[Aktion] - Rand vom Falkengebirge - BEENDET

Das karge Land jenseits der Falkengebirge

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[Aktion] - Rand vom Falkengebirge - BEENDET

Beitragvon Spielleiter » Mo 26. Mai 2014, 22:18

Der Felsabbruch

Es ist nur eine harmlose Wut. Ein kleines Etwas zwischen den Steinwänden. Ein Punkt, wo der Druck der Umgebung drauffällt, sobald die Gesteinsplatten sich bewegen. Ein kleiner Punkt, wo die Wärme unterhalb kocht und dem Punkt von Wut träumen lässt. Es ist rohe Gewalt auf eine kleine Stelle konzentriert. Der Punkt ist nicht alleine, es gibt unzählige in diesem trostlosen Gebiet. Schwellherde von malmender Urkraft. Jeder weiß es, jeder spürt es. Es sind diese Orte, die wie jederort aussehen und die einem umso unbehaglicher erscheinen. Man tätigt einen Schritt und im nächsten hat einem das Gefühl gepackt, dass da, und dort auch, etwas ist; ein Etwas welches weit über das eigene Verständnis hinausgeht -Gefahr, von so imenser Wucht, dass sie nicht greifbar ist und in Verwirrung umschlägt. Die Greife und Suavi meiden diese Stellen schon lange, selbst die seltenen Drachenbesucher bleiben nicht lange; auch die Quima haben ihre Legenden und so säumen diese Plätze, unter denen diese Punkte ruhen, Opferplätze aus längst vergessenen Zeiten; Mahnung an das Heute: Hier wirken Kräfte, die die Erde zerreißen, oder zerstückeln, die Löcher fressen, oder Berge türmen -nimm dich in acht Mensch und weiche!

An so einem Punkt beginnen wir. Nicht unwirtlicher als sonst auch. Und Torlamun hat genügend unwirtliche Gegenden, dass man eigentlich nur eine Skala mit "Besonders Langweilig" bis "Können Steine eigentlich Zwillinge oder Drillinge sein, oder warum sehen die alle gleich aus?" nutzen kann. Wir befinden uns in Hangnähe zum Falkengebirge. Der Boden ist trocken und ausgebrannt; Findlinge säumen unästethisch die Welt und das Gebirge erhebt sich zahnend und abweisend über einen. Hier gibt es nicht einmal einen Strauch; nur Staub und Sonne und Steine. Nicht einladend und lebenswert; aber vielleicht anderweitig nutzbar? Im Moment noch nicht. Die Felswand ist abweisend und alles ohne Flügel sitzt davor und bestaunt den nackten Felsen ohne die Chance da hinauf zukommen.

Aber was ist denn das? Die Welt ist still, aber für einen Moment ist da noch mehr in der Stille -Ein Luftanhalten. Irgendwo weit entfernt im Gebirge, nicht hörbar, nicht sichtbar für den Platz, wo wir uns befinden -genau dort, weit, weit weg rutscht ein Punkt ins Innere der Welt und reißt solche Unmengen Steine und Fels und Berg mit sich, dass die Welt erzittert. Oder erzitterte die Welt und der Berg erschrack und zerbrach? Was auch der Grund ist, er hat Folgen. Das entstandene Loch zieht Erde nach sich, als wolle es dieses aus Scham bedecken; unterirdische Höhlen und Gänge und Windungen stürzen zusammen; Wasser staut sich; Wasser wird verdrängt -oder kommt zu Tage, plötzlich frei von seinen steineren Fesseln -all das ist ungesehen von den Menschen mit ihren kleinen Kriegen und Wehwechen.
Auch wir, hier:

    Die Quima, die hier spähen, da es doch ihr ureigener Weg zwischen den alten und neuen Sommerweiden ist;

    Die Zar'Dras, die hier herumspionieren, das Land noch nicht kennend, auf der Suche nach geeigneten Plätzen für Spähtürme, für taktisch günstige Plätze -vielleicht ein unentdeckter Pass über das Gebirge?

    Die Sidhe, vorsichtig die Lage sondierend, ihre Grenzen bewachend, aus dem gleichen Grund suchend, wie ihre abtrünnigen Brüder

    und die Wildwesen, die vielleicht erstarrt spüren, das etwas nicht stimmt; eine Ahnung von dem was kommen könnte und schleunigst sichere Weite suchen.

Auch Wir haben von diesem Schauspiel nichts mitbekommen. Aber wir sehen dafür etwas anderes. Wir sehen eine Staubwolke, die für einen Moment den Himmel verdunkelt; wir spüren das leise Rieseln von Staub auf unseren Köpfen und wir denken ganz tief in unserem Innern, dass wir ein Grollen hören, ein Vibrieren der Erde, doch wir sind beschäftigt damit zu atmen und zu keuchen, den Staub aus der Lunge würgend. Und dann ist es vorbei. Die Wolke benebelt den Boden, die Sonne sticht wieder fahl am Himmel. Aber die Wand...die Wand ist fort -zusammengefallen wie ein Kartenhaus; Risse in ihr, Geröll am Boden. Und hören wir da ein fernes, ersticktes Rauschen? Nein, das wird nur der Staub in den Ohren sein. Was soll denn hier Rauschen? Etwa Wasser?!
Es kommt der Moment, in dem ein Charakter etwas tut oder sagt, über das du nicht nachgedacht hattest.
In dem Moment ist er lebendig und du überlässt den Rest ihm. Graham Greene in »Advice to Writers«

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[Felsabsturz] Rand vom Falkengebirge

Beitragvon Tenebrae » So 1. Jun 2014, 00:19

Es hatte so gut getan aus dem Trott des Trosses hinaus zu kommen. Sie alle legten ein gutes Tempo vor, strenger und harscher als sonst. So nah am Gebirge war keinem von ihnen wohl. Am allerwenigsten den Herdentreibern. Die Blicke lagen besorgt auf den abweisenden Hängen zu ihrer Linken. Nicht, dass sich dieses stolze Volk dazu hinreißen ließ zuzugeben, dass sie einen Angriff von Greifen befürchteten -sie wussten nicht wo diese Vögel sich dieses Mal sammelten und brüteten. Um genau zu sein, wollte es auch niemand herausfinden. Im Allgemeinen war es sehr praktisch, dass die Greife auf ihrem Geröll hocken blieben und die Quima weit weg davon. Nur, dass sie hier her auswichen um zum nächsten traditionellen Weidegrund zu kommen. Auch war die mehr oder weniger logische Gefahr vom Gebirge ihnen weitaus lieber, als die der Schwarzburg und der Fremdlinge -das wäre die Alternative gewesen, dort an der Grenze entlangzuziehen.

Für die nächsten drei Tage war jedenfalls Pause. Tene und einige andere Späher hatten den Tross verlassen um die Gegend auszukundschaften. Gut, streng genommen hatte sie sich einfach postwendend dazu „erboten“. Wäre sie keine Reiterin der Shamanin, hätten sie der Dashi bei diesem frechen Gebot knebeln und an ihr Pferd gebunden durch den Dreck ziehen lassen, bis sie wieder wusste, wo genau ihr Platz war. Den Blick, den sie bekam, hatte auch genau das ausgesagt. Aber da war ja noch diese unbedeutende Sache mit ihrer Zugehörigkeit zur mächtigsten Frau der Quima -und natürlich die Gerüchte, sie könne sich in einen Greifen verwandeln und fresse junge Fohlen oder wahlweise ungezogene Quimakinder. Wäre sie „zuhause“ würde sie darüber lachen und mit den anderen scherzen. Hier in einem fremden Quim war ihr eher danach irgendwas zu zerstören. Es fiel ihr außerordentlich schwer sich nicht kindsköpfig beweisen zu wollen. Ein Wesenszug, von dem sie gedacht hatte, ihn mittlerweile überwunden zu haben. Hätte sie wirklich ihre neue Ausbildung und die Lehren intus, hätte sie sich nicht so hitzköpfig zu hinreißen lassen als Späher zu fungieren. Sie hätte wie die Ruhe selbst im wartenden Tross verharrt und Verbindungen geknüpft. Was soll's. Wenn sie noch ehrlicher war, hatte es sich die Quima auch nicht nehmen lassen ihr Pferd aus dem Stand anzugaloppieren und daraus einen dramatischen Abgang zu machen. Nun, es hatte trotzdem absolut gut getan endlich raus zu kommen. Mit Greifen wurde sie fertig, mit Selbstzweifeln und Aberglauben, auch nach mittlerweile zwei Jahren, nicht und schon gar nicht in einem fremden Quim.

Ihr Pferd war ebenso glücklich und sah sogar richtig motiviert aus bei dem durchrüttelnden Trab den Tene einschlug. Sie passierten einige Findlinge mit uralten Zeichen und Bemalungen- Opfer- und Warnschreine ihrer Vorfahren und irgendwie erfüllte sie es mit einem trotzigem Stolz, dass ihr Volk in der Lage war über die Jahrhunderte hinweg über solche Zeichen zu kommunizieren. (Das Prinzip von Büchern und Mitschriften war ihr zwar vom Hörensagen bekannt, aber unbegreiflich vom Konzept). Spähen und Auskundschaften waren Sachen, von denen sie Ahnung hatte. Von seltsamen Staubwolken, und plötzlichem aufbrausendem Getöse und Krachen -eher nicht. Darum standen Pferd und Reiter auch sehr bedeppert da und ließen sich von Staub bemehlen, ehe einem der Beiden einfiel, dass sie mal atmen sollten und dann folgte das große Gehuste und halbes Erbrechen. Auch das Ende „überhörten“ sie. Luftaufnahme war immer noch präsenter, ehe sie mitbekamen, dass der Staub sich gelegt hatte und auch kein Getöse mehr zu hören war. Und dann standen sie immer noch verwirrt da. Wie Kinder, die etwas gesehen hatten und nun versuchten die Spielregeln zu erraten. Tene kam nicht drauf. Aber sie sah etwa 3 Meilen vor sich, wo der Berghang plötzlich anders aussah, ein Knick in der Horizontlinie. Da war es doch praktisch, dass sie angeblich keine richtige Quima war -diese hätten jetzt kehrt gemacht (was durchaus auch intelligenter war), ihren Quim eingepackt und wären schnurstracks weit fort gezogen. Nun ja..man musste ja auch ein wenig den Erwartungen der Anderen pflegen, oder? Mit diesem Gedanken drängte sie ihr Pferd wieder in seinen Bauklötzchentrab und lenkte es zu dem entfernten Berghang.
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[Felsabsturz] Rand vom Falkengebirge

Beitragvon Maiara » Di 10. Jun 2014, 14:17

Langsam ritt sie auf ihrem Pferd über den trockenen, staubigen Boden, welcher jedes Mal, wenn die Hufe ihn berührten, kleine Staubwölkchen aufwirbeln ließ. Die Sonne brannte auf sie herab und in der Ferne flimmerten die Findlinge, die Felswand und der Horizont bedingt durch die Hitze. Stille umgab Maiara. Einzig die Hufschläge und das Schnauben ihres Pferdes waren zu vernehmen.

Die regelmäßigen Hufschläge wurden jedoch schon bald von einem nervösen Tänzeln abgelöst, als der Himmel sich verdunkelte. Maiara griff die Zügel fester und blickte gen Himmel, wo eine dunkle Wolke sich soeben vor die Sonne schob. Doch dies war keine gewöhnliche Wolke, denn im nächsten Moment sahen sich Maiara und ihre treue Stute von Staub umgeben und sie hielt sich hustend den Arm vor den Mund. So ging es eine ganze Weile, bis sich die Quima wieder gefangen und ihre Lungen beruhigt hatte. Sanft und beruhigend tätschelte sie den Hals des Tieres, welches sie immer noch auf ihrem Rücken trug und lauschte. Was war das? "Hörst Du auch dieses Rauschen?" Natürlich erwartete Maiara nicht wirklich eine Antwort aber die Frage brannte auf ihrer Zunge und wen sollte sie sonst fragen? Dann blickte sich Maiara um. All zu weit musste sie ihre Blicke jedoch nicht schweifen lassen denn unmittelbar vor ihr war ... Ja ... eben nichts mehr. Die Felswand, welche soeben noch so unnachgiebig hier gethront hatte war fort. Einfach zusammen gefallen. Maiara sah zurück und erkannte, dass der Rest der Felswand in absehbarer Nähe nun von Rissen geziert wurde. Was war hier nur geschehen? Dies alles war der jungen Quima nicht geheuer und sie zog an den Zügeln, um ihr Pferd zu wenden.

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[Felsabsturz] Rand vom Falkengebirge

Beitragvon Tenebrae » Do 12. Jun 2014, 19:34

Langsamkeit war wirklich kein Begriff für dieses Vorwärtsdackeln, was Reiter und Pferd da hinlegten. Zu Beider Verteidigung: Der Boden war katastrophal! Die neue feine Staubschicht überall verleitete zu einer Art Schmieren, vorallem, wenn ihr Pony mit seinen Hufen auf eine nun verborgene Felsplatte trat. Auch der unebene Boden war mit trügerischem Staub aufgefüllt und die kleineren Unebenheiten versteckten sich äußerst effektiv unter seiner lockeren Staubschicht. Ja, es wäre absolut eine bessere Option abzusteigen und ihr Pferd zu führen -nur das ihr graues, stures Tier dann entweder stehen bleiben, oder postwendend kehrt machen und sie hier dumm stehen lassen würde. Dann lieber Schneckentempo und protestierendes Grummeln von dem Pony. Dabei war seine Art des Protestes sehr subtil. Wenn es leicht bergauf ging und die Quima sich leicht vorbeugte zum Unterstützen, einfach mal den Kopf hochwerfen,oder beabsichtigterweise härter und kantiger auftreten, als sei es ein Kind was wütend mit den Füßen strampelt. Nicht das Tene das nicht schon kannte. Ihr Pony hasste sie nicht und sie hasste es ebensowenig. Ihr Pferdebruder war nur der Ansicht sich weitaus nettere Beschäftigungen denken zu können, als hier herum zustromern. Der einzige Knackpunkt zwischen den Beiden -Tene wünschte sich manchmal wirklich etwas mehr Abenteuerlust in dieser Pferdebirne. Dafür war ihr „stolzes Ross“ umso hartnäckiger und abgebrühter, wenn es dann um halsbrecherische Kunststücke ging. Was soll's.

Die Felswand kam beständig näher, die Quima war auch nicht so weit davon entfernt gewesen und was sie sah, war wirklich beunruhigend. Ungläubige Furcht malte sich in ihrem Gesicht ab. Wie klein und unbedeutend sie sich vorkam angesichts der Naturgewalten, die wirken mussten um eine Wand zu Staub zu zermalmen zu können! Was ihr jedoch dann die „gläubige“ Furcht einflößte: Keine 30 Meter vor ihr war die Heilerin des Quims. Für einen Moment, wirklich nur für einen Moment, sah sie die Heilerin genauso, wie der Quim sie sah: Eine Gesandte des Urwesens, bemächtigt in Fähigkeiten, die sich ein normaler Quima nicht erklären konnte, habhaft von Wissen, welches über Leben und Tod, Seelenheil und Seelensturz entschied. In diesem kurzen Moment kam es Tene durchaus in den Sinn, dass solch eine Sendbotin der Shamanin dazu in der Lage war die Welt zu formen.

Dann erinnerte sie sich daran, wie sie einer Anwärterin bei dem ersten Schutzritual beigewohnt hatte und dieser mitten im Aufbrechen des Lammkadavers damit anfing hineinzubrechen. Hat auch nur Rotz und Wasser geheult und keine Magiefunken und schon gar nicht Rauch gespuckt. Der religiöse Schreck saß trotzdem, auch wenn Tene wieder und wieder versuchte diesen Gedanken abzuschütteln. Ihre Hand fuhr fahrig nach oben, nicht so selbstbewusst, wie sie sich das dachte.

„Hey!“,

rief sie der Reiterin zu und trieb ihr Pony ein wenig an, um aufzuholen. Ihr fiel der Name nicht ein, absolut nicht, aber sie hatte just diese Heilerin damals gesehen beim Quim der Shamanin. Auch hier im Quim hatte sie sie zweimal gesehen, doch namentlich wurden die Heiler eh nicht mehr vorgestellt, wenn sie erst einmal ihre Ausbildung fertig hatten und sich einem Quim anschlossen.

Bei einer Distanz von 4 Pferdelängen hielt sie an und hob erneut ihren Arm zum Gruß

"Grüße, Heilerin.",

sagte sie, um dann darauf zu warten angesprochen zu werden oder ignoriert. Je, wie es der Heilerin beliebte und wie sie ihrem Stand entsprechend handeln durfte. Selbst ein Dashi würde sich niemals erdreisten über eine Begrüßung hinaus eine Heilerin zu belangen ,ehe sie nicht die Erlaubnis dazu gab. Dabei war das formlose Dutzen absolut nicht unhöflich. Quima sehen keinen Sinn darin jemanden solcherart anzusprechen, als Ehrerweisung reichten ihnen Titel und Gesten.
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[Felsabsturz] Rand vom Falkengebirge

Beitragvon Maiara » Fr 27. Jun 2014, 11:14

Mit wachsamen Augen isnpizierte Maiara den Boden unter den Hufen ihres Pferdes, welches nur vorsichtig voran schritt, langsam einen Huf vor den Anderen setzend. Kleine Felsspalten taten sich auf und überall lagen vereinzelt kleiner oder größere Steinchen, welche zum Stolpern oder drüber weg Rutschen förmlich einluden. Und während sich das Tier darauf konzentrierte, diesen Weg heil zu begehen, beschäftigte sich Maiara mit anderen Gedanken. Oder vielmer wurde sie mit anderen Gedanken beschäftigt. Was war hier nur vorgefallen? Was war geschehen? Und welche Auswirkungen trug dies alles mit sich? Doch auf all diese Fragen konnte Maiara in diesem Augenblick keine Antworten finden.

Maiara sah mal hier hin und mal dort hin und versuchte immer noch zu begreifen was geschen war, als sie plötzlich ein 'Hey' vernahm, welches sie dazu veranlasste, sich umzudrehen und dem Ursprung der Stimme zu widmen. Dann hob auch sie ihren Arm zum Gruß und es passierte: Ihr Pferd trat auf einem der vielen Steinchen schief und knickte um. Sogleich hielt sich Maiara an den Zügeln fest und glitt hinunter, um sich die Fesseln des aufgeschreckt wiehernde Pferdes genauer zu betrachten. Sie ging die Hocke und betastete mit beiden Händen vorsichtig die Beine ihres Pferdes, während aus den Augenwinkeln heraus kurz nach der anderen Reiterin schielte. "Ich grüße Euch".

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[Felsabsturz] Rand vom Falkengebirge

Beitragvon Andrej » Sa 28. Jun 2014, 16:05

Der junge Mann stand leicht nach vorne, die Arme auf die Knie gestützt und starte auf den Boden. Fasziniert starten er das Objekt seines Interesses an. Skeptisch wurde er von hinten beobachtet. Ein paar Schritte von ihm entfernt lag sein Partner, ein großer, grauer Wolf mit dem Namen Tago. Der Mann hörte auf den Namen Andrej.
Seit knapp 3 Wochen reisten die zwei entlang der Felsmauer. Die Tage waren heiß und die nächste boten nur wenig Abkühlung. Die Sonne brannte vom Himmel und die Landschaft bot nur wenig Abwechslung, zu ihrer linken die Endlos in den Himmel ragende Felswand und zu ihrer rechten die kargen Ausläufe des Falkengebirges, nur ein paar kleine Sträucher wuchsen in der kragen Landschaft. Der Horizont flimmerte, die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel. Tago litt unter der Hitze, doch konnte sich durch hecheln Abkühlung, doch Andrej war der Sonne schutzlos ausgeliefert gewesen und es zeigten sich schon die Auswirkungen. Während sie ritten, saß Andrej stumm auf Tagos Rücken und starrte vor sich hin. Immer wieder sagte er etwas, meistens ohne sinnvollen Inhalt. Doch plötzlich war er von Tagos Rücken gesprungen und hatte angefangen einen Stein genau zu beobachten.
„Tago, glaubst du Steine können wandern?“
Fragte Andrej plötzlich in die Stille.
„Wie bitte? Geht es dir gut Andrej?“
Die Stimme des Wolfes hatte einen sorgenvollen Ton angenohmen.
„Nein, nein. Mir gehts gut. Aber dieser stein verfolgt uns. An dem sind wir schon vor zwei Wegstunden vorbeigekommen.“
„Andrej, bist du dir wirklich sicher, dass es dir gut geht? Du fängst an Schwachsinn zu reden!“
Langsam begann der Wolf sich wirklich sorgen zu machen. Er sah seinen Partner mittlerweile wirklich besorgt an.
„Nein, ich meins ernst. Entweder hat dieser Stein einen Zwilling oder der Stein verfolgt uns!“
Der junge Mann sah seinen Partner trotzig an. Mit dem Finger wies er auf einen Stein, der aussah wie jeder andere.
„Schon gut, komm, wir gehen weiter. Ich trag dich auch.“
Sagte der Wolf mit geduldiger Stimme und trat neben seinen Partner. Mit einem sanften Stupser schob er ihn von dem Stein weg und ermutigte ihn aufzusteigen. Der junge Mann verfiel wieder in die träge Stimmung, in der er alles mit sich machen ließ. Geduldig half ihm Tago in den Sattel und setzte sich wieder in Bewegung.
Nach einigen Meter, begann die Erde zu beben und ein lautes Grollen ertönte. Tago sah sich nervös um, doch Andrej nahm es nicht im geringsten zur Kenntnis. Der Wolf verfiel in einem schnellen Galopp und doch bewegte er sich vorsichtig vorwärts
Plötzlich entdeckte Tago zwei Reiter. Er erstarrte, als er die Felswand hinter den Reitern sah, oder eher das Fehlen eben jener Wand.
Vorsichtig näherte sich der Wolf.
„Entschuldigung, wisst ihr was hier passiert ist?“
Eine Pferdelänge entfernt blieb Tago stehen und sah die zwei Reiter, die sich als Damen heraus stellten an.

Andrej

 

Rand vom Falkengebirge

Beitragvon Tenebrae » Mo 7. Jul 2014, 15:31

Es war immer erschreckend, wenn ein Pferd zu Boden ging oder eben beinahe. Auch wenn es sich um ein recht kleines handelte, wie die Quima züchteten. Tenebrae zuckte unwillkürlich heftig zusammen und selbst ihr Pferd warf erschrocken den Kopf nach oben und tänzelte unbeholfen ein wenig zur Seite. Natürlich glitt auch sie aus dem Sattel, nur um dann bedeppert stehen zu bleiben. In einer normalen Situation, bei einem normalen Quima, hätte sie ungefragt nun den Kopf des fremden Pferdes gepackt und ruhig gehalten, während der Reiter es verarzten konnte. Natürlich hätte sie nicht ihre Hilfe angeboten oder sie wäre danach gefragt worden. Es wäre einfach, nun Thalianer würden es Anstand nennen. Und wenn das auch ein Grund des Handelns war, so war dieser Brauch der ungewollten, jedoch zustehenden Hilfe, mehr der Pragmatik zu verdanken. Es war einfach Erwartungshaltung und in einer eng zusammenlebenden Gruppe wie es in einem Quim der Fall war, war es einfach sinnfrei höflich seine Dienste anzubieten. Solche Handgriffe gehörten einfach dazu und wurden erwartet und auch benötigt, ebenso wie jeder wusste, was er beim Auf- und Abbau des Quims zutun hatte.

Nur hier war es was anderes. Das hier war eine Heilerin, kein normaler Quima. Und auch wenn Tene mit ihrem Rang als Botenreiter kein normaler Quima war, so war es dennoch noch etwas anderes. So haderte sie sichtbar, was sie nun tun sollte. Bis sie die Schultern zuckte und sich zu dem Pferd kniete, um das Zaum zu halten, damit die Heilerin ihre Hände frei hatte. Jedenfalls so hatte sie das geplant. Es sollte Tenes Glück sein, dass sie den langen Zügel ihres Pferdes noch lose hielt. Denn als ihr eigenes Pferd plötzlich aufwieherte, die Ohren anlegte und unschlüssig sowohl nach vorne strebte, wie seitwärts nach hinten, war sie sofort wieder aufgesprungen. Die Worte kamen nicht einmal bei ihr an. Die Quima sah nur den riesigen Wolf, viel zu nah, und zog ihre leicht gebogene Klinge. Das war nun ein Schreck, der ihr kalten Schweiß den Rücken runterlaufen lies. Ihre Augen waren dementsprechend geweitet dank einem Hauch Panik. Im Kopf verfluchte sie ihr Pferd, dessen Staubverklebte Nüstern das Raubtier nicht vorher bemerkt hatte. Erst dann sah sie den Mann auf den Rücken in einem Sattel? Ein Wolf, der wie ein Pferd gesattelt war? Ernsthaft?! Tene blinzelte verwirrt. Natürlich hatte sie Gerüchte über Schwarzburg gehört, wie die Quima Dras'Loran nannten. Und ebenso wussten sie um die dunkle Magie, die die Zar'Dras auf wilde Bestien wirkten, um ihnen diese untertan zu machen. Von Packwölfen hatte sie jedoch nicht gehört.

„Sonnenkrank.“,

zischte Tene plötzlich, als sie den Reiter etwas aufmerksamer betrachtete. Aber wenn der Sonnenkrank war, wer hatte da gesprochen? Es war nicht die innere Stimme, wie Tene panisch feststellte. Die Stelle im Kopf, wo die Greife sich lauthals unterhalten hatten und die Quima beinahe in den Wahnsinn trieben vor eigenem Ekel und Unglaube. Aber irgendwas hatte laut gesprochen. Und das war nicht der Fremde.

„Verschwinde!“,

blaffte sie das Dämonengespann an. Ihre gemeine Sprache war sehr schwer zu verstehen, sollte sie in die Situation kommen, mehr als ein Wort zu sprechen. Ihr Herz raste jedenfalls, während sie das fremde Gespann anstarrte. Ihr Pferd hatte sich halbwegs beruhigt und stand nun genau einen Sprung neben ihr und wartete darauf nach vorne, für einen Angriff bereit, oder seitwärts auszubrechen, um mit seinem Reiter zu flüchten. Natürlich würde die Botenreiterin nicht flüchten, aber ihr Pferd konnte ja hoffen...
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Beitragvon Schicksal » Di 25. Nov 2014, 21:00

Ein schweres Grollen ließ sich scheinbar langsam und dennoch bedrohlich vom Berghang herab auf die nahe Ebene herabrollen. Eine Kaskade von Felsgestein folgte unverzüglich. Der halbe Berg schien zum Leben erwacht zu sein. Neben Geröll und kompletten Felsübersprüngen erwuchs ein Lebewesen, dessen Größe selbst den Berg fast klein erscheinen ließ. Mit gewaltigen Schwingen stieß es sich vom Felsen ab und kündigte sein Erwachen mit einem Brüllen an, welches den nahen Felsen neue Risse verlieh.

Das dumpfe Schlagen der Flügel hallte noch Meilen weit über die Fläche und die gewaltige Spannweite des Ungetümes verdunkelte den Tag, als es über die Ebene hinwegbrauste und gegen Süd-Osten flog.

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Beitragvon Tenebrae » Do 5. Feb 2015, 00:19

Die Sonne verdunkelte sich. Die Erde bebte erneut und ihr Gesichtsfeld zerfaserte. Als das Brüllen erschollen war, war ihr die Angst, die reine Todesangst, in die Knochen gesickert und lies sie für einen Moment einfach erstarren. Dann war die Sonne erloschen und die Starre wandelte sich in Schmerz. Gedanklicher Schmerz. Schmerz, der von dem Wesen kam und von ihrer eigenen Abergläubigkeit. Es war nicht leicht zu verstehen, am allerwenigsten für die Quima-Mischling. Ein riesiges Geschöpf wurde von dem zersplitterten Gebirge geboren und dieses Etwas kreischte empört und wütend auf, drängte seine Präsenz genauso auf, wie das ohrenbetäubende Brüllen und der monströse Schatten, der die Sonne gefressen hatte. Und das -DAS war zuviel -Für alle, für jeden, was auch nur halbwegs Instinkte im Leib hatte. Es fiel erst einige Atemzüge später auf, dass Tenebrae schrie -und nicht nur sie. Die Pferde kreischten. Sie wieherten nicht angsterfüllt; sie kreischten panisch! Tenebrae selbst kauerte am Boden und schrie ebenfalls. Und mehr war nicht zu sagen -denn sie alle flohen, als der Schatten an der Sonne vorbei und über die ungleiche Gruppe flog.

[Damit wird die Situation aufgelöst und die Szene geschlossen.]
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