Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Aleister » Sa 9. Sep 2017, 07:36

Die Greifin hatte sich in die hintere, rechte Ecke der Hütte verkrochen. Dort hatte sie alles und jeden im Blick. Die Tierfelle, die an der Stelle ausgebreitet worden waren, konnten gerade mal der Hälfte des massigen Weibchens als Unterlage dienen und selbst das in Ferne glotzende, an der Wand hängende Hirschhaupt über ihr wirkte wie das Köpfchen eines Rehs gegen den gehörnten Raubvogelschädel.

„Warum tust du das?“

Klar, Lilliana war neugierig. Wer wäre das an ihrer Stelle nicht gewesen? Immerhin kam es nicht alle Tage vor, dass plötzlich eine einsame Sidhe-Greifin am Himmel erschien und einem Fremden einfach so ohne Gegenleistung - oder Hintergedanken - half. Selbst, oder besser gesagt, vor allen Dingen die Sidhe, die sich ihrer Tugendhaftigkeit und Hilfsbereitschaft wegen rühmten, gingen selten nach verrichteter Tat ohne ein paar Münzen. Warum also gerade sie?

Sie bekam ihre Antwort nicht gleich. Eine Zeit lang füllte nur das rhythmische Schaben von Kalindas Messer und das Rütteln des Windes, der sich aufgebracht gegen die Holzbretter der Hütte warf, den Raum.
Gelbe Augen funkelten sie aus der Schwärze der stählernen Visieren heraus an, als würden sie versuchen, im Gesicht des Mädchens etwas zu lesen. Dann wurden sie wieder von der Dunkelheit verschluckt.

Es sah aus, als würde Thethys kommentarlos im Schlaf versinken, aber dann antwortete sie: „Kein bestimmter Grund. Ich bin nicht wie ihr Menschen. Ich denke nicht wie ihr. Da wo ich herkomme, spielen wir keine kleinen Spielchen und lügen oder hecken böse Dinge aus. Wenn wir sehen, dass ein Küken aus seinem Nest gefallen ist, fragen wir uns nicht, hinter welchem Felsen seine Mutter lauert.
Ich kenne euch Menschen jetzt schon eine Weile. Aber warum ihr euch gegenseitig diese...Dinge antut, verstehe ich bis heute nicht. Du hast Hilfe gebraucht. Ich habe geholfen. Und vielleicht brauche ich irgendwann mal deine Hilfe und du wirst mir helfen. Oder wir sehen uns nie wieder.“


Thethys gähnte herzhaft und streckte ihre Vorderpfoten aus, bevor sie ihren Kopf darauf bettete. Das „Gespräch“ schien damit beendet.
Man konnte sich schon fragen, ob ihre Stahlhaut hier und da nicht piekste, aber sie sah nicht aus, als würde sie dies stören. Und dann fügte sie hinzu:„Morgen ziehe ich weiter. Bis dahin habt ihr es hier sicher. Weder ich noch Kalinda werden euch was tun und ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.“

Die Greifin gluckste. Ob das als Scherz gemeint war oder der Gedanke sie bloß amüsierte, war schwer zu sagen.

Kalinda jedenfalls reagierte auf das Geräusch und sagte:“Ich wecke dich schon, wenn wir fertig sind.“

Ein Blick auf den Tisch vor ihr verriet, dass die Frau mittlerweile fachmännisch die gesamten Fische ausgeweidet, entschuppt und gewaschen hatte und längst dabei war, die Tiere in mundgerechte Stücke zu portionieren. Der Blutgeruch war penetranter denn je. Zum Glück würden sie sie bald zubereiten können.

„Ist nur für uns. Ich denke, Thethys wird sie am Stück wollen.“, erklärte sie und deutete auf eine Tür ein, zwei Meter neben dem Schlafplatz der Greifin. „Schau ruhig mal dort rein, ich habe dort Fleisch abgehangen. Ich weiß nicht, was dein Partner so mag, das wirst du am besten wissen. Sag Bescheid, falls du Hilfe brauchst. Ich mache jetzt hier schnell weiter, bevor wir alle verhungern.“

Mit einem Zwinkern griff sie wieder nach ihrem Messer und setzte an, wo sie aufgehört hatte.

Thethys derweil schien eingeschlafen zu sein. Ein leises Atmen ertönte mit jedem Heben und Senken ihres Brustkorbs und nur ihr buschiger Schweif oder die für eine Greifin fast niedlichen, kleinen Ohren zuckten hier und da. Wovon die Himmelsstürmer wohl so träumten?
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Beitragvon Lilliana » Sa 9. Sep 2017, 16:58

Thethys lies sich offenbar Zeit, den auf eine Antwort wartete das Mädchen irgendwie vergebens.
Dennoch blieb sie ruhig, Ungeduld brachtet meist nichts.

Sie beendete die Säuberung ihrer Hände und setzte sich an die Seite ihres Partners, der Blick ruhte dabei noch immer geduldig abwartend auf der Greifin.
Als deren Augen aber sich schloßen kamen ihr die ersten Zweifel.
Würde sie gar nicht antworten? Oder hatte sie die Frage überhört. Wer weiß wie alt sie war, vielleicht war ihr Gehör schlecht. Aber das würde keinen Sinn machen, den die Frage hatte keinen Ton gebraucht um von Thethys vernommen zu werden.

Doch ehe sich Lilliana noch weiter den Kopf zerbrechen konnte durchschnitt die Stimme Thethys die Stille.
Schweigend lauschte sie den Worten und verblieb auch dann noch schweigend als sie längst verklungen waren.

Aus dieser Sicht hatte sie das Ganze noch nie betrachtet. Wie auch. Die wenigstens Tierpartner welche sie gekannt hatte , hätten vermutlich anders reagiert. Und selbst im Orden hatte man immer etwas als Gegenleistung erwartet.
NUr ihren Onkel hatte sie ab und an mal etwas ablehnen sehen wenn er eher armen Leuten geholfen hat. ABer selbst das waren Ausnahmen gewesen.

Der Blick aus ihren blauen AUgen huschte zu ihrem Partner, welcher neben ihr lag und nach den Worten der Greifin irgendwie entspannter gewurden war und so etwas wie ein leises Schnurren von sich gegeben hatte als wollte er so seine Zustimmung äußeren.

Ja auch Kyan hatte nie irgendeine Leistung von ihr erwartet und sie auch nie von ihm. Es war selbstverständlich das sie einander halfen und dennoch war Lilliana das nie so bewußt gewesen. Andererseits waren sie Partner.
Zwar hatten sie auch schon mal Anderen geholfen ohne das sie dafür was verlangt hatten, aber diese Moment waren selten gewesen.
Die Beiden hielten sich dafür einfach zu sehr von Anderen fern. Soweit das möglich war.
So eng wie sie im Moment mit Thethys und Kalinda hockten, hatten sie noch nie jemand an sich heran gelassen. Nicht wenn es sich vermeiden ließ zumindestens.

Der Blick des Mädchens huschte durch den Raum und verblieb einen Moment an ihrer Gastgeberin und dem Tisch hängen. Ob Kalinda auch so tickte wie Thethys?

Sie kam nicht dazu den Gedanken weiter auszuführen den Kalinda schien ihren Blick gespürt zu haben zumindestens begann sie zu erklären warum die Fische kleinschnitt.

Nicht das es nötig gewesen wäre. Ihre Zähne waren gesund und kräftig. Wann das letzte Mal jemand so ein Essen zubereitet hatte? Vermutlich als sie noch klein war, noch vor dem Brand.

Das Essen im Orden war gut gewesen, keine Frage. Aber so mit Liebe und Wärme zubereitet? Kalinda tat nichts besonderes aber für das Mädchen welches schon so lange ohne Familie , ohne Zuhause war, war es schon etwas Besonders.

Sie nickte auf die Worte Kalindas und verblieb aber noch einen Moment in ihren Gedanken bevor sie sich erhob und den Raum durchquerte, vorbei an der schlafenden Greifin öffnete sie die besagte Tür und warf einen Blick hinein.

Die Kammer sah gut gefüllt auis, nicht überfüllt aber gut gefüllt. Zumindestens in ihren Augen. Nach langem Zögern griff sie sich das zweitgrößte Stück , was schon fast etwas zu schwer für das zierliche Mädchen war.

Sie stolperte aus dem Raum, das Fleischstück fest umklammert und kicherte leise ehe sie sich einen Weg zurück zu Kyan bahnte und das Fleichstück vor ihm fallen ließ.

Zufrieden schüttelte sie ihre Arme aus, Sie war eindeutig nicht für schwere Arbeiten gemacht, und sicher Kalinda hätte ihr vermutlich geholfen wenn man nett darum gebeten hätte. Aber das wollte Lilliana nicht. Sonst hatten sie auch Niemand der ihnen half und irgendwie fühlte sie sich auch etwas gedrängt dazu, immer wieder unter Beweis zu stellen das sie und Kyan schon zurecht kamen.

Während der Suavis das Fleisch beschnupperte, ging seine junge Partnerin den Weg wieder zurück um die Tür zu schließen. Anschließen fiel ihr Blick auf die schlafende Greifin und sie trat etwas näher.
Vorsichtig glitten ihre Finger ganz sachte über die Federn, dort wo die Rüstung diese nicht verbarg.
Es stimmt wirklich Greifen hatten wunderschöne Federn.

" Du solltest ihr besser keine ausreißen."

Erklang es aus der Ecke von Kyan. Die Rothaarige sah zu ihm und warf ihm empört einen beleidigten Blick zu.

" Allein das du mir das zutraust ist schon beleidigend. Zufällig weiß ich genau wie eitel Greifen sind, nur du bist schlimmer manchmal. Und auch so würde ich das nicht tun. Und das weißt du ganz genau."

Der Suavis legte die Ohren an. WIe Recht sie doch hatte. Er sah gern gepflegt aus und sorgte auch regelmäßig dafür. Und er sollte sie auch wirklich besser kennen. Diese Warnung war unnötig gewesen. Aber er war nun mal auch nicht fehlerfrei.

Lilli wande sich wieder dem Federkleid der Greifin zu. Irgendwie fand sie es faszinierend. Diese Tiere waren so riesig. Sicher Kyan war auch sehr groß für seine Art. Aber Greife konnten fliegen.
EIn Gedanke welcher sie schon immer fasziniert hatte, wenn sie es sich eingestand.

Stille kehrte in den Raum ein. Kyan hatte den Kopf auf seine Pfoten gebettet und beobachtet Lilliana aufmerksam aber entspannt. Nur das klackern von Kalindas Messer durchdrang immer wieder die Stille.




EIn paar Monate vorher
Thethys Worte überraschen Lilliana und stimmen sie nachdenklich. Sie holt Kyan etwas Fleisch und bleibt an den Federn der Greifin hängen über welche sie streicht während ihre Gedanken abschweifen.
Auch Kyan ist entspannter gewurdne rührt aber das Fleisch noch nicht an, als würde er darauf warten das ALle essen haben.
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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Aleister » Mo 18. Sep 2017, 09:00

„Faszinierende Geschöpfe, diese Greifen, nicht wahr?“
Kyan war nicht der Einzige gewesen, der bemerkt hatte, dass Lilliana neugierig mit ihren Fingerspitzen im Federkleid der schlafenden Greifin wühlte.

Kalinda hatte sich zum Kamin geschlichen und ein Feuer entfacht. Dicht neben ihm briet nun ihr und Lillianas Fisch, eingelegt in eine Eisenform, und sein Duft füllte nach und nach das Zimmer. Nicht nur der vom zarten Fleisch, sondern auch von Kräutern und Gewürzen, die die Waldläuferin in den Sud mit beigemengt hatte und man wusste - bald war es Zeit, Essen zu fassen!
„Ich muss ungefähr so alt wie du gewesen sein, als ich meinen ersten sah. Ich weiß noch, wie beeindruckt ich gewesen war, von seiner Größe, den breiten Schwingen, den eleganten Bewegungen. Von da an wusste ich, ich wollte etwas machen, wo ich mit Greifen zu tun habe. Zur Sidhe hat es leider nicht gereicht - im Gegensatz zu dir habe ich keinerlei magisches Talent. Aber jeder kann auf seine Art den Leuten helfen. Oder in meinem Fall eher, diesen stolzen Tieren.“
Ihr Blick verlor sich in den prasselnden Flammen, bevor er zu Thethys wanderte.

Die Schlafende, da liegend wie ein Stein, zuckte hier und da zusammen. Was immer sie träumte, es musste ein wildes Geschehen sein.

„Sie hat viel durchgemacht. Sie mag ein wenig rau sein, aber mit ihr und Aleister hat es euch gut getroffen, denke ich. Ich kenne weitaus launischere Exemplare mit Partnern, deren Gemüt denen ihrer Tiere in nichts nachsteht.“
Kalinda zwinkerte, doch die Aufmunterung ihrer Worte spiegelte sich in ihren Augen nicht wieder. Wie als ob sie sich dessen bewusst wurde, wandte sie sich wieder ihrem Tisch zu und begann gewissenhaft, die darauf entstandenen Sauereien zu säubern.

„Magst du schonmal den Tisch decken? Im Schrank an der Wand sind Schüsseln und Besteck. Ich schneide uns noch etwas Brot.“


Thethys erwachte. Sie musste blinzeln, so sehr stach das Licht in ihren Augen. Gerade hatte sie noch geglaubt, Kalinda reden zu hören, und eine Hand war da gewesen, eine kleine Hand, die schüchtern durch ihre Federn gefahren war.
Doch dies war nicht die Hütte, dies war nicht einmal der Wald. Dies war...sie kannte diesen Ort.

„Die Berge...bin ich Zuhause?“

Wie war das möglich? Sie waren alle da. Der endlose Himmel mit seinem blassen Gestirn, der Schnee und auch die steilen Felswände, die zu ihren Seiten in die Höhe schossen wie Arme, zur Begrüßung nach ihr ausgestreckt. Hier war sie sie selbst, hier war sie frei. Bäume und Menschensiedlungen nur winzige Punkte im Schatten der Klippen.
Von überall her ertönten die Rufe der stolzen Berggreife, prallten ab von Stock und Stein, verfingen sich in Thethys´ Federn und flogen wieder davon. Bekannte Stimmen, aber auch junge Stimmen. Richtig, es war Nistzeit! Und Nistzeit war Jagdzeit. Sie musste alle zusammentrommeln. Weit konnten sie nicht sein.

Ich muss los.

„Was glaubst du, was du da tust, Thethys?“

Die Greifin hatte sich vom Erdboden abstoßen wollen, als eine ihr nur zu vertraute Stimme von hinten herangeglitten kam und sie erkalten ließ. Sie wirbelte herum.
Über ihr war niemand Geringeres als Aleister. Ein dicker Mantel aus weißen Federn umhüllte ihn wie ein Kokon und sein wehendes, silbernes Haar hob sich kaum ab von dem schneebedeckten Felsen, auf dem er stand. Ohne irgendeine Gefühlsregung im Gesicht schaute er auf sie hinab.
„Was tust du da?“
„Ich...“

Die Küken bellten durcheinander. Wie ein Pfeilhagel regneten ihre Stimmen auf Thethys hinab, durchbohrten ihr das Trommelfell. Es war nicht zum Aushalten!
„Sie verhungern, wenn ich nicht gehe. Ich muss das tun.“
Aleister schmunzelte und schüttelte den Kopf.
„Du irrst dich. Du kannst nichts mehr für sie tun. Du hast dich vor Jahren von ihnen abgewandt, um eine der unseren zu werden. Hast du das vergessen?“
„Aber...“
„Wenn du jetzt gehst, stirbt das Mädchen.“
„Mädchen? Wovon redest du?“

Seine Stimme war nur ein Flüstern inmitten der Schreie, aber Thethys verstand jedes Wort so deutlich, als wäre sie gleich neben ihr:“Du weißt, von wem ich rede. Schau genauer hin.“
Sie schaute genauer hin. Und daraufhin gaben ihre Beine fast nach und sie wäre zusammengebrochen, hätte nicht ein letzter Rest von Willensstärke in ihren Gliedern sie davor bewahrt.

Da war er. So lange hatte sie nach ihm gesucht.
Wie einer der unzähligen Gipfel thronte die Bestie auf dem Plateau, seine Haut bedeckt mit Speeren aus Eis, in denen sich das Licht der Sonne brach. Dieselben, leuchtend blauen Augen, die auch schon sie so hungernd angestarrt hatten. Es hätte nur zwei, drei Flügelschläge gebraucht, um zu ihm zu kommen. Aber Thethys konnte nicht, nicht als sie sah, was er in seiner Gewalt hatte.
Ein Mädchen mit unverwechselbar feuerrotem Haar hing kopfüber zwischen seinen Klauen und krümmte sich in Pein. Ihre Lippen waren blau und zitterten, als würde mit jedem weiteren Atemzug die Wärme des Lebens aus ihr weichen bis sie eine seiner Eisskulpturen wurde.

„Hilf mir!“
„Ich habe es dir schon hundert Mal gesagt. Nicht, bevor wir ausreichend vorbereitet sind.“
„Sie wird sterben!“
„Oh, ja. Das wird sie. Hättest du dich nur um deine Angelegenheiten gekümmert, Thethys. Dann ständen die Dinge jetzt nicht so, wie sie sind.“
Thethys knurrte. Jede Faser ihres Körpers schrie danach, ihren Partner zum Schweigen zu bringen. Sei es mit einem gut gezielten Schlag oder einem Hieb ihrer Klinge.
„Dann fahr zur Hölle!“, donnerte sie und stürzte sich auf den Weißen Drachen.
Es waren ja nur ein paar Meter. Doch jeder dieser Meter wurde zur Meile, egal wie sehr sie ihre Muskeln antrieb, und die Bestie? Sie grinste bloß, vier Reihen scharfer Zähne entblößend und führte das Mädchen näher zu seinem Maul.

„Argh!“

Thethys erbebte und mit ihr das Hirschgeweih an der Wand über ihr. Vor ihr war kein Drache, keine erfrorene Lilliana, kein Falkengebirge. Dafür aber ein verdutztes, braunes Gesicht und eine Hand, die ihr einen Fisch unter ihre Nase hielt.
„Ich dachte eigentlich, damit könnte ich dich sanft wecken. Stinkt er wirklich so doll?“, fragte Kalinda.
Die Weißgefiederte brauchte ein paar Sekunden bevor sie verstand. Ihr Blick huschte durch das Zimmer, suchte Eckel und Winkel ab. Lilliana war da, Kyan war da, Kalinda auch. Alles gut. Eigentlich.
Aber die Wut fraß sich immer noch durch ihre Adern. Wann, wann würden sie endlich dieses Monster erledigen? Sie wartete jetzt schon unzählige Jahre und nichts!

„Ich bin doch kein Hund!“, bellte Thethys. Kalindas Augen wurden nur noch größer. „Na, entschuldige. Muss ja ein toller Traum gewesen sein, wenn du dich so aufregst.“
Sie stellte eine bauchige Schüssel mit den dicksten Fischen vor die Greifin und stand auf. „Guten Appetit.“
Dann setzte sie sich an den Tisch, wo Lilliana schon wartete und eröffnete offiziell für alle das Abendmahl.
„Wisst ihr schon, wohin es geht? Ich könnte noch eine Karte entbehren, wenn ihr wollt.“, erwähnte sie beiläufig und legte sich den Bratfisch auf einen Kanten Brot zurecht.

Thethys ließ keinen aus den Augen. Sie verfolgte das Gesagte, mischte sich aber nicht ein. Zu sehr waren ihre Gedanken besessen von dem, was sie gerade erlebt hatte. Selbst der Fisch reizte sie nicht mehr und sie schlang einen nach dem anderen lustlos hinunter, bis die verdammte Schale endlich leer war.
Warum Lilliana? Warum hatte sie sie gesehen und nicht Nyx, ihre Schwester? Ungleicher konnten die zwei sich ja wohl nicht sein. Und der Drache...sie hatte kaum noch an ihn gedacht in den letzten Monaten. War es das? Sollte sie ihn vergessen? Schnaubend fuhr sie ihre Krallen aus.

Das kann der Gute sich abschminken. Ich werde nie...vergessen. Genug mit der Warterei! Gleich morgen fliege ich zurück und geige ihm mal so richtig die Meinung!

ein paar Monate vorher
Das Abendbrot liegt in den letzten Vorbereitungen, als Thethys einen Alptraum durchlebt. Das Gesehene weckt ihre lang vergrabenen Rachegelüste und stimmt sie nachdenklich, warum auch Lilliana in ihrem Traum auftauchte. Hat sie das Mädchen in der kurzen Zeit etwa schon lieber gewonnen, als sie sich eingesteht? Wütend und verwirrt, aber fest entschlossen, an ihrem urpsrünglichen Ziel festzuhalten, beschließt sie, am morgigen Tag ihren Urlaub zu unterbrechen und in den Hohen Forst zurückzukehren.

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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Lilliana » Mo 18. Sep 2017, 15:45

Lilliana zuckte zusammen und sah zu Kalinda. Das diese näher gekommen war hatte das Mädchen gar nicht bemerkt.
Sie nickte nur leicht und sah der Waldläuferin zu wie diese den Fisch briet. Der Geruch brachte ihren Magen zum rumoren.
Viel war da auch nicht rein gekommen heute. Das letzte Mal mußte am Morgen gewesen sein, das halbharte Brot.

Schweigend lauschte sie den Worten dann wanderte auch ihr Blick wieder zu Thethys.

"Ja, ich habe auch immer neidisch zu Jenen geschaut die einen Greif als Partner hatten. Schöne stolze Wesen und sie konnten fliegen..."

Ihre Gedanken schweiften kurz ab. Hätte sie einen Greif als Partner wäre sie schon weit weg. Hier gab es nichts was sie hielt. Aber Kyan hatte nun mal keine Flügel.
Sie blinzelte und lächelt dann kurz zu ihrem Partner hinüber.

"Und dann traf ich Kyan, und es gab keinen besseren Partner."

Wieder erklang Kalindas Stimme und lenkte den Blick der Rothaarigen erneut auf die schlafende Greifin.
Fast als wolle sie die unruhig Träumende beruhigen strich sie ein paar Mal sanft über das Federkleid.

" Da ist sie nicht die Einzige...."

Erwiederte Lilliana gedankenverloren auf die Erwähnung das Thethys viel durchgemacht hatte.
Erst die Aufforderung den Tisch zu decken riss sie wieder heraus und sie machte sich sogleich daran.

Lang war es her seit sie das, das letzte Mal gemacht hatte, aber es ging ihr von der Hand als wäre es erst Gestern gewesen.

Das Mädchen zuckte zusammen als die Greifin so abrupt aus dem Schlaf schreckte.
Kyan war zugleich auf den Pfoten, als müßte er seiner Partnerin zu Hilfe eilen,beruhigte sich aber wieder, als er merkte das dieses Federvieh, wie er Thethys bezeichnete, wohl nur aus dem Schlaf geschreckt war.

Stattdessen wande er sich dem Fleisch zu was noch vor ihm lag während auch Alle Anderen zu Essen begannen.

Lilliana hatte Hunger und am liebsten hätte sie alle Tischmanieren vergessen und sich einfach nur über das Essen hergemacht.
Aber nein, sie besann sich brav auf ihr Benehmen und aß langsam und manierlich.

Und es schmeckte einfach himmlisch. Zumindestens im Vergleich zu dem was sie sonst zu Essen bekam. Jeden einzelnen Bissen genoss sie obwohl ihr Magen gierte.

Es war gut das sie langsam aß, um so gesättigter fühlte sie sich danach.
Mit einem zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht lehnte sich Lilliana zurück. Wohlige sättigende Wärme durchströmte sie und für einen Moment schienen alle Sorgen der Welt vergessen.

Bis ihr Blick auf Thethys fiel. Irgendwas machte der Greifin zu schaffen, dessen war sich die Rothaarige sicher. Dennoch fragte sie nicht nach. Schon gar nicht als sie sah das diese die Krallen ausgefahren hatte.

Stattdessen erhob sie sich als Alle fertig waren und ging zu Kyan, welcher sich nach seiner Mahlzeit, von welcher er nicht mal ein Krümel übrig gelassen hatte, sich näher am Kamin gemütlich gemacht hatte.

Das Mädchen setzte sich neben ihn und kuschelte sich an das weiche Fell. Es war so schön warm, und sie so satt.
Einen Moment der Pause dann würde sie Kalinda beim sauber machen und aufräumen helfen. Nur ein Moment....

Ehe Sie sich versah war sie eingeschlafen. Kyan schnaufte leise, sein Blick lag liebevoll auf seiner kleinen Partnerin und er rollte sich ein wenig zusammen um sie schützend und wärmend zu umfassen.
Obwohl es warm genug in der Hütte war.
Auch seine Augen zogen sich halb schläfrig etwas zusammen und ruhten dennoch wachsam auf den anderen Beiden.




ein paar Monate vorher
Lilli macht sich Gedanken und Sorgen um Thethys wagt es aber nicht nachzuforschen. Nach dem Essen will sie Kalinda noch beim aufräumen helfen, wird dann aber vom Schlaf übermannt. Kyan kümmert sich liebevoll um sie und wacht über ihren Schlaf während er selbst müde wird.

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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Aleister » Do 21. Sep 2017, 15:07

„Lilliana, wenn ihr wollt könnt ihr schon...“
Kalinda brachte ihren Satz nicht zu Ende. Da lag sie schon neben dem Kamin, die Nase im Fell ihres Partners vergraben. Der große Kater selbst hatte sich um Lilliana zusammengerollt wie eine lebende Pelzdecke. Die Raubtieraugen zu Schlitzen verengt, musste Kalinda genauer hinschauen um zu erkennen, dass er längst nicht so verschlafen war, wie er aussah.
„...schlafen gehen.“ Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie hätte Thethys‘ kleiner Freundin schon lieber ein Lager hergerichtet. Aber im Angesicht der Strapazen, die sie durchgemacht haben mussten, wäre es zweifellos das größere Verbrechen, sie zu wecken.

Thethys derweil hockte wie eine Sphinx auf ihrer Decke und starrte Kalinda an, bis die Frau ihren Blick erwiderte. „Wieder beruhigt?“, fragte diese, weit weniger versöhnlich, als geplant.
„Ich bin die Ruhe selbst.“
Die Greifin hatte ihre Krallen wieder eingefahren und ihr empörtes Schnauben, das die Gruppe über ihr Mahl über akustisch begleitet hatte, war einem flachen Atmen gewichen. Ihr Blick ging glatt durch die Ärztin hindurch, als würde sie mit einer Kopie von ihr sprechen, die irgendwo in der Zimmerecke stand. Sie blinzelte nicht einmal, die Augen nur zwei gelbe, kreisrunde Teller. Kalinda schauderte.
„Morgen ziehen wir weiter. Danke für deine Gastfreundlichkeit und Hilfe.“
„Kein Ding...habe ich gerne gemacht, Thethys.“
Die gepanzerte Greifin nickte kurz und bettete sich.

Kalinda war die Letzte, die wach blieb. Mucksmäuschenstill machte sie sich daran, etwas Ordnung in ihre Hütte zu bringen, bevor auch sie sich aufs Ohr haute. Geschirr und Besteck wurden gewaschen und weggeräumt und lediglich ein paar Krümel auf dem Tisch erinnerten daran, dass hier vor einer Stunde noch eine Gruppe, wie sie illustrer nicht hätte sein können, gespeist hatte.
Die Schatten des Kaminfeuers tanzten wie schrumpfende Finger an den Wänden und gaben dann und wann ein belustigtes Knacken von sich. Sonst war es ruhig.

Als sie fertig warm ließ Kalinda einen letzten Blick über die Gruppe schweifen. Jeder von ihnen, selbst Kyan, trugen ein heiteres, ja, fast seliges, Seufzen im Gesicht. Zufrieden streifte sie ihre Weste ab und warf sie über einen Schemel, bevor sie ins Nebenzimmer verschwand. Das karge Bett war eigentlich für Lilliana vorgesehen gewesen, aber das würde sie nun ja nicht mehr brauchen.

„Was für ein Tag.“ Ein Recken, ein Gähnen, und sie sank in die Kissen.

Mit leisem Rascheln schob Genric Haardvar die Letzten einer Reihe von hartnäckigen Sträuchern auseinander und trat ins Freie. Genric war ein Kerl wie ein Baum. Kein großer, kräftiger Baum, sondern eher wie einer der spröden Holzgebeine, die von irgendeiner Krankheit dahingerafft wurden. Seine bäuerliche Kleidung hing an ihm herunter wie der Kartoffelsack einer alternden Vogelscheuche und unter der speckigen Mütze ragten, wie willkürlich dort hin platziert, Strähnen rotblonden Haars. Die dünne Nase wurde flankiert von einem Paar wässriger Augen, die nervös über die Lichtung huschten, und glänzte im Schein der Fackel, die er in seiner Rechten hielt.
Genric zischte. Einer der Äste streifte seine Wange und verpasste ihm einen fiesen Schnitt. Das war bereits das zweite Mal heute Abend und er hasste diesen vermaledeiten Wald. Eine halbe Stunde quälte er sich hier jetzt schon herum.
Im nächsten Moment verstummte sein Zischen und er musste kichern. Da war sie ja.

Wie eine scheue Wassernymphe stand sie da und aalte sich im fahlen Mondschein. Eine wirklich nette, reizende Jagdhütte. Sogar mit Moosdeckchen, die die nackten Holzbretter hier und da verzierten. Das Innere war bestimmt nicht weniger niedlich. Fast zu schade, um sie zu zerstören. Aber so war das eben auf der Welt, Dinge wurden gebaut und wieder abgerissen. Und irgendwann würde hier vielleicht eine neue Hütte stehen. Sobald die Stimmen aus den Dörfern über die Geschehnisse, die sich heute Nacht hier zutragen würden, verstummten.

Mit der Dunkelheit als Mantel trat der Mann selbstsicher an die östliche Wand des Gebäudes heran und spähte durch eines der Fenster ins Innere. Viel konnte er nicht erkennen. Das Feuer im Kamin war schwach und hustete nur noch hier und da auf. Aber ein Schemen darum verriet ihm, dass da drinnen jemand war. Er hoffte, dass sie es war. Sie musste es einfach sein, eingewickelt in ihre Decke vorm Kamin. Niemand sonst lebte hier.
Genric fletschte die Zähne und sog pfeifend die kühle Nachtluft hindurch. Das hatte diese miese Schlampe davon. Es war dumm genug von Kalinda zu glauben, sie könnte einfach wegrennen. Für diese Dummheit würde sie heute bezahlen.

Genric angelte einen kleinen, quadratischen Flachmann aus seiner Weste und drehte den Verschluss ab, den er dann über den Daumen ins Gras springen ließ. Er schnupperte an der Öffnung. Der Flachmann verströmte immer noch den Geruch von Alkohol. Und das, obwohl er ihn vor einer guten Stunde ausgetrunken, gewaschen und mit diesem „Wunder-Öl“ gefüttert hatte, das ihm ein zwielichtiger Kerl in Tribuna verkauft hatte. Ein „gefährliches, fieses Zeug“, hatte der gewarnt. Angeblich von irgendeinem Typ im Hohen Forst, der etwas von Feuer verstand.
Genric verstand überhaupt nichts. Er hatte keinen blassen Schimmer, ob er viel oder wenig nehmen sollte. Er hatte keine Ahnung, warum sie ihn verschmähte, nachdem er ihr so den Hof gemacht hatte. Aber was er noch weniger hatte, waren Zeit und Geduld.

Schulterzuckend umkreiste er die Hütte und sprenkelte das Zeug an die Fassade, bis er das Gefühl hatte, auch wirklich keine Stelle ausgelassen zu haben. Dann betrachtete er sie ein paar Sekunden lang. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse, die Grimasse des Zweifels, des Für und Wider.
Er trat zurück, einen Schritt, zwei Schritte, drei Schritte...und hob den rechten Arm. Die Flamme der Fackel hüpfte auf und ab. Genric zitterte. Und es lag nicht daran, dass ihm kalt war. Er hatte so etwas noch nie gemacht. Doch jetzt war es zu spät.
Mit einer unbeholfenen Bewegung schleuderte Genric seine Fackel gegen die hölzerne Front. Fast die ganze Seite ging sofort in Flammen auf. Schwerfällig stoben Rauchwolken in die Höhe, während ihre schnellen Schwestern, die Feuerzungen, schon jede Ecke und jeden Winkel der Hütte leckten.

Der Anblick der brennenden Hütte hielt Genric in ihrem Bann, bis in seinem eigenen Kopf das Feuer herrschte. Eine Mischung aus Angst, Ekel und Macht überkam ihn. Es war überwältigend. Erst als er das Gefühl hatte, seine starrenden Augäpfel würden zu kochen anfangen, schnappte er japsend nach Luft und drehte sich um.
Und dann rannte Genric Haardvar ohne einen letzten Blick, so schnell ihn seine Beine trugen.




ein paar Monate vorher
Während die Gruppe schläft, erledigt Kalinda noch ein paar letzte Aufräumarbeiten. Alle sind im tiefen Schlaf, als ein Mann, Genric Haardvar, sich an die Hütte schleicht. Betrunken und verletzt, steckt er das Gebäude mithilfe eines verstärkenden Öls in Brand und flieht dann, die Schlafenden eines sicher wirkenden Todes aussetzend.

Spieler: Lilliana mit Kyan, Thethys
NPC: Kalinda, Genric Haardvar (auf der Flucht)
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Beitragvon Lilliana » Do 21. Sep 2017, 18:54

Aufmerksam verfolgten die verengten Augen des Suavis noch eine Weile die Waldläuferin, bevor er beschloß das er beruhigt schlafen konnte und seine Augen schloß.


Ruhiger friedlicher Schlaf übermannte ihn und die wohlige Hitze des Feuers ummantelte ihn wie ein schützendes Rudel.
Plötzlich vernahm er ein Geräusch. Es war ein leises Geräusch aber nicht leise genug für ihn.

Seine Ohren zuckten und er lauschte aufmerksam. doch eindeutig da waren Schritte. Abrupt öffnete er die Augen und erhob sich vorsichtig um seine Partnerin nicht zu wecken.

Unruhig sah er sich um, doch in der Hütte schienen Alle zu schlafen. Gerade wollte er es Einbildung abtun als erneut ein leises nicht eindeutiges Geräusch zu ihm drang, gefolgt von einem scharfen Geruch der durch die Ritzen in das Haus drang.

Jetzt wurde es Kyan zu Bunt. Der kräftige Suavis stürzte auf die Tür, die zum Glück gleich nachgab und sah sich draußen wild um.
Plötzlich ein Schatten, der sich schnell vom Haus wegbewegte. Kyan knurrte wütend und stürzte ihm nach.


Ein sanft lächelndes Gesicht beugte sich über sie, eine zarte warme Hand strich kurz liebevoll über ihre Wange, sprache DInge zu ihr welche sie nicht verstand aber der Klang der Stimme war wunderschön.
Dann entfernte sich die rothaarige Frau und ging einem Mann entgegen welcher herrein trat und küsste ihn liebevoll.
Den Kuss erwiedernd trat er dann zu ihr , hob sie hoch und wirbelte sie lachend einmal im Kreis während er sie scherzhaft Prinzessin nannte.
Dann setzte er sie wieder auf dem Teppich ab, neben ihrer Stoffpuppe welche sie herzte und leise gluckste.

Sie fühlte sich so glücklich.

Dann wurde alles so heiß, so unerträglich drückend heiß. Eine Frau schie ihren Namen doch sie konnte Niemand sehen.



Keuchend schreckte Lilliana hoch und weitete die Augen, Überall war Feuer, und diese Hitze drückte auf ihr.
Panik machte sich breit..

Ein panischer angsterfüllter Schrei eines Mädchen gellte durch die Nacht.

Abrupt blieb der Suavis stehen und sah zurück. Die Hütte stand in Flammen.

Lilli!

Er spürte ihre Angst und teilte sie sogleich. Kyan kehrte ohne zu Zögern um. Er mußte sie retten und zwar sofort.. Vergessen war der Schatten dessen Geruch so stark war das er sicher war ihn bald eingeholt zu haben. Doch seine Partnerin war wichtiger.

Ein Teil des Daches knarrte bedrohlich ehe es in sich zusammen stürzte. Erneut vernahm er den Schrei des Mädchens.

Knurrend stürzte er sich in das brennende Haus. Der Rauch stach in seiner Nase und er spürte wie sein Fell Feuer fing.
Doch dann endlich erblickte er den Umriss ihrer Gestalt.

Ohne zu zögern packte er das nächste Beste was er ergriff und zerrte sie hinaus nur um sie sogleich jaulend los zu lassen und sich im kühlen Gras zu wälzen.

Er hatte sich das Fell etwas angesenkt und der Rauch stach in seiner Nase.

Erst jetzt frage er sich wo Kalinda und Thethys waren. Sind sie entkommen ohne das er es bemerkt hatte. Waren sie noch im Feuer.

Unruhig tigerte er hinter Lilliana auf und ab. Sollte er hinein oder nicht? Aber der Rauch trübte seine Sinne, wie sollte er sie in den Flammen finden.

Das rothaarige Mädchen hingegen bekam gar nichts mit. Wimmernd mit vor Angst weit aufgerissenen Augen starrte sie in die Flammen. Ihr Gesicht und die Kleidung waren schwarz vor Ruß, und ihre Hand leicht verbrannt.

Nichts ernsthaftes und doch wirkte sie total schockiert als wäre sie gerade inmitten ihres allergrößten schlimmsten Alptraum gefallen.




ein paar Monate vorher.
Kyan wird durch ein paar leise Geräusche geweckt welchen er dann nachgeht. Draußen bemerkt er den flüchtenden Genric und verfolgt ihn. Wird dann vom Schrei Lillianas aufgehalten und stürzt sich todesmutig in die Flammen um sie zu retten. Lilliana steht vollkommen unter Schock da es ist als würde sie verbunden mit dem Traum den Tod ihrer Eltern nochmal erleben.
Kyan macht sich Sorgen um Thethys und Kalinda, wagt es aber nicht nochmal hinein.

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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Aleister » Sa 30. Sep 2017, 08:08

Es war der Gestank von Qualm und angesengten Federn, der Thethys aus dem Schlaf riss. Es brannte. Überall Feuer, auf dem Boden, den Möbeln, in der Luft...
Der Eingang der Jagdhütte war bereits in sich zusammengefallen und das Dach knackte gefährlich. Dieses Gebäude würde schon bald verzehrt sein.
Es war ein Alptraum. Wie hatte sie so lange schlafen können, ohne etwas zu bemerken...?

Gut, dass sie Kalinda nicht gebeten hatte, ihr die Rüstung abzustreifen. So sehr sie nun auch schwer auf ihr lag wie glühende Kohlen, gleichzeitig hielt sie die Flammen zurück, die gierig nach der Greifin leckten.
Apropos Kalinda...

Thethys ließ ihren scharfen Blick angestrengt durch die Flammenwände, wabernde Luft und Rauchschwaden schweifen. Nirgendwo ein Lebenszeichen. Nein, sie konnten nicht ohne sie geflohen sein. Das würden sie nie tun. Oder?
Ein Stöhnen glitt aus dem Nebenraum. Ohne zu Zögern zwängte Thethys sich durch die Tür.
„Kalind...!“ Sie schüttelte sich vor Husten. Wie Watte füllten die schwarzen Rauchwolken ihre Lungen. Sie mussten hier raus und zwar schnell!

Kalinda lag auf ihrem Bett. Einer der Pfeiler, der das Dach aufrecht gehalten hatte, war hinuntergestürzt und hatte einiges vom Bauwerk mit sich gerissen und ihren linken Arm begraben. Mit schmerzverzerrtem Gesicht langte ihre freie Hand nach der Greifin. Sie hustete und schüttelte sich, die Haut glänzend vor Schweiß.
Mit einem gezielten Klingenhieb zerteilte Thethys den Balken und packte ihre Ärztin mit dem Schnabel am Kragen ihres Hemds. Das nützte nichts. Es würde reißen.

„Halt dich fest!“, würgte sie hervor und legte sich flach hin. Das Dach ächzte und sank ein paar Zentimeter ab. „Schnell!“
Kalinda griff nach dem Knauf von Thethys‘ Sattel und zog sich bäuchlings über ihren Rücken. Gut, dass sie so kräftig war. Das musste reichen.
Ein Flügelschlag beförderte beide durch die zerstörte Wand nach draußen, keinen Moment zu spät. Die Feuerzungen, provoziert durch den Luftzug, folgten den Fliehenden wütend, vergingen aber im Wind.

Am Rand der Lichtung waren zwei bekannte Gesichter - Lilliana und Kyan. Sie hatten es also geschafft. Der kräftige Suavis trat ungeduldig auf und ab, während Lillianas kleines, bleiches Gesicht mit aufgerissenen Augen auf das Feuer starrte.
Schlitternd kam Thethys auf dem Gras auf.
„Ist mit ihr alles in Ordnung?“
Sie nickte zu Lilliana, die ihre Ankunft garnicht richtig registriert zu haben schien. Ein lautes Husten stieß in ihren Nacken und wie ein Sack Kartoffeln glitt Kalindas Körper von ihr hinab und prallte auf den Boden. Ihr rechter Arm lag merkwürdig abgewinkelt und nutzlos neben ihr. Sie atmete.

Im nächsten Augenblick krachte es fürchterlich. Thethys schrak auf.
Die Hütte, die vor ein paar Stunden noch stolz dagestanden hatte, war in sich zusammengefallen und wie der Phönix aus der Asche stoben die Flammen ein letztes Mal in den Himmel. Tausende roter Funken verteilten sich im Mondschein.
„Das ist kein normales Feuer.“, hörte die Greifin sich murmeln.
Und es war noch nicht vorbei. Kaum war die Ruine zu ihren Grundfesten hinuntergebrannt, ging das aggressive Feuer auf einen nahen Strauch über und wuchs von Neuem an.

„Verdammt!“

Einen letzten Strohhalm gab es, an dem man sich klammern konnte.
Das bullige Greifenweibchen baute sich vor Lilliana auf und schaute ihr tief in die Augen, suchte irgendwo in ihnen nach Bewusstsein.
„Lilli, hörst du mich?! Du bist die einzige, die hier was tun kann, oder der halbe Wald fackelt uns ab! Der Fluss ist nicht zu weit. Wenn ich fliege jedenfalls. Meinst du, du schafft das? Oder hat irgendwer eine andere Idee?“




ein paar Monate vorher
Thethys wacht auf und kann sich und Kalinda noch rechtzeitig aus der brennenden Hütte retten. Beide schließen zu Lilliana und Kyan auf, die auf der Lichtung sind. Thethys geht es recht gut, während Kalinda ziemlich mitgenommen aussieht. Die Hütte ist verloren und brennt vollständig herunter. Doch das Feuer stirbt nicht, sondern geht auf einen Strauch über und verteilt sich weiter, wenn es denn nicht aufgehalten wird.

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Beitragvon Lilliana » Mi 4. Okt 2017, 09:51

Da war nichts und doch so viel. Es war leise und doch laut. Gierige heiße Finger die nach allem griffen was sie erwischen konnten und nichts als Zerstörung brachten.

Das Feuer schien sich regelrecht in ihren großen Augen zu spiegeln während sie eine lähmende Stille umfing.

Im Gegensatz zu dem Suavis, dessen Sinne nur so überströmt wurden von Geräuschen, unschönen Dingen die er erblickte und dem beißenden Geruch der seiner Nase schmerzte.

Er wollte nicht untätig herum stehen, aber die Gefahr war groß. Und er konnte seine Partnerin unmöglich allein lassen.

Gerade wollte er sein Unmut mit einem Fauchen kundtun als sich eine dicke Rauchwolke als fliegendes Getier heraus stellte und Thethys mit Kalinda bei ihnen landete.
So wurde aus dem anfänglichen Fauchen ein erleichtertes Schnaufen.
Auch wenn er sie nicht sonderlich mochte, sterben mußte sie deshalb nun wirklich nicht gleich. Vor allem nicht einen so ehrlosen Tod.

"Sieht sie so aus ars wäre arres in Ordnung?"


Fauchte Kyan nun doch missmutig auf die Frage der Greifin. Dann zuckten seine Ohren als die Waldläuferin im kühlen Gras landete.
Gerade wollte er sich Lilliana zuwenden als das Haus krachend in sich zusammen fiel, was dem Feuer aber leider kein Ende bereitete.

Nun reichtes es ihm. Ein tiefes grollen löste sich aus seiner Kehle und die Raubtieraugen hefteten sich auf die verletzte Waldläuferin.

" Es ist arres ihres Schurd. Der Zweibeiner hatte es auf sie abgesehen nicht auf uns."


Während Kyan seinem Unmut und seiner Wut Luft machte drang wie durch einen dumpfen Nebel eine Stimme zu Lilliana durch. Sie rief ihren Namen , erzählte etwas von einem abbrennenden Wald und Fluß.
Und irgendwie erschien es als würde diese Stimme die einzige Rettung in ihr sehen.
Ausgerechnet in ihr. Wer war sie den? Nur ein kleines Mädchen.
Aber sie konnte doch Niemand im Stich lassen der ihre Hilfe brauchte oder?

Langsam schien alles aufzuklaren und nun erkannte Lilli auch die Stimme von Thethys, und das wütende Fauchen von Kyan.
Ein paar Mal blinzelnd sah sie sich um und versuchte zu begreifen was passiert war.

Offenbar hatten es alle aus dem Haus geschafft, dieses war hingegen nicht mal mehr eine Ruine. Dafür stand ein Busch in Flammen und das Feuer drohte auf ein benachbarten Baum überzugreifen.

"Ich habe die Schläuche doch aufgefüllt."

Hörte sie sich sagen, dann erhob sich das Mädchen und schritt fast wie in Trance auf den Busch zu, bis die Hitze des Feuers sie aufhielt.

Erschocken zuckte sie zusammen und wisch zurück.

"Komm schon, du mußt ihnen helfen."

Sprach sich das Mädchen Mut zu ehe sie entschlossen das rote Haar zurück warf, was im Feuerglanz wie ein Rubin schimmerte, und ihre Wasserschläuche öffnete.

Konzentrierend schloß sie ihre Augen und es dauerte nicht lange da spürte sie die Magie. Es war für sie wie eine wärmende Umarmung und auch gleich so erfrischend, wie das Leben selbst.

Langsam, wie Schlangen stieg das Wasser aus den Trinkschläuchen empor.

Abrupt öffneten sich zwei Lider und zwei große blaue Augen richteten eisern entschloßen ihren Blick auf den brennenden Busch. Vor ihr floßen die Wasserfontänen zusammen, bevor sie die alt bekannte Kugel bildeten.

Gemeinsam mit den bewegenden Armen erhob sie sich in den Nachthimmel und schwebte über den Busch hinüber.

Ein flüchtiges Lächeln huschte kurz über die Lippen des Mädchens bevor sie ihre Hände abrupt nach unten stieß und dabei die Finger weit spreizte.

Im gleichen Moment zerblatzte die Wasserkugel regelrecht und wie ein dicker Regenschauer ergoß es sich über dem Feuer was mit einem leisen zischen erlosch und einen verkümmerten Busch zurück ließ.

Erleichtert sank Lilliana ins Gras und betrachtete zufrieden ihre Arbeit.


Kyan hingegen wande sich nun an Thethys.

"Ich verrass mich darauf das du auf sie aufpasst. Ich versuch die Fährte dieses Feuermachers zu finden. Komm nach wenn ihr bereit seit. Du sorrtest mich finden."

Ohne auf eine Antwort abzuwarten war er auch schon in die Richtung verschwunden in welcher er den Fremden zuletzt wahrgenommen hatte.

Dank seiner schnellen Beine dauerte es auch nicht lange bis er der Geruch von Genric in seine Nase stieg und er dessen Fährte verfolgte.




Ein paar Monate vorher
Kyan ist erleichtert als Thethys und Kalinda raus kommen entlädt dann aber seine Wut und macht Kalinda Vorwürfe.
Lilli kommt langsam wieder zu sich und kümmert sich um den Brand.
Kyan vertraut Lilli der Obhut von Thethys an und macht sich auf die Jagd nach Genric.

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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Aleister » Sa 14. Okt 2017, 13:06

Zu Thethys Freude zeigte ihre Ansage Wirkung. Der Grauschleier vor Lillianas Augen lüftete sich. Keuchend schrak sie auf und blickte um sich.

Sie war ziemlich blass um die Nase. Unfreiwillig spannten Thethys Beinmuskeln sich an. Sollte die Kleine hinüberfallen...
Doch sie wankte nicht. Im Gegenteil, Lillianas Gefasstheit war ihr fast unheimlich.

„Ich habe die Schläuche doch aufgefüllt.“, antwortete sie und stand auf.
Die Greifin konnte angesichts ihrer Geistesgegenwart nur träge nicken. Stimmt, deswegen hatte sie sie und Kyan doch erst zum Fluss geführt.

In dem Mädchen steckt mehr, als man denken könnte. Wenn sie es jetzt noch schafft, das Wasser zu löschen...!

Der Kater dagegen machte ihr Sorgen...kaum waren sie gelandet, hatte er nichts Besseres zu tun gehabt, als sich auf ihre Ärztin zu stürzen! Sein aufgebrachtes Fauchen donnerte über die Wiese. Sie konnte verstehen, dass er wütend war, aber das konnte nicht sein Ernst sein. Das Ganze, Kalindas Schuld?

{i]Also hat ein Mensch das Feuer gelegt. Er muss ihn gesehen haben. Wie konnte ich...das nicht bemerken?[/i]

Keine Zeit, darüber nachzudenken. Das Feuer hatte Vorrang. Kalinda würde sich die nächste Zeit sowieso nicht dazu äußern. Sie lag noch immer mit verdrehtem Arm im Gras an der Stelle, an der sie von Thethys heruntergeglitten war und atmete leise genug, damit die halbtauben Menschen denken konnten, sie sei tot.

Lilliana ging entschlossen auf den Brand zu. Vor den feurigen Ästen schreckte sie zusammen, ihr magerer Körper zitternd wie ein Ast im Winde.
Doch dann, im nächsten Moment, hob sie die Arme. Und das Wasser gehorchte.

Thethys fühlte sich an die Geschichten von Männern aus fernen Gegenden erinnert, die angeblich Seile zum Tanzen bringen konnten. Nur dass hier Wasserhälse zu einer Wasserblase zusammenliefen.

Sie scheint ihre Kraft immer auf einen Punkt oder eine Stelle zu konzentrieren...

Mit einer weiteren Armbewegung schwebte die Blase zum Feuer und zerplatzte in hunderte Tropfen. Die Feuerzungen ächzten böse, bäumten sich ein letztes Mal auf und erloschen.

Als würde ein himmlisches Seufzen von oben auf sie herabdrücken, sank Lilliana ins Gras. Thethys wollte zu ihr, doch Kyan stand plötzlich vor ihr. Die grünen Katzenaugen blitzten warnend.

"Ich verrass mich darauf, dass du auf sie aufpasst. Ich versuche die Fährte dieses Feuermachers zu finden. Kommt nach, wenn ihr bereit seit. Du sorrtest mich finden."

Ohne eine Antwort abzuwarten verschwand sein Umriss im Wald.

„Das wird nicht so einfach. Nicht, so lange Kalinda verletzt ist.“, murmelte die Greifin. Sie spitzte die Ohren und stockte. Keine Präsenz weit und breit. Aber was hieß das schon, diesen „Feuermacher“, von dem Kyan gesprochen hatte, hatte sie ja auch nicht bemerkt.

Vorsichtig tappste sie zu Lilliana hinüber.
„Gut gemacht. Das Ganze wäre unschön ausgegangen, wenn du nicht gewesen wärst.“

Mit dem Schnabel stupste sie die Rothaarige leicht in die Seite.
„Kyan ist fort. Er hat den gesehen, der das getan hat und folgt ihm jetzt.“

Ein Husten kam aus Kalindas Richtung.

Sie wird wach...

Die Greifin schnaubte und blickte ernst zu Lilliana.
„Ich weiß, das ist jetzt viel verlangt. Und ich frage dich nur ungern. Aber Kalinda...ist verletzt. Du kannst nicht zufällig etwas tun? Heilmagie oder so etwas?“




POV Genric

Genric Hardvaar kam keuchend zum Stehen und stützte sich mit den Armen auf die Knie. Sein Herz wummerte gegen die Brust. Musste er hier nach rechts? Oder nach links?

Unglücklicherweise mündete der Weg, den er gefunden hatte, hier in eine Gabelung. Kein Schild weit und breit. Fratzen aus Schatten und Blätterwerk grinsten ihn hämisch zwischen den Bäumen heraus an. Ihr Kichern konnte er quasi hören.

„Verdammte Scheiße!“

Was für ein Vollidiot er doch war, tat erst etwas furchtbar Dummes und verlief sich dann auch noch wie ein kleiner Junge. Und an all dem war sie Schuld, sie hatte ihn dazu gebracht!
„Hast es dir selbst zuzuschreiben, blödes Miststück...“

Mit dem Handrücken fuhr Genric sich über die Stirn. Sie war schweißnass.
Was hatte er nur getan? Tot. Verbrannt bis auf die Knochen und er ein Mörder.

„Reiß dich zusammen...weiter jetzt.“

Er lauschte angestrengt. Bis auf sein eigenes Atmen und ein paar Nachtinsekten nichts zu hören. Sein Keuchen setzte aus und er musste lachen.
Schulterzuckend betrat er den rechten Pfad.

Mit jedem Schritt wurde sein Atem regelmäßiger und das Knirschen seiner Sohlen leiser. Kalte, klare Luft füllte seine Lungen. Sie fühlte sich gut an.
Was hetzte ich mich überhaupt? Falls jetzt Leute da sind, müssen die erst dieses Feuer in den Griff kriegen. Das war sowieso nicht normal. Ich habe genug Zeit. Und zur Not habe ich ja noch dich.

Seine narbige Hand wanderte zum Schwertgriff an seiner Seite. Seine Zeit als Soldat war ein paar Jahre her, aber mit neugierigen Volk oder der ein oder anderen Wache würde er es noch aufnehmen können.




ein paar Monate vorher
Thethys lobt Lilliana und ist erleichtert, dass der Brand gelöscht ist. Kyans Anschuldigungen lassen ihr aber keine Ruhe. Sie bittet Lilliana, ob diese nicht Kalinda helfen kann, die immer noch unversorgt auf der Wiese liegt.
Kyan derweil nimmt Genrics Fährte auf, der schon ein gutes Stück geflohen ist. Der Mann fühlt sich relativ selbstsicher und ist bewaffnet.

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Beitragvon Lilliana » So 15. Okt 2017, 22:38

Sie war zufrieden mit ihrer Arbeit , aber jetzt wo die Gefahr vorrüber war, drohte erneut alles über sie herein zu brechen.
Zitternd schlang sie ihre Arme um ihren Leib.

Doch als sie die nähernden Schritte hinter sich vernahm schluckte sie ihre Tränen herunter und wollte sich gerade umwenden wurde sie schon angestupst.

Lilliana zuckte zusammen als hätte Thethys sie gebissen und sprang dann alarmiert auf als die Greifin davon sprach das Kyan weg wäre.

~" Sei vorsichtig Kyan!"~


Zwar war Lilli sich nicht sicher ob er sie noch hörte aber da kein beunruhigendes Gefühl sich weiter ausbreitete ging sie für den Moment davon aus das alles gut war.

Dennoch mochte sie es nicht, das er einfach weg war.

Ein Husten lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Waldläuferin welche im Gras lag. War sie schwer verletzt?
Lilliana hatte gar nicht mit bekommen das Kalinda da war.


Grübelnd zog sie die Stirn in Falten auf Thethys Bitte und ging zu Kalinda um sich neben ihr hinzuknien.

Vorsichtig griff sie nach dem Arm, ließ ihn aber gleich wieder los und kramte in ihrer Tasche nach etwas. Heraus zieht sie ein Dolch, zuckt dann mit den Schultern und hält den mit leder eingewickelten Griff vor Kalindas Mund.

"Tu mir den Gefallen und beiß darauf."

Kalinda tat ihr den Gefallen und das Mädchen wande sich wieder dem Arm zu. Rasch rief sie sich ins Gedächtnis was sie alles über Heilkunst gelesen hatte.

Ein unwohler Blick streifte die verletze Waldläuferin gefolgt von einer Entschuldigung, dann ging alles ganz schnell.
So wie sie es gelernt hatte brachte sie den Arm wieder in die richtige Position, und zuckte dann zusammen als würde sie den Schmerz nachfüllen welchen Kalinda dabei empfinden mußte.
Zum Glück verhinderte der Dolchgriff das sie sich in die Zunge biss.

"Thethys ich brauche ein Stück feste Rinde und , also am besten ein Tuch"

Sie hatte keine Ahnung woher sie vor allem das Tuch herbekommen sollte, aber vielleicht fand Thethys beides.

Das Mädchen wande sich aber nun dem Arm erneut zu und legte ihre kleinen Hände auf die ungefähre Bruchstelle.
Während sie die Augen schloß rief sie sich die Bilder aus dem Unterricht vor ihr inneres Auge. Sie mußte jetzt ganz genau wissen was sie macht.

Hochkonzentriert saß sie da, von Außen mochte man nichts erkennen. Nur das sie Magie wirkte war zu spüren und unter ihren Händen fühlte Lilliana wie diese Magie genau das bewirkte was sie sollte.

Kalinda vermochte zwar die Magie selbst nicht spüren, aber die Heilung welche wohl eine Mischung aus leichtem ziehen und warmen Krippeln war.
So zumindestens hatte es jeder Beschrieben bei dessen Heilung Lilli dabei war oder gar mit geholfen hatte.

Zufrieden öffnete sie dann wieder die Augen und legte das Stück Rinde was Thethys offenbar gefunden oder besorgt hatte unter den Arm, Es hatte genau die richtige Größe um den Arm in Position zu halten. Jetzt mußte man es nur noch befestigen.

Aber wie?

"Der Arm muß noch etwas geschont werden, wir brauchen etwas zum festbinden."

Vielleicht würde sich etwas in der Ruine des Hauses finden. Die Warscheinlichkeit war gering, aber hoffen konnte man.
So erhob sich sie sich und ging Richtung Ruine.

Nach wenigen Schritten aber wurde ihr regelrecht schwindlig und sie fühlte sich schwach.
Kleine Heilungen waren kein Problem aber so eine große wie diese hatte sie bisher nur mit Hilfe gewirkt.

Und vorher hatte sie noch das Feuer gelöscht. Es war also nicht verwunderlich das dies sie geschwächt hatte.

Nur für Lilliana kam es überraschend, aber die Anstrengung forderte ihren Tribute, die Welt um sie wurde dunkel und das Mädchen sackte im Gras zusammen.





Kyan vs Gendric

Während dessen ein gutes Stück von den Frauen entfernt hatte Kyan sein Opfer inzwischen eingeholt und schlich nun auf Samtpfoten durch das Unterholz.

Der Mann war eindeutig nicht zu verfehlen, sein Atem war so laut, und er roch meilenweit gegen den Wind. Zumindestens empfand der Suavis es so.

Während der Fremde eine Pause machte und augenscheinlich überlegte was er tun oder wohin er gehen sollte, machte sich Kyan die Dunkelheit und seine Erfahrung zu eigen.

Langsam schlich er näher und hielt abrupt inne als er das ein funkeln am Gürtel des Zweibeiners bemerkte. Im Schwertgriff spielte sich kurz das fahle Mondlicht und Kyan gefiel es nicht.
Wäre ja auch zu einfach gewesen.

"Na toll jetzt ist er auch noch bewaffnet..."

Aber dennoch hatte er eine Idee. Eine Weile verfolgte er Genric und näherte sich dabei langsam und lautlos immer mehr dem Weg auf welchem der Mann schritt.

Plötzlich sprang ein riesiger Schatten hervor, riss Genric zu Boden und etwas scharfes durchtrennte die Halterung seines Schwertes was über den Steinbodes des Pfades rutschte hin zum Wald.

Der Schatten selbst aber war schon wieder im Dunkeln des Waldes verschwunden noch bevor sein Opfer überhaupt registrieren konnte was ihn da angegriffen hatte.

Lauernd beobachtet Kyan ihn aus der Dunkelheit, die grünen Raubtieraugen hafteten fest auf ihm, bereit erneut los zu schlagen.





ein paar Monate vorher.

Lilliana ruft sich alles in Erinnerung was sie gelernt hatte und heilt den Arm von Kalinda. Die große Heilung fordert aber ihren Tribut und sie bricht zusammen.
Während dessen hat Kyan Genric gefunden und reißt ihn in einem passenden Moment von Füßen und durchtrennt dabei mit einer Kralle die Halterung seines Schwertes. Lauernd wartet er aus seinem Versteck darauf was der Mann als nächstes tun würde.

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Beitragvon Aleister » Mo 23. Okt 2017, 08:20

"Der Arm muss noch etwas geschont werden, wir brauchen etwas zum Festbinden."

Mit einer Mischung aus Bangen und Erstaunen beobachtete Thethys, wie Lilliana zur Ruine stakste. Sie wollte folgen, doch ihre Beine waren wie festgeforen.

Es ist erstaunlich, wieviel Kraft und Wille in diesem Mädel steckt...!

Nicht nur hatte sie das Feuer gelöscht, auch Kalinda hatte sie helfen können. Zugegeben, bei ihrem Kennenlernen hätte die Greifin der Kleinen keine drei Tage in der Wildnis gegeben. Trotz eines Kyan an ihrer Seite.

Wer war sie und woher kam sie?

Um ein solches Talent hätte der Orden sich gerissen. Das noch kein Sidhe die beiden aufgespürt hatte, war doch pures Glück!

Wobei es nun ja eigentlich so gekommen war. Nichts hielt die Greifin davon ab, diese Streuner zu melden. Aber sie stand zu ihrem Wort. Solange sie, Thethys, hier war, musste Lilli sich um nichts…

Verdammt! Zu früh gefreut...

Ohne Vorwarnung war die Rothaarige dumpf im Gras zusammengesackt. Der Nachtwind zerrte an ihren Haaren und der Kleidung als wäre sie eine umgestürzte Porzellanpuppe. Sie war doch nicht…?

"Steh nicht nur so da! Sieh nach ihr!"

Kalindas Zischen machte die Greifin mobil.

Die Frau hatte es irgendwie geschafft, sich auf die Beine zu stemmen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht presste sie ihren schlechten Arm an die Seite, dazwischen immer noch das Stück Rinde, das Thethys besorgt hatte.

"Jetzt mach schon, ich suche mir eben selbst was. Du hättest wirklich nicht darum bitten müssen, ich wäre auch so durchgekommen."

"Ich habe mir Sorgen gemacht, ja? Woher hätte ich denn wissen sollen, dass sie…so…!?"

Thethys plagte ein schlechtes Gewissen. Das hatte sie nicht gewollt. Sie hatte doch nur nicht mehr mitansehen können, wie ihre Ärztin sich quälte.

Vorsichtig streifte sie Lilliana mit ihrer Pfote. Aber weder sprang diese auf, noch reagierte sie anderweitig. Ihr Herzchen klopfte noch, tapp, tapp, tapp, wie ein aufgebrachtes, kleines Greifenküken.

Dem Weibchen kam eine Idee. Sie vergrub ihren Schnabel im Haar der Kleinen bis sie den Nacken berührte - und konzentrierte sich.

Komm schon, wenn in diesem Greifenkörper auch nur das kleinste bisschen Magie steckt, dann gib ihr etwas von meiner Kraft…!

Sekunden später prickelte es in Thethys Schädel wie ein Haufen Ameisen. War das Magie? Oder doch nur ihr Hirn, das sie durch ihr Stirnrunzeln massierte?

(ooc: Ich überlasse es dir, ob Thethys Aufpäppelversuch gelingt.)




POV Genric

Der anfängliche Höhenflug, der Genric selbstsicheren Schrittes über den Pfad geführt hatte, war verflogen. Der Mann konnte nicht genau festmachen, woran es lag, und vielleicht spielte ihm auch nur seine Angst einen Streich...

Er blieb stehen und lauschte. Er fröstelte. Es war kälter geworden. Und still, so still. Selbst das Zirzen der Nachtinsekten, erstickt.

Irgendwas stimmt hier ganz und garnicht…

Vorsichtig blickte er über seine Schulter. Da raschelte es doch im Busch!

"Bestimmt verdammte…aargh!"

Mitten aus dem Nichts kam er gesprungen, ein großer, wilder Schatten. Genric wurde umgeworfen und landete auf dem Gesäß. Ein Scheppern ertönte.

Als er seine Augen wieder öffnete, war der Schatten weg. Zitternd hielt er den Atem an und schaute an sich herunter. Sein Hintern tat weh und er hatte sich wohl die Hände aufgeschürft. Der Kies vom Waldpfad bohrte sich in sein Fleisch.

"Scheiße.", murmelte er und rieb sich schnaubend die Hände, bis die Steinchen hinunterrieselten. Abwechselnd spannte er jede Faser in seinem Körper an. Keine weitere Verletzung.

Bin ich schon so durch, dass ich mir Sachen einbilde? Meine Fresse, ich muss hier endlich raus!

Vorsichtig stand Genric auf. Das konnte nicht sein. Ein Wolf würde nicht so mit ihm spielen. Räuber? Wohl kaum. Mangelnder Schlaf, ja. Das musste es sein. Er schüttelte den Kopf und wollte weitergehen, aber…!

Da fehlt was. Mein…mein Schwert!

Ungläubig patschten seine Hände über jeden Zentimeter seines Gürtels aber da, wo die Scheide gehangen hatte, verlief nur noch ein einsamer Riemen im Nichts. Er zwirbelte ihn zwischen den Fingern. Sauber durchtrennt.

Genric zog die Stirn kraus. Dann lächelte er. Von wegen Einbildung! Irgendetwas - oder irgendwer - spielte mit ihm. Einen Trumpf hatte er noch.

Im nächsten Augenblick fiel der Brandstifter auf die Knie. "Bitte, Gnade!", winselte er. "Man…kann sich doch bestimmt unterhalten!"




ein paar Monate zuvor
Durch Lillianas Heilung geht es Kalinda besser und sie kann sich aufraffen, um nach Materialien für eine Schiene zu suchen. Thethys sorgt sich um Lilliana und versucht, durch die ihr innewohnende Magie von ihrer Kraft etwas an sie abzugeben.
Kyans Angriff auf Genric hat Erfolg und der Mann verliert sein Schwert. Er wirft sich auf die Knie und winselt um Gnade.

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Beitragvon Lilliana » Mo 23. Okt 2017, 16:11

Der WInd zupfte an dem Federkleid der Greifin während diese über das Mädchen gebeugt stand. Ganz als wolle er sich beschweren das die riesige Gestalt ihm den Zugang zu dem kleiner Geschöpf im Gras verwehrte.

Während dessen schien Thethys Vorhaben von Erfolg gekrönnt oder wie sonst sollte man sich erklären das etwas Farbe zurück in das Gesicht von Lilli kehrte. Nicht viel aber genug das es nicht wirkte wie eine verlorene Porzellanpuppe oder gar wie eine Leiche.

Aufwache kleine Schlafmütze...

Die Stimme war wie ein sanftes Streicheln und ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Mädchens.

"Kar..."

Lilliana schlug die Augen auf, und was auch immer sie sagen wollte blieb ihr im Hals stecken. Den statt wie erwartet in das vertraute Anlitz ihres Onkels sah sie in die großen Augen von Thethys.

Das Lächeln erstarb augenblicklich und für einen Moment wirkte es als wolle sie aus Angst los schreien, dann blitzte Erkennen in ihren großen blauen Augen auf und sie entspannte sich wieder.

"Ich fühl mich so müde."


murmelte sie. Zwar hatte Lilli dank der Greifin wieder etwas Kraft aber erschöpft fühlte sie sich dennoch.
Langsam setzte sie sich auf und sah sich kurz um. Kyan war auch noch nicht wieder da und sie fühlte sich plötzlich so allein.

~"Kyan komm zurück."~




Der Suavi zuckte mit den Ohren als er Lillianas Ruf wahrnahm welcher so flehentlich und erschöpft klang, und er war sehr geneigt diesem Folge zu leisten.

Aber vor ihm stand oder besser kniete dieser elende Zweibeiner und flehte die Dunkelheit um Gnade an.

Doch er erhielt weder Antwort noch sonstige Reaktion. Der Suavis blieb verborgen in den Schatten der Nacht und beobachtete ihn. Kyan war lange genug unter Zweibeiner gewesen um zu wissen das manche nur spielten im Versuch jemand zu täuschen.

"Thethys...ich habe ihn, komm mit den Weibchen her."

Absichtlich wählte er die Greifin und nicht seine Partnerin aus, den diese war zu erschöpft. Thethys hingegen war groß und kräftig wie er, und konnte fliegen. Mit ihrer Hilfe sollten die drei Frauen binnen eines Flügelschlages hier sein.

Dank Lilliana kannte auch er so manche Tricks. Er kickte einen Stein mit der Pfote zur Seite so das dieser ein gutes Stück von ihm entfernt gegen ein Baum klackte. Wenn er Recht behalten würde, würde dieser Brandstifter darauf reagieren und sich der Richtung zu wenden.

Wenn nicht....nun dann würde er sein blaues Wunder erleben sobald die Frauen auftauchten.

In der Ferne ertönte plötzlich ein Heulen. Wölfe! Der Suavis spitzte die Ohren aber er kannte diesen Ruf. Es war keiner zur Jagd also mußte er sich keine Sorgen machen das die Wölfe hier auftauchen würden.

So verblieb Kyan erstmal in seinem Versteck und behielt Genric und auch dessen nah am Waldrand liegende Schwert im Auge. Das würde er auf jeden Fall nicht so schnell erreichen. Kyan würde schneller dort sein und das gab ihm die nötige Gelassenheit, diesen Kerl nicht auf der Stelle in Stücke zu reißen.




ein paar Monate zuvor.
Dank Thethys wird Lilliana etwas gestärkt. Für einen Moment ist sie sich sicher das ihr Onkel sie ruft, doch als sie Augen öffnet holt sie die bittere Realität ein und sie fühlt sich einsam, trotz der Anwesenheit von Thethys und Kalinda.
Kyan durchschaut scheinbar Genrics Spiel, informiert Thethys und versucht den Mann mit einem Trick abzulenken während er sich erstmal selber weiter versteckt hält.

Spieler: Lilliana, Thethys
NPC: Kalinda
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Spieler: Kyan
NPC: Genric Hardvaar
~"Gedankensprache zwischen Partnern"~
"Gedankensprache Kyan"
"Laute Aussprache Lilliana und Kyan"
Gedanken Lilli

Lilliana

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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Aleister » Sa 11. Nov 2017, 15:59

„Kein Wunder. Du hast deine Kräfte heute oft eingesetzt.“, sagte die Greifin und unterdrückte dabei ein freudiges Glucksen in ihrer Kehle. Der Erfolg rauschte durch ihre Adern wie süßer Wein. Es ging ihr gut. Dank IHRER Magie. Die Lebenskraft, die sie geliehen hatte, vermisste sie gar nicht.

Lilliana hatte sich aufgesetzt und schaute umher. Als könnte jeden Moment ihr gestreifter Freund aus dem Gebüsch springen.
Thethys ging jemand anderes durch den Kopf. Sie scharrte mit ihrer Pfote im Gras. Drehte jeden Halm um.
Wer ist „Kar...“?
Es hätte jedes Wort sein können. Aber dieses Lächeln dabei...als hätte jemand das Mädel zum Morgenmahl aus dem Bett locken wollen. Waren sie und Kyan doch nicht so alleine?

Lilliana und Thethys bekamen Gesellschaft. Kalinda schlurfte auf sie zu, die noch immer dampfende Ruine im Rücken. Der Geruch von verbranntem Fleisch und Blut klebte noch immer an ihr. Mit ihrer gesunden Hand und den Zähnen hielt sie ein Stück Stoff, sodass es über der Rinde an ihrem Arm spannte. Sie zerrte und knotete so lange daran, bis er die Schiene an ihrem Platz hielt.
Das machte sie nicht zum ersten Mal.

„Du bist wach. Danke. Ich weiß nicht, wie ich das wieder gutmachen kann.“, richtete die Frau sich an Lilliana und schaute dann zu Thethys. „Dir natürlich auch, danke.“
Thethys öffnete den Schnabel, aber ein Gedankenblitz, der nicht ihrer war, legte ihre Zunge lahm. Die Raubvogelaugen weiteten sich.

Wäre damit dieser Alptraum vorüber? „Kyan hat ihn.“, donnerte sie. Ihre Federn hatten sich aufgeplustert. „Wir sollen zu ihm.“
„Ihn...“ Zischend schleuste Kalinda das Wort durch ihre Zähne.
Thethys legte sich auf alle Viere, bis das Gras ihren Bauch kitzelte. So war sie am Niedrigsten. „Steigt auf. Ich trage euch. Geht schneller.“
„Irgendwie wird es gehen.“ Kalindas Blick heftete sich auf das rothaarige Mädchen zu ihren Füßen. „Komm, Lilliana. Dein Partner wird dich sicher sehen wollen.“




Genric zuckte zusammen, als Kyan‘s Steinchen gegen den Baum prallte. Wie automatisch waren seine Arme über den Kopf geschnellt und der in seinen Schoß. Seine Stimmbänder fühlten sich an wie verknotete, schleimige Würmer.
„Wwwas willsst d-du, ver...verdammt!?“ Er begann, zu wimmern. Nun also würde es kommen. Das Messer oder die Klaue, die ihn töten würde.

Doch es kam nichts. Genric hatte ein paar Sekunden in der Embryonalstellung verharrt, als ein Wolfsheulen ihn weckte. Sein Herz schlug schneller. Ruhig, ruhig...sie sind zu weit weg...sie sind zu weit weg.
Würde der Schatten warten, bis sie kamen, Genrics Witterung aufnahmen und dann genüsslich zusehen, wie sie ihn verspeisten? Konnte jemand so grausam sein?

Vorsichtig lugte der Feuerleger zwischen seinen schweißnassen Armen hervor. Die ruckartige Bewegung von gerade hatte die Ärmel in seine Ellen rutschen lassen. Der Wind fuhr durch sie hindurch wie glitschige Flusssteine, und ihm fröstelte. Es piekste am Ellbogen. Doch besser es kratzte dort, als am Boden.

Genric schüttelte vorsichtig seinen linken Arm aus und zog den rechten Ärmel nach oben, ehe er die Arme senkte. Zu gern hätte er nach diesem Schatten gelauscht, aber sein verdammtes Blut pochte in seinem Schädel wie die Trommeln beim Winterfest. Die würde er wohl nie mehr hören. Oder doch? Immerhin hatte der Kerl ihn noch nicht abgemurkst.
Er sog die Luft ein und roch seinen eigenen Schweiß. „Gold, willst du Gold? Ich geb‘ dir was du willst, wenn du mich gehen lässt.“
Seine Augen spazierten über die Büsche und Baumstämme, bis sie bei einem Glitzern hängenblieben. Zwischen ein paar Wurzeln lag sein Schwert. Wartete auf ihn. Badete im Mondschein.

Noch nie war Genric so dankbar für die blasse Scheibe am Nachthimmel gewesen, wie jetzt. Er stemmte sich mit den Beinen langsam auf und schüttelte den rechten Ärmel, bis der Dolch fast am Saum war. Eine kleine Bewegung und er hätte das Eisen in der Hand. Er war vorbereitet. Muss es versuchen...muss es einfach.
Sein Fuß rutschte in Richtung des Schwerts, Nur ein, zwei Meter dann stieß er sich ab und hechtete zum Schwert.




ein paar Monate vorher
Thethys fragt sich, was Lilliana gemurmelt hat. Kalinda versorgt sich inzwischen selbst und stößt zu Lilli und der Greifin zurück. Als Kyan sie erreicht, bietet sie an, sie alle zu ihm fliegen.
Genric derweil kämpft mit seiner Angst. Als er zufällig sein Schwert entdeckt, erringt er neuen Mut und sprintet zu seiner Waffe. Dabei hält er einen verborgenen Dolch bereit, der so versteckt ist, dass er nicht gesehen werden kann.

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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Lilliana » Sa 11. Nov 2017, 21:27

Lilliana erhob sich langsam als Kalinda dazu kam. Für ein Moment lag ihr eine Erwiederung auf die Dankesworte auf der Zunge, aber sie schluckte sie hinunter und nickte nur. Sie fühlte sich zu erschöpft um große Reden zu schwingen.

Dafür weckten Thethys Worte für einen Moment ihren Lebensgeist. Kyan hatte sich als gemeldet. Und sie wollte so dringend wie möglich zu ihm, es war ihr gar nicht Recht wenn er so lange von ihr weg war. Um so dankbarer war sie auch dafür das Thethys sie fliegen wollte.

Ein wenig unsicher, oder war es die Erschöpfung kletterte sie auf den Rücken der Greifen und half dann Kalinda ein wenig umständlich hinauf.

Nur ihr Herz rutschte ihr kurz fast in die Hose als Thethys sich in die Lüfte erhob. Aber dann war es auch schon wieder vorbei. Es war so aufregend zu fliegen. Unter ihnen wurde alles so klein. Höhenangst hatte Lilliana keineswegs, aber sie war zu erschöpft um es wirklich genießen zu können.


Während dessen hatte ihr Partner noch immer den Mensch fest im Blick der nach dem Knall welchen der Stein verursacht hatte zusammen zuckte und sich wie ein Baby wimmernd zusammen kaute. Der Suavis schnaubte verächtlich.

War ja zu erwarten, nur ein Feigling würde ein Haus anbrennen.

Doch da, es kam Bewegung in die Sache. der Feuerleger versuchte ihn offenbar aus dem Schatten zu locken, rechnete wohl mit einem Räuber nicht aber mit einem Suavis.

Und dann lenkte der Mann sein Blick in die Richtung von Kyan. Nein nicht ganz, es war das Schwert welches ihn interessierte. Nun wurde es interessant.

Wie zu erwarten stürzte sich der Menschling auf die Waffe, doch Kyan war schneller. Mit einem Satz schoß er aus dem Schatten, seine Hinterpfoten schoben das Schwert noch tiefer hinein in den Wald und dann...

Der Suavis zuckte zusammen vor Schmerz als Genrics Dolch, sein Fell durchdrang. Wie dumm von ihm, damit hätte er rechnen sollen.
Kyan riss brüllend sein Maul auf und zeigte dabei seine zahlreichen Raubtierzähne welche im Mondlich gefährlich funkelten.
Doch es war seine Tatze welche letzendlich den Angriff vollführte und den überraschten Mensch zu Boden riss, mit einer schönen Blutspur im Gesicht.

Ob es die des Zweibeiners oder Kyans Blut war konnte der Suavis nicht sagen aber das war unwichtig. Dennoch wisch er erstmal zurück und fauchte Genric sauer an.

Unweit dessen zuckte im selben Moment als der Dolch des Mannes in den Leib von Kyan drang, ein junges Mädchen zusammen.
Lilli riss erschrocken die Augen auf, er war verletzt, sie hatte deutlich seinen Schmerz gespürt. Die kleine Rothaarige war sich sicher und richtete flehend ihre Worte an die Greifin.

"Schneller Thethys, Kyan ist verletzt, beeil dich...bitte."


Die Worte hätte sie sich aber auch sparen können, binnen weniger Flügelschläge erreichten sie den Suavis und seine Beute.

Kaum war Thethys direkt hinter dem Mensch gelandet rutschte Lilli hinunter und rannte zu Kyan ohne dem Mann Beachtung zu schenken.

"Du bist verletzt?...Du bist verletzt!"

Erschrocken sah sie das Blut was durch das Fell am Bein des Suavis rann. Kyan murrte und schob das Mädchen ein Stück nach hinten um mehr Platz zwischen sie und Genric zu bringen.

Lilliana schien erst jetzt den Mann wahrzunehmen und beäugte ihn mit klarer Abneigung in den Augen.




ein paar Monate zuvor
Kyan geht in den ANgriff über und wird von dem Dolch überrascht und verletzt. Reißt Genric in seiner Wut mit einem Tatzenhieb zu Boden und betrachtet ihn wie ein Raubtier auf der Lauer.
Lilliana ist froh das Thethys fliegt da sie Kyan vermisst und sich zu erschöpft fühlt um den ganzen Weg zu laufen. Als sie den Schmerz ihres Partners wahr nimmt bekommt sie Angst und ist um so erleichtert als sie endlich ankommen.

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Ein Wink des Schicksals oder doch nur Glück?[Aleister,Lilli]

Beitragvon Aleister » So 26. Nov 2017, 18:05

Er saß wie die Maus in der Falle. Alles war so schnell gegangen. Der Schatten, der ein Tiger wurde, das laute Scheppern, ein rothaariges Mädchen, dass wie aus dem Nichts hervorsprang und der Bestie um den Hals fiel..und nicht zu vergessen dieser brennende Schmerz in seinem Gesicht. Die Tatze hatte ihn erwischt. Vielleicht die halbe Nase abgehauen, so jedenfalls fühlte es sich an. Genric leckte sich die Lippen. Sie schmeckten metallisch.
Ein wutentbranntes Schnauben, dann eilige Schritte. Genric wirbelte herum. Doch noch bevor er Augenkontakt zu ihr aufnehmen konnte, landete Kalindas Fuß zielgenau in seinem Gesicht. Die Wucht des Aufpralls riss seinen Kopf zurück und er heulte auf. Sein rechter Eckzahn hatte sich in seine Zunge gebohrt. Blut und Speichel vermischten sich und landeten in dicken Tropfen auf dem Boden, die sie gierig aufsaugten. Er wollte sprechen, sich entschuldigen, doch jegliche Worte gingen in der zähen Flüssigkeit verloren. Er hustete.

„Du...du...!“ Kalinda bewegte ihre Lippen, aber kein Ton kam heraus. Da saß er vor ihr, die miese Ratte, und hatte nicht einmal den Anstand, den Anschein von Reue im Gesicht zu tragen. Sie zitterte, ballte ihre gute Hand zur Faust und wieder auseinander. Mehr versehentlich glitt ihr Blick zu Lilliana und Kyan. Der stolze Kater war noch immer in Kampfposition, die Augen auf Genric fixiert. Die blanken, säbelartigen Zähne und wild in alle Richtungen abstehenden Schnurrhaare erinnerten an eine grausame Maske. Ein Blutgerinnsel kroch sein Bein hinab, und der Dolch, der es verursacht hatte, steckte noch immer halb im Muskel.

„Du bist verletzt...“ Wie als hätte Kalinda Genric vergessen, taumelte sie auf den Suavis zu, aber schon nach einem Schritt verlor sie ihr Gleichgewicht.
Thethys trat vor und fing die Frau mit ihrem breiten Brustkorb auf.
Ihr Blick war starr auf Genric gerichtet.
„Ist er das?“ Ihre Stimme war kaum ein Flüstern. Kalinda nickte und hielt sich den gebrochenen Arm. „Ja, kein Zweifel. Das ist Genric Hardvaar. Ich hatte dir zuvor von ihm erzählt.“
Sanft schob Thethys Kalinda beiseite und trat vor den Mann. Seine Augen...wie interessant sie waren. Sie sprachen Bände. Angst. Nein, Panik. Flehen. Er stank danach, aus jeder Pore.

Wimmernd suchten seine Menschenaugen in den matten Greifenaugen, die selbst das Mondlicht verschluckten, Gnade. Aber er fand keine. „Du...du bist die...“, gurgelte er und versprühte Bluttropfen auf ihren glänzenden Fürbug.

„Genric Hardvaar. Du hast versucht, eine unschuldige Frau hinterhältig zu ermorden, im Zuge dessen fast vier Leben ausgelöscht und ihre Behausung vernichtet. Als Vertreterin des Sidhe-Ordens wäre es mir ein Vergnügen, dich gleich hier zu richten, aber ich überlasse die Entscheidung, was mit dir passieren soll, Kalinda.“

Alle Augen fielen auf die Waldläuferin, die sich nur angewidert wegdrehte. Sie zog die Nase hoch. „Bring ihn weg. Bring ihn zur Stadt. Er soll weggesperrt werden.“

Thethys seufzte. Kalinda war zu weich. Selbst einem Feigling wie ihm konnte sie den Tod nicht wünschen. „Ich bringe ihn zur Stadt.“
Genric fand endlich seine Stimme. „Kalinda, es...es tut mir leid! Glaub mir, ich hatte das nicht gewollt. Ich hatte zuviel...ich bin froh, dass es dir gut geht! Bitte...“

Kalinda zuckte zusammen und biss ihre Zähne aufeinander. „Sehe ich aus, als ob es mir gut ginge...!? Ich hoffe, du verrottest in deiner Zelle bis in alle Ewigkeit! Ich will nichts mehr hören...“ Ohne ihm weitere Beachtung zu schenken, ging sie zu Lilli und Kyan herüber.
„Ich würde es dir gerne herausziehen, aber meine meine gute Hand ist hinüber. Was ich für euch tun könnte, ist mit in die nächste Stadt zu gehen. Man kennt mich dort. Ich kriege Verbandszeug und es wird niemand fragen.“

„Das ist vielleicht das Beste.“ Thethys platzierte ihre Pranke auf Genrics Mantel. Der sollte bloß nicht auf die Idee kommen, wegzurennen „Ich kümmere mich um diesen Kerl.“




ein paar Monate vorher
Nachdem Thethys mit ihren Passagieren zu Kyan und Genric aufgeschlossen hat, nimmt die Greifin ihn in Gewahrsam und überlässt Kalinda, zu entscheiden, was mit ihm passiert. Die möchte ihn hinter Gitter sehen und schlägt Lilli und Kyan vor, mit beiden zur nächsten Stadt zu gehen, um Kyans Wunde zu versorgen.

Spieler: Lilliana mit Kyan, Thethys
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