von Lianna » Fr 20. Feb 2015, 17:22
Lianna merkte nichts von den Blicken, die sie auf sich zog. Und auch nicht, dass man sie wohl für das Liebchen des Zwerges hielt. Denn welcher Zwerg schleppte schon ein Menschenkind mit sich herum. Doch dass sie hier eine Fremde war, spürte sie deutlich.
Die Musik hatte ausgesetzt, und plötzlich verstummten auch die Leute in der Bar.
Fremde waren hier nicht gern gesehen.
Jeder Mann, jede Frau, jedes Kind konnte ein Spitzel der Stadtwachen sein.
Unangenehm berührt bekam sie mit, wie Bartholomeus ihr einen Sitzplatz organisierte.
Sie hasste es, im Mittelpunkt zu stehen und angestarrt zu werden.
Die leichte Röte ihrer Wangen, steigerte sich. Lianna verfluchte sich dafür dass ihr zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten das Blut in den Kopf schoss und sie dastand wie ein kleines Mädchen, dass man mit den Fingern im Honigtopf erwischt hatte.
"A.. aber.." stammelte sie aufgrund der Drohungen, die der Zwerg ausstieß um sie zu beschützen.
Wie lieb von ihm, aber nicht wirklich unauffällig.
Sie biss sich auf die Lippe.
Aber wer wusste was diese Gesellen mit ihr anstellen würden, wenn sie nicht wüssten, dass sie unter Bartholomeus' Schutz stand. Das wollte sie sich gar nicht erst ausmalen.
Lianna reichte Bartholomeus den Vogel und nickte schüchtern.
"Ich komm klar. Baruk khazad ai-menu!" flüsterte sie und drückte kurz seine Hand um ihm Glück zu wünschen.
In ihrer Linken hielt sie noch immer ihren Hütestab, den sie nun griffbereit an ihrem Knie anlehnte, so dass sie ihn spüren und jederzeit greifen konnte.
Die Motte flatterte ziellos durch den Raum, von einem Holzspan zum nächsten, bis sie die speckige Kerze auf dem Tisch fand, den der Zwerg gerade erobert hatte.
Die junge Bardin spürte, dass sich die Stimmung gegen sie beide gewandt hatte. Die Musik spielte nicht mehr, und auch die lärmenden, streitenden Betrunkenen Seelen waren still geworden und hatten aufgehört zu streiten, zu lachen, die Damen zu belästigen oder zu tanzen. Leichte zarte Mottenflügel berührten Liannas Hals.
Sie zuckte kurz zusammen, was die Motte dazu veranlasste, davon Abstand zu nehmen auf der Schulter des blinden Mädchens zu landen.
Immer noch war es viel zu still. Man konnte die Stille fast schneiden, so wie die viel zu dicke, rauchige Luft.
So holte die Bardin ihre Flöte heraus und spielte ein Lied, dass es an Wildheit zwar nicht mit dem zuvor gehörten aufnehmen konnte, doch dafür mit seiner Fröhlichkeit dazu aufrief weiter zu tanzen.
Dabei schlug ihr Herz bis zum Hals, doch sie ließ sich nichts anmerken, und kurz darauf achteten die Besucher der Taverne nicht mehr auf sie, sondern fuhren fort zu trinken, zu tanzen und sich mit ihren Liebchen zu vergnügen.
[Lianna wünscht Bartholomeus Glück, und versucht mit einem Lied die Stimmung in der Taverne aufzulockern, während Bartholomeus auf einen Schwarzmarkthändler wartet]
Charaktere:
Lianna mit Kleidermotte Kheled, Acalanthis mit Waldkauz Strix, Zoe, Laily,
NPC:
Wirtin Rosalind mit Katze, Heganbor der Zwerg