Adelsviertel - Heganbors Haus

Größte Hafenstadt von Thalia

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Beitragvon Barthi » Mi 6. Mai 2015, 10:02

Nachdem Fenni vor Freude kreischend von ihm heruntergesprungen ist um seine ELtern zu begrüssen, stand Barthi auf.
Das Feuer glänzte in seinen Augen, als er Lianna entdeckte.
Er wollte erst auf sie stürzen um sie mit Fragen zu überhäufen, wo sie gesteckt hatte, ließ es dann aber lieber, nicht das die Eltern vielleicht auf die Idee komme würden, sie haben ihren Sproß an jemanden unverlässlichen übergeben.
Also hob er seine Faust zum Helm und begrüßte das Ehepaar nach Zwergenart.
Als Heganbor nach den Geschäften fragte, zögerte Barthi einen kleinen Moment.
Der Beutel fühlte sich so schön schwer an seinem Gürtel an.
Er stocherte mit dem Stock in der Glut rum.
"Erst wird was gegessen! Fennis Elfenschatz ist fertig und der kleine Mann hat bestimmt einen riesen Hunger. Dann sah er zu Lianna die Franziska gerade irgendwas überreichte. Lächelte und sagte:"...und die junge Dame braucht bestimmt auch etwas vom Schatz!"
Also verteilte er die Kartoffeln und er musste schon zugeben. Sie schmeckten hervorragend!
Barthibub fühlte sich auf einmal mächtig wohl. Die Gruppe saß fröhlich um die Feuerschüssel drumrum, aßen und waren einfach guter Dinge.
Ab und zu langte Barthi an seinen Geldsack. Wie um sich nur nochmal zu vergewissern, das dieser wirklich da war.
Fenni saß glücklich mit Lehmverschmierten Gesichtchen bei seiner Mutter auf dem Schoß. Er hielt seiner Mutter die noch dampfende Kartoffel hin.
"Guck Motar mein Elfenschatz! Hab ich gefunden!"
Barthi lächelte, und irgendwie juckte es ihm schon wieder... und er erhob seine Steimme und sang:
"
Es wollt ein Zwerg früh aufstehen,
wollt raus auf seinen Acker gehen,

Und als derZwerg nach Hause kam,
da wollt er was zu fressen ha'm.

"Ach, Lieschen, koch mir Hirsebrei
mit Bratkartoffeln, Spiegelei!"

Und als der Zwerg saß und fraß,
da rumpelt in der Kammer was.

"Ach, liebe Frau, was ist denn das?
Da rumpelt in der Kammer was!"

"Ach, lieber Mann, das ist der Wind,
der raschelt da am Küchenspind."

Der Zwerg sprach: "Will selber sehen,
will selber raus in d' Kammer gehen!"

Und als der Zwerg in die Kammer kam,
zog sich der Elf die Hosen an.

"Ei Elf, was machst in meinem Haus?
Ich jag dich ja sogleich hinaus!"

Der Elfe sprach: "Was ich verricht?
Dei Frau, die kann efisch kochen noch nicht!"

Da nahm der Bauer ein Ofenscheit
und schlug den Elfen, dass er schreit.

Der Elfe schrie: "O Schreck, o Graus!"
und hing den A** zum Fenster raus.

Da kamen die Zwerg von nah und fern
und dachten, es sei der Morgenstern.

Der Morgenstern, der war es nicht,
es war des Elfen A**gesicht.

So soll es allen Elfen gehen,
die nachts zu fremden Weibern gehen.

Und die Moral von der Geschicht:
Trau nie des Elfen A**gesicht!

Franziska hob empört einen Finger, konnte aber anscheinend nicht wirklich böse auf den Zwerg sein, da Fenni auf ihren Schoß vor Lachen krähte.
Dann stand Barthi auf und gab Heganbor einen Wink ihn zu folgen.
Zuletzt geändert von Barthi am Mi 6. Mai 2015, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon NPC » Mi 6. Mai 2015, 16:10

Heganbor, der Glaser

Nachdem sie zum zweiten Mal miteinander gegessen hatten, und so ausgelassene Lieder gesungen worden waren, kam Barthibub dem Glaser Heganbor immer mehr wie ein verschollener Bruder vor.
Er schunkelte und lachte bei seinem Lied mit und fühlte sich gar nicht mehr peinlich berührt von seinen Versen, wie er es noch am Hafen gewesen war, als er den Zwerg auf dem Fass hatte tanzen sehen.
Was wohl damit zusammenhing, dass er nun nicht mit der Nase im Ausschnitt einer "Dame" hing.

Er lächelte. Er hätte ihm eine netten, vertrauenswürdigen Flirt gewünscht, stattdessen hatte er sich die Dame ausgesucht, die in der ganzen Stadt nur für ihre Unehrlichkeit verschrien war.

Hoffentlich hatte sein Freund das Glück das nächste Mal an eine Dame zu geraten, die es ehrlich mit ihm meinte, er würde bestimmt einen guten Vater abgeben. Und Spaß konnte man mit dem Zwerg sowieso jede Menge haben...

Der fremde Mann, der nun sein Freund war, war ihm so nah wie selten jemand. Mit Ausnahme von Franziska und Fenni natürlich, welche immer noch ganz hingerissen waren, von den Babysachen und den leckeren Kartoffeln.
Wie schnell sie sich angefreundet hatten. Erstaunlich, und das, wo der mürrische Angler noch selten mit jemandem wirklich warm wurde.

Als der Freund ihm einen Wink gab ihm zu folgen tat er wie ihm geheißen. Er war neugierig auf das, was in seiner Abwesenheit geschehen war.
"Ihr wolltet mich unter vier Augen sprechen, var samryn mer*? Es ist doch nicht geschehen? Ist die Scheibe an der Schadstelle gesplittert, und ihr konntet sie nicht verkaufen?"

Sein Gesichtsausdruck war beinahe ängstlich. Denn diese Woche war wirklich eine der härtesten gewesen, die der Glaser je mitgemacht hatte. Sitzengelassen vom Sidheorden, auf dutzenden Sonderanfertigungen, abgeschnitten vom Nachschub an Rohmaterialien, von seinem Gehilfen um sein letztes Gold betrogen und die Sorge um seine schwangere Frau, die kurz vor der Entbindung stand und die er von Herzen liebte.

(*var samryn mer- ehrenwerter und vertrauenswürdiger Freund)
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Beitragvon Barthi » Mi 6. Mai 2015, 16:57

Barthi sah den besorgten Gesichtsausdruck auf Heganbors Gesicht. Auch machte eine bitterernste Miene als er den Glaser aufforderte ihn in die Werkstatt zu folgen.
Ihre Mädels waren draussen noch mit den Kleidern beschäfftigt die Lianna Franziska geschenkt hatte. Wo immer sie die auch her hatte...
Barthi entzündete die Lampe in der Werkstatt und stellte sie auf die große eichene Arbeitsfläche. Dann drehte er sich zu Heganbor um, der ihn besorgt ansah.
Was war nur geschehen dachte Barthibub. EIn ihm völlig fremder Zwerg war ihm näher als es sein eigener Bruder je war.
Er wusste nicht warum. Aber er wollte diesem Zwerg einfach nur Freund sein. Anstatt auf das eiversüchtig zu sein, was Barthi nie haben durfte, Frau, Kinder und ein wunderschönes Heim, tat er ihm unendlich leid. Er musste in der Fremde leben. Die Sprache, Traditionen und die Kultr der Zwerge weit hinter sich lassen.
Im Grunde waren Sie sich so ähnlich. Der Liebe wegen waren sie nicht mehr Bestandteil der Zwergenfamilie.
Barthibub legte seine Hand schwer auf die Schulter seines Freundes. Senkte seinen Kopf und sprach leise:
*"Samman! Ich will ehrlich mit Dir sein."
Er ließ eine kleine Pause um kurz hochzulinsen ob sein Schauspiel auch wirklich so gut rüberkam wie er hoffte.
Es schien so, denn Heganbor machte ein ziemlich bestürztes Gesicht und Barthi kam es vor, als ob seine Unterlippe zitterte. Was man natürlich durch Heganbors Rauschebart nicht genau beurteilen konnte.
"Ich habe wirklich hart verhandelt. Aber ich konnte nicht mehr wie das hier rausschlagen!"
Damit kippte er seinen Beutel komplett aus.
Ezekiels Goldmünzen und auch die Kupferstücke die Barthi noch in seinem Besitz hatte glänzten im Licht der Laterne.
"Mehr war leider nicht drin!"

*Freund
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Beitragvon NPC » Mi 6. Mai 2015, 17:51

Heganbor, der Glaser

Er hoffte, es war nicht so wie er vermutete. Es war etwas unvorhergesehenes geschehen, die Scheibe war zerbrochen, oder beim Trasport beschädigt worden, oder..
Nein unvorhergesehen war es nicht, er hatte schon geahnt dass seine Pechsträhne weitergehen würde.
Die Scheibe hatte schließlich schon dank seiner Unachtsamkeit und Sorgen eine klitzekleine Schwachstelle.

Nun hoffte er ein Wunder möge geschehen und er würde wenigstens die 54 Goldstücke Materialkosten ersetzt bekommen, doch nach dem Gesichtsausdruck Barthibubs zu urteilen, sah es nicht gut aus.

Seine Miene war ernst und bedauernd.
Heganbor ließ die Schultern hängen und wartete auf eine Hiobsbotschaft. (Hiob war ein alter Zwerg aus der Legende, ein armer Kerl, der nur Pech hatte..)

Dann sagte er auch noch, er wolle ehrlich mit ihm sein. Nein. Heganbor wollte es gar nicht mehr hören.
"Lass uns ehrlich sein.." so fing es immer an.
Er ließ den Kopf hängen, schaute auf seine Schuhe.

Dass er in dem anderen einen echten Freund gefunden hatte, tröstete ihn ein wenig. Keinem Menschen und kaum einem Zwerg hätte er so vertrauen können und ihm die Aufsicht über Sohn und Werkstatt zu überlassen.

"Natu yamez natu.*"
murmelte er kaum hörbar in seinen Bart. Und da er so betrübt zu Boden schaute entging ihm ein Blitzen in Barthibubs Augen.

Er konnte seine Glaserei zumachen. Das wars. Buhrad aron, ilith aron, taerin aron**.

"Ich habe wirklich hart verhandelt. Aber ich konnte nicht mehr wie das hier rausschlagen!"
Hörte er noch, und traute sich gar nicht hinzusehen.
Doch das Klimpern der Gold, Silber und Kupferstücke schien schier kein Ende zu nehmen.
Er blinzelte.

Hmm er musste bewusstlos sein. Er träumte. Er war tot.
Das konnte nicht wirklich sein.

Langsam fuhr er mit den Fingern über die Münzen.
Wie viel es war, konnte man kaum auf einen Blick sagen, aber es war sicherlich das zigfache des Preises, den er genannt hatte.

"Du? Ich.. Ich muss träumen.. Du hast mein Geschäft gerettet. Kel'an.. Kel'an***"
Er fiel dem anderen Zwerg so heftig um den Hals, dass dessen Bartperlen klirrten.
Nun musste er aufpassen, dass dieser nicht bemerkte, dass seine Augen leicht feucht geworden waren.
Schnell wischte er sich über das Gesicht.

"Wie hast du das gemacht, du ausgekochter Fuchs du. Händlerass. Mit dir als Partner können wir großes erreichen, wie würde es dir gefallen für mich zu arbeiten?"

*"Natu yamez natu. - Gestern ist gestern. Passiert ist passiert.
**Buhrad aron, ilith aron, taerin aron - Geld am Ende, Handel am Ende, (wahre Liebe) Familie am Ende.
***Kel'an.. Kel'an - Danke .. oh Danke

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Beitragvon Lianna » Do 7. Mai 2015, 08:22

Franziska und Lianna betraten den Laden, nachdem sie Fenni zu Bett gebracht hatten. Die kleinen Glasglöckchen am Eingang schellten.

Sie gingen auf die Kinderschutztüre zu, denn die kleinwüchsige Frau hatte Lianna angeboten, in der Gehilfenstube im hinteren Teil der Glashütte zu übernachten. Diese hatte ein Lager aus Stroh und ein Fell vor einem Kamin, das, auf dem Fenni eben geschlafen hatte.
So hatten beide Gäste einen Platz zum nächtigen.

"Die Wache lässt nachts niemanden durch das Tor, und hier im Adelsviertel gibt es keine Unterkünfte, die man sich ohne Gewissensbisse leisten kann." meinte die Frau, als sie Lianna durch kleine Glasfigürchen, und Sammlungen von Glasgegenständen führte. Es war Franziskas Art, nicht zu fragen, sondern ihre Meinung als Tatsache hinzustellen, gegen die man nur schwer protestieren konnte, was sowohl für Lianna als auch für Heganbor galt.

Lianna bemerkte von der Situation des Goldberges der offen herumlag nichts, aber Franziska legte den Kopf schief sagte aber nichts.

So viel Gold auf einmal war selbst in wohlhabenden Familien selten.
Sie führte Lianna so, dass sie sich mit dem Rücken gegen den Kachelofen auf das Fell setzen konnte und reichte ihr eine warme Wolldecke. Diese roch gut nach Lavendel und hatte als Muster eine Stockente, die einem Sonnenuntergang entgegenflog.

Es war eine Arbeit größter Webe und Knüpfkunst, denn Franziskas Vater war Tuchmacher.
Viele Ballen Stoffe waren durch Franziskas Hände gegangen. Sie hatte sie zu Schneidern im ganzen Süd-Osten gebracht, weswegen sie auch die Qualität des Stoffes der Babykleidung und der verbrannten Decke auf den ersten Blick richtig eingeschätzt hatte. Nun wollte sie aber nichts mehr im Haus haben, dass sie an ihre frühere Familie erinnerte. Heganbor war jetzt ihre Familie.

"Die Decke ist für dich, die kannst du gerne mitnehmen, wenn ihr weiterziehen wollt. Du wirst eine warme aber auch leichte Decke brauchen können. Auch wenn ich natürlich hoffe, dass ihr noch ein wenig bleibt." sagte sie und reichte sie dem Mädchen.
Doch dann fiel ihr der Haufen Gold vorne in der Werkstatt wieder ein und sie betrachtete Lianna, die nun im Licht des Ofens stand von oben nach unten.

"Sag mal Kleines, woher hast du so hübsche Dinge? Die Babykleidung und die verbrannte Decke, waren Dinge von hohem Wert, wobei dein Kleid ein einfaches Hauskleid ist. Aber Moment, auch die Brosche die du trägst ist wertvoll. So eine habe ich noch nie gesehen."
Franziska streckte ihre kleinen Finger danach aus, hielt aber in letztem Moment inne.

"Die Babykleidung ist von meinem Vater gemacht worden, er soll Schneider hier in Port Amun gewesen sein, ebenso die Decke, die ich leider beim feuerlöschen ruiniert habe. Die Brosche bekam ich von Barthi.
Aber sonst habe ich nicht viel, denn mein Vater hat mich nicht bei sich haben wollen und hat mich als Waise in ein Heim gegeben. Also ziehe ich jetzt herum und mache Musik. So wie Barthi, nur dass er für die deftigen Stimmungslieder zuständig ist und ich eher für sanftere Töne."

Sie lächelte und holte ihre Hirtenflöte hervor, und fing an eine sanfte Melodie zu spielen, die oftmals Hirten im Falkengebirge zur Abendszeit anstimmten.
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Beitragvon Barthi » Do 7. Mai 2015, 11:29

Der Geldhaufen glänzte im Feuerschein. Einen Augenblick überkam Barthi doch die Wehmut, das er einfach alles so hergegeben hatte, aber nachdem er Heganbors Freude bemerkte, als er ihm mit voller Wucht um den Hals fiel, war sein kleiner Unmut fast schon wieder vergessen.
Der Glasbläser schien vor Freude zu wachsen. Über seine Wangen huschte ein leichtes Rot. Auf einmal war Barthi unheimlich stolz auf sich.

"Weißt Du, ich habe dem guten Hauptmann nur erzählt, wieviel Mühe du Dir mit diesem absolut einzigartigen und total antikem Glas gemacht hast. Und wie imens doch die Freunde seiner Gattin sein würde wenn er ihr so etwas kostbares schenken würde..."

Dann grinste er über beide Backen.

"Mit würden die *kvendis eher zusagen, wenn ihnen ein Humpen **Khezum goraz und ein Klaps auf den Allerwertesten gefallen.."

Er tippte seinen Kumpel mit dem Ellenbogen an, zwinkerte verschwörerisch und beide brachen in schallendes Gelächter aus.
In dem Moment kamen die beiden Frauen rein und Barthi versuchte sich zusammenzureissen, als er Franziska sah.
Er lächelte sie freundlich an und bemerkte ihren Blick auf den Goldhaufen. Er beobachtete wie sie in das Hinterzimmer verschwanden.
Dan drehte er sich wieder dem Glasbläser zu.

"Was meinst Du. Wollen wir draussen am Feuer uns noch ein Pfeifchen gönnen? Und du erzählst mir wo Du Deine Franziska wiedergegefunden hast?"

Bevor der Glasbläser antworten konnte ertönte aus dem Nebenraum die wunderschönen Töne von Liannas Flöte.

* Weiber
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Beitragvon NPC » Fr 8. Mai 2015, 05:47

Heganbor, der Glaser

Man merkte dem Glaser an, dass er nicht gerne über seine Frau sprach, wenn diese so nah war und mithören konnte. Die Musik des blinden Mädchens erinnerte den Glaser an seine Heimat, das Falkengebirge. Man hätte denken können, sie sei die einzige, die nicht dazu passte, doch auch sie gehörte eher zu den Zwergen als zu den Menschen hatte er das Gefühl. Doch wieso?

"*Kvendis," murmelte er. "versteh einer diese Geschöpfe. Sie saß genau auf dem Stein, auf dem sie saß als wir uns das erste Mal begegneten. Ich meine einen von den Großen. Nicht weit vorm Stadttor, einen, von dem sie sagen, dass er so schwer ist, dass ihn kein Mensch bewegen kann, und der dort schon Jahrhunderte liegen soll. Und wahrscheinlich auch Jahrhunderte dort liegt und noch dort liegen wird, wenn wir alle mal nicht mehr da sind. Es ist seltsam, dass es sie so zu den Steinen zieht, wo sie doch keine Zwergin ist. Aber ich glaube die Götter hätten gewollt, dass sie eine wäre. Deswegen haben sie sie ja auch so wunderbar klein und rund gemacht. Jetzt sogar noch ein wenig runder."

Er lächelte und reichte dem Freunde eine Pfeife.
"Auch deine Tochter ist viel kleiner, als die meisten Menschen. Auch wenn nicht von Geburt anders, wie meine Frau. Nur scheint sie langsamer zu wachsen, als die Völker, die nicht unter der Erde arbeiten. Wie klug von den Göttern, die beiden genau so zu machen, wie sie sind. Für die Menschen sieht es vielleicht nach einem Fehler aus. Aber ich glaube nicht, dass die Götter irgendwelche Fehler machen. Sie denken sich dabei etwas."

Er zündete sich seine Pfeife an, zog genüsslich den Rauch ein und blies einen Kringel in die Luft.
Dann reichte er den Span zum anzünden der Pfeife seinem Freund hinüber.

"Du ziehst doch durch die Lande, kannst du vielleicht die Augen offenhalten nach meinem treulosen Gehilfen?
Er ist ein Elf, aber kein besonders hübscher, man erkennt ihn auf anhieb, denn selbst sein eigener Bruder fand ihn wohl so häßlich, dass er ihm mit einem glühenden Schüreisen das Gesicht verunstaltet hat. Er hat eine Narbe, die aussieht wie die Rune für Wasser von hier bis dort."

Und er zeigte auf die Stelle unter seinem rechten Auge bis zu seinem Halsansatz.

"Die Scheibe die du wolltest baue ich dir natürlich kostenlos ein, ich brauche noch die genauen Maße von dir. Auch könnte ich dir die ganzen schönen Glasperlen geben, die ich gemacht habe. Man müsste sie nur noch auf Lederriemen fädeln. Sie sind nicht schwer zu tragen und lassen sich ganz prima auf der Straße verkaufen, aber in meinem Laden gehen sie nicht weg. Niemand kommt wegen ein paar Perlen und Ketten ins Adelsviertel. Den Gewinn könnten wir brüderlich teilen, sagen wir 20 zu 80?
Ein Mann mit deinem Handelsgeschick kann so ein Vermögen verdienen. Antikes Glas. Fabelhaft.
Das Geld für die Lederriemen bekommst du natürlich. Jetzt bin ich ja wieder flüssig.
Schlag ein!"

*Kvendis - Frauen
(Lianna)
Zuletzt geändert von NPC am Fr 8. Mai 2015, 08:09, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Lianna » Fr 8. Mai 2015, 06:30

Lianna war Pfeifenrauch von Kindesbeinen an gewohnt. Obwohl der Tabak der Zwerge nichts war, dass sie probieren wollte.
Lupine, und die war ein waschechtes Zwergenmädchen, hatte einmal die Pfeife des Gelehrten "gemopst" und hatte das Pfeiferauchen "probiert". Mit dem Resultat, dass man sie hustend und käseweiß zur Heilerin hatte schleppen müssen, der sie dann ihr Mittagessen vor die Füße spuckte.

Scheinbar vertrugen erst Zwerge die schon einen Bart hatten das Rauchen.
Kurz machte sie sich Gedanken, wie wohl Fenni und das Baby den Rauch vertrugen, selbst wenn sie nicht selbst rauchten, sondern nur den Rauch einatmeten, der in die Luft geblasen wurde.

Sicherlich noch weniger als Lupinchen, da die beiden ja halb Menschen waren, und sie als Mensch hatte damals als sie noch kleiner war, sehr zu kämpfen gehabt. Man sprach bei dem Tabak der Zwerge gelegentlich auch von "4Mann Tabak" - ein Zwerg rauchte, und vier Menschen fielen um.
Auch sie selbst war bei ersten Mal als sie in einem Raum kam in dem geraucht wurde, bleich geworden und umgekippt, was ihr den Spott und Hohn sämtlicher Zwergenkinder eingebracht hatte, die so etwas gewohnt waren.

Nach der Hirtenweise, setzte sie die Flöte ab und überlegte. Eigentlich wollte sie nicht aufhören zu spielen, wo es gerade so schön war. Aber der Pfeifenrauch ging ihr nicht aus dem Kopf.

Sie wandte sich an Franziska: "Macht dir das Rauchen nicht zu schaffen?" wisperte sie.

Franziska hüstelte.
Sie schien jetzt, wo sie sich mit ihrem Mann versöhnt hatte, nicht wirklich gleich einen neuen Streit vom Zaun brechen wollen und öffnete nur das Fenster, welches die kühle Nachtluft hineinließ.
Dann kuschelte sie sich mit Lianna wieder an den Ofen.

"Geht schon, war früher schlimmer. Ich glaube man gewöhnt sich daran. Spiel noch was, Mädchen."

Lianna schnappte sich ihre Flöte, und spielte eines der zahlreichen Liebeslieder die sie kannte.
Schade dass sie bis jetzt nicht dazu gekommen war, zu singen, denn sie wurde immer für ihre schöne Stimme gelobt. Doch wenn man Flöte spielte, musste man Abstriche machen.

Nur gingen ihre Gedanken über die Rauch und Trinkgewohnheiten der Zwerge nicht wirklich aus dem Kopf. Natürlich wollte sie nicht als einzige eine Spielverderberin sein und mit Flöte im Mund konnte man auch nicht wirklich gut meckern.

Durch das geöffnete Fenster flatterte eine kleine Motte, Lianna lächelte und der Ton der sie gerade spielte klang durch das Lächeln ein wenig so, als gehörte er nicht zu den anderen. Das blinde Mädchen hatte ihre Motte schon vermisst.
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Beitragvon Barthi » Fr 8. Mai 2015, 14:02

"Du hast ein *barr skreidast als Gehilfen?" Barthi staunte nicht schlecht als er diese Information erhielt.
Er zog an seinem Pfeifchen und murmelte

"Na dann wundert es mich nicht, das du betrügt wirst.."

Wenn mans so sehen will, stammt Barthibub aus der Provinz. Ein Zwerg ist ein Zwerg und Zwerge bleiben unter sich. Andere Rassen die ebenfalls den gleichen Erdball bewohnten, wurden zwar geduldet aber nicht als Gleichgesinnte akzeptiert. Und Elfen gehen in Barthis Augen gleich gar nicht. Sie waren viel zu lang, und hochnäsig. Kennengelernt hatte er zwar noch keine, aber er hatte auch nicht wirklich Lust dazu.
Er schlug Heganbor freundlich auf die Schulter.
"Dein Angebot hier zu bleiben, werde ich nicht annehmen können. Wie Ich EUch sagte werde ich immer noch gesucht und ich glaube nicht das es wirklich positiv für Deine Familie und Deine Geschäfte währe, wenn ich hier aufgegriffen währe."
Dann kratzte er sich am Hinterkopf, wie er es immer machte wenn er stark überlegte.
"Die Scheibe gehört in die goldene Gans. Allerdings weiß ich nicht genau ob es die überhaupt noch gibt. Immerhin war da eine Razzia und die Besitzer sind entschwunden.
Falls Du, wenn ich wieder weg bin da mal vorbeigehen würdest und nachsehen ob die Wirte wieder da sind.... Denn sonst, denke ich brauchen die wohl vorerst keine Scheibe mehr...
Und deine Perlen verkauf ich dir. Versprochen"
Dann wurde er mit einmal still.
Liannas Flötenspiel war wunderschön. Barthi lauschte hingebungsvoll der Musik.

"Ich mache mir Sorgen um die Kleine."

Er nickte mit dem Kopf in Richtung der Kammer wo Lianna gerade auf ihrer Flöte so wunderbare Weisen spielte. "Ich bin auf der Flucht. So sehr ich sie lieb gewonnen habe. Ich bringe sie doch nur durch meine Anwesendheit in Gefahr. Ausserdem wollte sie hier in Port Amun nach ihrem Vater suchen und ich kann mich nicht so lange an einem Ort aufhalten. Hättest Du eventuell Platz für ein ganz tolles Kindermädchen?"

Lianna hatte aufgehört zu spielen.


* Baumschmuser
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Beitragvon Lianna » Fr 8. Mai 2015, 21:29

Lianna setzte die Flöte ab. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Sie sprang auf, nach ein paar Schritten war sie am Kinderschutzgitter und stand dahinter mit den Armen in die Hüfte gestützt, mit hochrotem Kopf.
Sie war kurz davor vor Enttäuschung und Wut auf den Boden zu spucken, und sie hätte es tatsächlich getan, wenn das hier Barthis Werkstatt gewesen wäre.
Sie schäumte geradezu vor Wut.

" *Mosrem! Du redest absoluten **glenna.. ***mulg caragu .. ****bak sargh dotar. "
Die letzten Worte spuckte sie fast.

Das Mädchen war wirklich stinksauer und anhand ihres Temperamentes und ihrer Wortwahl merkte man, dass sie unter den Minenarbeitern der Zwerge aufgewachsen war.

"Du glaubst wohl ich sei nicht nur blind sondern auch taub. IIIICH habe sehr gute Ohren.
Solche Väter können mir gestohlen bleiben, einer der mich als Baby weggibt um weiter brave Bürger zu bestehlen, und einer der mich fortgibt, weil er gestohlen hat und jetzt verfolgt wird. *****Caragu!
Hat einer von euch ach so tollen Vaterfiguren eigentlich mal MICH gefragt was ICH will? Ich habe keine Lust nochmal verlassen zu werden.
Lieber geh ich!"

Sie wollte die Kinderschutztür öffnen, aber als Blinde war es gar nicht so einfach den Hebel zu finden, den man gleichzeitig drehen und drücken musste.
Die Bardin bekam es nicht wirklich hin, und gab voller Frust der Caragu-Tür einen saftigen Tritt.
Zum Glück hatte ein Zwerg die Tür getischlert, nämlich Heganbor selbst, so hielt sie die Attacke mit dem nackten Fuß der Hirtin stand und gab nur ein jämmerliches Quietschen von sich, als sie aufsprang.

*Mosrem! - Halt die Klappe! (sei ruhig)
** glenna - Bullshit (dummes Zeug)
*** mulg caragu - dummen Scheiss
**** bak sargh dotar - Du abscheulicher Vater/ Familienoberhaupt
***** Caragu - Scheiss!
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Beitragvon NPC » Fr 8. Mai 2015, 22:21

Heganbor, der Glaser

Heganbor schämte sich, als Zwerg einen Elfen eingestellt zu haben, doch in der großen Stadt waren sie quasi beide "Außenseiter" gewesen und es war ja auch gut gegangen, bis er ihm Gold anvertraut hatte.
Er hatte ja geglaubt, Barthi würde bei dem Geschäft mit den Perlen das Feilschen anfangen, gerade weil dies unter Zwergen so üblich war.
Als er ganz ohne die üblichen zähen Verhandlungen auf das Geschäft einging, fühlte sich der Glaser fast so, als hätte er ihn über den Tisch gezogen.

Doch da gab es scheinbar noch etwas, was den Feinschmied bedrückte. Aufmerksam hörte er ihm zu, als auf einmal eine merkwürdige Stimmung aufkam.

Als plötzlich Stille einkehrte, bekam Heganbor schon ein mulmiges Gefühl, besonders da das Lied mitten im Refrain einfach so abbrach. Doch diese unheimliche Stille hielt nicht lange.
Die kleine Frau hinter dem Gitter legte ordentlich los, und wie sie schimpfte.
Man konnte meinen sie sei von Wölfen aufgezogen worden, doch nach dem Schimpfwortrepertoire waren es Zwerge gewesen. Zwerge der übelsten Sorte.

Heganbor fiel vor Schreck die Pfeife aus der Hand und er musste schnell die Glut austreten, die anfing sich durch das Parkett und dann durch seine Schuhsohlen zu kohlen.
Es war sowieso Schwachsinn gewesen in einer Glaserei Parkett zu legen, egal wie hübsch es war. Fliesen wären viel besser gewesen, so wie um den Brennofen herum.
Wie oft fiel ein glühendes Stück Glas herunter.. das Parkett sah jetzt nach 5 Jahren schon so aus, als läge es hier doppelt oder dreimal so lange..

Das letzte Caragu war kaum verklungen, da mühte sich die Kleine mit der Kindersicherung ab.
Tja, so manche auch große Kinder hatten Schwierigkeiten seine Sicherungen zu bedienen. Der Glaser musste sich fast ein Grinsen verkneifen, obwohl die ganze Situation so ganz und gar nicht lustig war.
Er wollte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn Fenni und das Baby erst einmal in Liannas Alter waren und anfingen zu rebellieren.
Denn irgendwann war es bei Zwergen und Menschen immer so weit, dass die Fetzen flogen.
Wenn sie doch immer so klein bleiben würden.

Als die Tür unter dem Tritt der Blinden aufsprang, wurde er bleich.
Er befürchtete, gleich noch mehr Scherben in seinem Laden zu haben, denn mit Temperamentsausbrüchen von kleinen Menschen-Frauen kannte er sich mehr als gut aus.

Sie wurden immer dann böse, wenn sie dachten, man würde sie nicht genug schätzen, und sie nicht bei sich haben wollen. Das selbe Problem hatte er auch mit Franziska gehabt. Hätte er sie und Fenni mit zum Angeln genommen, und hätte er mit ihr geredet statt sie anzuschweigen, wäre sie vermutlich gar nicht wütend davongestampft.

"Ähmm.." machte er leise. Aber traute sich dann doch nicht, der wutschnaubenden Blinden in die Quere zu kommen. Statt dessen betete er lautlos zur Esse Andonis, sie möge nichts umstoßen.

Franziska tauchte hinter Lianna auf, und legte ihr sachte eine Hand auf die Schulter und versuchte das Mädchen murmelnd zu beruhigen. Und sie blieb tatsächlich stehen.

Was sie gesagt hatte, konnte man nicht deutlich verstehen, aber scheinbar wirkte es.

Ein Glück, denn es war wirklich nicht leicht, ohne etwas zu sehen heil durch die Werkstatt zu kommen, was man ja auch heute morgen bei dem Kleinen gemerkt hatte, der einen beachtlichen Haufen Glasscherben produziert hatte, obwohl er gut sehen konnte.

(Lianna)

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Beitragvon Barthi » Sa 9. Mai 2015, 06:42

"Aber, aber, aber, Mokvendi!"
Der Zwerg zuckte zusammen als Lianna lospolterte. Jedes ihrer Schimpfwörter war wie eine gehörige Backpfeife für ihn.
Er sah auf das vor Wut schäumende Mädchen das mit einem Tritt die kleine Tür aufgestossen hatte und war fast ein wenig stolz auf sie.
Franziska vereitelte noch mehr Schaden, indem Sie Lianna mit ein paar leisen Worten beruhigte.
Barthi stand wie ein begossener Pudel da.
Er hatte es doch gut gemeint. Mit einem blinden Mädchen durch die Wildniss. Und dann überall seine Hescher.
Hilfesuchend sah er zu Heganbor. Der zuckte aber mit den Schultern, als wisse er selbst nicht wie man reagieren sollte.
Also ging Barthibub zögernd auf Lianna zu und legte seine Hände auf ihre Schultern.
In ihren großen grünen Augen blitze es gefährlich. Ihr Blick ging zwar an ihm vorbei. Doch er wusste genau wem dieser galt. Barthi Nackenhärchen stellten sich auf.
Leise sagte er:
"Mokvendi. Ich hätte dich nie alleine zurück gelassen ohne dich zu fragen. Ich habe dir schon mal versucht zu erklären, das ich nicht sesshaft werden kann solange so eine hohe Summe auf mein Kopf ausgesezt ist. Dieser *mjolkbard von Talibor war nur einer von vielen. Wir werden immer auf der Flucht sein. Niemals ein Zuhause haben. Im Wald und im Unterholz nächtigen. Und irgendwie versuchen für unser Essen zu sorgen...
Hier hättest du eine Familie die dich liebt. Eine Arbeit die dir Spaß macht und ein Dach über dem Kopf. Du könntest nach Deinem Vater suchen und wärst sicher. Währe das nicht der vernünftigere Weg?"
Er nahm Liannas Gesicht in beide Hände und legte seine Stirn an die ihre.
"Du bist meine Tochter! Und ich möchte nur das Beste für dich. Überlege es Dir in Ruhe. Ich gehe nicht ohne dich, wenn du es nicht möchtest!"
Er sah an Lianna vorbei direkt in die Augen von Franziska. Ihr Blick war klar und sie nickte Barthi zu. Der Zwerg konnte aber diese Geste nicht richtig deuten und nahm die zitternde Lianna fest in den Arm.

*Milchbart
"Baruk khazad ai-menu!"

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Beitragvon Lianna » Sa 9. Mai 2015, 15:05

"Ich bin zwar blind, aber nicht blöd oder gar hilflos. *Caragu auf den vernünftigen Weg. Ich bin allein von Falkengebirge bis hier her gelaufen und weißt du was, niemals ein Zuhause zu haben, im Wald und im Unterholz nächtigen und irgendwie versuchen für Essen zu sorgen klingt genau nach dem Leben als ich auf dem Weg bis hierher geführt habe, bevor ich dich getroffen habe."

Er hatte seine Stirn an ihre gelegt und sie war hin und hergerissen sich schluchzend in seine Arme zu werfen und ihn anzuflehen, nicht zu gehen oder ihm seine viel zu große Nase ab zu beißen. Bei der Wut die sie im Bauch hatte tendierte sie eher zu letzterem.
Ein knurren entwich ihrer Kehle, und sie wünschte sie wäre eine Sidhe mit einem mächtigen Wolf der die Zähne fletschte. Doch bei den Zwergen hatte sie nicht lernen können, ihre Begabungen richtig zu trainieren, und die einzigen Tiere, die sich zu ihr hingezogen fühlten, waren nicht Wölfe, Suavi, Einhörner oder Greife, sondern Motten und Bettwanzen, deren Stiche immer noch juckten.
Was war sie überhaupt? Eine blinde Bardin. Eine Hirtin. Eine Bergarbeiterin. Eine Einzelgängerin. Sie würde alleine klarkommen...

Es war ein Fehler Gefühle in irgendetwas zu investieren, dass sie doch verlassen würde.
Ihr Vater hatte es getan, das Heim hatte sie fortgeschickt, der Gelehrte, von dem sie gedacht hatte er möge sie ein bisschen, hat sich nicht einmal von ihr verabschiedet, die Katze war ihr davongelaufen und jetzt wollte Barthi ohne sie gehen.
Irgendwann würden sie alle gehen, und sie zurücklassen, oder sie würde gezwungen sein, sie zurückzulassen. So wie die arme kleine Lupine.

"Für was hältst du mich eigentlich?" brüllte sie ihm ins Gesicht.
"Für eine dieser Glasfigürchen?
Es kommt ein Hauch und bläst mich um? Ja, kann passieren. Aber ich stehe wieder auf, wenn ich falle."

Sie schnaufte verärgert. Aber eigentlich war sie gar nicht sauer, nur traurig.
Er hatte sie gar nicht wirklich gern. Er hatte nur "Mitleid" mit ihr. Und sie hatte ihn so lieb gewonnen.
Caragu auf sein Mitleid. Sie brauchte es nicht und sie wollte es auch nicht.

"Ich werd' mit allem fertig, sei es mit einer Tür oder einem Zwerg und von mir aus auch mit Kopfgeldjägern, ich hab nur keine Lust mehr, nirgendwohin zu gehören. Und hier gehör ich nicht hin. Auch einen Vater zu suchen, der mich nicht haben will und nie haben wollte ist **glenna.
Ich hab mein ganzes Leben nirgendwohin gehört und jetzt gehör ich zu dir, hab ich zumindest gedacht.
Aber das nicht gewollt werden zieht sich scheinbar wie ein roter Faden durch mein Leben.
Wenn du keine Lust hast dich um mich zu kümmern, lass es. Ich komm schon allein klar, du musst dich mir nicht verpflichtet fühlen, wir sind nicht wirklich verwandt. Ich brauch' kein Mitleid, ich brauch' kein Heim, ich brauche keine Ersatzfamilie und jetzt lass mich los!"

Sie riss sich los, stieß mit einer Glasfigur zusammen, die sie aber dank eines glücklichen Zufalls auffangen konnte.
Die filigrane Glasfigur, die eine Frau mit Bogen und Rüstung zeigte, drückte sie Franziska in die Hand.

"Wo ist die Tür. Ich will hier raus, wenn ich schon nicht mit dir gehen soll. Ich will dir wirklich kein Klotz am Bein sein, lass dich nicht aufhalten." sagte sie noch bevor eine verräterische Träne ihre Wange hinablief.
Er war nicht einfach durch einen anderen mürrischen Zwerg auszutauschen.
Das brauchte er erst gar nicht versuchen.
IHN hatte sie gern. Verstand er das denn nicht?

*Caragu - Scheiß'
**glenna - Blödsinn, Schwachsinn, Unfug
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Beitragvon Barthi » Sa 9. Mai 2015, 17:50

Er war bestürzt. Was hatte er sich nur dabei gedacht. Er war jetzt ihr Khagam. Er war jetzt für sie verantwortlich und was tat er? Nein! Das stimmte so nicht. Ja, er war ihr Khagam. Und verdammt nochmal er währe nicht Barthibub Dreiend, wenn er der verzogenen Göre nicht zeigt was für ein toller Khagam er war. Er wollte das allerbeste für sie. Er liebte sie wie ein eigenes Kind. Wie ein Kind was er nie haben durfte. Sie stieß ihn weg? Das ging ja gleich gar nicht. wer dachte sie denn wer sie sei?
Bertibub merkte wie eine grollender Laut langsam aber sich von seinem Magen hinauf in die Kehle blubberte. Er atmete schwer, wie vor einem Kampf. Aber dies war kein Kampf mit geschmiedeten Waffen. Nein, dies war ein Kampf zwischen zwei dickschädligen Rindviechern.
Lianna tappte blind durch das Zimmer und suchte die Tür. Dabei kam sie immer wieder ganz nahe an die Glasfigürchen. Der Zwerg kochte.

" Beim Barte Andonin!!! *Gordul!!! Meine **Dotrin benimmt sich wie ein
***blarfell!!! Hat man dir nicht beigebracht wie man sich in einem Haus von
**** mer´s benimmt? Du torkelst hier wie ein *****tindul rum und zerstörst alles!"


Er packte Lianna nicht gerade sanft an ihren Schultern und setzte sie auf den kleinen Hocker der in der Ecke stand.

"Du meinst ich habe Mitleid mit dir?****** Glenna!!!!"

Das Wörtchen "Glenna" schrie er ihr nur so ins Gesicht! Der Zwerg war echt am überschäumen.Seine Stimme war laut und hart und es kam Heganbor so vor, als ob Barthi es verstand nur alleine mit seiner Stimme mächtige Ohrfeigen zu verteilen.

"Wo bleibt Dein Respekt, *******Kvendi! Ich bin dein ********Dotar! Und wenn ich sage Du bleibst hier hast Du hier hierzubleiben! Aber was mach ich *********gamil kektunarmadr? Ich frage Dich! Ich lasse Dir die Entscheidung!Da will man nur das allerbeste für sein verzogenes Kind und dann wird man angeschrien!!!!!"
Franziska und Heganbor sahen sich erschrocken an über den enormen Wutausbruch von Barthi.
Er lief vor der weinenden Lianna auf und ab.
" Du armes kleines Menschenkind. Von irgendwelchen Idioten verschmäht worden. Ich bin aber kein Idiot! Ich würde mit Dir bis ins Niemandsland wandern. Das würde mir sogar verdammt viel Spaß machen! Aber der doofe Barthi muss ja immer dran denken das seine Tochter mal was besseres verdient wie er und dann kümmert der böse Barthi sich darum das seine Tochter ein Dach über den Kopf bekommt und eine tägliche Mahlzeit. Und was ist der Dank? Der doofe Barthi bekommt nur Schläge!
Barthibub war auf der Höhe seines Monologes angekommen. Ihm blieb langsam die Luft weg. Sein Atem ging stossweise und er rollte wild mit den Augen als er in Richtung Ausgang stapfte.
"Ich liebe Dich Dotrin! Und wenn Du meinst das du meine Khagamliebe nicht wert bist, dann hau ab!... Ich warte draussen!!!"
Und mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloss.
Die Glasfigürchen klirrten leise.
Draussen hob er die Faust und donnerte sie mit voller Wucht auf Steinwand des Hauses. Der Schmerz durchzog seinen ganzen Unterarm. Dann setzte sich an die Überreste von dem Feuer und starrte in die erlischende Glut.









* Schaut euch das an!
**Tochter
***Wildsau
****Freunden
*****Tollpatsch
******Blödsinn
*******Weib
********Familienoberhaubt; Respektsperson
*********alter Schwächling
Zuletzt geändert von Barthi am So 10. Mai 2015, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon NPC » So 10. Mai 2015, 10:07

Heganbor, der Glaser

Irgendwie fühlte sich Heganbor in etwa einen Tag in die Vergangenheit zurückversetzt. Es war so, als würde er auf den billigen Plätzen eines Schauspiels sitzen, das sein eigenes Leben in einer anderen Version abspielte. Es kam öfter mal vor, dass wenn man vor Schaustellern saß, man ihnen zurufen wollte: Nein, geh nicht in den Wald, liebe Jungfrau. Dort lauert der Räuber.
Hier war es nicht anders. Irgendwie wollte er die beiden Streithähne schütteln und sie zwingen sich wieder zu vertragen.
Er selbst hatte heute Abend die Erkenntnis gewonnen, dass es nichts nutzte, sich zu streiten, wenn man sich doch eigentlich lieb hatte, und das alles was zählte war, dass man zusammen war. Eine Familie. Egal welche Schwierigkeiten sich ergaben, konnte man sie doch zu zweit viel besser lösen als allein.

Ein Blick den er zu seiner Frau warf genügte, dass diese verstand, was er vorhatte.
Dann öffnete er die Türe und ging zu Barthi hinaus.

"Heh, samman. Was soll denn das, mer, du ruinierst dir nur deine Fäuste. Kann sein dass du sie noch brauchen wirst."
Und vorsichtig legte er seine Hand auf seine Schulter und hielt ihn sanft aber bestimmt davon ab, sich noch mehr weh zu tun.
Egal ob er dafür Schläge oder schlimmeres kassieren würde.

"Du willst nur das beste für sie, nicht wahr. Ihr braucht euch nicht zu streiten, denn das Beste für sie, das bist du. Sie ist kein Mädchen, dass man mit Nähzeug in die Stube setzt und behütet aufwachsen lässt.
Hör doch mal wovon ihre Lieder spielen. Es sind die alten Hirten- und Schürfermelodien, das Kind wird bei mir unglücklich werden, selbst wenn wir sie zwingen würden hier zu bleiben, das Fernweh würde sie packen und sie würde früher oder später fortlaufen, und dann wäre sie ganz alleine.
Sie gehört hinaus in die Natur, oder in den Berg. Nicht in eine Stadt, sie ist eine Umherziehende und sprunghaft wie ein kleines Reh, sie wird nicht an einem Ort bleiben wollen. Sie gehört zu dir."

Die Türe öffnete sich.
Lianna stand darin, das Band, das Barthi ihr ins Haar gebunden hatte, war aufgegangen, ihre Wangen waren rot und ihr Haar hing in wirren Strähnen in ihr tränenverschmiertes Gesicht.
Es war wohl Zeit, die beiden allein zu lassen.

Heganbor hob eine Augenbraue, da er sich nicht wirklich sicher war, wie es ausgehen würde.
Er nahm seine Hand von Barthis Schulter und legte sie auf Liannas Kopf.

"Nur Mut." sagte er und verschwand durch die Werkstatttüre in die Glashütte.

(Lianna)

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