Die nördlichen Ländereien Port Amuns

Von Gil'Leading bis Port Amun

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Die nördlichen Ländereien Port Amuns

Beitragvon Livianna » Sa 23. Jan 2016, 11:03

[tbc Port Amun - Nordtor]

Es dauerte nicht lange, bis der fremde Mann ihr weitere Anweisungen – oder auch Rat – zu kommen ließ. Zu erst irritierte dies die junge Frau. Vieles an diesem Mann war unstimmig. Wenn sie es so in ihren Gedanken überschlug und es hin und her wand gab es lediglich Kontraste und Unstimmigkeiten. Das komplette Auftreten war nicht das, was die Erscheinung aussagte. Die Art wie er sprach, mit seiner tiefen Stimme. Das Gesicht und die Bewegungen hinter der Kleidung, seine Gebärden sowie Haltung. Es war ein Rätsel. Für einen kurzen Moment versteifte sie sich, bevor sie mit dem nächsten Atemzug ausatmete und die Sorgen über das Land wandern ließ. Sie von sich stieß um nicht in den falschen Gedankengängen zu landen. Mit einem leichten Nicken, gab sie zu verstehen, dass sie Humen gehört hatte und gab dessen Anweisungen nach. Dieser Zar'Dras kannte sich also mit Huftieren aus. Dies bedeutete lediglich, dass er als Sidhe wohl viel geritten war. Nicht gerade verwunderlich. Dennoch empfand etwas in ihr dieses Wissen als... Besorgnis erregend. Ohne weitere Umschweife trieb sie das Tier vorsichtig, doch bestimmt an. Der Suavis folgte ohne größere Probleme.



Die Aufregung der Drachin hatte sich nicht gelegt. Missmutig schloss sie die Iriden und somit jeglichen Lichteinfall aus. Ein tiefes Brummen bildete sich in ihrer Kehle, vibrierte den Hals hinauf und entglitt in einem leisen, bedrohlichem Ton aus ihrem Schnabel. Die Gefühlseindrücke von der Menschenfrau waren nicht verhallt. Sie zupften an den Muskeln der Drachendame wie eine Spielerin auf den Seiten der Harfe. Zwischen Anspannung und nicht eintreten wollender Entspannung sprangen sie hin und her, machten den blauen Riesen unruhig. Sie wollte nicht warten. Sie konnte nicht warten! Genervt von ihrer eigenen Dummheit – ihrem Gehorsam gegenüber der Sidhe – wollte sie etwas oder jemanden in der Luft zerfetzen. Die eigene Wut war so groß, dass sich Moony gar nicht bändigen wollte. Noch einmal vergegenwärtigte sie sich ihre derzeitige Situation und den Ort. Bäume säumten sie in allen Himmelsrichtung. Direkt neben ihr, gen Norden, befanden sich sogar einige Steine. Auf sie wirkten sie wie sinnlos zusammen gefallene Bruchstücke von einem ehemaligen Anwesen, für einen Menschen hingegen war es eine Steinerne Ansammlung von einer Erhöhung die eventuell auf einst vergangene Anstiegen aus Stein hin deuteten. Die nächsten Lebewesen hatten sich tief in den Boden versteckt oder an die äußeren Bezirke der Baumwipfelkolonie verzogen. Niemand konnte einer geschuppten Echse diesen Ausmaßes vertrauen. Sich ohne weitere Bedenken in ihre bedrohliche Nähe bringen. Und so hatte die Drachin auch keine Möglichkeit ihren hinein gefressenen Frust nach außen zu kehren.
An sich war die Zeit gut vergangen. Sie hatte hier geschlummert und ihre Aufmerksamkeit auf die Gefühle von Livianna gerichtet. Schwach und doch stark. Als dann dieses lodernde Feuer auftauchte... Sie konnte sehen wie es in Livi brannte, die Flammen züngelten und von der Aufregung begünstigt wurden. In jenem Moment war Moony aufgeschreckt – ruhig aber bestimmt mit dem tiefen Grollen. Ihre dünnen Membranen an den starken Muskeln ausgebreitet und sich schon in einer Hab-Acht Stellung aufgesetzt. Fragend tastete sie und wurde ausgeschlossen. Diese Haltung hatte sie noch mehr beunruhigt und ihre Geduld aufs äußerste Strapaziert. In jenem Moment, wo sie die Muskeln anspannte und sich gen Himmel erhob, hatte sie die Aufmerksamkeit zurück erlangt. Und wofür?`Nur um wieder nach einer längeren Diskussion zu landen. Zu warten. Zurück in Stein gefroren.

Deutlich spürte das Urgestein wie sich der Blondschopf näherte. Es ging ihr jedoch nicht schnell genug. Sie wollte den oder die Verantwortlichen sehen – sich ihnen entgegen stellen und Rechenschaft einziehen. Ungeduldig klackten die Krallen auf den Boden unter ihr und hinterließen tiefe Furchen.




Kein weiteres Wort verließen die vollen Lippen der Frau. Stumm blickte sie auf den kleinen Wald vor ihnen, beobachtete wie er sich vergrößerte. Lediglich hin und wieder blickte sie sich um, sah zu den Seiten und für wenige Sekunden nach ihrer Begleitung. Die regelmäßigen, ruhigen Hufschläge des Wallachs vermochten nicht an ihr Ohr zu dringen. Livianna hatte die Unruhe ihres Partners stets vor den Augen. Diese Ungeduld, welche Moony in sich trug um die Menschenfrau sicher und wohlbehalten wieder zu sehen. Allerdings konnte das Huftier nicht noch schneller laufen. Und gegen ein Entgegenkommen der Geschuppten sprach so einiges.
So zog die Landschaft ohne große Worte vorbei, bis das Tempo endlich gedrosselt wurde. Die mächtigen Wipfel des Laubwaldes ragten empor. Reckten ihre knorrigen Finger gen Himmelszelt und standen den Hausbauten der Menschen im nichts nach. Leicht zog sie an den Zügeln des Tieres, forderte es zum Schritt und schlussendlich zum Stand auf. „Den Rest müssen wir laufen.“, gab sie ruhig zu verstehen. Ihre Stimme klang etwas dunkler als zuvor. Es war ihre eigene innere Anspannung, die sie so dunkel werden ließ. Sie kannte die Drachin gut, konnte ihr aber genau so wenig in den Kopf schauen wie einem anderen. So blieb ihr lediglich die dunkle Vorahnung was alles passieren konnte. Und dies trug nicht gerade zur Entspannung bei.

Mit einem Schwung glitt sie vom Fuchs herunter, führte ihn an den ersten Bäumen vorbei, eine etwas dichtere Stelle ausmachend. Es war nicht ihr Wunsch ihrer Begleitung später erklären zu dürfen, dass das Huftier 'verschwunden' war. Wer wusste auch schon welche Zwielichtigen Gestalten sich hier herum trieben? Abgesehen von dem Duo bei ihr.
Sorgfältig band sie das Reittier an einem dickeren Ast fest, überprüfte noch einmal den Knoten und wandte sich zu Humen herum. Einen Moment sah sie ihn an, bevor die Mundwinkel zuckten – zu einem Versuch des Lächelns – und Livianna an dem Baum vorbei ging. Langsam setzte sie die Füße vor einander, darauf wartend dass die männlichen Vertreter zu ihr aufholten. In ihrem Kopf legte sie Sätze zurecht.. Warnungen, Freundlichkeiten. Alles warf sie wieder um, während sie sich den Weg tiefer hinein bahnte. Dann und wann drückte sie Pflanzen zur Seite, die ihren Weg behinderten. Nicht lang und der dichte Wald lichtete sich langsam. Die helle Nachmittagssonne ließ die warmen Strahlen immer öfter durch das Blätterdach dringen. Zwischen den unterschiedlichsten Grüntönen mischt sich das Gelb, Braun und langsam auch ein tiefes Blau. Unwirklich ragte es ihnen entgegen, zunächst starr. Doch dann schien es sich zu bewegen.




Mit jedem näher kommenden Schritt hatte sich die Bindung wieder gekräftigt. Es schien, als würde ein Ruhepol zurückkehren – etwas längst verloren geglaubtes wie von selbst auf sie zu wandeln. Sie hatte dieses Gefühl schon oft erlebt. Doch dieses mal, war der Ruhepol nicht vollends beruhigend. Die leichte Anspannung bemerkte auch sie. Moony konnte nicht gerade sagen, dass es sie nicht befriedigen würde zu sehen, dass Livianna wegen ihr angespannt war. Es tat oft gut zu wissen, dass die Menschenfrau nicht vergaß mit wem sie es zu tun hatte.
Die Drachin erhob sich langsam, suchte sich eine angenehmere Person um die... Gäste in Empfang zu nehmen. Ihre riesigen Krallen setzte sie auf die verräterischen Spuren ihrer Unruhe, während die Hinterläufe sich gemächlich setzten. Die Schwingen schmiegten sich eng an ihren kräftigen Leib bevor sie still verharrte. Tief sog sie die Luft ein, ließ die Nüstern sich etwas weiten. Deutlich drang der Geruch Liviannas an die Drachin heran. Und mit ihr zwei Fremdartige. Sie hörte wie die letzten Schritte nahten und so reckte sie stolz ihren Kopf empor – jene Bewegung war es die die drei gesehen hatten. Mit einer leichten Neigung im Hals blickten die eisigen Iriden nieder auf das Volk der Erde. Wartend.

Die erste, die hervor trat war Livianna selbst. Mit sicheren Schritten und unbeeindruckt – sie hatte ja nicht einmal einen Blick an sie verschwendet – kam die Sidhe auf sie zu. Das entrüstete die Drachin so sehr, dass ihr tiefes Grollen ungehalten hervor drang. So ziellos und fest, dass man es auch als Drohung oder Ausdruck des Ungehaltenseins gegenüber den beiden Fremdkörpern deuten konnte. Zu kurz hatten die Katzenaugen das eigentliche Objekt des Zornes verfolgt, bevor sie wieder zurück sprangen. Und diese Menschin ging einfach weiter. Weiter auf sie zu um ihre zierliche Hand auf den Unterschenkel ihrer vorderen Krallen zu legen. Das leichte Lächeln, welche ihr nach oben hin entgegen gebracht wurde konnte sie spüren. Wie überaus grotesk!, fauchte sie ihre Partnerin an. „Wie du meinst.“ Eine gemurmelte Antwort die nur leise an die Drachin heran drang. Noch einmal wurde sie getätschelt. Verachtung wanderte in ihren Blick, mit dem sie die Herren begünstigte. Kalte, distanzierte Verachtung.

Ihre Partnerin drehte sich herum zu dem Duo bestehend aus Lumpen und einer Katze. Moony war sich für die Sekunde nicht sicher ob ihr nicht eventuell doch ein missmutiges Lachen entgleiten sollte. Wegen den beiden hatte sich also Livi so aufgeführt. Einem Lumpensack und einem Schleicher. Es verließ allerdings kein weiterer Laut die große Echse. Sie wusste eines besseren – dass das äußere trügerisch war und eine Katze ein hinterlistiger Jäger.
Ohne Unterlass fixierte sie die Fremden, wohl wissend dass immer eine Gefahr von jemanden ausgehen konnte. Vor allem von etwas, was Livianna zuvor so aus dem Konzept gebracht hatte. Ihre Muskeln spannten sich leicht an, während der Schnabel sich in einer Art kräuseln verzog und einen Blick auf die scharfen Fänge gewährte.




Die noch immer bestehende Anspannung nahm die junge Frau kurz mit einem seufzen hin. „Es ist gut, Moony. Du musst sie nicht jetzt gleich verspeisen, nur weil sie so freundlich waren dir entgegen zu kommen.“ Ohne sich um zu schauen ließ sie sich auf den Boden nieder, drückte am Knauf des Schwertes jenes leicht hinunter um sich eine gemütliche Position zu nehmen. Leichte Belustigung mischte sich mit Ernst bei den Worten. Ein kurzer Blick zu der blau Geschuppten. „Jetzt kannst du dir selbst ein Bild machen, ohne Chaos zu stiften.“, sprach sie ruhiger aus. Schweigen war die Antwort, welche Livi erntete.
Mittlerweile war die Sidhe sichtlich entspannter. Ob es an ihrem Partner lag, oder von der simplen Überzeugung, dass von dem Mann und seinem Suavis keine weitere Bedrohung ausgehen würde stand im Raume. Ihre Hände legte sie aufeinander und begegnete nun den beiden wieder mit ihrem munteren Blick. Die Situation von zuvor bereits vergessen. Was vergangen war, war vergangen. Und gerade jenes lediglich eine Lapalie. „Ich darf euch meine Partnerin Moony vorstellen.“ Sie neigte den Kopf zur Drachin. Es war jener Moment in dem die Blaue die Augen kurz schloss – als eine Art Gruß. Mehr konnte niemand von ihr erwarten. „Mich könnt ihr Livi nennen.“, sprach sie unverwandt weiter. „Oder Livianna.“ Sie schwieg einen Moment. Nun hatten die Fremden Namen erhalten. Namen mit denen sie wohl weit aus mehr beginnen konnten als nur mit dem Äußeren. Doch hier draußen – wo die Ohren stumme Münder besaßen – war es auch weitaus unbedenklicher als in Port Amun. In einer Situation die ihr nicht vollends behagte.
Einen Platz bot sie den beiden nicht an. Weder war es ihr Wald noch ihre Aufgabe. Entweder sie fassten das Vertrauen sich zu Entspannen oder nicht. Es war nicht ihre Aufgabe über jenes zu richten – schon gar nicht bei Lebewesen zu denen sie gehören wollte.

Und von diesen hast du dich aufregen lassen? Ein Vorwurf. Die Himmelsblauen Augen blickten zu den eisigen Iriden welche die Fremden nicht los ließen. Was genau haben sie getan? Etwas bedrohliches lag in diesem Klang und erfüllte ihren Körper. Zur Antwort erhob die Menschenfrau lediglich eine Augenbraue in die Höhe. Wirst du es mir so offen sagen wie du unsere Namen preis gabst, oder soll ich es aus ihnen heraus drücken? Es könnte das schöne Grün in eine neue Farbe tränken. Nun folgte doch eine Regung in ihrem Angesicht. Abweisung gepaart mit Entrüstung und einer Art Wut mischte sich in ihren Blick mit dem sie die Drachin bedachte. Außenstehende konnten nur erahnen, dass dort ein Gespräch statt fand. Doch die Überraschung kam erst, als die Diskussion seitens der Menschenfrau offen ausgesprochen wurde: „Es war eine simple Provokation. Es ist jetzt nicht so, als hätte man mir ein Haar gerupft.“ Leicht schüttelte die Sidhe ihren Kopf. Haarspitzen tanzten leicht und schimmerten golden. Livianna wandte sich wieder zu den beiden, ihrer grotesken Situation bewusst. „Entschuldigt bitte. Sie ist noch... verstimmt.“ Eine Pause von einem kurzen Gedankengang zwischen dem gesuchten Wort und ihrem Satz. Sie wollte gar nicht wissen was dieses Duo nun dachte. Für Außenstehende konnte es glatt so wirken, als würde die junge Frau Selbstgespräche führen. Und würde die imposante Drachendame nicht neben ihr sitzen wäre dies durchaus der Fall. Doch warum Livi so offen sprach blieb noch ungewiss. Dafür war der blaue Riese umso stummer – für Fremde. Verstimmt..., spöttelte es in der Frau. Doch letztere beschloss vorerst nicht weiter darauf einzugehen.






Zeit 17. Kiriat, Nachmittags
Führt Humen und Gimle zum Wald. Bindet den Fuchs an und geht zu einer Lichtung auf der Moony wartet. Letztere ist schon ungeduldig und kratzte am Boden herum. Sie will nicht nur die Verursacher kennen lernen sondern am liebsten auffressen. Als Livianna ohne weitere Beachtung auf die Drachin zu stapft ist letztere erst recht ungehalten. Sie grollt ihren Zorn heraus und fixiert die Fremden mit ihrem Blick. Nachdem Livi sie beide vorstellt, entbricht eine Art Streitgespräch.
Beteiligte Spieler: Livianna && Humen

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Beitragvon Humen » Mo 25. Jan 2016, 21:13

[tbc Port Amun/Nordtor]

Es war eine stille Reise, nicht mal Gimle und Humen wechselten ein Wort. Doch das war auch nicht nötig, denn beide bereiteten sich unterschiedlich auf die bevorstehende Begegnung vor. Gimle beschäftigte sich hauptsächlich mit der Umgebung, nutzte seine magischen Sinne als erweiterte Schnurrhaare und tastete die Umgebung ab, so war er es als erstes, der die Präsens des Drachen bemerkte und Humens Aufmerksamkeit darauf richtete. Doch sie war nicht aussagekräftig genug, um mehr Informationen zu ihrem bevorstehenden Treffen zu erhalten, einzig die bloße Tatsache ihrer Anwesenheit. Sie einigten sich im Stillen darauf, dass Humen bei den Sidhe-Paar bliebe, während Gimle zu Beginn eine größere Runde um das Areal ziehen würde, um die Lage auszukundschaften.

Es war vorhersehbar, dass sie in der Körperkraft unterliegen mochten gegen einen Drachen. Doch was ihnen an Masse fehlte, mussten sie durch ihre Geschicklichkeit wieder wett machen. Die Sidhe war noch sehr jung und so würde sie nicht die nötige Finesse und Erfahrung im Umgang mit der Magie mit sich bringen, wie der Zar’Dras.
Unter seiner Kapuze hervor musterte Humen die Sidhe. welche auf dem Fuchs neben ihm her ritt und rechnete sich aus, wie schnell er in der Lage sein würde sie zu entwaffnen und als Schutzschild zu benutzen, sollte die Situation eskalieren. Die enge Bindung an den Partner, würde den Drachen gefügig machen.
Hier kam die strategische Denkweise des Generals zum Zuge und die verschiedenen Pläne zur Verteidigung, steigerten sein Selbstvertrauen. Doch selbst wenn er je zum wanken kommen würde, so wäre Unsicherheit und Schwäche, das Letzte was jemand auf Humens Gesicht lesen würde. Zu lange war er in Vodras Nähe, zu lange schon trainierte er die Krieger der Zar’Dras. Jede Art von Schwäche wäre zu seinem Verhängnis geworden, so war seine Mimik eine Maske blanker Gleichgültigkeit, die nur noch Verachtung und manchmal sogar so was wie Belustigung zeigte. Vielleicht war dies einer Gründe warum er nicht mehr in Thalia leben konnte, wie sollte er neben der Tatsache das er ein Verräter sein würde, ein ruhiges Leben führen, wenn seine Ausstrahlung nur Misstrauen erwecken würde.
Dies war es auch, was er von der jungen Sidhe wahrnahm: Misstrauen gepaart mit der unglaublichen Neugier seiner Identität.

Kurz vor dem kleinen Waldstück parierte sie den Wallach und stieg ab um ihn anzubinden.
Kommentarlos folgte Humen ihrem Beispiel und marschierte neben seinem Partner her, während er eine immer deutlichere Änderung in der Ausstrahlung der Sidhe bemerkte. Es war sehr aufschlussreich, diese Veränderung zu beobachten, denn sie sprach für die enge Bindung der Partner. Eine zu starke Bindung könnte aber auch hinderlich sein, wenn es um bestimmte Missionen ging. Das beste Beispiel, war allein dieses erste Treffen in Port Amun. Würde die Bindung ein gewisses Maß geringer sein, könnten die Charaktere unabhängiger voneinander agieren, ohne von ständiger Unruhe des Partners bedrängt zu werden. Ein Zeichen der noch verhältnismäßig frischen Bindung und einem scheinbar ausgeprägten Beschützerinstinkt des Drachen.

Noch bevor sie den Drachen sahen, machte sich das Tier mit einem tiefen Grollen bemerkbar. Durch Morshans Bekanntschaft waren sie den Umgang mit miesgelaunten Drachen gewohnt. Dies war auch der Grund warum Gimle nur verächtlich schnaufte und die blaue Flugechse nur eines kurzen Blickes würdigte, ehe er sich wieder in die Bäume davonschlich, um planmäßig die Umgebung zu sondieren. Diese ganzen Besprechungen und Vorstellungen waren ihm zuwider. Lieber zog er da die scheinbare Einsamkeit der Natur vor und zog eine größere Runde um die Gruppe in ihrer Mitte. Hinzu kommt seine Abneigung Drachen gegenüber, dank Morshan mochte er keiner geflügelten Echse mehr über den Weg trauen.

Humen schenkte der Drachin nur einen kurzen abschätzenden Blick, behielt sie jedoch stets im Auge, während er der Bewegung der Sidhe folgte, welche ihre Partnerin begrüßte und einen scheinbaren Wortwechsel in der Gedankensprache mit ihr pflegte. Geduldig hielt Humen sich am Rand der Lichtung auf und wartete bis sich die Situation auch bei den Partnern entspannt hatte und trat etwas näher, als die Sidhe sich und ihren Partner vorstellte. Nun erlaubte sich auch Humen einen ausführlicheren Blick zu dem Drachen und musterte den Körperbau und die Größe des Tieres, während er Moony mit einem Nicken begrüßte.
In diesem Moment meldete Gimle, dass sie vollkommen unbehelligt waren und sich ihnen auch niemand näherte. Ich komme zurück

Nachdenklich musterte Humen das Gespann und wandte sich dann ab, um sich zu einem kleinen Felsen zu bewegen, welcher am Rande der Lichtung stand und ihm ein besseren Blick auf Moony und Livianna bot. Auf seinem Weg zum Felsen streifte er die inzwischen lästig gewordene Kapuze des Mantels zurück und zog die schäbige Lederkappe vom Haar.
Während er seine markanten silbergrauen Haare aus dem Mantel zog, lehnte er sich gegen den Felsen und erlaubte sich sogar so was wie ein leichtes Lächeln.
“Livianna und Moony also... “ Achtlos warf er die Lederkappe auf den Felsen neben sich und lockerte etwas den Umhangverschluss um seinen Hals, damit er nicht mehr unbequem drückte, während er am Felsen lehnte.
“Gimle, mein Partner, wird gleich wieder zu uns stoßen. Ich denke eine Vorstellung meinerseits ist zwar nicht besonders notwendig, doch wir wollen die Höflichkeit wahren.”
Mit den letzten Worten, bedachte er die Drachin mit einem Blick der sowohl spöttisch als auch amüsiert gedeutet werden konnte. Völlig unbeeindruckt von ihrem grimmigen Blick, kontrollierte er die Lage seiner Gegenstände am Gürtel und lies beiläufig die Hand Griffbereit in der Nähe der Peitsche liegen.
“Mein Name ist Humen Santander und dies ist mein Partner Gimle.” Denn in diesem Moment kam der schwarze Suavis wieder auf die Lichtung geschlichen und sprang auf dem Felsen neben Humen. “Ich bin der oberste General der Zar’Dras. Doch ich gehe davon aus, dass den Novizen in Shirga sowieso meine halbe Lebensgeschichte erzählt wird.”
Der Zar’Dras lies diese Worte einen Augenblick auf sein Gegenüber wirken, ehe er sich entschloss den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen.
“Ihr seid mir noch immer eine Antwort auf eine Frage schuldig: Was erwartet ihr euch von den Zar’Dras? Welchen Platz erhofft ihr euch bei uns einzunehmen?”



Zeit 17. Kiriat, Nachmittags
Humen folgt Livianna in den Wald zu ihrem Partner, während Gimle sich direkt nach Ankommen wieder wegscheicht um die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Humen unterdessen versucht das Sidhegespann einzuschätzen und stellt sich vor
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Beitragvon Livianna » Sa 13. Feb 2016, 08:30

Es entging den kühlen Blicken der Riesin nicht, wie der Fellknäul auftauchte und sie schnaufend mit einem kurzen Blick traktierte, bevor er wieder im Wald verschwand. Der Schleicher hatte gewiss nur übles im Sinn, etwas anderes konnten diese Vierbeiner nicht. Zumindest redete sich dies die Drachin ein. Und ohne dieses Grundmisstrauen waren sie schon längst verloren. Dafür war die Menschin viel zu Vertrauensselig. Wenn sie nur daran dachte konnte sie sich schon wieder aufregen. Doch dies brachte nun rein gar nichts. In jenem Moment veranschlagte der Fremde Zar'Dras die Aufmerksamkeit der Flugechse und das Gehör konzentrierte sich auf die Umgebung um den Schleicher zumindest ungefähr aus zu machen, bevor er seinen ersten Schritt tätigen konnte. Zumindest hatte der fragile Mensch den Anstand ihr nickend zu Grüßen. Es war nicht so, dass Moony ihn als unbrauchbar, oder unerfahren einkategorisierte. Lediglich im Vergleich zwischen ihr und ihm, war er eben ein fragiles Objekt. Ein Lebewesen auf welches man eventuell lieber nicht drauf treten sollte.

In Ruhe beobachtete sie wie der Mann sich von ihnen abwandte und auf einen kleinen – der vielen vorhandenen – Felsen zu bewegte. Seine Bewegungen schienen die Ruhe selbst zu sein. Er machte zumindest keine Anstalten beunruhigt zu wirken und dies gefiel der Drachin durchaus. Sie mochte es zwar anderen einen Schrecken einzujagen wenn sie nervig wurden, doch sie mochte es ebenso wenn einige wenige den Schneid besaßen und die Ruhe bewahrten. Gewiss hatte jener schon seine Gedanken walten lassen. Über das 'Was wäre wenn' worüber sich Menschen offenkundig so gerne austauschten oder auch nachdachten. Zumindest hatte sie nur wenige getroffen die dies nicht taten. Ein kurzer – Sekunden kurzer – Blick zu Livianna. Diese dachte zum Beispiel kaum. Eher gar nicht. Und das war ebenso Humbug wie das andauernde Zerkauen von Situationen die noch nicht eingetreten waren.
Der Mann lehnte sich gegen den Fels und wiederholte ihre Namen. Ein leises Brummen bestätigte dieses unwichtige 'also' und sie drehte den Hals ein wenig um ihn frontal zu konfrontieren. Der Kopf neigte sich etwas tiefer, als würde die Drachin eine entspanntere Haltung einnehmen. Das silbrige Haar des Mannes funkelte in der Sonne. Leicht verengten sich die Augenrinnen des Ungetüms.



Livianna hatte die komplette Situation im Gegensatz zu der Blaugeschuppten entspannter hingenommen. Dass der Suavis sich verabschiedet hatte, beunruhigte sie nicht im geringsten. Eher neigte sich ihr Oberkörper vor und die Arme stützten sich auf den Knien ab. Ihre Augen folgten munter den Bewegungen des Mannes, noch immer rätselnd was er nun genau war. Ein Schauspieler definitiv – jedoch keiner der sein Brot damit verdiente. Dies wäre wirklich traurig wenn Vodras dies täte. Als der Mann die Kapuze und die Kappe vom Kopf nahm um sich an den Felsen zu lehnen, kam die junge Sidhe nicht umhin zu blinzeln. Für einen Moment glaubte sie sich zu irren, so wie in der Stadt doch die Wahrheit funkelte ihr entgegen. Silbriges Haar umrahmte das doch jung wirkende Gesicht und sorgte für eine deutliche Irritation. Ihre Lippen zuckten leicht, während sie sich wunderte wie sehr die Menschen wohl auf Grund seines Aussehens in einen Bann dieser Irritation gezogen wurden. War dies der Grund warum er die Kapuze trug? Dummchen. Verhalten biss sie sich auf die Lippe. Was sollte dies denn nun wieder bedeuten? Doch bevor sie nach haken konnte sprach der Mann weiter. Sein Partner hieß also Gimle. Eigentlich ein schöner Name. Er ging einfach von der Zunge – zumindest gaukelten dies ihre Gedanken vor. Denn wirklich laut sprechen vermochte sie gerade nicht.
Es erregte viel mehr ihr Interesse wie er gerade an seiner Kleidung herum hantierte und die Anspannung in der Drachin kurz erneut zu wachsen schien. Livianna hingegen reckte lediglich den Kopf etwas höher und hob die Augenbraue als wolle sie fragen ob etwas nicht stimme. Doch die Frage verklang noch in den Gedanken, als der Mann sich als Humen Santander vorstellte. Die weiteren Worte flossen an der jungen Frau vorbei, einem Fluss den sie durchwanderte gleich. Ihre einzige Wirkung war, dass sie sich wieder aufrichtete und den Kopf leicht zur Seite legte.

„Humen...“ ,wiederholte sie langsam. „Humen Santander.“ Sie schien nach zu denken – ihre Falten auf der Stirn verrieten dies zumindest. „Hm... Kann mich nicht erinnern.“ Ein leichtes Schütteln des Kopfes, bevor sie das Lachen der Drachin zunächst spürte. Langsam brodelte es hinauf und brach schließlich heraus. Offen heraus lachte die Drachin für einen Augenblick. Rau und kehlig verklang es wieder mit dem Blick der Verwirrung von Livi. Dummchen., wiederholten die Gedanken sich in ihrem Kopf. Er ist mit Vodras verwandt und eine wichtige Rolle in dieser Misere. Misere – jenes Wort hatte einen komischen Anklang. Etwas falsches. Doch lange konnte sich die Menschenfrau nicht mit ihrer Partnerin aufhalten, da Humen sie erneut ansprach. Er verlangte nach jener Antwort, die sie ihm schuldig war.



Sie hatte es dem Menschen also noch nicht gesagt. Und sie hatte auch nicht bemerkt wen sie vor sich hatte. Dies konnte ja wirklich heiter werden. Innerlich würde sich Moony am liebsten schütteln über so viel Sorglosigkeit der Menschenfrau. Manchmal... Manchmal da konnte man die junge Frau auch wirklich einfach nur schütteln. Einfach nur schütteln und nicht mehr damit aufhören. Ein tiefer, dunkler Ton schien sich über den Wald zu erheben und diesen in seinen Grundfesten zu erschüttern. Gleichzeitig blieb es still, so still, dass nicht einmal mehr die Vögel zu vernehmen sind während dieser Ton in den drei Anwesenden vibrierte und die Wörter nannte und doch vergehen ließ: Unsere Ruhe. Der verwunderte Blick Liviannas klebte förmlich an den harten Schuppen der Drachendame. Sie konnte spüren, wie ihre Partnerin am liebsten den Mund öffnen wollte und japsen wie ein Karpfen an Land. Oh ja, sollte die nur staunen. Es kam nicht alle Jahre vor, dass sich die Drachin selbst an unbekannte widmete. Sie hatte nicht einmal wirklich 'Worte' mit anderen Sidhe oder deren 'Partner' ausgetauscht. Dieses ganze Sinn befreite Geplänkel ging ihr dann doch stark auf die Nieren. Ihre Augen fixierten das Duo der Zar'Dras, während sie über ihre Verbindung Livi einen auffordernden Stubs gab endlich den verdammten Karpfenmund auf zu bekommen. Diese schien jedoch zu perplex, denn sie blinzelte noch sichtbar einige male bevor ihre Kleidung raschelnd verkündete, dass sie sich wieder Humen zuwandte.
„Das.. hat sie nun etwas sehr kurz ausgedrückt.“ Die Verwirrung stand Livianna noch ins Gesicht geschrieben, bevor diese leicht den Kopf schüttelte, ihre Augen dabei schloss und die Mundwinkel verzog. „Aber auch falsch. Wir suchen Ruhe vor all den Lügen.“ Ihre Himmelstore blickten zu dem Mann hinauf und hielten an seinem Angesicht fest. „Das ganze Land lebt in einer Lüge die uns nicht gefällt. Wie ich schon sagte: hier gibt es keinen Platz mehr für uns. Und wir erhoffen uns, dass der Zukünftige Platz kein reines Lügengebilde ist in welchem man kleineren 'Wehwehchen' der anderen nach geht und der Bevölkerung eine 'heile Welt' vorgaukelt.“ Nur langsam wandte Moony den Kopf ein Stück zur Seite, als sie die Veränderungen der Sidhe wahrnahm.



Leicht senkten sich Liviannas Lider und sie sog die Luft langsam ein. Innerlich baute sich etwas Anspannung an. Ihre Hände zuckten und griffen nach dem Rock, packte feste zu und verkrampften sich dort. Erinnerungen, Gefühle und Moonys wachsame Blick. Sie konnte dies Spüren. Sie wusste auch, dass Humen auf sie reagierte. Nur auf all das eingehen blieb ihr verwehrt. Gefangen in diesem Wissen, welches sie so wütend machte. Die unkontrollierbare Wut. Ihre Zähne bissen sich in die Wange und kauten darauf herum. Der Schmerz war unverkennbar – er war da. So real wie der gewaltige Drache neben ihr – wie ironisch. Nur langsam fand sie die Worte, die sie schwer zwischen zusammengepressten Lippen hervorbringen konnte: „Es gibt Dinge, die können nicht erledigt werden wenn man den Sidhe folgt. Man kann nicht leben wie man es sollte. Ich erhoffe mir ein Stück mehr Freiheit für meine Fähigkeiten, unsere Dienste.“ Im nächsten Moment blickte sie Humen wieder an, in den Augen ein loderndes Feuer welches wie zuvor ihren Zorn und Unmut widerspiegelte. Aus ihren Augenwinkeln konnte Livi feststellen, wie Moony sich vorsichtig ihr näherte und geschlossene Einheit bildete. Eine Symbolik, dass sie sich nicht trennen würden und auch die Drachin diese Meinung vertrat.




Zeit 17. Kiriat, Nachmittags
Livianna kann Humen trotz seiner Vorstellung nicht zuordnen. Moony weiss da deutlich mehr. Die Drachin spricht zwei Worte an alle beteiligten, so dass Livianna diese näher erläutern muss. Sie gibt zu, dass sie in diesem Lügengebilde nicht mehr leben können. Dass die Sidhe zu stark eingeschränkt sind und zugleich auf Sinn befreite Missionen geschickt werden – sie will etwas bewirken und mehr Freiheiten haben ohne in Lügen eingepackt zu werden.

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Beitragvon Humen » Do 31. Mär 2016, 15:10

Es war ein merkwürdiger Partnerverbund, der ihnen gegenüber saß. So ganz konnte Gimle dieses Gespann nicht einordnen, vielleicht wollte er es auch einfach nicht. Anfangs dachte er das Mädchen hätte genug Schneid, jedenfalls hätte er Livianna dem Gockel vorgezogen. Doch erste Eindrücke konnten täuschen, sogar gewaltig täuschen. Nach all den Jahren hatten sie gelernt misstrauisch zu sein, was auch zwingend nötig war in dieser Zeit.

Skeptisch beäugte der Suavis überwiegend den Drachen, Flugechsen hatten oftmals ihre Launen und dieses Exemplar schien dasselbe mürrische Gemüt wie Morshan zu besitzen. Bei dem Gedanke mit einem Drachen die ganze Strecke nach Torlamun zu reisen, wurde dem Kater etwas schlecht. Warum mussten es auch immer Drachen sein? Reichte es nicht, dass Vodras Morshan an seiner Seite hatte? Sie waren grob, ungelenkig und vorallem laut und unübersehbar - über den strengen Eigengeruch konnte man noch hinwegsehen.

Humen störte sich weniger an dem Drachen, im Gegenteil: er erkannte schon nach den wenigen Augenblicken, dass sie der Kopf der Partnerschaft ist. Es war nicht ungewöhnlich, dass sich die Partner ergänzten oder gar scheinbar vollkommen unterschiedliche Charaktere bildeten. So unpassend eine Partnerschaft anfangs wirkte - sie bot dennoch ihre Vorteile, in dem durch die unterschiedlichen Charaktere ein etwas anderer Ausgleich stattfand. Im Umgang waren durchaus die Sidhe mit ähnlichen Charakteren praktikabler, denn sie konnten am ehsten getrennt voneinander agieren und eine größere Fülle von Aufgaben erfüllen.

Die Reaktion auf seinen Namen war jedoch erfrischend anders. Humen kannte die verschiedensten Reaktionen auf seine Identität. In der Regel folgte auf die etwas zermürbende Erkenntnis eine gewisse Ehrfurcht oder gar Demut ihm gegenüber. Der General hatte immerhin nicht gerade den Ruf Blumen zu verteilen und zum Tanz aufzufordern. Gimle blinzelte verwirrt über die Reaktion der Sidhe und wandte sich in Gedanken direkt an Humen. Meint dies Mädchen es wirklich ernst? Lernen die nichts mehr zu den aktuellen Ereignissen?
Humen ließ diese Situation erst auf sich wirken, ehe er sich dazu entschloss, wie er reagieren sollte. Der Drache schien den General erkannt zu haben, während die Partnerin ehrlich ahnungslos schien, auch wenn die Echse kein Wort erwiderte - die Reaktion sprach Bände. Es war eine solch skurile Erkenntnis, da konnte Humen sich das verschmitzte Grinsen nicht verkneifen und stimmte leise in das Lachen des Drachen ein.
“Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll.” Kopfschüttelnd verschränkte er die Arme vor seiner Brust und überlegte, wie er nun weiter mit den Sidhe verfahren sollte. “Es ist ein Trauerspiel, dass die Sidhe scheinbar ihren Schülern nichts mehr beibringen.” Es war nur einer kurzer Moment der Amüsiertheit, ehe er wieder seine geschäftliche Miene auftrug. Es war eine unbefriedigende Antwort die ihm als nächstes serviert wurde. Ihre Ruhe,... Fort von den schnöden Alltag und mehr Freiheiten. Ein Wunschdenken vieler neuen Zar’Dras, doch solche Freigeister hatten keine große Chance, wenn sie sich nicht unterordnen konnten.
“Nun, wenigstens eure Partnerin scheint nicht auf den Kopf gefallen zu sein.” In einer fließenden Bewegung löste er seine Arme und stieß sich vom Felsen ab, während er scheinbar interessiert an der Umgebung, um die Lichtung herum ging. “Doch wenn wir eines nicht zu bieten haben ist es Ruhe. Wir befinden uns im Krieg gegen dieses Land und ihrer Regentschaft. Ob ihr bei uns das findet was ihr sucht und die angestrebten Ziele auch erreichen könnt, hängt ganz von euch und natürlich von Lord Vodras ab. Doch mir scheint, dass es noch mehr gibt was euch zu den Zar’Dras treibt… Doch diese Fragen wird Vodras mit euch klären - es steht nicht in meiner Befugnis eine endgültige Entscheidung zu treffen.”
Eine Kehrtwende einschlagend kehrte er zu den anderen zurück und ließ den Blick über das Gespann schweifen.
“Ihr könnt uns begleiten und euch dem Urteil von Vodras stellen. Jedoch wird die Mitreise an gewisse Bedingungen geknöpft sein. Eine wäre schonmal die offenen Feindseeligkeiten zu unterlassen.” Bei den letzten Worten sah er speziell Moony an. Ihm war nicht entgangen, wie der Drache zuerst auf sie reagiert hatte. Humen mochte es für die erste Begegnung noch tolerieren, aber für die anstehende Reise, würde dies Verhalten geahndet werden.
Gimle enthielt sich des Gespräches und war schweigsam wie immer, selbst Humen schwieg er an. So ganz konnte er diese Sidhe immer noch nicht einordnen. Sollte Humen tun was er wollte,... vielleicht würden sie nun dafür diesen Gockel abschreiben.



Zeit 17. Kiriat, Nachmittags
Humen ist anfangs etwas ungläubig, dass Livianna ihn scheinbar nicht kennt. Gimle bleibt weiterhin skeptisch, enthält sich jedoch als Humen ihnen erklärt, dass die Entscheidung bei Vodras liegt und sie mit ihnen kommen könnten.
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Beitragvon Livianna » Sa 30. Apr 2016, 20:55

Das verschmitzte grinsen des Grauhaarigen verweilte nicht lange auf dessen Gesicht. Jedoch lang genug, dass Livianna nicht umhin kam, es als passend zu werten. Passend im Sinne von optisch. Es machte den Mann attraktiver, freundlicher. Mit dem Kopfschütteln verschwand es zum Bedauern des Blondschopfs. Fast schon beschämt senkte sie ihre Lider und wagte es nicht ihm in das Angesicht zu blicken. Livi wusste, dass der Mangel um Wissen mehr ihr Versäumnis war, als dies der Lehrer. Doch warum sollte sie dies Humen erläutern? Sie zweifelte an seinem Interesse, was genau in der Schule von statten ging.
Einem eher unsicheren Blick warf sie Moony zu, als der Zar'Dras davon sprach, dass zumindest eine von den beiden nicht auf den Kopf gefallen sei. Keine fünf Sekunden später blickten die Himmelsaugen erneut zum Grauen um jede seiner langsamen, interessierten Bewegungen zu beobachten während die Worte geradezu über seine Lippen sickerten und an ihr appelierten.
Humen verließ schleichend ihr Sichtfeld und sogleich sprangen die Augen des Menschen zurück zum Steinhaufen um den Suavis anzustarren. Dieser lag ruhig – zumindest stumm – dar. Eine Regung hinter Livi, ließ sie leicht aufschrecken bevor sie sich sicher war, dass es nur die Drachin gewesen war welche sich bewegte.




Mit gewachsener Aufmerksamkeit hatte jene Drachin zugehört. Und ebenso Aufmerksam beobachtete sie Humens Schritte. Sobald er Kehrtwende machte, schloss sie kurz die Augen. Gleich einer Katze, die jemand ebenbürtiges beschwichtigen wollte. Ob ein tieferer Sinn dahinter steckte vermochte nur das Reptil zu wissen.
Humen hatte Recht. Ruhe würde es nicht geben. Zumindest nicht im Sinne von Stille und Allein sein. Sie waren im Krieg – ja. Doch gab es nicht gerade dann etwas wichtigeres zu erledigen als die nervigen, nie rastenden Wehwehchen der Bevölkerung? Gerade dann ist es doch wichtig etwas sinnvollerem als Lapalien wie Streitereien nachzugehen.
Vollkommene Ruhe würde man nie erhalten.
Vor allem nicht bei Menschen.

Dem Urteil Vodras stellen.
Diese Worte klangen so endgültig. Als würde man sie vor das letzte Gericht stellen, welches über Leben und Tod zu entscheiden hatte. Wenn es jedoch um Vodras ging, konnte es dem eventuell nahe kommen.
Moonys eisige Augen ruhten auf dem Mann. Seine Beherrschtheit regte schon fast eine gewisse Faszination bei ihr aus. Die wenigen Züge, welche der Wahrheit entsprachen und unbeherrscht waren gehörten der Gattung Seltenheit an und regten die Drachin so mehr zu Überlegungen an. Auf der anderen Kralle, war es sicher von Vorteil gerade bei der Zusammenarbeit mit Vodras so beherrscht zu sein wie er. Jemand, der Vodras so nahe stand.
Der direkte Blick Humens holte Moony aus den Gedanken zurück. Mit den Feindseligkeiten war sie gemeint gewesen. Die Echse zweifelte daran, dass einer der beiden groß anders gehandelt hätte, wenn es um einen von ihnen ging. Vielleicht war es nicht die klügste Reaktion von ihr gewesen. Doch ihre Partnerin zu verlieren wäre um einiges schlimmer. Nun würde der Drache den beiden trauen müssen – und auch wollen. Mit einem leisen, schlichten Brummen, senkte sie den schlanken Kopf und beugte sich so Humens erster Bedingung.



Der Atem Moonys war ganz nah. Heiß wurde die Luft zwischen den Nüstern ausgestoßen. Einige Strähnen wurden in die Richtung von Humen geblasen und sogleich wieder von Licis Fingern zurück gestrichen. “Keine offenen Feindseligkeiten. Gut, diese Bedingung können wir erfüllen.“, bestätigte sie Moonys Akt der Zustimmung. Leicht richtete sich die junge Frau etwas auf: „Und was sollen die weiteren Bedingungen sein?“ Offen blickte sie dem Duo entgegen. Gespannt was sie noch verlangten.

[hr][hr]
Zeit 17. Kiriat, Nachmittags
Livianna und Moony lauschen schweigend. Lassen Humen reden. Livi wirkt beschämt, während Moony Humen zu beschwichtigen scheint. Letztere beugt sich dem Wunsch des Menschen. Livianna fragt nach den weiteren Aufforderungen.

OOC: Sorry.. Irgendwie kam nur was kurzes bei rum ._.

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Beitragvon Humen » Fr 6. Mai 2016, 15:03

Gimle blinzelte etwas um das Geschehen weiter zu verfolgen. Wie er so im Halbschatten der Bäume lag und sein Fell stellenweise wohlig von der Sonne gestreichelt wird, merkte er doch den fehlenden Schlaf, weil er die Nacht gewacht hatte.
Mit einem entspannenden Schnaufen schloss er wieder die Augen, als Humen zu ihm trat und döste tatsächlich etwas ein. Das große Schuppentier schien nun entspannt und nicht mehr so angriffslustig wie zuvor. Die gesamte Situation hatte sich so gelegt, dass Humen sie scheinbar in Griff hatte.

Die kurze Bewegung hatte auch Humen sichtlich entspannt und seine Muskeln gelockert, welche zuvor auf jede Reaktion gespannt waren. Mit einem kurzen Nicken akzeptierte er die Beschwichtigung des Drachen und die Zustimmung der ersten Bedingung. Irgendwie bereute es Humen seine Satteltaschen nicht mitgenommen zu haben. Etwas zu trinken würde nett kommen, bis auf das kurze Frühstück hatte er noch nichts zu sich genommen und selbst dieses lag schon mehrere Stunden zurück, doch das war auszuhalten. Nachdenklich griff er hinter sich und strich Gimle über das Sonnenerwärmte Fell und ließ den Blick nach oben in das Blätterdach schweifen. Er hatte die beiden nun an der Position wo sich entscheiden wird wie willig sie wirklich waren, um der fremden Sache zu dienen. Befand er sich auf dem richtigen Weg die Sidhe mitzunehmen? Doch welche Wahl hatte er denn jetzt noch? Nur noch eine und die würde nicht gerade einfach sein. Also blieb ihm nur der Strick, welchen er in Hand hielt und den er nun enger ziehen musste.

Langsam senkte er wieder den Blick und beendete das vorherige Schweigen, welches sein ständiger Begleiter war. “Da ich eine große Zahl an Kriegern beaufsichtige, ist Disziplin mein wichtigstes Werkzeug. Daher habt ihr mich in Anwesenheit der anderen Krieger mit ‘General’ oder ‘Meister’ anzusprechen. In Port Amun und unter den Bürgern Thalias ist mein Deckname Elmig.”
Dies war noch der leichte Teil der Bedingungen, durchaus auch noch ohne Probleme umsetzbar.
“Eine andere Bedingung wäre, dass ihr auf der Reise getrennt werdet. Moony darf in Sichtweite fliegen, aber Ihr Livianna müsst auf dem Boden bleiben und zu Pferd folgen. Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass ihr zusammen den Sidhe Bericht erstattet.”
Wie würde das Gespann auf diese Bedingung reagieren? Würden sie es akzeptieren oder anfangen zu Verhandeln - sich einschmeicheln?

Für Humen würden sie nicht als vollwertige Mitglieder der Zar’Dras mitreisen, eher wie ein paar Gefangene mit gewissen Vorzügen. Doch ein Drache konnte nicht so gebändigt werden wie ein Suavi oder Greif. Es würde nicht einfach werden, die größere Gruppe, plus einen Drachen, an der Küstenlinie entlang nach Torlamun zu führen. Doch darüber machte er sich Gedanken wenn er wieder im Versteck war. wichtiger war nun festzuhalten, wie sie die Zeit dahin überbrücken sollten.
“Bis nicht sicher ist, welche Stellung ihr einnehmen werdet, müsst ihr euch das Vertrauen erarbeiten und durchsetzen.”



17. Kiriat Nachmittag
Humen nimmt die Entschuldigung von Moony an und nennt die anderne Bedinungen: Formelle Anrede und das sie getrennt reisen sollen.
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Beitragvon Livianna » So 8. Mai 2016, 19:01

Schweigend blickte Livianna ihm entgegen. Sie musste nicht zu ihrer Seite schauen, von wo noch immer der warme Atem der Drachin an ihren Haut drang und die feinen Härchen erzittern ließen. Es war der Menschenfrau auch so Möglich zu sagen, dass ihre Partnerin die Augen auch jetzt noch nicht geöffnet hatte, nachdem sie die Akzeptanz Humens erlangt hatte. Zumindest für jenen Augenblick. Die Drachin wusste um die Macht der Blicke und die Einschüchterung ihres Wesens allgemein. Aber auch hatte sie erkannt, dass diese Dinge sie hier nicht weiter brachten. Manchmal war es eben besser den Blicken eines anderen auszuweichen und ihn gewähren zu lassen – bis zu bestimmten Punkten. So lehnte die noch Sidhe ihren Kopf an den geschuppten ihrer Begleiterin, unverwandt den Mann anblickend. Ob es so ein Tick von ihm war, den Blick bei Satzanfängen zu senken? Sie glaubte es zumindest schon mehrfach beobachtet zu haben. Es war jedoch kein Akt der Demut – ganz im Gegenteil. Es wirkte mehr, als würde es eine gewisse Gefahr vor senden. Als würde sich der Gesprächspartner gerade auf sehr dünnem Eis bewegen und Humen ihn zu doppelter Obacht aufrief. Nicht jeder nutzte seine Körpersprache so fordernd wie dieser Mann. Den Eindruck in einem Gefühl festhaltend versuchte sie ihn mit der Drachin zu teilen. Das gedankliche Abnicken jener Erkenntnis hingegen, erhielt Livi wieder. Letztere empfand es als sehr wichtige gewisse Eindrücke weiter zu leiten. Vor allem wenn sie bedeuteten, dass man vielleicht damit Überleben konnte. Oder sie anders wichtig erschienen. Die Worte des Generals wurden aufgesogen wie Wasser von einem Stück Pergament oder Papier. Wieder und wieder wurden die Worte in ihren Gedanken wiederholt. Eingeprägt und versiegelt. Sie würde dies noch den ganzen Tag tätigen, bis sie selbst im Halbschlaf seinen Worten folge leisten könnte. Über den Namen Elmig könnte sie später noch sinnieren.
Dann folgte die dritte Bedingung. Und eine Art... Erläuterung. Denn Erklärungen würde dieser Mann gewiss nicht machen. Zumindest schätzte Livianna ihn nicht ein, als jemand der sich erklärte. Viel mehr als jemand, der bei anderen vielleicht von einer geminderten Intelligenz ausging. Doch wenn sie bedachte, dass er mehrere Lebewesen unter sich befehligte so war dies nur all zu verständlich. Die Intelligenz wurde eben nicht immer mit einem Löffel verteilt.

Die Luft tief in sich einatmend stand sie langsam auf. Ihre Beine fühlten sich an, als würden sie gleich einschlafen. Den Kopf des Drachens drückte sie leicht beiseite, bevor Livianna dann doch im stehen über die markanten Wangenknochen jenen Geschöpfes strich. Das äußerliche Schweigen war im Körper der Frau ein stetiges vibrieren. Die sarkastischen Worte Moonys hallten in ihr wieder und entlockten dem Mädchen ein Lächeln. Ist das sein ernst? Was denkt der denn was ich bin? Etwa eine Brieftaube? „Das gewiss nicht. Aber ich schätze, er mochte meine Wiederworte nicht.“ Es hatte Livi nie weniger interessiert, ob jemand anderes das einseitig wirkende Gespräch mitbekam oder nicht. Schon vom ersten Schritt auf der Lichtung an, hatte sie so verfahren und würde jetzt gewiss nicht aufhören. Allerdings war sie nicht hier um der Drachin Honig ums Maul zu schmieren, sondern Humen eine Antwort zu liefern. So wanderte der Daumen noch einmal über das raue Schuppenkleid, bevor sich die Menschenfrau einige Schritte dem General zu wagte. Einen gebührenden Abstand hielt sie noch immer um nicht den Kater zu provozieren, der sich doch so offensichtlich in der Sonne entspannte. Es war aber auch ein wirklich sonniger Tag.
„Da wir weder die Anwesenheit weiterer Krieger genießen noch die der Bürger Thalias, kann ich davon ausgehen, dass ich euch unter privateren Begegnungen einfach nur Humen nennen soll? Oder vielleicht doch lieber Herr Santander?“ Eine gewisse Amüsiertheit blitzte in ihren Augen auf. Der General hatte eine Lücke gelassen, die sie einfach erproben musste. An Feilschen kam dies nicht einmal annähernd heran. Zeit für eine Antwort ließ sie ihm jedoch keine. Wichtiger war es die dritte Bedingung zu beantworten. „Zwar habe ich kein Pferd, doch heiße ich euren Wunsch gut. So kann ich euch nicht aus den Augen verlieren und Moony mich nicht. Zudem, würde ihr das Laufen am Boden missfallen, wodurch sie gerne eurer Großzügigkeit nachkommt.“ Ein Lächeln umgarnte ihre Lippen. So keck wie die Worte. An ihrer eigenen Sicherheit zweifelte sie gerade eher weniger. Zumindest, wenn es bei dem Quartett blieb. Doch dazu hatte Humen nichts weiteres geäußert. Und wenn es ihm selbst wohler dabei war, dass Livianna nicht in den Lüften umher zog, sollte ihm dies doch gewährleistet werden.
Den kurzen scharfen Blick der Partnerin, ignorierte sie gekonnt. Er galt ihrer frechen Zunge und der Behauptung die doch so viel Wahrheit beinhaltete. Das kecke Lächeln verschwand, anstelle trat der Ernst. „Wir sind mit deinen, oder auch euren, Bedingungen einverstanden. Was das andere angeht, wird nur die Zeit wohl die wirkliche Antwort geben.“

Livianna drehte Humen den Rücken zu. Vielleicht war es bei einem Feind ein Fehler. Oder auch bei der jetzigen Situation, wo sich beide Parteien wie Geier umkreisten und auf den Faux-pas des anderen warteten – doch für die Frau wirkte es nicht als wären sie Geier oder dergleichen. Sie waren Bekannte und die eine wollte etwas vom anderen. Wenn sie es nicht wagte ihm jetzt den Rücken zuzudrehen wann dann? Innerlich angespannt, bewegte sie sich äußerlich locker. Bis zum Drachen wanderte sie zurück und drückte ihre Hand leicht auf dessen Schnabel.
„Wann wollt ihr los reisen? Und wo soll sich Moony in dem Zeitraum aufhalten? In die Stadt wird sie schwerlich können und ich gehe gerade davon aus, dass ihr sie sehr gerne schon ab jetzt in eurer Blickweite haben wollt. Immerhin ist sie.. anders.“ Livianna sprach mit dem Rücken zu den beiden gewandt. Den Kopf nur leicht zu ihnen gedreht, dass man einen Teil ihres Gesichts sehen konnte. Jene Echse, über die gesprochen wurde, drückte ihren Schnabel an die kühl wirkende Hand so dass Livi die vibrierende Zufriedenheit aus dem Innern spürte. Gewiss würde ihre Partnerin bald wieder hungrig sein. Und je nachdem wie lange es bis zum Aufbruch dauerte, würde die Verräterin nicht dafür bürgen können, dass das Reptil in Sichtweite blieb. Es musste jagen und sich ernähren. Leben wie alle. Und ein Drache begnügte sich nicht gerade mit einigen Hasen oder einem Schaf. Schafe waren wohl mehr die Hasen für ihre Spezies. Und was Raubkatzen, Wölfen oder Greifen Schafe waren waren für sie Kühe und Großwild. Kurz zögerte Livianna bevor sie noch hinzu fügte: „Sie wird nicht fliegend nach Port Amun folgen. Das Risiko gesehen zu werden ist zu groß.“ Mit festem Blick, dass es diesbezüglich keine Verhandlungen geben würde, sah sie zu den beiden rüber. Es glich einer Patt Situation. Wie sollten sich Humen und Gimle sicher sein, dass Moony auch artig hier wartete, wenn sie es nicht mit eigenen Augen sahen? Anders herum wiederum: Wer würde es wagen einem ausgewachsenem Drachen sich alleinig als Wächter gegenüber zu stellen? Es war nicht wirklich eine Herausforderung, mehr einer Ersuchung nach einer adäquaten Lösung welche alle Seiten befriedigte.




17. Kiriat, Nachmittag
Livianna prägt sich Humens Worte ein und neckt ihn anschließend. Spricht ihr Wohlwollen bezüglich der Bedingungen aus und auch das der Drachin. Fragt anschließend, wann die Reise beginnen soll und wie sie bis dahin verfahren wollen, da die Flugechse nicht in die Stadt kann.
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Beitragvon Humen » Do 26. Mai 2016, 19:35

Zwar gab sich das Gespann bisher recht pflegeleicht - doch ahnte Humen, dass es nicht dabei bleiben würde. Welches Ziel verfolgten die beiden wirklich? Für Anwärter nahmen sie die Bedingungen zu leichtfertig und ohne Rückfragen hin. Haben sie sich schon ihre Lücken gesucht - wenn sie welche suchten? Humens Misstrauen war gerechtfertigt. Er wusste kaum was von diesen beiden Gestalten vor sich, außer dem was er in der kurzen Zeit entschlüsseln konnte und was sie selber von sich preisgaben. Was würde geschehen, wenn sich die beiden als Spione herausstellen sollten? Sein eigenes Leben war kaum in Gefahr - dafür war Humen zu wichtig in Vodras Plänen. Doch die Strafe wäre gewiss nicht angenehm. Vodras wusste um Methoden, die selbst Humen unbekannt waren und der Zorn des Herrschers war unberechenbar.
Sollte ihm hier ein Fehler unterlaufen, würde er ihn teuer bezahlen müssen. Es war bisher zu leichtsinnig mit den Beiden. Schweigend und im Stillen weiter vor sich hin grübelnd, beobachtete er Livianna, vernahm ihre Antwort, suchte nach weiterhin Hinweisen an denen er sich orientieren konnte: Zögern, körperliche Schwächen oder gar eine zu hohe Selbstsicherheit. Wie schon bei der ersten Begegnung legte das Mädchen wert auf Schlagfertigkeit. Impulsiv und Naiv, doch diesmal nicht so unbedacht wie in dem Innenhof. Es war ein Versuch die eigenen Grenzen aus zu testen. Wie weit sollte er sie gewähren lassen? Sollte er ihr einen Vorwand für eine Vertrauensbasis liefern und das weitere Vorgehen beobachten oder sollte er seine Grenzen setzen und seine Position weiter vertreten? Beide Optionen hatten ihre Vor- und Nachteile. Doch welche mochten überwiegen? Es war ein Wirrwarr aus Fragen, zahlreiche Szenarien spielten sich in ihm ab, in ihren Varianten so gleich und doch so unterschiedlich wie Steine am Strand. Der General ließ sich Zeit mit seiner Antwort, lange Reden waren noch nie seine Stärke gewesen. Die Antwort nahm sie ihm schon fast selbe ab, in dem die nächste Frage stellte und scheinbar in der Gewissheit ihn vor ein Problem zu stellen. Doch dieser Punkt war Humen noch relativ egal. Er konnte nun in dieser Zeit keine komplette Kontrolle über die beiden haben - in der Hinsicht schätze sie die Situation wahrscheinlich richtig ein. Doch die Vorsicht, dass der Drache gesehen werden könnte, war etwas überzogen.
“Ihr vergesst, dass wir uns in Thalia befinden und Drachen keine Seltenheit bei den Sidhe sind. Die reine Tatsache, dass ein Drache in der Nähe der Stadt ist und vielleicht gesehen wird, sollte nicht das Problem darstellen. Anders wäre es, wenn ihr von den Sidhe gesucht werdet. Solange ihr nicht auf irgendeiner Liste steht, solltet ihr euch frei bewegen können.”
Gimle streckte sich auf dem warmen Stein genüsslich aus und gab ein leises Seufzen von sich, während Humen seine Haltung etwas änderte und sich vom Stein ab stieß. Der Suavis hatte dafür nur ein müdes Augenblinzeln übrig und ließ sich weiter von der Sonne wärmen. Mit weiten, jedoch nicht besonders zügigen Schritten, überquerte der General die Lichtung in die Richtung wo das Pferd zurückgelassen wurde.
“Gimle wird euch den Weg zu unserem Treffpunkt zeigen. Wir brechen wohl in zwei bis drei Tagen auf. Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, wendet euch an meinen Partner. Alles andere wird sich am Treffpunkt ergeben. ”
Ohne ein Abschiedsgruß verließ der General die Lichtung und band außer Reichweite das Pferd los um zurück Richtung Stadt zu reiten.
Gimle döste währenddessen ungerührt weiter und harrte selber der Dinge die ihm bevorstanden. Es war ein stilles Übereinkommen, dass er die beiden zu Gremp führen würde, dort war die beste Ausgangsposition für diese Riesenechse.



17. Kiriat, Nachmittag
Lässt sich von Livianna nicht in die Enge treiben und dementiert ihre Meinung, dass Moony auffallen würde, solange sie nicht von den Sidhe gesucht wurden. Verlässt dann die Gruppe und überlässt Gimle die Aufgabe, die beiden zu dem Treffpunkt zu führen, während er wieder in die Stadt zurückreitet
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Beitragvon Livianna » Sa 18. Jun 2016, 10:12

Die Augen geschlossen lauschte Moony der Umgebung. Wie der Wind sachte durch die Blätter strich und sie in sanfte Schwingungen brachte. Lieder singen ließ, welche einen geflügelten in Versuchung führen sollte. Den Ruf der Freiheit verhieß, dem man nicht folgen konnte. Diesem Singsang wurde die Note des Menschlichen beigefügt und ließ es zugleich durchbrechen. Livianna sprach an Humen gewandt über sie. Wissend enthielt sie sich der Diskussion. Bezüglich des Inhaltes und ihrer eigenen Wünsche hatte die Drachin vollstes Vertrauen in die Menschenfrau gefasst.
Der Vorwand den Livi genannt hatte war mehr eine Verschleierung der eigentlichen Wahrheit. Doch der Zar'Dras konnte jenes nicht wissen, was die Drachin um einiges beruhigte. Doch ebenso ließ es die Antwort des Generals härter ausfallen, als es dem Reptil wohl lieb sein würde. Langsam öffneten sich die Lider, während Humen sprach und über die Sidhe und dem Land sinnierte. Die Reptiliengleichen Iriden starrten in das schmale Gesicht des Silberhaars und verweilten.
Von den Sidhe gesucht... Nein, das wurden sie nicht. Noch nicht. Aber was nicht war, konnte ja noch werden. Die Welt war einem stetigen Wandel unterlegen – so wie die Meinungen der Einzelnen bezüglich Drachen war. Die einen nahmen sie hin, die anderen schienen sie... zu weit zu preisen und wieder andere verachteten und hassten sie. Am Ende war es ihr gleich. Sie wollte nicht in engeren Kontakt stehen als es sein musste. Nichts riskieren was nicht sein musste. Keinen Aufruhr haben, den sie so verachtete.

Die Echse hütete sich etwas zu seinen Ausschweifungen zu sagen. Jedes weitere Wort dazu wäre falsch platziert und in vollstem Umfang nichtig. Die innere wanderende Unruhe Livis spürend schob Moony einen Riegel davor, bevor ihre menschliche Partnerin noch einen Fehler beging. Ein deutlicher Hinweis den Bogen nicht zu überspannen – zumal sie das Bogenschießen nicht einmal beherrschte. Welch Schande für einen Drachenreiter. Dennoch quollen die Worte aus den feinen Lippen und blieben auf halben Wege stehen: „Ich verstehe...“
Fern von Verständnis und doch voll von Nachvollziehbarkeit seiner Argumentation. Moony spürte genau wie die Blondine die Antwort des Generals erst einmal so kommentierend stehen ließ auf Grund des Wunsches ihrer Partnerin. Jene Partnerin, die den Blick vom Zar'Dras nicht abgewandt hatte. Jener stieß sich vom Stein ab und setzte sich in Bewegung. So tat sie es ihm gleich. Ihr Kopf hob sich etwas mit einer seichten Neigung um seinen Schritten zu folgen.




>Gimle wird euch den Weg zu unserem Treffpunkt zeigen. Wir brechen wohl in zwei bis drei Tagen auf. Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, wendet euch an meinen Partner. Alles andere wird sich am Treffpunkt ergeben.< Livianna wandte sich dem General zu, der ohne weitere Worte die Lichtung verließ. Leicht blinzelte sie bevor ihre Augen zum Suavis wanderten und anschließend zu ihrer Partnerin, nur um wieder an dem Ort zu landen wo der Mann das Gespräch beendet hatte.
Die Worte wanderten durch ihre Gedanken. Langsam holte sie einige Gesprächsfetzen hervor und drehte sie mit bedacht. Auf ihre andere Frage bezüglich der Ansprache hatte er nicht geantwortet. Ein schmunzeln tanzte über den Lippen. Zu viel ihrer Gedanken und Gefühlswelt musste wohl an Moony heran getreten sein denn diese tippte sie fordernd an, während warnende Worte durch den menschlichen Geist hallten: Denk nicht daran. Verwerf den Gedanken sofort! Mit einer unschuldigen Miene blickte Livianna zum Drachen. Diese hingegen erwiderte ihn eher kühl. Ihre dominante Präsenz drängte sich der Menschenfrau auf, bis das spöttische Grinsen die Gefühle Livis durchschnitt. Einen giftigen Blick zurück werfend wand sich die noch Sidhe ab und wanderte von der Drachin davon.
Ohne weitere Worte an ihre Partnerin setzte sich die Blondine am Waldrand unter einen Baum. Den Rücken an diesen lehnend, starrte sie mit dem Kopf im Nacken zum Blätterdach hinauf. Schatten tanzten über das Gesicht. Manchmal blendeten sie sogar kleine Sonnenstrahlen. Von dem Drachen, der sich noch immer in ihr breit machte, vereinnahmt verebbten die Gedanken und Gefühle.

„Hey Gimle..“, wandte sie sich nach einiger Zeit an den Kater. „Können wir noch ein bisschen hier verweilen?“ Sie wusste nicht wie lange sie zu diesem Treffpunkt brauchten. Schon gar nicht... Zu Fuß oder zu Katze oder wie auch immer es sich dieser General vorgestellt hatte. Fliegen würde sie wohl nicht.
Leicht schloss Livianna die Lider. Es war hier eigentlich sehr schön. Und nach dem Sturm etwas Ruhe hinein zu bringen... Das wäre doch angenehm. Vor allem könnte das gefräßige Biest sich noch einmal versorgen, spöttelte sie in Gedanken. Wohl wissend, dass das 'gefräßige Biest' dies mitbekam. Doch jenes blau geschuppte Individuum schien keine Intention zu haben sich daran zu echauffieren. Ein kurzer Blick verriet Livianna, dass Moony sich hingelegt hatte. Den langen Schwanz um sich geschlungen und die Flügel an den Körper gelegt, ragte lediglich ihr Kopf gen Himmel. Die pure Entspannung.



17. Kiriat, Nachmittag
Moony beobachtet und lauscht deren Diskussion und hält Livianna einen Riegel vor, damit sie den Bogen nicht überspannt und Humen verärgert. Beobachtet interessiert die Bewegungen von Humen, bevor er verschwindet. Livianna denkt ein wenig über die gewechselten Worte nach, bevor sie sich von Moony trennt und unter einen Baum setzt. Fragt Gimle, wann sie aufbrechen sollten.
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Beitragvon Humen » Di 19. Jul 2016, 20:36

Gimle

Gimle bekam im Unterbewusstsein mit, wie sich Humen immer mehr entfernte, bis er nur noch eine Kerzenflamme in einem dunklen Raum war. Hell und pulsierend, doch nicht so einnehmend wie ein großes Feuer. Mit einher kam eine gewisse Kälte. Doch Humen und Gimle waren schon zu lange ein Gespann, um sich von Trennungsschmerzen hinreißen zu lassen. Es war langsam vor sich hin arbeitender Prozess, so wie es bei den meisten Sidhe üblich ist. Je länger sich die Partner kannten, desto eher konnten sie auch getrennt von einander agieren. Trotz der Entfernung würde Gimle zwar keine klaren Gedanken von Humen empfangen können, doch erfahren wenn ihm etwas zu stieß.

Mit halb offenen Augen beobachtete er die beiden Anwärter und hütete sich das erste Wort zu erheben. Aktuell gab es für ihn keinen Anlass zu höflicher Konversation. Es war eine Eigenheit der Menschen, alles mögliche bereden zu müssen. Sei es vom Wetter oder dem Wachstum der Feldpflanzern. So war es nicht verwunderlich, dass Livianna zuerst das Wort erhob und ihm eine Frage stellte. Klar und Präzise mit einer Aufforderung. Mit so etwas konnte der Suavis arbeiten und daher war er auch nur allzu bereit auch zu antworten.
“Wir werden bei Einbruch der Dunkelheit losgehen. Der Treffpunkt befindet sich knapp 3 Stunden von hier. Auch wenn ihr euch nicht verdeckt halten müsst zum aktuellen Zeitpunkt, soll niemand sehen wohin wir gehen. Was ihr bis dahin macht ist euch überlassen.” Er würde hier liegen, sich aufwärmen und den Schlaf nachholen, der ihm durch seine Nachtwache fehlte.

Es wurmte ihn etwas hier zu sitzen und auf eine Echse mit ihrem Partner auf zu passen, dazu noch dumme Fragen beantworten die ihm gestellt wurden. Gimle hoffte dass wenigstens der zweite Punkt nun mit der Antwort erledigt wurde und er seine Ruhe hatte.



17. Kiriat, Nachmittag
Gimle beantwortet Liviannas Frage damit, dass sei bei Einbruch der Dunkelheit weiterreisen und döst dann weiter vor sich hin.
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Beitragvon Barthi » So 4. Sep 2016, 10:03

TBC: Strasse zwischen Port Amun und Dralun

Das erste was er wieder wahrnahm war das Vögelzwitschern, begleitet von einem dumpfen Schmerz der fordernd in seinem Schädel pochte.
Er fühlte sich wie nach einer Kneipenschlägerei. - in einer sehr großen Kneipe. - mit sehr vielen Zwergen. - sehr sehr vielen bewaffneten Zwergen. - und sie hatten sich alle gegen ihn verschworen.
Das wird es gewesen sein. Eine zünftige Kneipenschlägerei.
Ja, er grunzte zufrieden. Das könnte zu seinen Gefühlszustand, zumindestens körperlich passen.
Irgendwas lag schwer auf ihm.
Er tastete vorsichtig hinter sich und spührte glattes hartes schweres Stahl. Wie von einer Keule getroffen meldete sich ein Gedankenblitz. "Greifina!"
Ja, das war seine Gefährtin. Seine große Streitaxt. Mit ihr hat er schon so manche Schlacht glorreich gewonnen. So manchen König vom Trohne gestossen und die schönesten aller Freuen von niederträchtigen Monstern und Scharlatanen befreit.
Müde ließ er seinen Arm wieder fallen und öffnete vorsichtig ein Auge.
Wo zum Andonin war er eigendlich?
Die Sonne stand schon sehr tief und war bereit langsam unterzugehen. Ihr Licht schien wie spitze Nadeln durch das Auge in sein Gehirn zu dringen. Er stöhnte leise. bei der heißen Esse Andonins, das muss ein guter Rausch gewesen sein.
Die Sonne verschwand langsam hinter den Baumwipfeln. Müde nickte der alte Zwerg. Bald würde sie in ihr Bett für die Nacht verschwinden und die Dunkelheit das Land überlassen.
Dunkelheit!
Ohja, schöne dunkle Dunkelheit, Schwärze und die Nacht. Ein Segen für jeden Zwerg der sich um.., ja um was hat er sich denn nun geprügelt?
Gold?, Frauen?, Alkohol? Essen?
Es gab einfach zu viele Möglichkeiten die in Betracht kamen.
Die Kälte seiner nassen Kleidung lag wie eine bleiernde Decke auf ihm.
Er begann zu zittern. Aber er schaffte es nicht aufzustehen und sich zu bewegen. Seine Schläfe pochte und es schien ihm als würde dort leise ein warmer kleiner Fluß seines Lebenssaftes an seiner Wange hinunter laufen und in dem Boden versinken.
So soll es sein.
Einfach hier einfach liegen bleiben und vor sich hin sterben.
Das war eigentlich ein guter Plan.
Es wartete eh niemand mehr auf ihn. Oder?
Barthi versuchte nochmal sein Gehirn anzustrengen. Aber da war nichts.
Zufrieden über die Nacht, die bald über ihn hereinbrechen würde und sich so, der Schwärze und der Leere in seinem Gehirn anpassen würde, schloss er wieder sein Auge und beschloss liegen zu bleiben bis das Andonin ihn zu sich an seine heiße Esse einlud.




17 Kiriat Abends

Barthi wacht am Ufer auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Er hat einen Schlag gegen seinen Kopf bekommen und blutet aus einer Wunde.
Er beschließt einfach liegen zu bleiben und zu sterben

Barthi
"Baruk khazad ai-menu!"

Weitere Charas: Emma, Talibor

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Beitragvon Livianna » So 4. Sep 2016, 20:55

Sanft tanzten die Melodien auf den leichten Wogen des flüsternden Windes. Leise, mehr einem Hauchen als einem Flüstern gleich. Ungeachtet der Existenzen, die sie umgaben lediglich von dem schweigend Lauschendem erhört. Melodien welche von Dingen erzählten, die nicht jeder zu verstehen mochte. Vom Winde, der Welt, dem Rauschen der Wälder und der ewigen Freiheit im Immerblau. Den weiten Strecken von Horizont zu Horizont, an dem sich Himmelszelt und Erdenpfad innig küssten und ihre Kinder Sonne und Mond über sich hinweg zogen ließen.
Es waren Melodien, die an der inneren Stimme der Drachin zogen. Im Körper ein stimmiges vibrieren erzeugten von einer Sehnsucht die ungeflügelte Wesen nicht verstanden. Ihren Kopf gen Himmel reckend genoss sie diese leisen Versprechen, die ihren Körper mit Tatendrang und Erfüllung begossen.
Bänder zogen sich zusammen, ließen die Flügel sich um winzige Zentimeter ausbreiten. Erfasst vom Säuseln des Windes, zog ein zittern durch den kräftigen Körper. Dieser Genuss wurde lediglich von den Worten des Katers durchbrochen. Einige wenige Anordnungen und Feststellungen die er in den offenen Raum legte ohne große Hinterfragungen zu erwünschen.



Langsam aber sicher waren ihre Gedanken abgedriftet. Wanderten dahin in der säuselnden Stille des kleinen Waldes. Es war jener Zustand in dem der wache Verstand sich in das Reich der Dunkelheit und seiner Träume begab. Schreckhaft durch jedes unerwartete Geräusch oder eine falsche Bewegung seiner selbst. Erst schwerfällig, dann aufdringlicher drang die fremde Sprache an die Sidhe heran. Ein Gemisch aus Sinnbefreiten Sätzen zu der Situation des Dämmerschlafs. Es irritierte und rüttelte an ihrem Gedankentaumel, bevor es wieder abließ und sie fallen ließ. Livi hätte noch Zeit. Genug Zeit..
Ihre Gedanken wanderten schon wieder weiter. Hinfort in die fremden Welten fern ab von der Heimat, dem Hier und Jetzt. Suavis und Drache waren nicht mehr – und doch existent.



Langsam öffneten sich die Echsenaugen. Der feine Kopf wandte sich leicht in die Richtung ihrer Partnerin. Den Taumel der Gedanken, das letzte Aufbäumen ihres Verstandes bevor er versank. Moony kannte diesen Ablauf nur zu gut. Oft genug hatte sie ihn beobachten können. Stumm von ihrer wachenden Warte. Interessiert mit empfunden was sich in der jungen Frau entwickelte und wie sie zugleich ihr entglitt. Der Geist nicht mehr bei ihr und doch in einem sicheren Hafen. Mit dem Augenzwinkern wandte sie ein beruhigendes Bild an ihre Partnerin. Wie sie selbst mit gespannten Schwingen über sie wachen würde. Die letzte Sicherheit, bevor es dem Drachen unmöglich war noch weiter nach dem Menschen zu greifen.
Sie sollte Ruhen.
Langsam und vorsichtig wandte die geflügelte Echse ihren Kopf ab und reckte ihn erneut gen Himmelszelt. Die Melodien waren nicht verstummt. Sie summten noch immer und würden gewiss kräftiger erklingen, sobald sie ihre mächtigen Schwingen ausgebreitet hätte.
Ohne einen weiteren Gedanken an den Kater zu verschwenden erhob sich der massige Körper und wandte sich herum. Muskeln und Sehnen spannten aufs neue an. Der Hals reckte sich zur vollen Länge, während die Flügel sachte in eine gewisse Spanne übergingen. Einige wenige Schritte um den Luftzug zu testen, bevor sie sich kräftig zu Boden drückten und dabei entfalteten. Mit harten Bewegungen wurden sie wieder hinauf gerissen und bei dem nächsten Druck gen Erde stießen die Krallen sich probeweise vom Boden ab.
Dieses Schauspiel wiederholte sich ein zweites mal, bevor die Echse ohne ein Wort die Lichtung verließ. Den Suavis und die Sidhe hinter sich lassend, einem Pfand gleich für ihre Rückkehr.

Kurze Gedankenströme zogen durch den Kopf des Drachen, gleich dem Wind auf welchen die Flügel dahin glitten bis die nächsten Schläge sie weiter nach oben trugen. Nicht mehr als ein leises Flappen wurden diese Anstrengungen. Immer höher und weiter entfernte sie sich von den beiden. Eine unsichtbare Mauer überzog ihren Geist mit einer schmalen Verbindung zu Livianna. Genügend um die Wahrnehmung aufrecht zu erhalten da zu sein. Die Drachendame war der Auffassung, dass es Dinge gab, die ein Mensch nicht mitkriegen sollte.
Während einer steilen Kurve wandten die Augen unablässlich über den Boden. Sprangen von Gras und kleinen Säugern weiter zu den Herden der Menschen. Zum Wald Anorst war es zu weit und so würde Sie sich Ihre Mahlzeit auf dem offenem Felde suchen müssen. Natürlich gehörten die wohlgenährtesten Beutetieren den Zweibeinern. Eine Versuchung die eine gewisse Aufruhr bringen würde. Und zugleich mussten solche Gefahren die Menschen bedenken. Gab es doch diverse fliegende Feinde für sie und ihre Herden.

Einem stummen Schatten gleich schlängelte sich der Drache durch den Himmel. Lauschte gebannt was die Welt dort unten zu bieten hatte. Jeder noch so deutlich vernehmbare Laut wurde registriert und zugeordnet. Eisige Blicke zogen über das Land und hielten kurz an den Tieren fest für eine Überprüfung ihrer Eignung. Immer weiter trug es das Wesen gen Nordosten.




Lange schlief Livianna nicht. Trotz dem Gefühl einer Sicherheit und angenehmen wärme, wurden die Träume teils Abstrus sowie Irre führend. Mit einem leisen seufzen wanderte der Geist wieder im wachen Zustand. Noch recht benommen von den wenigen Geschehnissen drehte sie ihren Kopf leicht und atmete dabei tief ein. Sofort verzerrte sich das Gesicht vor Schmerz und ihre halb taube Hand wanderte zum Nacken. Er fühlte sich ganz starr an und ließ sich ungern wieder zurecht rücken. Die gewählte Schlafposition wurde eindeutig nicht vom Körper akzeptiert und schlussendlich mit dieser Art von Bestrafung quittiert. Als wäre dies nicht genug, zog sich ein Kribbeln durch die Hand hinab in den unteren Arm. Eine durchaus gefährliche Situation wenn man alleine war. Aber dies war sie nicht oder?
Etwas verunsichert wanderten die Himmelstore über die Lichtung – eingeschränkt durch die versteifte Muskulatur. Ihr Geist tastete nach Bekannten. Doch Moony war nicht zu sehen. Mit vorsichtigen Bewegungen konnte Livianna Gimle ausmachen, doch wo war ihre Freundin verblieben? Immer weitere Kreise zogen die Gedankenströme, während die Hand behutsam auf das Bein nieder gelassen wurde. Noch im restlichen Taumel verbleibend, dauerte es bis der Sidhe den schmalen Strang fand.

„Ach so...“, murmelte sie leise, bevor sie sich wieder an den Baum lehnte und zum Himmel blinzelte. Es würde nicht mehr lange dauern und die Sonne würde untergehen. Der Zeitpunkt an dem Gimle aufbrechen wollte. Bis dahin sollte Moony definitiv wieder da sein. Es war mehr eine Vermutung – fragen konnte Livi sie nicht. Wenn die Drachin das Band zwischen Ihnen so verringerte, wollte sie die Sidhe nur vor den Urinstinkten schützen. Und dies wiederum bedeutete, dass sie auf der Jagd war.
Trotzdem.. Es hinterließ bei der Blonden das Gefühl von Einsamkeit. Kurz fröstelte es Livi, bevor eine vertraute Wärme sie ummantelte. Ein Flappen drang langsam an ihr Ohr. Rhythmisch, zunächst noch leise. Mit jedem neuem Geräusch wurde ihr wärmer und die Verbindung zur Drachendame weitete sich aufs neue. Auch ihre steifen oder eingeschlafenen Muskeln lockerten sich und so erhob sich die Sidhe um die geflügelte Echse in Empfang zu nehmen. Es brauchte auch nicht mehr lange, bis die blauen Schuppen sich dunkel vom Himmel abhoben und der breite Drachenkörper in Sichtweite kam.




Im schläfrigen Dämmerzustand schien die Lichtung zu liegen, die sie vor Stunden noch verlassen hatte. Menschen war nicht auszumachen und der Kater eins mit der Umgebung geworden zu sein. Die schmalen Pupillen tanzten von den Orten wo noch zuvor die zwei Lebewesen waren, bevor sie bei der Silhouette des Mädchens innehielten. Eher einem Stück Lehm in ungeübten Händen gleich erhob sich der Körper des Menschen und klammerte sich dabei offenkundig Hilflos an den Baum. Innerlich wurden diese Bewegungen mit Skepsis wahrgenommen – ein Mensch würde dazu wohl die Augenbraue hochziehen – und dem Drachen wurde aufs Neue vor Augen geführt wie hilflos doch diese Dünnhäuter waren. Kein wärmendes Fell oder ledrige Schutzpanzer, welche ihr Dasein erleichterten.
Kontrolliert drückte sie die ledrigen Schwingen gen Boden, reckte die Klauen dem erdigen Halt unter sich entgegen, bis der Körper im Einklang mit jenem zum Stillstand kam. In leichten zuckenden Bewegungen hörten die Schwingen auf sich auf und ab zu bewegen, bevor sie an den Körper geschmiegt wurden. Ihren Kopf senkte sie langsam nur um einen Corpus delicti am Ende doch barsch vor sich fallen zu lassen.

„Wunderbar.“, ertönte die bekannte Stimme zu ihrer rechten. Ohne diesem kritischen Tonfall auch nur eine Antwort zu schulden, zuckte die spitze Zunge über die Lippen um das kostbare Blut vorsichtig von den Schuppen zu entfernen. „Du hättest deine Mahlzeit ruhig woanders einnehmen können.“ Die Triade schien kein Ende nehmen zu wollen – bei Moony hingegen fand es einfach keine Beachtung. Der eigene Hunger Liviannas war deutlich zu spüren und sollte diese nicht bald etwas dagegen tun wäre wohl noch ein knurrender Magen zu vernehmen.
Wahrscheinlich hatte letztere aber an nichts gedacht und Zeit die Beute zu zubereiten gab es ebenso wenig. In Situationen wie diesen kam der Gedanke auf, wie es war die Gabe zu besitzen Feuer, Eis oder sonstiges aus seinen Rachen zu befördern. Nicht einmal annähernd war ihr dieses Gefühl bekannt. So machte die Drachendame es sich einfach gemütlich und ignorierte den Umstand der Zuschauer während sie sich mit der Ausbeute begnügte.




Mehr schlecht als recht erhob sich Livianna von ihrer Position. Die Finger drückte sie in die krümmelnde Baumrinde, während ihre Augen Moony beobachteten. Etwas fiel kurz darauf zu Boden und einen kurzen Moment musste sich der Sidhe orientieren, bevor sie wusste was es war. Der Anblick erinnerte das Mädchen nur daran, dass sie selbst Hunger hatte und um jenes zu übertünchen ließ sie ihre Worte verlauten die einer Maßregelung gleich kamen. Eine Maßregelung die gar nicht der Drachendame sondern sich selbst galt.
Gimle war gewiss kein Suavis von der ruhigen Sorte wenn es um Vereinbarungen ging. Zumindest schätzte Livianna, dass der Herr Kater es lieber hätte sich alsbald mit seinem Partner wieder zu verbinden.
Von dem Drachen erhielt sie keine Antwort, woraufhin Livi die Lippen kurz schürzte nur um sich anschließend mit einem seufzen abzuwenden. Das Schwert, welches sie zuvor noch samt Scheide halb unter sich begraben hatte, hob sie auf um es an sich zu befestigen. In ihren Gedanken wanderte sie durch die Gegenstände die sie bei sich hatte und welche nicht. Bei letzterem überlegte sie des längeren an welchem Ort sie es zurückgelassen hatte. Wirklich konzentrieren konnte sie sich jedoch nicht, denn ihre Gedanken drifteten immer wieder zu Gimle mit der Erwartung, dass er jeder Zeit den Befehl zum Aufbruch geben würde.

[tbc: Grembs Schmiede]



17. Kiriat, später Nachmittag/Abend
Livianna lässt sich unter einem Baum nieder und döst langsam ein, während Moony zunächst die Winde genießt die sie umschmeicheln. Anschließend beschließt die Drachendame einen Flug zu unternehmen und auf die Jagd zu gehen. Dabei vertraut sie ihre Partnerin Gimle an. Kommt nach einigen Stunden zurück und lässt einen Corpus Delicti (eine gut genährte Kuh) fallen. Ignoriert Livianna und macht sich über das Essen her. Livi hingegen versucht sich zu sortieren, ist aber mit ihren Gedanken zu sehr abgelenkt, da sie ebenso über Gimle nachdenkt.
Gimle && Livianna && Moony
Zuletzt geändert von Livianna am Mo 28. Nov 2016, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.

Livianna

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Die nördlichen Ländereien Port Amuns

Beitragvon Humen » Mi 12. Okt 2016, 20:41

Humen

Humen ritt nur langsam zur Stadt zurück, nutzte die sanft schaukelnden Bewegungen des Pferdes dazu, über das Geschehene nachzudenken und überließ es dem Tier den Weg zu suchen. Seine Reise in sein altes Heimatland, verlief bisher ohne Probleme. Die Sidhe waren kaum vertreten in Port Amun und die Stadt war bereits vor den Zar’Dras von den Schmugglern infiltriert worden, welche aber durch die Zar’Dras nun einen Großabnehmer gefunden hatten. Die Höhle würde sich nun in den nächsten Tagen mit neuen Anhängern füllen, welche mit ihnen reisen würden. Humens weitere Aufgaben würden nun Warenbeschaffung sein. Saatgut, Pferde und andere Güter, welche sie nicht selber herstellen konnten. Für den General, würde der Pferdekauf wieder eine besonders angenehme Aufgabe sein, denn seine Leidenschaft für diese Tiere war nicht unbekannt.

Das Rauschen von Wasser und der plötzlich schnellere Gang des Fuchses, lenkte seine Aufmerksamkeit auf die aktuelle Umgebung. Scheinbar war das Tier dem Weg zum Dramaru gefolgt um seinen Durst zu löschen. Am Ufer angekommen stieg der General ab und ließ das Pferd selbstständig den Weg zum Wasser finden, während er seine verspannten Schultern kreisen ließ, als er eine Lichtspiegelung im Augenwinkel wahrnahm. Neugierig wandte er sich diesem Reflex zu und erkannte zu seiner Verwunderung einen liegenden Mann,.. korrigiere Zwerg. Die Streitaxt auf dem Rücken, schien der Zwerg sich gerade noch ans Ufer gezogen zu haben. Doch ob er tot war oder noch lebte, vermochte Humen aktuell nicht sagen. Eigentlich ging es ihm auch nichts an, was für betrunkene oder auch ertrunkene Zwerge am Uferrand lagen. Dennoch überwiegte die Neugierde, vielleicht war es ja auch jemand seiner Leute? Es war jedoch unwahrscheinlich, dass ein Zar’Dras Zwerg in einem Fluss von Thalia liegen sollte. Er sah zu frisch aus, um vom Gebirge bisher hier her geschwemmt worden zu sein.

Nachdenklich und drauf bedacht, sich nicht die Kleidung am Schlamm zu ruinieren, stieß er den Zwerg an und wuchtete ihn mit seinem Bein herum um das Gesicht zu sehen. Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. Sieh an, ein böser Junge mit nur einem halben Bart Humen waren die Sitten der Zwerge nicht unbekannt, denn zahlreiche Verbannte fanden ihren Weg zu den Zar’Dras und bauten sich in Torlamun eine neue Zukunft auf. Die Schmiedekünstler waren dabei durchaus willkommen. Dieses zerrupfte Exemplar schien sogar noch unter den Lebenden zu weilen. Eine unschöne Platzwunde auf der Stirn zeugt von einem schweren Sturz oder einem Angriff. Humen wusste, er würde es bereuen, aber vielleicht war dieser Zwerg auch eine Bereicherung für sein Team. Leise einen Zauber murmelnd, ließ er seine Hand über der Platzwunde gleiten ohne sie zu berühren und beschleunigte etwas den Heilungsprozess. Seine Heilzauber waren nicht besten, doch mit dne Grundlagen vermochte er die Blutung zu stillen und die Schwellung zu mindern. Den Rest würde die Zeit zeigen. Abwartend setzte sich der General auf einen Felsen und beobachtete den Fuchs, welcher sich nun ausgiebig am satten Ufergrün genüsslich tat.



17 Kiriat Abends
Wird von seinem Pferd zum Ufer geführt und findet dort Barthi. Heilt seine Wunder und gönnt sich eine Pause.
Barthi & Humen

Humen

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Die nördlichen Ländereien Port Amuns

Beitragvon Barthi » Do 13. Okt 2016, 19:27

Seine Träume waren ein wahres Durcheinander.
Fratzen wurden kombiniert mit Wortfetzen. Seine Gefühle tanzten einen wahren Zwergenfoxtrott und zu allem reihten sich noch unbändige Kopfschmerzen.
Der Nebel umwabberte seine Gedanken. Sein Kopf hämmerte. Doch auf einmal sah er ein Gesicht. Es war ihm vertraut. Es lächelte ihn an. Und schüttelte belustigt den Kopf.
Barthi konnte nicht anders. Er lächelte zurück. Dann überkam ihn wieder diese hämmernden Kopfschmerzen und er zog eine Grimasse. Das Gesicht in seinen Gedanken zeigte auf einmal Mitleid. Es kam eine Hand aus dem Nichts und legte sich sanft auf seine Stirn.
"ohhhhhh..."
Die Schmerzen verschwanden allmählich.
"Mhhhh, du bist so wunderbar Lia....."
Er griff nach der Hand...
"Lia???"
Er blinzerte mit den Augen. Die Sonne war gerade am Untergehen und hing groß und rot am Horizont.
Mühsam richtete sich der alte Zwerg auf und schaffte es schliesslich in eine sitzende Position zu gelangen.
Seine Axt fiel ein wenig nach vorne und dotze mit dem Stiel gegen seinen Hinterkopf. Barthi grunzte. Er rieb sich mit der Hand über die Augen, Stirn umfasste seinen Bart und zog kurz dran wie um zu sehen ob er noch fest war.
Danach gähnte er erstmal herzhaft und sah sich schmatzend um. Wo war er hier nur gelandet?
Was war denn nur passiert?
In seinem Kopf herschte nur dunkles grau.
Nun gut. Erstmal braucht er was essbares, was trinkbares und ein Feuerchen. Wird gar nicht so einfach hier auf die Schnell was zu finden. Vielleicht gibt es hier ja einen Ort in der Nähe.
Ein Griff zu seinem Geldsäckchen zeigte ihm das er nicht sehr große Sprünge machen konnte..
Tja, Sprünge! Wie währe es wenn er jetzt erstmal aufstehen würde um sich umzuschauen. Ausserdem frohr er. Jaseine Kleidung war komplett nass.
Wieso?
Barthi beugte sich vor, stütze sich mit seinen beiden Händen ab um aufzustehen. Seine Axt folgte den Gesetzen der Schwerkraft und schlug erneut gegen seinen immer noch hämmernden Schädel.
Mit einem kleinen Schrei warf er die Axt wieder hinter sich auf ihren Platz und drehte eine kleine Piruette.
Auf einmal wurde er der anderen Person gewahr die die ganze Zeit hinter ihm auf einen Felsen gesessen war.
Warum auch immer, aber der Zwerg fühlte sich ertappt.
Wie eingefrohren stand er da und starrte auf den Mann mit den silbernen Haaren.
Sowas hatte er noch nie gesehen. Und irgendwie gefiel ihm das.
Er starrte in dieses Gesicht mit diesem unduchdringlichen Blick.
Dann hob er seine Hand zum Gruß
"Gamut manun ai-menu, Mensch "






*Ich wünsche euch einen guten Tag




17. Kiriat Abends

Barthi kommt zu sich, und versucht zu verstehen was passiert war. Dann will er aufstehen und sieht Humen, der hinter ihm auf einen Felsen saß.

Barthi, Humen
"Baruk khazad ai-menu!"

Weitere Charas: Emma, Talibor

Barthi
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Beitragvon Humen » So 23. Okt 2016, 16:57

Gimle

Zu seinem Glück, und auch zum Glück der Neulinge, blieben sinnfreie Gespräche aus. Die Dreiergruppe saß einfach nur zusammen auf der Lichtung herum und ließ die Zeit verstreichen. Erneut erleichternd schnaufend streckte sich der Suavi noch weiter auf dem Felsen aus und bot den spärlichen Sonnenstrahlen noch mehr Angriffsfläche, sein schwarzes Fell zu wärmen.
Es verging einige Zeit und wundervoller Schweigsamkeit, als sich was auf der Lichtung rührte und den Kater aus seinem leichten Schlummer weckte. Es war die Flugechse, welche sich scheinbar Abflug bereit machte. Gimle konnte nur vermuten, dass sie auf die Jagd gehen wollte, denn ihre Partnerin ließ das Tier zurück, schlafend an einen Baum gelehnt. Natürlich spielten sich auch andere Szenarien in seinen Gedanken ab, wie der Drachen Kontakt zu anderen Sidhe suchte, vielleicht Hinweise gab und eigentlich nicht zu ihrer Sache wechselte. Doch es waren nur flüchtige Gedanken, Schemen die im Hinterkopf spukten. Im Endeffekt war es ihm sogar egal. Verhindern konnte er es nicht und das Einzige was ihn und Humen helfen konnte, war die Tatsache so schnell wie möglich wieder aus Thalia zu verschwinden. Je länger sie sich in diesem Land aufhielten, desto größer die Gefahr erkannt zu werden. Mit halbgeöffneten Augen schielte er zu der am Baum lehnenden Sidhe und stellte fest, dass sie fest zu schlafen schien. Was sollte auch großartig geschehen?

Gimle war wieder eingeschlafen, als er erst wieder durch die Rückkehr des Drachen wieder geweckt wurde, begleitet von einer Vielzahl von Gerüchen. Es war nicht nur der beißende Eigengeruch des Drachen, sondern auch frisch erlegtes Aas welches Gimle in die Nase stieg. Eine Mischung die wenig appetit erregend war. Dennoch machte das Fleisch dne Suavis darauf aufmerksam, dass er seit Stunden nichts gegessen hatte. Zeit für ihn auch die Gruppe kurzzeitig zu verlassen. Während die Sidhe sich bei ihrer Partnerin wegen der blutigen Begleiterscheinung beschwerte, glitt der Kater lautlos vom Felsen und verschwand ebenso heimlich ins Unterholz. Die plötzlich einbrechende Dämmerung verschaffte ihn bei seiner Jagd einen Vorteil und seine Beute war schnell gefunden. Es war ein schneller und unspektakulärer Zugriff, eigentlich ein unbefriedigendes Ergebnis und während Gimle das Kaninchen verzehrte, ärgerte er sich über den verlorenen Reiz einer ausgiebigen Jagd.

Die letzten Strahlen der Sonne blitzten zwischen den Stämmen der dichten Bäume hindurch, als Gimle sich als schwarzer Schatten wieder auf die Lichtung schlich. „Wir sollten aufbrechen. Unser Ziel befindet sich etwa drei bis vier Flugstunden Richtung Süden. Eine kleine Schmiede mit zwei Scheunen. Zwei Wegstunden südlich von Port Amun, in Sichtweide der Küste. Treffpunkt ist hinter der größten Scheune. Ich überlasse es euch zu fliegen oder mir zu Fuß zu folgen. Solltet ihr in der Luft folgen, haltet euch bedeckt und über mir – ich weise den Weg. Wir werden einen Bogen um Port Amun schlagen müssen.“
Mit diesen Worten drehte sich Gimle geschmeidig um und suchte sich seinen Weg durch das dichte Unterholz des Waldstückes ohne auf eine Reaktion seiner Mitreisenden zu warten.

[tbc Grembs Schmiede]
[oot: Du könntest auch direkt bei Grembs Schmiede posten, wenn du die Reise schon zusammenfassen willst]

17. Kiriat Abend
Döst vor sich hin, wird durch Moonys Ab- und Anreise geweckt. Verschwindet kurz vor ihrem Aufbruch selber im Wald um sich zu stärken.
Gimle, Livianna, Moony

Humen

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