Die Ankunft der Menschen in Thalia (Ursprungslegende)

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Die Ankunft der Menschen in Thalia (Ursprungslegende)

Beitragvon Tenebrae » Sa 14. Mär 2015, 14:03

Diese Geschichte ist unter den Menschen die allgemeingültigste und am weitesten verbreitete Legende über ihren Ursprung in Thalia.
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Einst, vor langer Zeit, in einem Land weit weg, stand eine einfache Fischerhütte. Darin lebten ein Fischer und seine Frau, so wie ihre drei Söhne. Sie waren stolz auf ihre Kinder, denn es waren kluge Burschen. Doch leider war es schwer sie zu ernähren. Das Wenige, dass sie täglich fingen, reichte gerade für die drei Jungen um einigermaßen satt zu werden. So dauerte es nicht lange bis die Eltern krank wurden und starben, noch ehe ihre Kinder das Erwachsenenalter erreicht hatten. So mussten die Jungen von nun an für sich selber sorgen und taten weiterhin das was sie von ihren Eltern gelernt hatten. Jedoch war es immer noch schwer und auch sie mussten befürchten, krank zu werden oder schlimmeres. So entschied der Älteste von ihnen, mittlerweile fast schon ein Mann, dass sie mit ihrem Boot weiter hinaus fahren würden, als ihr Vater es getan hatte. Womöglich waren sie in der Lage dadurch mehr zu fangen, als in der Nähe des Strandes und der kleinen Hütte in der sie lebten. Die beiden jüngeren Brüder stimmten zu und schon am nächsten Morgen fuhren sie weiter hinaus als jemals zuvor mit ihrem Vater. Dort verbrachten sie Stunden um ihre Netze zu füllen. Sie merkten allerdings nicht, dass sich über ihren Köpfen ein Sturm zusammen braute. Zu vertieft waren sie in ihre Arbeit und der Freude daran endlich wieder richtig satt werden zu können.

Es war längst zu spät, als der Sturm über sie herein brach. Das Segel zerfetzte im Wind, der Mast brach und die drei jungen Burschen wurden in ihrem Boot hin und her geworfen. Längst hatten sie mit ihrem Leben abgeschlossen…

Minuten, Stunden sowie einige Tage vergingen, ehe sie endlich Land zu Gesicht bekamen. Erschöpft, nach dem langen Sturm, der sie so geschunden hatte, ruderten sie an Land und sahen sich um. Es schien nicht ihr zu Hause zu sein. Alles war grüner und schöner, als sie es kannten. Auch das Wasser um den Strand, an dem sie gelandet waren, war fischreicher als jenes, wo sie aufgewachsen waren. Zumindest würden sie nicht verhungern müssen.

Auch wenn es ihnen Anfangs schwer fiel und sie ihre Heimat vermissten. So waren sie doch hier mit allem das sie brauchten versorgt. Also blieben die Brüder und bauten sich ein neues Haus. Dank dem vielen Holz waren sie auch in der Lage für jeden Bruder ein Boot zu bauen und so begannen sie von neuem ihr Leben. Nach ein paar Jahren jedoch fingen sie an sich einsam zu fühlen. Waren doch nur sie drei hier an diesem Ort. So kam es, dass die drei Brüder sich entschlossen, mit ihren Booten aufs Meer hinaus zu fahren und erst wieder zurück zu kommen, wenn sie eine Frau gefunden hatten.

Die Jahre zogen ins Land, und die Fischerhütte war bereits in sich zusammen gefallen, als drei Boote an dem Strand landeten. Aus jedem der drei Boote kletterte eine Familie. Die drei Brüder hatten es geschafft und waren zurückgekehrt. Glücklich und erleichtert fielen sich die drei, jetzt schon etwas in die Jahre gekommenen, Männer in die Arme und erzählten von ihren Abenteuern und wie sie zu ihren Familien gekommen waren. Nach dem sie sich nun endlich wieder gefunden hatten, wollten sie sich aber abermals trennen und in diesem Land bleiben.

So zogen zwei der jüngeren Brüder ins Landesinnere und gründeten dort zwei kleine Siedlungen. Der Älteste von ihnen blieb aber dort, wo einst die Fischerhütte gestanden hatte und begründete die Hafenstadt Port Amun. So erzählt man es sich zumindest.

Selbst heute noch, wenn man auf einem bestimmten Steg steht und ins Wasser sieht, kann man die Schiffe sehen, mit denen die drei Brüder nach Thalia kamen.
Zirp, Anuka , Marijke mit Riketz, Krähenwolf, Bursche

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