Handelsweg am Lösfan

Der Wald im Süd-Westen des Landes

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Beitragvon Luun » Fr 1. Jul 2016, 20:22

Erleichtert ging Luun in Richtung Schlafplatz, nachdem Freya sie etwas aufmunterte, sie war ihr auch nicht böse. Freya, sie ist die einzige Lehrerin die wirklich nett zu mir ist. Mh... vielleicht kann ich ihr doch trauen, aber ich weis nicht so ganz. Mein Gefühl sagt ich soll ihr trauen. Naja, ich könnte ja versuchen etwas Vertrauen aufzubauen, auch wenn ich bei diesem Gedanken ein seltsames Gefühl habe.
Am Schlafplatz angekommen packte sie ihre Sachen zusammen. Sie legte alles wieder in ihre blaue Tasche, aber plötzlich sah sie sich hektisch um. Ihr wertvollster Besitz, eine blau-lila Flasche war nicht mehr dort, wo sie lag. Es war noch groß genug das man es noch um den Hals hängen konnte und nicht zu klein, dass man noch Wasser einfüllen konnte. Es war für Luun so wertvoll weil es aus gefärbten Glas (das so aussah wie Kristall oder einer art Edelstein) bestand und weil sie es zu ihrem Zehnten Geburtstag von ihrem Vater bekam. Ihr Vater hatte es von einem alten Adeligen Freund (der dannach verstorben ist) bekommen als Geschenk, weil er besonders gute Dieste erwiesen hatte und beim Deckel ist eine lila Mondsichel (aber hier besteht die Mondsichel aus einem Edelstein). Es beteutete Luun sehr viel, denn sie hatte immer klares Wasser dabei gehabt, aber wenn es weg war nicht mehr. Sie sah sich überall um, aber sie fand es nicht. Suchend ging sie zu den anderen um zu sehen, ob es bei ihnen lag, nichts. Sie war der Verzweiflung nahe, aber sie sah das einer aus der Gruppe es in der Hand hielt und Weitwerfen damit üben wollte. "Kann ich es bitte wieder haben? Bitte!", fragte Luun vorsichtig. Er entgegnete: "Warum? Ich habe es gefunden und ich will sehen wie weit ich werfen kann. Und wurf- Oh, ähm,hallo Freya, gehen wir los?" Er tat so als sei nichts gewesen und flüsterte zu Luun: "Hey, du sagst ihr nichts verstanden? Sonst kannst du dazu aufwiedersehen sagen!" Toll, er hat Erpressungsmittel gegen mich in der Hand, damit ich seine Sklavin sein muss, ist ja nicht das erste mal wo er so etwas macht. So einen Blödsinn machte er öfters. Hach, warum wusste er auch wo ich es hingelegt hatte?
Die Gruppe folgte Freya und sie blieben immer wieder stehen, bis sie Fußspuren sahen, die sehr auffällig waren. Luun folgte den Spuren etwas, aber nicht zu weit, denn die Gruppe musste zusammenbleiben. Luun fragte Freya: "Freya, können wir diesen Spuren folgen? Ich bin mir sicher das Hugin in der Nähe ist!" Während sie mit Freya sprach sah sie andauernd nach hinten, denn der Dieb wollte ihre kleine Flasche jetzt werfen, Luun ging schnell ohne auf Freyas Antwort zu warten zu ihm und versuchte das Fläschchen wieder zu bekommen, aber es scheiterte, denn er war größer als Luun und hielt die Flasche so hoch das sie es nicht erreichte.





16. Kiriat Morgen

Luun packte ihre Sachen zusammen und bemerkte das ihr ihre kostbare Flasche von einem Novizen der sich vorher über sie lustig gemacht hatte geklaut wurde und versuchte es wiederzubekommen, aber ohne Erfolg. dann gingen sie los auf der Suche nach Hugin. Sie fragte Freya ob sie jetzt den Spuren folgen können bis ihr auffiel das der Novizendieb ihre Flasche werfen wollte.
Luun, Freya, (Hugin, Krolon)
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Beitragvon Krolon » Fr 1. Jul 2016, 22:14

Krolon war sich immer noch Unsicher, wie er mit dem Menschen und vor allem sich selbst umgehen sollte. War dies allein nur seine Verunsicherung oder nahm er auch die des Menschen wahr? Sein ganzes bisheriges Leben erschien ihm mit einem mal als vollkommen unwichtig. Alles was er hatte durchmachen müssen, von Abweisung, Verfolgungen bis hin zu Hass, war nur ein Schatten der Qualen die er gerade durchmachte. Doch es waren nicht die körperlichen Schmerzen die an ihm zerrten. Es war dies Wissen, dass dort mehr war, was ihn an diesen Menschen band, als seine Hilfestellung. Die Gewissheit, der Teil einer alten Legende seiner Kindheit zu sein, wurde immer größer und sie wiedersprach seiner Logik, welcher er stets versuchte zu folgen. Abgesehen von den Situationen wo seine Angst, den Verstand so benebelte, dass er nicht über die Folgen nachdenken konnte.

Ihm schauderte es kurz, als der Junge sein verkrustetes Fell berührte, nie zu vor hatte ein Mensch ihn angefasst. Doch statt seiner Angst empfand er nur verstärkt die Verwirrung und Verunsicherung des Menschen, gemischt mit Sorge und Zweifel. Es war eine fast berauschende Mischung und dunkles Grollen stieg in seiner Kehle auf. Mit geschlossenen Augen erwartete er den kommenden Schmerz. Der Junge zog, wieder erwartend, den Stock bei ‘zwei’ schon heraus und Krolon brüllte vor Schmerz und Überraschung auf, ehe er wimmernd weiter zusammensackte und versuchte die überreizten Muskeln zu lockern, welche vor Pein wieder anfingen zu zittern und so verkrampfen. Gerade wollte er sich aufrichten um seine Wunden zu lecken, als der Mensch sein Hemd auszog, zerriss und auf die Wunde drückte und einen Druck ausübte. Zischend stieß der Suavi vor Schmerz die Luft aus und versuchte seine benebelten Gedanken zu ordnen. Hatte der Zweibeiner sich gerade Gin genannt? Irgendwas klingelte in Krolon, ein leiser Widerhall in seinen Gedanken bestätigte ihm diese Tatsache. Doch das war nicht alles, nun war es an dem Menschen, Gin, zu fluchen. Was meinte er mit Gesellschaft? Mit einem Grollen versuchte er den Nebel des Schmerzes zu verdrängen und seine Sinne wieder zu schärfen. Nun nahm Krolon auch die Präsenz anderer Wesen wahr. Gins Verhalten irritierte Krolon, er schien die kommenden Präsenzen zu kennen, wirkte jedoch nicht begeistert, aber auch nicht wesentlich beunruhigt.
Krolons Atmung beruhigte sich zunehmend, der Schmerz - ein stetiges Pochen -, war unvermindert, doch die Bedenken seines Retters beunruhigten ihn. Schnaufend richtete sich der Suavis etwas auf und wandte sich dem Jungen zu, zum ersten mal nicht mit einer angespannten Maulpartie und ohne Grollen in der Kehle. Zögerlich zwar, doch mit gutem Gefühl, leckte er dem Menschen über den nackten Arm. Ein kläglicher Versuch seinen Dank auszudrücken. Ist die kommende Gesellschaft uns feindlich gesinnt? Sollten wir uns verstecken? Krolon sah sich nicht in der Lage zu fliehen, doch wenn es sein musste, würde er sich verstecken können.


16. Kiriat Morgen
Krolon ist sich immer noch unsicher, wie er genau die Verbindung betrachten soll. Als Hugin den Stock aus der Wunder zog, brüllte er vor Schmerzen auf, beruhigte sich jedoch schnell wieder und fragte Hugin, ob sie vor den Neuankümmlingen fliehen müssen.
Hugin, Krolon, Freya, Luun

OOC: Freya könnt nun die Truppe wohl zu uns führen, sind ja in der Nähe und sollten uns hören.

Krolon

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Beitragvon Freya » So 10. Jul 2016, 17:09

Alarmiert durch die Anwesenheit eines anderen Suavis trabte Fatima schon voraus, um die Lage auszukundschaften. Freya hingegen hatte erst ihre Novizen wieder einzusammeln. Zu ihrer großen Freude war es ausgerechnet die scheue Luun, welche die Spur des Ausreißers zuerst erkannt hatte. Obgleich sie sich noch nicht darauf verstand, sie in allen Einzelheiten zu lesen, so zog sie doch den richtigen Schluss und bat darum, den Hinweisen zu folgen, die Hugin ihnen so sorglos hinterlassen hatte. Zufrieden erkannte Freya eine Gelegenheit, das Mädchen vor den anderen Novizen zu loben, um ihren öffentlichen Tadel von vorhin ein wenig auszugleichen. Doch noch bevor sie zu einer Antwort ansetzen konnte, ließ Luun sie plötzlich stehen und eilte zu einem Jungen aus ihrer Gruppe hinüber, dem sie bereits während des kurzen Gesprächs wiederholt misstrauische Blicke zugeworfen hatte. Was ging da vor sich?
Mit zusammengezogenen Brauen folgte sie dem Hin und Her zwischen den beiden. Rivalitäten zwischen den jungen Leuten ließen sich leider nicht ganz vermeiden und oft ließ Freya sie gewähren, denn sie würden schließlich nicht immer einen Mentor haben, der sie bemuttern konnte, und sollten sich also ruhig schon einmal daran gewöhnen, auf sich selbst aufzupassen. Ihr Weg war es eher, die Novizen individuell zu fördern – das Gelernte dann auch im Umgang mit anderen anzuwenden, das mussten die Schüler schon selbst hinbekommen. Dies hier schien aber eine andere Situation zu sein. Sie hatte schon mehrfach beobachtet, wie die arme Luun von dem weit größeren Kameraden gepiesackt wurde, und sich bisher herausgehalten. Doch das Mädchen machte noch immer keine Anstalten, sich dagegen zur Wehr zu setzen, und so unglücklich, wie sie aussah, wurde es wohl Zeit, doch einmal einzugreifen. Mit strenger Miene trat sie auf die beiden zu, doch abermals wurde sie unterbrochen, ehe sie dazu kam, ein Wort zu sagen...

Fatima hatte Hugin auf der gegenüberliegenden Seite des Waldstückes vermutet, welches der Handelsweg in einem weiten Bogen umging. Diesen Umweg kürzte sie ab, indem sie die Straße verließ und geradewegs durch den Wald trabte. Das Unterholz war hier, in den äußeren Ausläufern des Südwaldes, noch nicht so dicht, und so dauerte es nicht lange, bis sich die Bäume wieder lichteten und in einiger Entfernung die Schemen von zwei Gestalten erkennen ließen, die sich drüben nahe dem Fluss befanden. Der eine war eindeutig Hugin, der andere schien ein fremder Suavis zu sein – besorgt erkannte die Getupfte, wie nah er dem Tier war.
In diesem Moment erscholl ein Brüllen, das jedem Lebewesen im Umkreis wohl durch Mark und Bein gehen musste und Fatimas Nackenfell sich aufstellen ließ. Erschrocken riss sie die Augen auf und warf sich reflexartig in kauernder Haltung zu Boden. Dann aber sprang sie auf und eilte in langen Sätzen auf die beiden zu. Dabei stellte sie überrascht fest, dass Hugin auch jetzt noch keine Anstalten machte, sich von dem Suavis zu entfernen, sondern geradezu ungerührt von dessen Warnung in dem fortfuhr, was auch immer er da tat. War er ein Narr? Fatima missbilligte zwar seinen ständigen Ungehorsam, doch sie hätte ihn nicht für so dumm gehalten, sich einem aufgebrachten Suavis derart zu nähern… die Situation war gefährlich, und solange sie nicht wusste, was genau hier vor sich ging, sagte sie sich, dass sie wohl besser vorsichtig sein sollte.

Freya hatte in der Zwischenzeit das Brüllen ebenfalls gehört. Sie war entsetzt zurückgefahren und hatte von ihren beiden streitenden Novizen abgelassen, ohne überhaupt zu ihrer Standpauke gekommen zu sein. Natürlich hatte sie keine Ahnung, was dort vor sich gehen mochte, und spürte dieselbe Unsicherheit in diesem Moment auch bei ihrer Partnerin. So rief sie ihren verbleibenden Schülern nur hastig zu, sie sollten dort auf sie warten, bis sie ihnen Bescheid gebe, ihr zu folgen. Sie hoffte, die Novizen würden sich tatsächlich zurückhalten. Natürlich hatte das Geräusch auch sie in helle Aufregung versetzt, doch in der Gefahr, in der sich Hugin durchaus befinden mochte, wäre eine Horde von halbstarken Sidhe-Schülern wohl alles andere als hilfreich gewesen. Es war aber natürlich nicht anzunehmen, dass betreffende Sidhe-Schüler das ebenso sahen. Dennoch ließ sie sie, ohne eine Sekunde auf weitere Anweisungen zu vergeuden, stehen, und eilte der Suavis-Dame auf demselben Weg nach, den diese durch den Wald eingeschlagen hatte.

Schon war diese fast bei dem ungleichen Paar angelangt und kroch geräuschlos unter einen dichten Busch, der am Waldrand stand. Von dort konnte sie hoffentlich unbemerkt beobachten, was als nächstes geschah, und notfalls auch eingreifen. Es handelte sich anscheinend um einen Steppensuavis, ein junges Männchen, wie sie aus seinem Geruch und der Tatsache schloss, dass er den Ansatz einer Mähne zeigte. Das war in der Tat ein ungewöhnlicher Anblick in dieser Gegend! Noch ungewöhnlicher war, was als nächstes geschah, denn beide erhoben sich und der Kater fuhr nun dem närrischen Jungen freundlich mit der Zunge über den Arm! Fatima fielen fast die Augen aus dem Kopf.
Da hörte sie plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf widerhallen. Es musste diejenige des braunen Suavis dort sein, und endlich dämmerte ihr, was hier vor sich ging. Die allermeisten Suavi entwickelten die Fähigkeit der Gedankensprache erst, wenn sie auf ihren Sidhe-Partner trafen, und weder Tiere noch Menschen verstanden es von Anfang an, ihre Gedanken vor anderen Sidhe abzuschirmen. Dieses Geschick musste erst im Laufe der Zeit geübt und durch erfahrene Mentoren gefördert werden, und so verstand Fatima, während sie unter ihrem Gestrüpp lauerte, jedes Wort der stillen Zwiesprache. Sollten diese beiden dort Partner sein? Dieser etwas kläglich wirkende Kater, verklebt von trocknendem Schlamm und humpelnd, wie er da stand, schien ihr kaum zu jenem Hugin zu passen, welchen sie bisher kennengelernt hatte. Und doch… irgendwie ergaben sie ein stimmiges Bild so nebeneinander. Der Novize hatte offenbar eine Wunde des Suavis versorgt, und ihr wäre kein anderer Grund eingefallen, warum ein wildes, noch dazu verängstigtes Raubtier, so etwas mit sich hätte machen lassen sollen. Sie selbst hätte den Teufel getan, sich in so einem Moment von einem wildfremden Menschen anfassen zu lassen!

Freya flog geradezu zwischen den Bäumen hindurch - doch noch im Laufen, kurz bevor sie Hugin erreichen konnte, teilte Fatima ihr mit, was sie entdeckt hatte. Die Bilder, die sie gesehen hatte, und Fatimas Gedanken darüber schossen in Sekundenbruchteilen durch ihren Kopf, während ihre Partnerin selbst noch immer im Gesträuch steckte. Sollte Gin tatsächlich ausgerechnet jetzt, indem er von der Gruppe fortgelaufen war, seinen Partner gefunden haben? Das Brüllen des Katers hatte ihr kaum danach geklungen, doch als sie die beiden Gesuchten jetzt dort vor sich erkannte, musste Freya ihrer Partnerin beipflichten, dass alles so aussah, als hätte sie Recht. Hugin blickte sich suchend um, erwartete wohl ihr Kommen. Es war aber der Blick des jungen Katers, der ihr die Kinnlade herunterklappen ließ, sprach er doch Bände über die Verbindung zwischen den beiden. Das Tier war ganz offensichtlich wild, hatte wenig Erfahrung mit Menschen, und wenn doch, so vermutete sie, war es keine gute. Warum also sollte es Hugin so vertrauen? Es sei denn, es hätte ihn als jemand ganz Besonderes erkannt. Und nichts war so besonders wie die plötzliche Offenbarung, seinen Partner gefunden zu haben.
Die Mentorin ahnte, dass ihr das Erstaunen noch deutlich aufs Gesicht geschrieben stand, als sie auf den Weg hinaustrat. So hielt sie inne, ließ ihren Blick abermals zwischen dem ungehorsamen Novizen und dem verunsichert wirkenden Kater hin und her wandern und richtete sich zu voller Größe auf. Dann stemmte sie eine Hand in die Hüfte und fixierte nun Hugin mit ihrem Blick. Ganz ruhig, doch in einem Tonfall, in dem auch ihr unterdrückter Ärger über die Vorkommnisse des Morgens mitschwangen, sagte sie nur: „Hallo Hugin. Ich denke, du schuldest uns die ein oder andere Erklärung!“ Streng beobachtete sie ihn und schenkte dem großen Raubtier an seiner Seite vorerst keine weitere Beachtung. Dafür kroch Fatima einen Augenblick später nun auch aus ihrem Versteck, schüttelte sich die Blätter und Zweige ab, die dabei in ihrem Fell hängen geblieben waren, und blieb in einigem Abstand stehen. Den Novizen streifte sie nur mit einem kurzen vorwurfsvollen Blick, dann aber beobachtete sie den fremden Kater neugierig und senkte zur Begrüßung den Kopf. „Ich bin Fatima. Hast du auch einen Namen?“, erkundigte sie sich.




16. Kiriat, Morgen
Fatima macht sich vorerst allein auf die Suche nach Hugin, beobachtet ihn und Krolon.
Freya versucht die Auseinandersetzung zwischen Luun und dem anderen Novizen zu schlichten, kommt aber nicht dazu, weil sie in dem Moment Krolon brüllen hört. Dadurch alarmiert, lässt sie die Novizen zurück und folgt Fatima.
Fatima vermutet, dass Hugin und Krolon Partner sind und teilt Freya dies mit. Die stimmt ihr zu.
Freya konfrontiert Hugin, ohne Krolon weiter zu beachten. Fatima begrüßt Krolon.
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Beitragvon Hugin » Mo 11. Jul 2016, 19:27

Das Zischen krolons war ihm so wenig entgangen wie der Brüll. Doch nichts von beidem hätte das Unterfangen Hugins geändert. Er würde für seinen Herrn Fauch da sein. Ihm helfen so gut er konnte in dieser unerfreulichen Situation. Der Kater gehörte zu ihm, wie er selbst zu dem Kater. Und dies wollte er nicht leugnen oder verstecken. Eine gewisse Fürsorge, die er nicht wirklich kannte hatte ihn gepackt. Vielleicht hatte er jene Gefühle einmal früher Munin gegenüber gehabt.. doch... das war schon so lange her.

Auf seine eigenen Gefühlsmischungen schien der Suavis sehr empfindlich zu reagieren. Immerhin zog sich eine Anspannung durch den Körper, bis der Kater sich endlich erhob. Gin versuchte den Bewegungen zu folgen, innerlich etwas überrascht, um nicht den Kontakt zur Wunde zu verlassen. Früher oder später verlor Gin ihn doch – spätestens aber als Krolon sich ihm zuwandte und mit der rauen Zunge über des Novizen Arm zog. Es war irritierend. Ein raues unangenehmes Gefühl. Zugleich schleimig und so warm. Eine Mischung an Komponenten als würde ein herrlich blauer klarer Quell nach Morast und Leichen stinken.
Ein Schmunzeln zog sich über die Lippen des jungen Novizen, bevor er mit dem Arm wieder nach der Wunde langte um das Tuch dagegen zu drücken. „Wie man es nimmt.“, sprach der Novize aus. Von der Gesellschaft Fatima's noch nichts ahnend meinte er spöttisch weiter: „Es kommt auf die Launen der beiden an. Und wenn nicht auf diese... Dann auf den Umstand der verbrochen wurde.“ Leicht funkelte es in seinen Augen auf, als er die Worte verlauten ließ. Bezüglich der zweiten Frage sog er scharf die Luft ein und schüttelte den Kopf. “Das würde nichts bringen...“

Schon knackste es und Hugin fuhr mit dem Kopf herum. Das Sturmauge fixierte die Hohe Gestalt vor ihm mit ruhigen Gesichtszügen. Am liebsten hätte er mit der Zunge geschnallt als wolle er sagen: Ach schau an wer da kommt. Doch ehrlich gesagt traute er es sich gerade nicht. Vielleicht lag es an der Angstpfote neben ihm? Die Frau baute sich weiter auf und stemmte die Hände in die Hüften. Die nicht sichtbare Augenbraue zog sich in die Höhe. Oh.. Was wird denn das?, dachte er bei sich. Anscheinend kommt nun die Anstandsdame zum vorschein. Und er musste innerlich kichern.
Gegenüber Freya hatte Hugin gemischte Auffassungen. Es war zum einen eine Art Belustigung die er empfand, Gleichgültigkeit aber auch Respekt. Es war nicht als könnte er Freya nicht leiden oder auch doch leiden. Es war eben einfach eine Mentor-Schüler-Beziehung die wohl jeder pubertierende Novize durchging. Bei Hugin eben etwas anders als den anderen. Er mochte an der Mentorin, dass sie gerecht und fair war. Zugleich mochte er es aber nicht immer wieder von allen Seiten eingesperrt zu sein – oder dieses Gefühl zu erhaschen. Ihre Worte waren eine Mischung aus kurzer Informationssammlung und leichtem Frust. Zwischen seinen Antwortmöglichkeiten tanzte er hin und her, bis er Fatimas Bewegungen registrierte und sie kurz anblickte.

„Wo hast du denn die Novizen vernachlässigt?“, konterte er kurzer Hand und blickte mindestens so forschend und prüfend zurück, wie Freya ihn wohl gedanklich rügte. Mit seiner neutral-stichelnden Art wies er Freya ganz dreist auf einen Fehltritt hin den er am Ende verursacht hatte. Doch die große Klappe Hugins konnte es sich nicht verkneifen. Bevor Freya aber aufhörte wie wahrscheinlich ein Barsch am Land zu Blubben und ihm Parolie bot setzte er in aller Ruhe weiter und wandte sich dabei wieder seinem Partner zu. „Könntest du dir bitte Krolons Wunde ansehen? Er ist verletzt und es hört nicht auf zu Bluten...“ Ein wenig lüftete er dabei das Blutgetränkte Hemd um das Loch zu zeigen, bevor er es wieder drauf drückte. „Danach können wir über Schulden sprechen.“ Die ich nicht habe.
Sein Auge wanderte zu dem Steppensuavis. Seine Reaktionen neugierig beobachtend um in einer unsicheren Situation mit einem gewissen Zuspruch zu antworten. Zuspruch, dass der Kater nicht kämpfen müssten und die beiden leider zu dem Gesamtpaket Hugin dazu gehörten – noch. Seine rechte Hand berührte vorsichtig den Suavis an der heilen Flanke und strich drüber. “Bald geht es dir besser... Das verspreche ich.“ Ein Schwur der unbedacht in den Gedanken mitgeteilt wurde. Wie lange es wirklich dauern würde um offenes gedachtes und verschlossenes zu trennen würde Gin mit der Zeit noch erlernen müssen.

Ein leichtes Lächeln zuckte für die Sekunde über sein Gesicht, bevor es wieder verschwand und der Schwarzhaarige sich wieder auf die Umgebung konzentrierte. Hatten die Novizen sich aus Neugierde, Angst oder auf Befehl von Freya hin genähert oder spielten seine Sinne ihm nun streiche in der Erwartung, dass noch mehr Menschen kamen. Menschen die die Situation wohl erschweren würden.



16. Kiriat, Morgen
Bemerkt Fatima nicht. Ist ein wenig überrascht und irritiert von Krolons Reaktion. Verneint die Möglichkeit des Versteckens und versucht das „Übel“ zu beschreiben.
Hört Freyas heran nähern und dreht sich zu ihr um. Fragt wo sie die anderen alleine gelassen hat und bittet sie anschließend sich Krolons Wunde zu widmen, bevor sie weiter reden. Versucht Krolon Sicherheit zuzusprechen. Ist besorgt, dass die Novizen nun auch nachrücken und es zu viel wird.
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Beitragvon Luun » Di 12. Jul 2016, 19:18

Luun sah aus dem Augenwinkel, wie Freya auf sie zu kam, aber als ein lautes Brüllen die Aufmerksamkeit von jeden auf sich zog. Freya ging den Gebrüll näher und lies die Gruppe unbeaufsichtigt, was der Fläschchen-Dieb nutzen konnte, denn er streckte sich und warf die Flasche hoch auf einem Baum, der viele Nadeln und spitze Rinde hatte. Die Flasche verfing sich mit dem Band an einem Ast der zum abbrechen drohte und der Werfer schuppste Luun, dass sie ins nasse Moss fiel und das alle anderen Luun auslachen konnten. Er sagte zu ihr: "Tja, entweder du folgst uns, oder du holst das Fläschchen. Pech gehabt! Achja, ich werde Freya sagen, dass du mich bestohlen und mit der Schlägerei angefangen hast. Ich hoffe das du dann eine Strafe bekommst, haha!"
Luun kamen die Tränen, Freya können wir von hier nicht sehen also muss sie tiefer im Wald sein und ich kann Spuren lesen, gut. Aber was mache ich für mein Fläschchen? Hm... ich, ich muss,*seufzt* klettern oder es fällt und zerbricht und für den Lügner lasse ich mir noch etwas einfallen! Mühsam kletterte sie den von spitzen Nadeln gespickten Tanne hinauf, Luun dachte laut: "Au! Und noch ein Spreißel, super... Ah! Die Nadeln durchstechen mich noch. Und ich-" *knacks* "haaaaabe es. Puh, zum Glück konnte ich mich noch festhalten. Okay vorsichtig." Unten angekommen sah sie sich um.
Oh, zum Glück war es nicht hoch also kann ich sie noch einholen, gut das ich schnell war, da sind sie. Ich frage mich aber immernoch was da eben gebrüllt hatte. "Hey! Ich bin schneller als gedacht oder? Tja, dein Plan schlug fehl und es hat nichts verändert, bis auf die tatsache, dass ich es wieder habe" Luun hatte es zwar wieder, aber sie hatte Nadeln an ihrer Robe, kleine Äste im Haar, Kratzer im Gesicht und Splitter in der Händen, sie sah ziemlich fertig aus, aber sie kam noch rechtzeitig bei der Gruppe an, was gut war. Alle blieben zwei Meter hinter Freya stehen und sahe leise und aufmerksam den Suavis an. Der der Luun´s Fläschchen geklaut hatte meldete sich noch zu wort: "Hey, was macht der da? Warum zieht der sich halb aus? Hey Gin, wo ist dein Hemd? Hast du ihn vergessen?"




16. Kiriat, Morgen
Holt nach Kletterakt ihr Fläschchen zurück, hofft das der Dieb keine Lüge erzählt die Luun Ärger bereiten könnte und gesellt sich dann zu der Gruppe die sich danach die Situation klar machten und der Junge der Luun´s Flasche geklaut hatte versucht, noch als lustig darzustehen gegenüber den anderen.
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Beitragvon Krolon » So 24. Jul 2016, 19:37

Es war eine immer noch verwirrende Situation für den jungen Suavis. Was ging hier nur vor sich? Warum war Gin so verwirrt - wollte aber nicht fliehen? Wer kam dort und warum? Seine Gedanken rasten genauso schnell wie sein Herz und verunsichert zuckte Krolon wieder zusammen, als der Mensch - sein Partner- wieder Druck auf die Wunde ausübte. Krolon wollte gerade eine weitere Frage stellen, als er etwas im Gebüsch rascheln hörte und ein Mensch hervortrat. Alle Furcht die er in den letzten Minuten abgebaut hatte kam wieder hervor und zitternd wich der Suavi zurück, jedoch stets in Gins Nähe bleibend und ihn mehr wie einen Schutz zwischen sich und dem anderen Menschen nehmend. Verunsichert zog Krolon die Lefzen hoch und zog ihr Ohren an - eine einfache Drohgebärde die nichts anderes ausdrückte als ‘Komme ja nicht näher!’. Doch dieser schien jedoch kein Interesse an ihn zu haben, sondern fixierte den Jungen und baute sich bedrohlich vor Gin auf.

Krolon war so von seiner Angst und dem Geschehen eingenommen, dass er die Annäherung einer Suavi erst merkte, als sie schon fast vor ihm stand. Erschrocken fuhr der Kater zusammen und kauerte sich wieder hin, zwang Gin dazu ihm leicht zu folgen um die Wunde weiterhin abzudecken. Aus der anfänglichen Drohgebärde dem großen Menschen gegenüber, wurde eine Unterwerfungsgeste. Ein Mischung aus knurren und Fauchen rollte seine Kehle hinauf und er sank fast komplett auf die komplett auf die unverletzte Körperseite, offenbarte seine verwundbare Brust. Die andere Suavi war von einer seltsamen Farbe, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte und war ihm in der Größe ebenbürtig. Als das Weibchen ihn ansprach kroch er nur zitternd weiter hinter Gin, einem verhältnismäßig geringen Schutz, wenn man seine Größe betrachtete. Vollkommen verkrampft von seiner Angst, bekam er nichts von den Gesprächen mit, blockierte sogar jeden Gedanken von Gin und reagierte erst als Gin ihn über die Flanke strich. Beruhigende Gedanken und Gefühle ließen ihn etwas entspannen.

Doch es war eine Situation, der Krolon nicht entkommen konnte. Immer mehr Menschen kamen hinzu, blieben etwas entfernt stehen, bildeten eine nur für Krolon sichtbare undurchdringliche Mauer. Ergeben von seiner Situation kauerte er sich zusammen, wusste nicht mehr wem oder was er folgen sollte. Das Einzige was ihn noch hier vor Ort hielt war sein Partner. Vollkommen überfordert gab der Suavis nur ein klägliches Wimmern von sich - vergessen all die Droh- und Unterwerfungsgebärden. Reise, Angst, Schmerzen und zuletzt die Resignation, dieser Situation nicht entfliehen zu können forderten ihren Preis. Aus dem ehemaligen Knurren und Fauchen wurde erst ein Wimmern, nun ein hastiges Hecheln. Es war dies neugewonnene und noch unbekannte Vertrauen in den Menschenjungen, das Krolon hier hielt und nicht zur Flucht antrieb, auch wenn alles in ihm nach Flucht schrie.



16. Kiriat, Morgen
Ist mit der Situation wieder vollkommen überfordert. Entsagt sich jeglicher Antwort und versteckt sich soweit es geht hinter Hugin.
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Beitragvon Freya » So 11. Sep 2016, 17:54

Hugins Spott darüber, sie habe die anderen Novizen zurückgelassen, tat Freya lediglich mit einer verächtlich hochgezogenen Augenbraue ab. Die jungen Sidhe-Anwärter sollten inzwischen durchaus imstande sein, auch mal für eine Weile auf sich selbst aufzupassen - es würde nicht mehr lange dauern, dann musste jeder von ihnen seine ersten Missionen allein in der Wildnis bewältigen, nur von ihrem zukünftigen Partner begleitet und unterstützt. Da konnten sie sich ruhig schon einmal daran gewöhnen, nicht ständig von der Mentorin bemuttert zu werden, schließlich konnte man nicht Selbstständigkeit nicht früh genug lernen. Außerdem war Hugin wohl kaum der Richtige, Freya unterlassene Pflichten gegenüber ihrer Gruppe vorzuwerfen und die Novizen als hilflos auf sie angewiesen hinzustellen; immerhin war er derjenige gewesen, der sich selbst für durchaus imstande befunden hatte, ohne sie zurecht zu kommen, und dadurch seine Gruppe in Gefahr gebracht hatte, dass er seinen Wachposten verließ. Doch bevor sie irgendeine Entgegnung formulieren konnte, war der Novize schon einen Schritt weiter und sprach sie nun auf die Verletzung des jungen Suavis an.
Dessen Verunsicherung hatte Freya durchaus bemerkt, auch wenn sie ihm augenscheinlich keine weitere Beachtung geschenkt hatte. Es war eher schwer, nicht zu bemerken, wie eingeschüchtert das Tier war. Aber das war ja eigentlich auch kein Wunder, verwundet und dann gleich von zwei Menschen und einer anderen Suavis überrumpelt – und dem vollkommen dreckverkrusteten Fell nach zu urteilen war das noch nicht alles, was der Kater bisher heute erlebt hatte – da war es nur verständlich, wenn das alles etwas viel auf einmal war. Seufzend nahm sie eine weniger dominante Haltung ein, die hoffentlich auch weniger bedrohlich wirkte, und entschied, dass die Standpauke wohl abermals aufgeschoben werden musste. „Na dann lass mal sehen“, gab sie mit Blick auf die Verletzung nach. Der Suavis war inzwischen allerdings zu einem wimmernden Knäuel hinter Hugin zusammengeschrumpft. Die Mentorin blickte aufmerksam zwischen ihm und Fatima hin und her. Diese verstand den Wink und zog sich ein paar Schritte zurück, hielt sich im Hintergrund.

Offenbar hieß der Suavis Krolon, jedenfalls hatte Hugin ihn eben so genannt. Die Tatsache, dass er bereits den Namen des Tieres kannte, bestärkte Freya in der Ansicht, dass die beiden Partner waren. Abermals vernahm sie die telepathischen Worte, die Hugin an den Steppensuavis richtete. Es rührte sie, wie er dem Tier Mut zusprach; so sanft hatte sie Hugin noch nie erlebt! Mochte unter dessen harter Schale wohl doch ein weicher Kern schlummern?
Nun hockte sie sich hin, wodurch sie auf Augenhöhe mit dem fremden Suavis kam. Eine verängstigte Raubkatze konnte gefährlich sein, das wusste sie nur zu gut, doch sie spürte Fatimas Anwesenheit nur wenige Schritte hinter sich, und außerdem wirkte das Tier ohnehin so, als würde es eher die Flucht ergreifen, als ihr etwas zu tun. Solange sie ihm also die Möglichkeit dazu ließ, gab es gewiss keinen Grund zur Beunruhigung. Stattdessen versuchte sie, möglichst völlige Ruhe auszustrahlen, denn Krolon musste ihr vertrauen, wenn sie sich an seiner Verwundung zu schaffen machen würde. Ihre grünen Augen suchten forschend diejenigen des Katers, während sie freundlich fragte: „Du heißt also Krolon? Erlaubst du vielleicht, dass ich mir deine Flanke ansehe? Hugin hat dich zwar gut versorgt, aber ich verstehe etwas mehr von der Heilkunst als er. Ich bin seine Mentorin, und das dort ist meine Partnerin Fatima. Ich hoffe, er hat dir nichts allzu Schreckliches über uns erzählt – der gute Hugin kann mich nämlich nicht ausstehen!“ Bei diesem letzten Satz lächelte sie und warf dem Novizen einen kurzen Blick zu, der sagte, dass das nicht ganz so ernst gemeint war. Dann wandte sie sich Krolon wieder zu und legte den Kopf etwas schief. „Nun, darf ich? Das muss doch ziemlich wehtun!“
Sie begann, sich dem Tier langsam zu nähern, darauf konzentriert, es nicht zu verschrecken. Dabei bekam sie jedoch aus dem Augenwinkel mit, wie der Rest ihrer Schar lautstark ebenfalls eintrudelte. Verärgert über die Störung hielt sie inne und blickte auf. Anscheinend hatten ihre Lehren in Sachen geräuschlose Fortbewegung und vorsichtiges Auskundschaften einer Situation nicht so wirklich gefruchtet… Hoffentlich würden die Novizen den Kater nicht doch noch verschrecken, indem sie dort aus der Böschung getrampelt kamen wie eine Horde wildgewordener… nun, eine Horde wildgewordener Sidhe-Novizen eben.

Sie hätte der getupften Suavis-Dame ja telepathisch einen Hinweis gegeben, diese Radaubrüder zunächst auf Abstand zu halten, doch Fatima hatte das Problem längst selbst erkannt und sich ärgerlich mit dem Schweif schlagend vor den Neuankömmlingen aufgebaut. Den hünenhaften Jungen, der es für notwendig gehalten hatte, bei seiner Ankunft einen unpassenden Witz zu reißen, fuhr sie mit angelegten Ohren und gebleckten Zähnen an. Der Kerl war ihr ohnehin schon nicht grün, weil er ständig Streit provozierte, und so sah sie den Zeitpunkt gekommen, ihn ein wenig zusammenzustauchen. Immerhin: Als sie mit ihrem Tadel fertig war, blickte er in einer Mischung aus Trotz und vielleicht auch schlechtem Gewissen zu Boden und zuckte unbestimmt mit den Schultern. Angesichts der Situation ließ Fatima das mal als Entschuldigung durchgehen und noch einmal ihren Blick strafend über die Gruppe wandern.
Dabei registrierte sie, dass Luun irgendwie etwas mitgenommen aussah – abgebrochene Zweige im Haar, Dreck und Kratzer im Gesicht und auf der Kleidung inklusive. Doch jetzt war wohl kaum der richtige Zeitpunkt, mit einer Novizin zu diskutieren, warum sie plötzlich beschlossen hatte, als lebende Fichte herumzulaufen. Stattdessen brummte sie den Schülern nur warnend zu: „So, und bevor ihr das nächste Mal in eine Situation ungefragt hineinplatzt, denkt vorher mal gründlich darüber nach, ob das der richtige Weg ist. Vielleicht erinnert ihr euch ja dunkel, dass es da mal so eine Lektion zum Thema Fortbewegung in der Wildnis gab, mal ganz abgesehen von der allgemeinen Frage der Höflichkeit und der Tatsache, dass Freya euch gewiss angewiesen hat, auf sie zu warten. Und jetzt tut ausnahmsweise mal, was man euch sagt, und bleibt da stehen, wo ihr seid, anstatt noch mehr zu stören.“
Das war gröber gesagt, als sie es gemeint hatte, doch auch Fatima hatte bemerkt, wie Hugins potenzieller Partner sich verkrampft hatte, und wollte vermeiden, dass er doch noch die Flucht ergriff. Hoffentlich entpuppte er sich nicht grundsätzlich als so ein Angsthase, dachte die Getupfte verächtlich, doch sie hütete sich, diesen Gedanken irgendjemanden merken zu lassen. Stattdessen streckte sie sich lang auf dem Boden aus, unmittelbar zu Füßen der Novizen, und bildete so durch ihre Präsenz eine halb sichtbare, halb eingebildete Barriere, die die Gruppe der jungen Sidhe-Schüler von ihrer Partnerin, Hugin und Krolon trennte. Aufmerksam wandte sie sich wieder letzterem Grüppchen zu, während ihre Schwanzspitze gespannt in einem regelmäßigen Takt auf den Boden schlug. Ein Ohr hatte sie auf die Novizen in ihrem Rücken gerichtet, doch die würden nun hoffentlich klug genug sein, ihrer Anweisung zu folgen. Eigentlich war es ja kein Wunder, dass Krolon Angst hatte. Sie selbst war von Menschen aufgezogen worden, doch das war bei ihm sicher anders. Vielleicht half es ja, wenn sie als Suavis noch einmal auf ihn zuging. „Entschuldige den Auftritt dieser Rabauken, Krolon. Sie sind eben noch Junge, die nicht immer wissen, wie man sich zu benehmen hat. Du scheinst noch nicht viel Erfahrung mit Menschen zu haben, darf ich fragen, woher du kommst und was dich in diese Gegend verschlägt? Einen wie dich sieht man hier selten.“

Dankbar warf Freya ihrer Partnerin einen Blick zu. Hoffentlich würde sie den Kater etwas beruhigen und ablenken können. Im Vertrauen darauf näherte sie sich diesem langsam weiter, bis sie ihn schließlich fast erreichen konnte. Doch war sie nun auch nur noch wenige Handbreit von dessen scharfen Reißzähnen entfernt. So warf sie Hugin einen aufordernden Blick zu und deutete mit dem Kopf in Richtung Krolon. Vielleicht konnte er den Kater ja darin bestärken, dass sie ihm nichts tun würde.
Schließlich beugte sie sich vor und legte ihm ganz sanft die Hand auf den Rücken.




16. Kiriat, Morgen
Freya sieht ein, dass sie sich zunächst um Krolons Wunde kümmern sollte. Geht vorsichtig auf ihn zu, wird jedoch von der Ankunft der restlichen Novizen unterbrochen. Fatima fährt diese für ihr unangemessenes Verhalten an und hält sie, so gut es geht, von Krolon fern. Versucht dann, den verängstigten Kater zu beruhigen. Freya erreicht Krolon und berührt ihn vorsichtig.
Freya, Krolon, Hugin, Luun

(OOC: Und nochmal eine Riesen Entschuldigung, dass ich es nicht früher hinbekommen habe... :sorry: Habe die letzten Tage nichts anderes gemacht als Kartons auszuräumen und meinen mobilen Hotspot auch nicht gleich zum Laufen bekommen... Nun gehts aber und die Kisten sind soweit leer, also stehe ich wieder zur Verfügung. :lieb: *Noch schnell eine große Packung Schokolade dalässt*)

Freya

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Beitragvon Luun » So 2. Okt 2016, 20:25

Luun bekam ein leichtes Grinsen ins Gesicht als sie sah, das der Raufbold sich etwas schuldig fühlt Mh, ob er mal begreift das er nur Blödsinn macht und andere dabei schadet oder stört? Mich wird er doch sowieso nicht in Ruhe lassen, warum auch immer. Weil ich nicht so stark bin wie er? Weil ich zu freundlich bin? Weil ich Wassermagie anstatt Feuermagie habe? Apropos ich könnte mich mal etwas sauber machen. Sie sah sich etwas um und fand etwas weiter hinten von der Gruppe eine Mossfläche die eine kleine Pfütze einschloss und ging dorthin. Luun war nicht zu weit von der Gruppe entfernt, dass sie hörte das der Störenfried einen neuen Spitznamen für sie ausdachte. "Hey Fichte! Willst du etwa deine Wurzeln mit deiner Wassermagie bewässern? Hahaha!" Er hatte doch nicht daraus gelernt, naja egal, soll er nur versuchen lustig zu wirken. Luun zupfte sich die kleinen Splitter aus den Händen, zog sich die kleinen spitzen Äste aus den Haaren und benutzte ihre Wassermagie um sich noch das übrige Harz von den Händen zu waschen und die Kratzer zu säubern. Sie blickte währendessen ab und zu, zu den Suavis. Hm, wie es Hugin und den Suavis wohl geht? Ich hoffe es ist nichts ernstes. Als Luun fertig war und zurück zu der Gruppe gehen wollte, fühlte sich in Richtung des Waldrandes etwas angezogen, als würde sie etwas rufen. Ist da was? Komisch. Was ist da? Es fühlt sich gut an, was ist es? Sollte ich es mir ansehen? Mein Gefühl sagt ja, aber ich kann die Gruppe doch nicht einfach so verlassen. Mh, ich frage Freya später nach ob wir in diese Richtung gehen können, ich sollte zunächst erst mal zurück zur Gruppe gehen, sonst denken sie ich tagträume wieder Sie ging sich wieder zurück zur Gruppe und hofft das bei Hugin und Freya alles gut geht.




16. Kiriat, Morgen
Luun machte sich wieder zurecht, damit sie wieder mehr nach Mensch aussah als Fichte. Sie fühlte sich irgendwie "gerufen" oder angezogen von etwas. Luun hofft auch für den Suavis das Hugin und Freya helfen können.
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Beitragvon Hugin » Do 6. Okt 2016, 20:34





16. Kiriat, Morgen
Ist sauer auf den Strohkopf Bernhard. Lässt Freya an Krolon heran treten und streicht dem Kater über den Kopf. Kümmert sich kurz um Bernhard und wirft ihm sein blutiges Hemd an Kopf, dieser verfällt in Panik. Hofft, dass Bernie nun erst einmal Luun in Ruhe lässt und versucht sich an Hugin zu Rächen. Wendet sich wieder Krolon zu.

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Beitragvon Krolon » Mi 12. Okt 2016, 19:36

Es war ein großer Bereich der allen Anwesenden zur Verfügung stand, unterbrochen von einigen Bäumen und Büschen. Doch Krolon wurde das Gefühl nicht los das es eng wurde, je mehr Zweibeiner hinzukamen, desto knapper wurden die Luft und der Raum. Doch sein frisches Zutrauen zu dem jungen hielt ihn an Ort und Stelle.

Es war ein merkwürdiger Gefühlscocktail der in seinem Inneren tobte, hinzu kamen auch ihm unbekannte Gefühle, welche er erst nicht zuordnen konnte. Es waren Angst und auch Wut über die Menschengruppe welche hinzugekommen war, speziell ein Zweibeiner, der sich hervortat und ihn zu einem dunklen Grollen veranlasste. Dieses verebbte erst, als sein Partner ihm über den Kopf strich. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es nicht nur seine Gefühle waren, die er wahrnahm sondern auch Gins. Unsicher über dieser Erkenntnis und dem wirbelnden Sturm in sich, grub er die Krallen fest in den Boden und grollte tief in seiner Kehle, als Hugin etwas warf und das Menschenkind aufschrie, fuhr der Suavis in sich zusammen und das Grollen verstärkte sich kurz. Erst als Gin wieder über den Kopf strich, legte sich der Wirbel in ihrer beiden Gedanken und Krolon begann sich etwas zu entspannen. Verflogen waren die wirbelnden Gedanken von Wut und Frustration.

Misstrauisch, doch nicht bedrohlich fing er den Blick des größeren Menschen auf und ließ den Blick dann auf die andere Suavis wandern. Er hatte sie vorher nicht so bewusst wahrgenommen wie jetzt, wo sie wie eine Barriere vor der Gruppe anderer Menschen lag. Sie strahlte eine Ruhe und Sorglosigkeit aus, die Krolon anfangs irritierte, doch dann erinnerte er sich, dass sie die Partnerin des Menschen war, der sich ihm langsam näherte. Schnaufend legte Krolon den Kopf auf dem Boden ab und lehnte ihn gegen Hugin, es war keine vollkommene Entspannung, doch die Erschöpfung forderte inzwischen ihren Tribut. Krolons Ohren zuckten unsicher umher, als die Suavis ihn ansprach, erst war er am Überlegen ob er überhaupt antworten sollte, doch was würde es ändern? “Ich kenne den Namen des Ortes nicht woher ich komme. Er ist viele Nächte entfernt.“ Es war unbewusst geschehen, dass er gezielt nur die Suavis anblickte, während er sprach und die Fragen des Menschen ignoriert hatte. Mit einem lösenden Seufzen ließ der Suavis sich nun endgültig auf die Seite gleiten und erteilte somit indirekt die Erlaubnis sich ihm zu nähern. Doch konnte er nicht verhindern, dass er reflexartig zusammenzuckte und kurz verspannte, als die Fremde ihre nackten Hände auf seinen Rücken legte.



16. Kiriat, Morgen
Wird von Hugins Gefühlen überrannt und ist irritiert, während er Freya immer noch misstrauisch betrachtet, aber zu Fatima soweit Vertrauen gefasst hat, dass er ihr antworten kann. Ergibt sich seiner Situation und legt sich hin, um sich behandeln zu lassen
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Beitragvon Fiora » Do 27. Okt 2016, 19:26

tbc Südwald - Erdhügel

Je weiter sie sich von den bekannten Gefilden entfernten umso stiller und ernster wurde Fiora.
Astan war gut gelaunt und er scherzte sogar mit Quana herum.
Als der Drache schliesslich bemerkte, das sie das Ende des Waldes erreicht hatten, sprang der SUavis neugierig in Richtung der Waldgrenze.
Doch bevor er hinaus trat, drehte er sich um.
Fiora stand still und sehr blass da und zippelte nervös an ihrem Zopf .
Wie ein Hammerschlag überkam der großen Katze Fioras Gefühle. Angst, verzweifelter Zorn und Unsicherheit.
Erstaunt sah er zu seiner Freundin.
"Fiora, was ist denn los?"
Das Mädchen schüttelte den Kopf und setzte sich auf die Stelle wo sie gerade stand.
"Ich, ich, ich weiß nicht...." stotterte sie "Ich kann da nicht raus. Da sind bestimmt ..."
Sie legte eine Hand an die Stirn und überlegte anstrengend. Ihr fiel das Wort nicht mehr ein.
Astan ging vorsichtig zu ihr uns stupste sie sanft mit der Nase an.
"Was hast Du ...?"
Sie schüttelte heftig den Kopf: "Ich kann da nicht raus! Die bringen mich auch um!"
"Wer will dich umbringen?"
hilfesuchend sah er zu Quana.
"Hier ist niemand der der umbringen will..."
Doch Fiora presste bockig die Lippen zusammen und schüttelte weiter ihren Kopf.
"Nein, da geh ich nie wieder raus! Geh Du, ich bleibe hier! Ich schaff das schon!"
Wieder sah der Suavis zu Quana, doch Fiora blieb unerbittlich...
"Ich bleibe hier, geht ihr raus und schaut ob ihr was seht... sagt mir bescheid und gut!"
Zerknirscht drehte sich der Suavis wieder um und lief ein paar Schritte zum Waldrand. Jedesmal wenn er sich zu Fiora umdrehte sah er ihren bösen Blick und den Finger den ihr stur in Richtung Waldrand dirigierte.
Schliesslich hatte er ihn erreicht und setzte einen Fuß raus aus den Wald auf einen harten Weg. Erstaunt sah er den Weg hinunter. Er schien gar nicht zu enden. Er schlängelte sich am Waldrand enlang und Astan konnte nicht anders er hüpfte vollends aus der Deckung des Waldes und brüllte begeistert:"Wahnsinn Quana, schau dir das mal an!"


16. Kiriat Morgens
Quana, Astan und Fiora

Die drei kommen am Waldrand an und Fiora bekommt eine Angstatacke den Wald zu verlassen. Astan wagt sich trotzdem aus dem Wald und ist begeistert über die Länge des Handelsweges

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Beitragvon Quana » So 30. Okt 2016, 17:55

Angst vor dem Unbekannten war etwas typisch Menschliches, das scheinbar auch nicht vor Fiora haltmachte. Aber als Quana hörte, sie wöllten Fiora umbringen musste sie doch lachen.

"Fiora, Kleines, du glaubst doch nicht wirklich, dass die sich mit einem Drahen anlegen oder?", fragte Quana sie, "Dannbevor sie dir etwas antun können, müssen sie erstmal an mir vorbei. Auch wenn ich ein netter, kinderlieber Drache bin, bin ich dennoch ein Drache. Wrnn meinen Kleinen was antun will, werde ich böse und wenn ich böse bin hören sich die Gruselgeschichten sdie du sicherlich über uns Drachen gehört hast, noch wie Gutenachtgeschichten an." Quana blickte sie kurz ernst an, dann war der sanfte und liebe Drache, den sie kannte zurück.

"Außerdem glaube ich eher,du wirst deinen Astan beschützen müssen. Du bist ein Mensch, einer ihrer Art, dir werden sie schon nichts antun, aber so einem Miesepeter wie ihm...", Quana zwinkerte ihr belustigt zu. "Entweder du kommst in 5 Minuten nach oder ich hole dich, deine Wahl."

Ohne auf Antwort zu warten sprang die große Drachin dem Suavis hinterher. "Ja, ist toll hier was? Die Welt ist viiiiiel größer als der kleine Wald, aus dem wir gerade komme. Es gibt viele fremde Tiere und auch jede Menge andere Suavis dort draußen."

Kichernd ging sie zu Astan und stupste ihn mit der Nase an, der erstaunt auf die Straße blickte. "Astan, das ist doch nur eineStraße. Die brauchen die Menschen, um mit diesen hölzernen Dingern zu fahren. Damit transportieren sie andere Leute oder verschiedene Sachen."

16. Kiriat Morgens

Fiora Astan und Quana

Quana versucht Fiora zu beruhigen, dann erklärt sie Astan, dass er eine Straße bweundert

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Beitragvon Freya » Di 1. Nov 2016, 14:25

Dass Luun sich von der Gruppe entfernte, duldete Fatima, ohne ihr weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Sie war klug und schüchtern genug, sich zurückzuhalten und würde nicht auf die Idee kommen, sich bei Krolon einzumischen. Auch die Streitereien mit Bernhard gingen sie ja im Grunde genommen nichts an, das konnten die Novizen ebenso gut unter sich klären, und so widmete sie sich mit stoischer Ruhe wieder den Ereignissen um den verletzten Suavis. Doch als Hugin dem Störenfried sein Verhalten dadurch quittierte, dass er ihm den blutigen, nassen und verdreckten Hemdfetzen gezielt an den Kopf pfefferte, und dies 'Bernie' zu einem hektischen Tanz veranlasste, konnte sie ein amüsiertes Schnurren denn doch nicht unterdrücken. Anerkennend blinzelte sie Hugin zu. An Schlagfertigkeit mangelte es ihm nicht, das musste man ihm lassen.
Als sie aber Krolons Antwort vernahm, horchte sie auf. Es freute sie, dass er auf ihr Gesprächsangebot eingegangen war. Er war also auf der Wanderung? Was trieb ihn so weit von der Heimat fort? Ich verstehe! Dann bist du also schon seit einiger Zeit herumgezogen? Warum das? Die Antwort interessierte sie wirklich, denn sie mochte einiges über Krolon verraten, das ihnen half, ihn besser zu verstehen. Und da die Gelegenheit günstig war und sie den Kater ohnehin von seiner aktuellen Situation ablenken wollte, fuhr sie mit sanfter Stimme fort: Auch ich bin weit fort von meiner Heimat. Meine Partnerin Freya - ihre Augen wanderten für einen Sekundenbruchteil zu der Erwähnten hinüber - und ich, wir leben an einem Ort namens Shirga. Dort sorgt man gut für uns und wir helfen im Austausch bei der Erziehung der Kinder und kümmern uns um andere, die Hilfe brauchen. Das Konzept des Sidhe-Ordens war schwer zu erklären und für einen wilden Suavis schwer zu begreifen, wie Fatima wusste. Wie anders war doch das Leben der Menschen, an das sich ein Sidhe-Partner zu gewöhnen hatte! Eine fremde Welt... Vorsichtig versuchte sie, Krolon dieses Leben Schritt für Schritt verständlich - und schmackhaft - zu machen. Sollte er mit Hugin die Rückreise nach Shirga antreten, so würden die beiden reichlich Zeit haben, dies alles genauer zu besprechen. Und doch würden schnell viele, viele neue Eindrücke auf den Kater einstürmen und ihm das Gefühl geben, beinahe vor Überwältigung von den Pfoten gerissen zu werden. Vielen Suavis und auch anderen Sidhe-Partnern ging es am Anfang so. Da er ein recht schreckhafter Zeitgenosse zu sein schien, so ahnte Fatima, wie schwer das für Krolon sein mochte; und sie gab sich alle Mühe, nicht selbst der erste überwältigende neue Eindruck zu sein.

Erleichtert stellte Freya frest, dass sich das große Raubtier ihrer Behandlung vorerst ergab, wenn es auch bei der ersten Berührung schauderte. Vorsichtig untersuchte sie die verletzte Flanke, blendete dabei das Geschehen um sich herum weitestgehend aus. Fatimas Worte bekam sie zwar unterbewusst mit, verließ sich aber darauf, dass ihre Partnerin schon wissen würde, was sie tat. Schließlich war sie mit ihrer Untersuchung fertig und blickte Hugin an. Aufrichtig musste sie zugeben: "Das hast du wirklich gut gemacht. Obwohl du hier wenig Mittel zur Verfügung hattest, hast du die Wunde doch recht ordentlich versorgt." Nachdenklich biss sie sich auf die Lippe, während sie überlegte, was wohl weiter zu tun sei. Womöglich konnte sie die Heilung mithilfe von Magie beschleunigen. Sie würde es wenigstens versuchen. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie ihre innere Energie auf die Fingerspitzen und begann, mit nun verheißungsvoll kribbelnden Fingern langsam verschiedene Symbole um die verletzte Stelle herum auf Krolons Fell zu zeichnen. Einen Kreis um den Bereich, den sie behandelte, dann ein Kreuz darüber. Währenddessen murmelte sie kaum hörbar vor sich hin.
Vollkommen vertieft, wie sie in diesem Augenblick war, konnte sie nur hoffen, dass jetzt niemand irgendetwas Dummes anstellte, und dass der Kater der Behandlung standhalten würde. Zufrieden spürte sie, wie sich das Gewebe unter ihren Fingern zu verformen begann, und langsam, ganz langsam fing die aufgerissene Stelle an, zu schrumpfen. Die Freude darüber nutzte sie, um den Zauber noch stärker zu bündeln und mit neuer Energie zu befeuern. Doch sie spürte auch, dass dieses ihr vollkommen fremde Wesen auf die Magie weniger gut reagierte als erhofft. War sie zu unerfahren? Als Mentorin bekam sie wenig Gelegenheit, sich in Heilzaubern zu üben. Lag es daran, dass sich der Kater innerlich abschirmte? Es war nun wirklich kein schwerer Zauber... Nein. Nicht zweifeln. Konzentrieren.
Da kam ihr eine Idee. Das Band zwischen Sidhe-Partnern war die stärkste Magie, die es gab. Wären Hugin und Krolon tatsächlich Partner, so würde Hugins Bindung an ihn vielleicht ein Übriges tun, um die Wunde schnell zu kurieren. Nach und nach ließ sie den Energiestrom abklingen und wandte sich abermals an den Novizen: "Hör zu, Hugin. Du willst Krolon doch helfen? Es scheint eine Bindung zwischen euch zu geben, die wir nutzen könnten, um die Heilung zu beschleunigen. Ich lasse die Energie durch dich in ihn fließen. Du hast damit noch keine Erfahrung, deshalb wird es etwas anstrengend für dich sein. Aber keine Sorge. Konzentrier dich einfach auf den Wunsch, dass es ihm wieder gut geht. Wenn ihr wirklich Partner seid, wie ich vermute, dann wird die Kraft, die das mit sich bringt, meine Magie um Einiges verstärken. Dazu gibst du mir die eine Hand und legst die andere auf Krolons Flanke. Einverstanden?"




16. Kiriat, morgens
Fatima beachtet die Novizen nicht weiter, versucht stattdessen, Vertrauen und ein Gespräch mit Krolon aufzubauen. Beginnt vorsichtig, ihm vom Leben der Sidhe zu erzählen.
Freya versorgt Krolons Wunde mittels Magie. Denkt aber, dass es effektiver ist, Hugins Verbindung zu ihm zu nutzen, und bittet ihn um Hilfe.
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Beitragvon Hugin » Sa 12. Nov 2016, 11:47

Sein Kater drückte den Kopf an seine Füße. Stumm blickte Hugin hinab. Was fühlte er eigentlich? Es war so... ungewohnt. Ungewohnt, dass ein Suavis vor ihm lag und entspannt – soweit man dies als entspannt bezeichnen konnte – seinen Kopf an ihn drückte. Eine unbekannte Wärme strömte ihm entgegen und etwas was sich wie Zufriedenheit anfühlte. Auf der einen Seite fühlte sich das alles gut an, geradezu richtig. Jedoch auch ungewohnt. Wie lange würde es wohl dauern, bis Gin sich daran gewöhnte, dass er nicht mehr alleine war? Dass er nun ein ziemlich großes Kind an seiner Seite hatte, welches noch ziemlich aufgewühlt wirkte?

Freyas Stimme riss ihn aus diesen Gedanken. Mit dem Kopf wandte sich sein graues Auge der Mentorin zu. Die ebenso dunkelhaarige hatte gerade Lob ausgesprochen, doch ihre Mimik schien sich daraufhin zu ändern. Nachdenklich beobachtete er sie, ordnete diese Gestik zu ob es zu größerer Besorgnis anregte oder nicht. Nein. Es war zwar ein Ansatz einer bekannten Mimik, wenn Menschen über ein Problem tüftelten, doch sie warf keine Sorgenfalten. Dies war also kein Grund zur Beunruhigung... Oder? Vorsichtig ging Hugin in die Hocke und ließ die Finger über den Ansatz der Mähne gleiten. Dieses Gefühl der neuen und etwas anderen Verbundenheit tat ihm gut. Es half ihm die Sorgen wegzuwischen und sich auf das wichtige zu konzentrieren: Krolon. Ein Lächeln konnte sich der schlaksige Junge nicht verkneifen. Immerhin war er kein Stein sondern ein Mensch der Fühlte. Und jene Gefühle für Krolon schienen mit jeder Sekunde zu wachsen.
In diesen Sekunden und Minuten, die sich wie zähe Zeitflüssigkeit anfühlten war kein Raum für Worte. Weder waren sie griffbereit noch in irgendeiner trüben See aus Fetzen zu filtern. Man konnte sagen, dass es einfach nicht richtig war. Und ebenso wenig war es die Umgebung, die verschmolz und in einem Farbengemisch unterging. Es gab nur noch Krolon, Hugin und Freya. Letztere mehr eine Komponente der Hilfe als der wirklichen Existenz.

Ganz genau studierte der Rabenkopf das Aussehen seines Partners. Musterte die unterschiedlichen Wirbel des Fells und studierte das Gefühl welches er an den Fingern hatte wenn er ihn berührte und streichelte. So bekam er von Freyas Taten wenig mit. Immerhin war sich der Novize sicher, dass die Mentorin schon das richtige tun würde. Zunächst hörte er Freya nicht. Es war ein leichter Hall vom Namensende und die lauter werdenden Worte die ihn einfingen, an seiner Aufmerksamkeit zupften. Leicht benommen sah er wieder zur Mentorin, versuchte die Satzfetzen zusammen zu bauen. Hugin, Krolon. Etwas von Heilung beschleunigen und keine Erfahrung. Er solle keine Sorgen haben und sich auf den Wunsch konzentrieren, dass es dem Kater gut gehen soll. Dann stellte sie indirekt eine Tatsache in Frage. Sie war für Hugin unerschütterlich in Stein gemeißelt gewesen, doch Freya riss es einfach heraus. Wenn <i>sie wirklich</i> Partner seien?
Trotz schob sich einer dunklen Wolke gleich vor seinen Augen und bedachte die Mentorin mit einem finsteren Blick. Wollte Sie ihn testen? Und warum fragte sie ihn als sei er ein kleines Kind? Angegriffen von ihrer Art der Fragestellung schob er das Kinn nach vorne. Dabei verlagerte sich der Kopf dass sein Anblick etwas Gefährliches bekam. Nicht in jenem Sinne, dass er Freya gleich an die Kehle springen würde aber etwas anderes. Im nächsten Moment erhob er sich, tätschelte Krolons Kopf noch einmal kurz und bewegte sich auf Freya zu. „Natürlich.“, kam die kurze Antwort als wäre nie etwas gewesen.

Er <u>ist</u> Krolons Partner. Und Krolon <u>ist</u> sein Partner. Wenn Freya dies anzweifelte, würde er ihr das Gegenteil beweisen und seinem <i>Freund</i> helfen. Aber was hatte er auch erwartet? Hatte er noch mehr Anerkennung von Freya gewollt oder ihre Akzeptanz, dass er – Hugin – nun auch endlich mal etwas gutes zustande gebracht hatte? Nein. Menschen <i>konnte</i> man einfach nicht vertrauen. Sie hintergingen einen schon immer. Und genau das hatte er sich dann selbst zu eigen gemacht – andere zu hintergehen und ihnen ein Schnippchen zu schlagen. Seinen Vorteil zu nutzen und sich nicht auf andere zu verlassen. Es hätte ihm klar sein müssen.
Mit diesem Groll und den Vorwürfen, kniete er sich an die Flanke des Suavis. Die Gefühle und Gedanken stobten durch ihn in einem wilden Mischmasch, welches jedes Schiff zum kentern bringen konnte.
Ein überwindbares Hindernis, welches ihm nicht erlaubte Freya dieses Vertrauen entgegen zu bringen welches alle drei gerade jetzt wohl am Nötigsten hatten.
Seine linke Hand legte der Junge ohne bedenken vorsichtig, einem schützendem Dach gleich, über die Wunde. Jedoch zögerte er die rechte einer Zweiflerin zu geben. Skeptisch sah er für einen Bruchteil einer Sekunde zu der <i>Mentorin</i>. Was sollte sie ihm überhaupt beibringen? Wenn sie nicht an ihn glaubte – nein, wenn sie ihn <i>hinterging</i> und hinterrücks <i>gegen</i> ihn arbeitete dann war dort doch nichts mehr gegeben. Kein Platz mehr. Mit diesen Gedanken ergriff er ihre dargebotene Hand. Es widerstrebte ihm ihr zu vertrauen, gleichzeitig wollte er aber auch für seinen Partner da sein und ihr schon zeigen wie sie sich irrte.

Ein Zwist der Gefühle in ihm die sich gegen die <i>Hilfe</i> anderer Menschen aussprach und zugleich den Wunsch hegte sie nutzen zu können.





16. Kiriat, Morgen
Konzentriert sich auf Krolon um ihn besser kennen zu lernen. Ist verwundert über dieses Gefühl nicht mehr so einsam zu sein. Vergisst seine Umgebung bis Freya ihn anspricht. Er nimmt ihre Erläuterung nur halb wahr und Missversteht eine Ausführung so sehr, dass sein Groll gegen die Menschen wieder erwacht und ihn an alte Wunden erinnert. Er will zwar Krolon helfen, hat aber einen Knacks im Vertrauen zu Freya und hinterfragt die Novizen und Mentoren Beziehung.

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Beitragvon Krolon » Di 6. Dez 2016, 16:41

Egal wie sehr er auch versuchte sich mit der Situation zu arrangieren - es gelang ihm nicht in Gänze. Der Mensch, Freya wie sie ihm von der Suavis vorgestellt wurde, war ihm fremd und wie sie neben ihm kniete, schon fast bedrohlich über ihm ragte und er wehrlos ergeben war, überkamen ihm immer wieder neue Schauer der Furcht.

Krolon wollte vertrauen, wollte nicht ständig auf der Flucht sein - es widersprach der tiefen Natur der Suavi ständig zu fliehen, doch genauso unnatürlich war es auch, dass ein Suavis längere Zeit allein unterwegs war, los gelöst von der Sicherheit der Gruppe. Natürlich trieb es gerade Kater öfters zur einsamen Wanderung, doch selbst da schlossen sie sich regelmäßig einem anderem Rudel oder Junggesellen Truppe an. Krolon war schon viel zu lange allein unterwegs, die plötzliche Anwesenheit einer anderen Suavi und insbesondere der Menschen, verunsicherten ihn. Es war wie mit den Wölfen die er getroffen hatte: wie ging man mit anderen Wesen um, die einen nicht nur Abneigungen und Feindschaft entgegen brachten?

Fatimas Frage zum Grund seine Reise lenkten, ihn kurz von der so bedrohlich wirkenden Situation ab, doch eine Antwort blieb er der Artgenossin schuldig. Unfähig seine eigene Schande einzugestehen, weshalb er alleine unterwegs war, wandte er nur den Blick ab und versperrte den Blickkontakt zur Fatima und konzentrierte sich wieder auf das Geschehen in seinem direkten Umfeld.
Die Berührungen von Freya, ohne das er sah was dort geschah, war ihm unheimlich und ließ ihn kurz zittern, ehe er wieder entspannte. Beruhigt von der ihm noch so fremden und doch vertrauten Berührung von Hugin, der ihm über den Kopf strich. Eine wohltuende Wärme ging von der Wunde aus, gefolgt von einem Kribbeln und Jucken. Leicht beunruhigt grollte Krolon leise und schon fast reflexartig zuckte das Bein, wie um eine lästige Fliege zu vertreiben. Es war ein unangenehmes Gefühl, doch das eigentlich beunruhigende war die Tatsache nicht zu verstehen, was mit ihm geschah. Nur die Tatsache, dass dieser ihm so neu vertraute Mensch bei ihm war, ihn beruhigte, hielt Krolon an Ort und Stelle - ließ ihn stillhalten und die Behandlung über sich ergehen. Nichts würde der Suavi nun lieber tun, als de juckende Stelle zu Putzen und sich unter einem Busch zu verstecken. Vollkommen auf die Berührungen konzentriert vergas er den anderen Menschen und fiel immer mehr in eine Art Trance.

Doch plötzlich ändert sich etwas. Die Wärme ließ nach und auch an Hugins Haltung und Gedanken änderte sich etwas, was ihn angespannt auffahren ließ. Es war wie eine innere Alarmglocke die ihn aufweckte, verunsichert verlagerte der Suavis sein Gewicht und schob seine Vorderbeine unter sich, ließ die Hüfte aber abgeknickt. Er verstand nicht, was vor sich und kurzzeitig flackerte Furcht in seinen Augen, als Hugin von ihm rückte, sich aber dann doch nur näher an die Wundstelle bewegte. Allmählich entspannte der Kater wieder etwas und legte schnaufend den Kopf auf die Vorderpranken, durch seine Verbindung mit Hugin bemerkte er den inneren Zwist, eine Mischung aus Stolz, Trotz und Wut. Dagegen fluteten Krolons eigene Bedenken und Angst, doch auch der innige Wunsch Vertrauen aufbauen zu können. Krolon versuchte Hugin zu vermitteln, dass er vertraute, dass sie gemeinsam vertrauen sollten - es versuchen mussten. Für den Kater war diese Entscheidung, dem Menschen zu vertrauen, der verzweifelte Versuch aus seiner Einsamkeit auszubrechen. Er war nicht mehr Einsam, er war nun Hugin angehörig, genauso wie Hugin zu ihm gehörte, diese Tatsache konnte nichts erschüttern. Der Kater klammerte sich an diese Verbindung und ließ Hugin daran teilhaben und versuchte auf seine Art zu helfen.



16. Kiriat, Morgen
Hat immer noch Angst vor dieser Situation, will aber diese Angst ablegen und Vertrauen schaffen. Ist durch die Behandlung anfangs verunsichert, entspannt aber durch Hugin zusehends. Als Hugin selber eingreifen soll, versucht Krolon ihn zu ermuntern und hilft mit seiner eigenen Energie.
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