von Kayla » Mo 2. Jan 2017, 15:41
Schattentänzers Nervosität übertrug sich sofort auch auf Dasher. Er zuckte mit den Ohren in jede mögliche Richtung und schlurfte nun gar nicht mehr mit den Hufen über den matschigen Boden. Seine Augen waren so weit aufgerissen, dass beinahe das Weiße zu sehen war, und sein nassgrauer Kopf hob sich dem lichter werdenden Himmel entgegen. Die erfolglosen Versuche seiner Reiterin, ihn wieder zur Ordnung zu zwingen, quittierte er mit einem nervösen Schnauben. Kayla spürte, wie er das Gewicht leicht auf die Hinterbeine verlagerte und sich dann querstellte.
„Na super“, kam es von Kaylas linker Seite. Ihr Partner kauerte sich auf der nächstbesten trockenen Stelle, die er so schnell gefunden hatte, zusammen und richtete seine bernsteinfarbenen Augen auf das ungeschickte Geschehen vor sich. Während die Elfe sich näher zu ihrem Friesen hinab beugte und Kayla beruhigend auf ihren Hengsten einsprach, ihm sogar eine Karotte zwischen die Zähne quetschte, als all das Gerede nicht half, analysierte Tylor die vielen Gerüche, die auf ihn einstürmten. Am kräftigsten wirkten natürlich die vertrauten Gerüche seiner Gruppe auf ihn, neben dem Duft von Gras. Da war der schwache Geruch von Zweibeinern, inklusive ihrer Hinterlassenschaften und Tiere, wie einige Schafe und andere Lebewesen, die er wegen des Regens im Moment nicht zuordnen konnte, sowie der prägende Geschmack von Fisch, der ihm das Wasser im Maul zusammenlaufen ließ. Außerdem schwebte da noch ein anderer Geruch zu ihm herüber, mal stärker, mal eher weniger deutlich, der ihm seltsam vertraut vorkam. Es musste lange her sein, dass er das zuletzt gerochen hatte... Vielleicht während ihrer ersten Reise nach Shirga? Oder sogar noch vor dieser Zeit, als er noch ohne Kayla gelebt hatte? Das einzige, was für ihn feststand war, dass er sich ab jetzt den Kopf darüber zerbrechen würde.
Für Kayla war es nicht ersichtlich, warum Schattentänzer auf einmal so aufdrehte. Weder konnte sie etwas außer Regen sehen, noch etwas außer Matsch riechen, ebenso, wie sie nichts anderes außer dem Quietschen ihres Sattels auf Dashers nassen Rücken hören konnte. Samanda schien ihn wieder in den Griff zu bekommen, als der graue Schleier sich vor ihnen etwas lichtete. Kayla schöpfte etwas Hoffnung, denn die Häuser versprachen eine warme und trockene Unterkunft. Zwar waren sie heute nicht weit gereist – sie hatte mit Tylor teilweise bis zu 10 Wegstunden auf ihren Reisen zurückgelegt –, doch war das Wetter nach den anstrengenden Tagen ziemlich zehrend gewesen und Kayla freute sich auf eine Möglichkeit, sich auszuruhen.
„Ja, das müsste das Dorf sein“, sagte sie, nachdem sie sich die Kapuze vom Kopf gezogen hatte und erleichtert über das Versiegen des Regens ihre Haare aus dem Umhang befreite. „Meinst du, wir sollten noch heute das andere Ufer aufsuchen, oder bis morgen warten? Ich würde gerne die Gelegenheit nutzen während der Nacht ein Dach über dem Kopf zu haben.“
21.Kiriat - Spätnachmittag
Schattentänzers Nervosität überträgt sich auf Dasher, Tylor entdeckt einen ihm vertrauten, aber nicht zuordenbaren Geruch, Kayla antwortet auf Samandas Aussage
Kayla, Samanda, Reika
Zweitcharakter: Ylva
Ava (Kayla) aus der Avatarschmiede von Iduna