigte sein Tempo. Doch das Heulen wurde lauter, schwoll dann wieder ab nur um erneut noch lauter durch den Wald zu hallen. Er rannte, so schnell wie er noch nie gerannt war - als das Heulen direkt von vorne kam und ihn zu umzingeln drohte...

Schweiß gebadet wachte Krolon auf, als er merkte dass dies Heulen kein Traum war, sondern die Wirklichkeit. Sein ganzer Körper zitterte als das Heulen vom Wind zu ihm getragen wurde. Wölfe! In unmittelbarer Nähe! So schnell er konnte rappelte er sich auf, mit dem Zittern gar nicht so einfach. Gehetzt sah der Suavis sich um und schlug die entgegengesetzte Richtung ein, von wo der Heulen kam. Er kam nur langsam voran, doch das Adrenalin in seinen Venen verlieh ihm die nötige Kraft zu flüchten.

Als das Heulen nachließ verlangsamte er seinen Lauf und kam zu einer Lichtung. Schnaufend blieb er stehen und horchte. Doch scheinbar wurde er nicht verfolgt. Hier auf der Lichtung konnte er jedoch nicht bleiben. Krolon wollte sich gerade wieder in den Schutz der Bäume begeben, als er einen verlockenden Duft wahrnahm. Aufmerksam betrachtete er nun die Lichtung und sein Herz machte vor Freude einen Hüpfer. Nur einige Schritte von ihm entfernt lag ein halb aufgefressener Hirschkadaver, Raben und Krähen machten sich derzeit daran genüsslich. Vorsichtig näherte er sich dem Kadaver und witterte dabei die Luft. Es roch nach Wolf, doch die Fährte war abgestanden und schon mehrere Stunden alt zu sein. Die Krähen und Raben meckerten den Suavis an, als er an den Kadaver trat, da dieser aber keine Anstalten machte die Vögel zu vertreiben, ließen sie bald nach und gemeinsam fraßen sie sich satt.

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Beitragvon Ylva » So 5. Okt 2014, 13:06

Ylva fühlte sich frei. Es ist immer wieder ein so berauschendes Gefühl dem Mond entgegen zu heulen. Sie reckte ihr Gesicht wieder gen Himmel. Ganz langsam bewegte sich der volle, helle Mond Richtung Horizont. Die Sterne schlichen ihm langsam hinterher, so als seien sie sein Rudel. Die Wölfin hätte ewig hier, am Waldrand zwischen ihren Gefährten sitzen und den Nachthimmel beobachten können.
Plötzlich wurde sie angerempelt und sie sprang erschrocken ein Stück nach hinten. "Hey, pass doch auf!", maulte sie, verärgert über ihre eigene Unachtsamkeit. Es wurde eine kanppe Entschuldigung gemurmelt. Die Wölfin schlich leise davon.
Ylva ließ sich wieder nieder. Müde wie sie war schoss ihr erst kurze Zeit später eine Frage durch den Kopf: Warum? Warum schlich sich die junge Wölfin jetzt noch weg? Wo wollte sie wohl hin? Und was fiel ihr überhaupt ein? Nachts schleicht so manches Untier durch die Wälder. Die Wölfin, mit Namen Anuka, war doch noch viel zu jung um es zum Beispiel mit einem ausgewachsenem Bären aufzunehmen! Bei diesem Gedanke stoppte Ylva und Trauer um ihre Schwester drängte sich in den Vordergrund. Blitzschnell verwandelte sie sich aber in Wut. In Wut auf den Bären, der sie umgebracht hatte. Wenn er Ylva noch ein einziges mal über den Weg laufe, würde sie ihm das Fell über die Ohren ziehen! So schnell wie die Wut gekommen war, ebbte sie nun auch wieder ab und Besorgnis machte sich in ihr breit. Anuka konnte sich doch nicht einfach alleine Nachts in den Wald schleichen! Wenn der Anführer das mitbekommen würde, bekäme sie eine Menge Ärger. Ylva dachte über den Gedanken nach, ihr vielleicht zu folgen. Unentschlossen trat Ylva von einer Pfote auf die andere. Einerseits respektierte sie die Regeln und leistete ihnen auch stets folge, andererseits würde sie vielleicht ein Wolfsleben retten. Ylva grübelte noch ein bisschen und stand dann entschlossen auf.
Sie tat so, als würde sie sich einen Schlafplatz suchen und überquerte dazu die Lichtung. Auf der anderen Seite glitt sie wieder in die Schatten des Waldes hinein und umrundete, mit sicheren Abstand zu den anderen Rudelmitgliedern, die Lichtung um Anukas Spur zu finden und aufzunehmen. Ihre Suche war von Erfolg gekrönt. Sie stieß gerade auf Anukas Geruch, als sie Stimmen hörte. Blitzschnell sprang sie in den nächstgelegenden Busch. Blöderweise waren es Brombeeren und die Dornen bohrten sich in Ylvas Pelz. Zumindestens würden die Ranken ihren Geruch ein wenig verdecken. Es dauerte gefühlte Ewigkeiten bis die Stimmen sich wieder entfernt hatten. Aber sie hatten Ylva auch wieder bewusst gemacht, dass sie sich in Gefahr begab. Wieder zögerte Ylva und dachte über die Bedingungen und Folgen nach. Schließlich ermahnte sie sich selber nicht immer so viel zu denken sondern auch mal zu handeln.
Schnellen Schrittes machte sie sich an die Verfolgung.
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Beitragvon Anuka » Fr 31. Okt 2014, 23:51

Ihr Herz pocherte ungewöhnlich laut und sie war felsenfest davon überzeugt, dass alles und jeder sie anstarrte und ebenso hörte! Ihre Brüder hatten wahrscheinlich recht...es gab einen Grund, warum sie die Rangniedrigste unter den Welpen war und es beschlich sie das Gefühl, dass dieser Grund Feigheit und Angst sein könnte. Den Wölfen war die natürliche Rangfolge der Welt bewusst. Nicht der Wolf war das starke, selbstbewusste und überlebensfähige Individuum -sondern das Rudel. Nicht der Wolf stand ganz oben an der Nahrrungskette, wenn auch nicht an letzter Stelle, und mit diesem Wissen war auch Anuka erzogen worden. Und genau in diesem Moment, zwischen den nächtlichen Stämmen und dem kalten, nun abweisend wirkendem Mondlicht, welches sich nicht dazu herablies, zwischen den Kronen herunter zu scheinen -genau jetzt und hier, fühlte sie sich einfach klein und unbedeutend und so unendlich verloren. Unschlüssige Starre befiel die junge Wölfin und sich auf ihre Hinterkeulen kauernd starrte sie unfokusiert in das Buschdickicht vor ihr. Anuka kannte diesen Platz hier -natürlich kannte sie den Wald um sie herum. Das war immerhin das Gebiet ihres Rudels. Sie erinnerte sich, wie sie manches Mal hier gesessen, oder dort drüben unter dem Hunds-Rosenbusch gelegen und durch die Dornen, Hagebutten und Blätter hinauf in die Luft geschaut. Allerlei Geschichten hatte sie sich ausgedacht aus den abstrakten Wesen, die sie in das wirre Blätterwerk hinein interpretiert hatte. Und genau als solches -wirre, unförmige, abstrakte Wesen- sah sie in den schattenhaften Umrissen des nächtlichen Unterholzes. Wölfe waren nun nicht auf ihre Augen angewiesen und nahmen es nur als sekundäre Reizquelle zur Kenntnis, weswegen ihr ihre vorhergehenden kindlichen Spiele nie groß Angst gemacht hatten -wozu auch? Ihre Nase und auch ihre Ohren waren verlässlich und sie hatte immer „vor Augen“ gehabt, dass ihre Gedankenspinnerein eben genau das waren: Spinnerein. Jetzt und hier war sie sich da nicht sicher. Der Dämon, der das Rudel in Panik ausbrechen gelassen hatte, hatte nicht ungewöhnlich gerochen. Aber das Unbekannte meldete sich seltenst vorher mit subtilen Anzeichen an...sonst wäre es ja schließlich nicht unbekannt.

Das kurze nachdenkliche Herumhocken half ihr wieder ruhiger zu werden, oder einfach nur passiver. Stillsitzen war nie eine Stärke von ihr und somit fing sie einfach an wieder langsam los zu laufen und ausgiebig ihre Gegend auszuwittern. Die nächtliche Dichte hatte noch einen Effekt, als nur unförmige Verzerrungen -sie machte quasi unsichtbar und schützte einen. Anuka fühlte sich also sicherer; auch wenn das rein logisch betrachtet Blödsinn war, aber darüber sollte sie sich vielleicht nicht näher mit beschäftigen. Letztlich war sie es gewohnt alleine herumzustreunern in einem gewissen Radius und in ihrer jugendlichen Naivität hatte sie bisher nie groß Obacht geben müssen und auch keinerlei Erfahrung ihr gelehrt diese walten zu lassen. Außerdem war es einfacher diesen Streifzug als weitere nächtliche Erkundungstour zu sehen, als sich daran zu erinnern, warum sie eigentlich los gegangen war. Letztlich musste sie daran auch nicht denken, denn sie stieß von alleine darauf. Nun ja, nicht ganz -aber sie nahm eine fremde Witterung auf, die einerseits fremd und unbekannt, aber nicht SO unbekannt. Ihre Ohren zuckten unruhig. Die Wölfin laß abermals an den Spuren... Männlicher Suavis, ausgewachsen, schwach. Normalerweise konnte sie mehr aus einer Fährte ziehen, aber sie war sich nicht ganz sicher mit dem Alter. Das konnte an vielerlei liegen. Einerseits war das Prankensiegel größer, als sie bisher bei einem Suavis gesehen hatte und auch der Geschmack, den sie aufnahm, als sie die Duftstoffe mit geöffnetem Maul versuchte gründlicher zu analysieren, waren...staubiger...anders. Sie konnte es nicht zu ordnen Was sie jedoch zu ordnen konnte: Schwach hieß nicht schwach. Erstaunlicherweise war Anuka sehr wissenschaftlich an ihre Entdeckung gegangen. Hatte mehrere Spuren gesichtet und erkundet -war jedoch nicht weiter vorgedrungen und der Fährte gefolgt; sie hatte in logischer Abfolge die Fakten gesammelt und interpretiert -ihre Angst und Panik von vorhin kam jetzt erst wieder. Denn wie schon erwähnt: Schwach hieß nicht schwach. Ein schwacher Wolf verzieht sich an einen Ort, der von drei Seiten gut geschützt ist...Eine Katze zieht sich auf Bäume zurück. Wieder pocherte ihr Herz.

Unsicher stierte sie in die dunkle Nacht und erkundete unwohl die Baumkronen. Suavi waren nun nicht DIE unbekannte Komponente schlechthin...aber da Wölfe eher selten mit Gefahr von Oben rechnen und auch sehr selten nach oben schauen war ein Angriff aus den Baumkronen heraus genauso lebensbedrohlich, wie der Dämon. Und da war ja noch die Sache, dass dieser Suavis recht groß zu sein schien und verletzt oder schwach...und sie war schlacksig, dürr, jung, unerfahren -und ohne Rudel! Sie war schutzlos. Und durchaus eine recht leichte Beute, wenn der unbekannte, geschwächte Gegner sie ins Visier bekam. „Bleib ruhig! Denk nach!“, versuchte sie ihr Rauschendes Blut zu besänftigen...Die Spur war mindestens ein paar Stunden alt. Die Chancen, dass die Katze sich genau hier auf einen Baum verborgen hatte waren daher gering. Es war ein großer Suavis -also brauchte er auch einen dementsprechend robusten Stamm, den er als Lager nutzen konnte UND die Fährte ging weiter; sie hatte sie nur nicht weiter verfolgt. Gut..und nun? Ratlosigkeit. Ein Suavis konnte besser sehen in der Nacht als sie, jedoch konnte sie bei weitem besser hören und wittern. Normalerweise mieden sich die Gruppen, nur die Hitzköpfe, die Verrückten und Verzweifelten suchten die Herausforderung der jeweils anderen Rasse -oder eben, wenn sich eine günstige Gelegenheit ergab. Wieder stand sie vor einer Entscheidung...Weitergehen? Umkehren? Sie dachte daran zum Rüdel zurückzukehren und Bescheid zu geben. Sah vor sich, wie sie den Anderen sagte, was sie entdeckt hatte..und die Fragen, die man ihr stellen würde. „Und wo ist der Suavis?“, „Wie nah ist er dem Rudel?“, „War er definitiv alleine?“. Auf all diese Sachen wusste sie keine Antwort und mit Scham dachte sie daran, dass sie wohl wirklich ein Feigling war, wenn sie ohne irgendwelche Informationen umkehren wollte. Gedanklich gescholten gab sie sich einen Ruck und verfolgte die Spur vorsichtig weiter, die sie alsbald wieder aus den Teil des Waldes hinaus ins offene Grasland brachte und dann doch wieder in den Wald. Zwischendruch fragte sie sich, ob die Katze dumm, gelangweilt, oder orientierungslos war. Ja, regelrechte Verärgerung stieg in ihr auf und offenbarte, wie unerfahren jung sie doch eigentlich war, denn den Ernst der Situation nahm sie schon seit längerem nicht mehr wahr.

Einmal war sie so konzentriert an der Witterung dran, dass sie in die gleiche Absenkung fiel, wie wohl der Suavis vor ihr. Peinlicherweise quietschte sie sogar auf und sprang hastig aus der Suhle und schüttelte sich perplex den Staub aus den Pelz. Nun war sie wirklich verärgert. Das Katzenvieh musste doch schlafwandeln! Wie konnte man so unkontrolliert durch die Gegend laufen!? Auch lief die Katze immer durch die offensten Schneisen, statt sich der Wildtritte zu bedienen. Anuka kam sich so nackt vor und der kalte Sternenhimmel über ihr kam ihr unbehaglich vor auf ihren Pelz...
Sie fand die Schlafstatt der Katze und schüttelte abermals den Kopf. Ein Mensch könnte sich wahrscheinlich nicht unbeholfener durch einen Wald bewegen! Auch das intensive Spurenlesen gab die Wölfin auf...Es war sehr offensichtlich wohin die Katze gelaufen war, denn vielerlei Spuren, umgeknickte Halme, Haarbüschel, Trittsiegel, waren zu sehen.

Und dann stand sie einfach vor ihm...einfach so. Ganz verwirrt schnippte sie mit einem Ohr, witterte den süßlichen Geruch von Verwesung, Blut, Fleisch und Innereien; witterte die Krähen, Elstern und Raben...Soviel zu: Auf ihre Sinne ist Verlass...Nur dumm, wenn sie den bereits vorher gewitterten Blutgeruch für Einbildung durch ihren Hunger gehalten hatte!

Und mitten vor ihr stand die Katze...Blutbeschmiert, ausgezerrt und genüßlich schmatzend und Knochen brechend. Wie gute Kumpel hockten die Raben und Krähen um und auf ihm und ließen sich das Mahl genauso gut schmecken, wie der Fremdling. Und Anuka? Anuka war komplett versteinert und einfach...kopfleer. Sie war da wo sie von Anfang an hin wollte. Und ja, es gab sekundäre Verwerter, die sie eigentlich spielend leicht vertreiben könnte. Zwischen dem großen Suavis und ihr lag die Lichtung und der Kadaver, sie selbst stand noch unter dem Schatten der Baumkrone und haderte über ihre nächste Entscheidung. Rennen klang gut..aber andererseits hatte sie verdammt Hunger und dank diesem Trottel dort hatte sie eh schon eine Stunde Kreise im Wald getreten! Und verdammt nochmal: Das war immerhin IHRE Beute! Oder?

[Sorry für wall of text..Zusammenfassung: Anuka findet Krolons Spur, folgt ihr und steht nun vor ihm]

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Beitragvon Krolon » Fr 9. Jan 2015, 20:42

Der Kadaver war kalt, aber noch durchaus genießbar. Anderseits war er sowieso nicht in der Situation, um über die Qualität der Beute zu meckern. Er hätte sogar ein paar abgenagte Knochen als Festmahl angesehen. Er musste sich beherrschen nicht zu gierig zu schlingen, doch die ersten Brocken schluckte er hastig runter, ehe er sich zusammenriss und weniger gierig am Hirsch riss. Doch die langen Hungerphasen haben seinen Magen kleiner werden lassen und schon schnell stellte sich ein Sättigungsgefühl ein, nur die Gier lies ihn weiter fressen.

Als der Wind umschlug schrien die Vögel neben ihm auf und flogen davon. Aufgeschreckt zuckte Krolon zusammen und sah sich panisch um und witterte. Ein Wolf! Ganz in der Nähe musste er sein, vielleicht lauerte er ihm schon auf. Im Schatten der Bäume glaubte er etwas zu erkennen. Zögerlich trat er Rückwärts, den Schatten gegenüber immer im Blick. Er konnte nichts erkennen und auch nicht mehr wittern, da der Wind nun nachgelassen und wieder ein wenig die Richtung geändert hatte. Doch die Vögel kehrten nicht wieder und damit auch nicht das beruhigende Gefühl in Sicherheit zu sein. Langsam Schritt für Schritt wich er zurück, als seine Hinterläufe auf ein Hindernis stießen: ein Dorngestrüpp. Das fehlte ihm noch, es blieb nur seitwärts auszuweichen, was aber unweigerlich dazu führte sich diesem Schatten, hinter dem er einen Wolf vermutete, zu nähern. Abwehrend die Lefzen erhoben fing Krolon an am Rande der Lichtung entlang zu schleichen.

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Beitragvon Ylva » So 11. Jan 2015, 21:40

Ylva streckte den Kopf in Richtung des Bodens um den Geruch der jungen Wölfin Anuka nicht zu verlieren. Eilig trabte sie weiter voran, die Schnauze dicht am Boden. Sie musste aufpassen, dass sie nicht wieder über den einen oder anderen Stein stolperte. Sie konzentrierte sich einfach viel zu sehr auf den Geruch und beachtete ihre Umgebung nicht. Sie war einfach viel zu müde um sich noch auf so vieles zu konzentrieren. Sie hätte eigentlich zwischen ihren Gefährten schlafen sollen, anstatt tief in der Nacht noch durch den Wald zu stolpern. Wahrscheinlich würde sie gleich im Stehen einschlafen und sich am nächsten Morgen fluchend auf die Suche nach ihrem Rudel machen. Plötzlich trat die kleine Wölfin in einen Dorn und sprang fluchend zurück, dabei verhedderte sie sich aber in einer langen Brombeerranke. Die Dornen gruben sich in ihr Fell. Wütend über ihre eigene Tollpatschigkeit versuchte sie sich mit Gewalt loszureißen, dabei verhakten sich die Dornen aber nur noch mehr und die kleine Wölfin büßte einige Büschel Fell ein. Die kahlen und wunden Hautstellen brannten. Ylva sah ein, dass sie so nicht weiterkommen würde. Also versuchte sie systematisch vorzugehen. Als Erstes zog sie den Dorn aus ihrer Pfote und leckte sich kurz über den blutigen Ballen. Als Nächstes packte sie ein Teil der Ranke mit den Zähnen und zog daran. Stück für Stück entwirrte die kluge Wölfin so die Ranke und bekam sich frei. Sie leckte ihre Wunden und dachte nach. Nach kurzer Zeit fiel ihr wieder ein, wie sie überhaupt in dieses Schlamassel geraten war. Sie verspürte Wut. Wut auf Anuka. Was bildete sich die unerfahrenen Wölfin überhaupt ein? Warum lief sie mitten in der Nacht weg? Und wieso so weit? Warum hinterließ sie heruntergerissene Ranken und stampfte in jede Schlammpfütze? Irgendetwas stimmte da nicht... Hatte sie die Orientierung verloren oder war sie gar verletzt und stolperte durch den Wald auf der Suche nach Hilfe? War sie vielleicht angegriffen worden? Alamiert schnupperte Ylva nach Blutgeruch, aber stattdessen entdeckte sie etwas anderes, etwas fremdes... Sie bewegte den Kopf weiter nach unten um den Geruch besser aufnehmen zu können. Aber nur noch ein leichter Hauch des ursprünglichen Geruchs war zu erkennen. Es roch entfernt nach Suavis, aber das konnte nicht sein, die rochen eigentlich ganz anders... Durch ihren Geruch hatte Anuka die Spur zusätzlich verfälscht. Es war nicht weiter dramatisch, denn Ylva fand kurz darauf einen Pfotenabdruck des Tieres und versuchte ihn zu identifizieren. Männlich. Kräftig. Er war gerannt. Und es handelte sich tatsächlich um einen Suavis. Aber wie konnte das sein? Der Abdruck war doch viel zu groß! Hoffentlich war Anuka bewusst war für Monstrum sie verfolgte. Die Müdigkeit sofort vergessend und nun doch nicht mehr verärgert, sondern eher besorgt, sprintete die kleine Wölfin los. Sie versuchte dabei die Spur nicht zu verlieren, musste aber dennoch ein paar mal stehen bleiben, einmal sogar umkehren, weil sie an einer kleinen Abzweigung vorbeigerannt war. Sie kam an stämmigen Eichen und im Mondlicht glitzernden Tümpeln vorbei, aber Ylva beachtete die Schönheit der Natur nicht. Sie hatte mal wieder nur Augen für die Pfotenabdrücke und Geruchsspur der Rudelgefährtin und dem Suavis.
Je mehr Zeit verging, desto panischer wurde Ylva. Zum wiederholenden Mal dachte sie daran, was wäre, wenn Anuka was passieren würde. Hilfe holen konnte sie nicht, das Rudel war zu weit weg. Sie konnte laut aufheulen, aber es würde lange dauern bis sie die beiden Wölfinnen gefunden hätten. Dann war da auch noch der Suavis. Vielleicht hatte sie Glück und holte Anuka schneller ein als sie den Suavis. Dann konnte sie schnell mit ihr wieder umkehren. Aber ihre Hoffnungen hatten nichts gebracht. Denn kurz darauf kam sie stolpernd zum Stehen. Beinahe wäre sie mitten in Anuka hineingerannt, die unentschlossen am Waldrand stand. Ylva folgte ihrem Blick und entdeckte den ausgehungerten und blutverschmierten Suavis, der am Rande der Lichtung herumschlich. Reflexartig duckte sie sich, aber sie bezweifelte das er ihren überraschenden Halt überhört haben sollte.
Zweitcharakter: Kayla

Ava von http://www.avatarschmiede.de in der Galerie
"Roter Jäger" von Schneeauge

Ylva

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Beitragvon Anuka » Do 5. Feb 2015, 00:23

Das Tier war riesig! Und nicht nur das. Es war dürr, ausgezehrt, aber riesig! So einen großen Suavis hatte sie noch nie gesehen! Auch wenn die junge Wölfin zugeben musste, dass sie generell bisher nie einem Suavi so nahe gekommen war. Ihre Nase zuckte ununterbrochen und versuchte soviel an Informationen herauszubekommen, wie möglich. Was alles andere als leicht war. Das Adrenalin pocherte in ihrem Blut, ausgelöst durch Schreck, durch Hunger, durch Blutgeruch, Gefahr und auch Angst. Furcht war weit mehr ein Energiekick, als Blutgier es je sein könnte. Doch war Blut dafür eine umso penetrantere Droge -und sehr besitzergreifend. Der Geruch des Kadavers, des erkalteten Blutes und schon leicht süßlichen Verwesung überlagerte beinahe vollständig den Eigengeruch der Katze -da konnte Anuka soviel wittern, bis ihr die Nase abfiel.

Erschrocken quietschte sie jedoch auf, als sie plötzlich von hinten „angerempelt“ wurde. Um ehrlich zu sein, wurde sie NICHT angerempelt. Es war eher ein verbaler Zusammenstoß. Mit einem Male raschelte es hinter ihr und eine Präsenz stand neben ihr. Vor Schreck sprang die junge Wölfin nach vorne und schaute so bedeppert drein, als wäre sie die Maus, die eben von einer Katze angegriffen worden war.

„ ylva!“, rief sie freudig, fassungslos, verwirrt und auch erschrocken aus. Nur um sofort den Kopf wieder auf die Katze zu richten. Nun, wo sie auf der Lichtung stand, war sie klar sichtbar und umso klarer war, dass sie nur eine dreiviertel Portion war im Verhältnis zu dem Felidae. Anuka war zwar ein Stück größer als der größte Wolf des Rudels, jedoch war sie dürr wie ein Blatt und genauso dünn und schlacksig wie man es von einer Jährigen erwarten konnte. Ihr Fell schien ihr zu groß zu sein und ihre Gelenke stachen hervor -ein Wolf, der noch nicht erwachsen war. Der Suavis war dagegen beinahe 2 Köpfe größer als sie und das dreifache an ihrer Masse -auch wenn er ungesund dünn wirkte und auch seine Hüftknochen aus der Haut stachen. Mit einem Adult-Wolf im Rücken kam sie sich jedoch um vieles sicherer vor und auch die Reaktion der Katze suggerierte ihr Sicherheit. Das Tier war auf den Rückzug und wollte anscheinend keinen Ärger. De facto war er nicht in ihrem Terretorium- aber selbst an einem angrenzendem Revier, würde keiner einen so großen Kontrahenten haben wollen -und wenn dieser hier erstmal ein Rudel gründete?! Nicht auszudenken, wenn hier in ein paar Jahren riesige Mutantenkatzen ihr Unwesen trieben! Die Sache war klar! Sie würden das Tier vertreiben müssen, raus aus ihren Gefilden, raus aus ihrer Nähe..Für die Sicherheit des Rudels! Für das Rudel!

So wollte sich Anuka schon umdrehen und sich der Führung ylva's übergeben -denn so eine Operation würde natürlich die erwachsene Fähe führen -nicht die kindliche Anuka.

„Woher kommst du?“

fragte sie den Kater und zuckte augenblicklich zusammen. Mit diesen Worten überraschte sie alle, nicht zuletzt sich selbst, denn Anuka hatte sich NICHT zu ylva umgedreht um ihre Order zu erhalten, sondern stattdessen ihren Gedanken ausgesprochen.

Anuka

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