von Freya » So 20. Jul 2014, 22:17
Erfreut stimmte Freya ihrem Mentorenkollegen zu, der vorschlug, draußen an einem Stand zu essen. Das Wetter war wirklich herrlich! Ein bisschen unsicher blickte sie sich um... was, wenn sie einen Stand wählen würde, der Abrax missfiel? Würde das dann nciht einen furchtbar schlechten Eindruck machen? Sie zögerte, machte ein paar Schritte in die erstbeste Richtung die Marktstraße hinunter, blieb stehen. Dann zwang sie sich dazu, ein gewohnt souveränes Gesicht aufzusetzen und nicht aufgeregt wie ein kleines Mädchen zu wirken, und blickte sich zu Abrax um, der sie erwartungsvoll musterte.
"Komm, wir laufen ein Stück, mal schauen, ob wir einen netten Stand finden!"
Mist... hoffentlich hatte das jetzt nicht zu besserwisserisch geklungen!
"Also... würde ich vorschlagen",
setzte sie hinzu, um das ganze ein bisschen abzuschwächen. Ach Mensch! Freya, reiß dich zusammen! Wo war denn ihre sonstige Gelassenheit auf einmal hin? Sonst konnte sie doch nichts aus der Ruhe bringen! Sie atmete ein paar Mal tief ein und wieder aus, merkte, wie sie ein bisschen ruhiger wurde, wie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, wieder schwand. Das war schon besser. In der Zwischenzeit hatte Abrax zu ihr aufgeschlossen und ging nun neben ihr.
In Gedanken suchte sie ihre Partnerin, spürte jedoch schnell, dass die Suavis ohnehin mitbekommen hatte, wo sie hinwollte. Wieso war sie eigentlich immer besser informiert als Freya selbst? Nun, egal. Ob die Suavis einverstanden wäre, einige Zeit ohne sie hier herumzustrolchen und sich nachher wieder bei dem Lederhändler mit ihr zu treffen? Ein Gefühl von erfreuter Zustimmung machte sich in ihr breit. Die Raubkatzendame war einverstanden.
Sieh zu, dass es sich lohnt, mehrere Stunden auf deine Schwertscheide zu warten!
schärfte sie ihr noch ein. Dann blickte die Suavis sich um und erblickte Kuma, der es in der Zwischenzeit geschafft hatte, sich eine gigantische Keule zu organisieren. Mit einem Anflug von Anerkennung blinzelte sie dem Weißen zu. Er war unglaublich faul und nicht gerade das, was man motiviert nennen würde, aber, das musste man ihm lassen: Er kam damit durch. Und da sie ja nun scheinbar eh nichts besseres zu tun hatte, ließ sie es sich denn auch nicht nehmen, sich von ihm auf ein zweites Mittagessen einladen zu lassen. Während sie elegant zu ihm hinüberglitt, warf sie dem Zwerg einen fragenden Blick zu. Sicherlich kam es nicht jeden Tag vor, dass sich eine Gruppe Suavi hinter seinem Stand zum Mittagessen verabredete... Respektvoll neigte sie den Kopf, um sich für das Fleisch zu bedanken, dann blickte sie Kuma an.
Sollen wir hierbleiben oder meinst du, wir stören ihn?
Die junge Mentorin hatte inzwischen einen einladend aussehenden Stand entdeckt, der allerlei verschiedene Köstlichkeiten anbot. Bei dem Anblick knurrte ihr der Magen. Sie fasste Abrax neben ihr am Ärmel. "Können wir hier essen? Guck, was sie alles anbieten!" Ohne die Antwort abzuwarten, steuerte sie zielstrebig die einzigen noch freien Plätze an, ließ sich nieder und grinste den rothaarigen Mann zufrieden, wenn auch etwas unsicher an.