[kommt von den Strassen Port Amuns]
Der Hafen. Mit einem unguten Gefühl betrat Barthibub das Gebiet. Menschenmassen waren nun gar nicht sein Ding. Lieber währe es ihm irgendwo allein in einem Stollen gewesen und wenn es schon Menschenmassen waren, dann doch wenigsten jeder mit einem Bierhumpen in der Hand und einem lustigen Lied auf den Lippen.
Er hatte nun echt ein Problem. Durch seine geringe Größe hatte er nicht wirklich einen Überblick.
Hier und da fragte er nach dem blinden Mädchen und dem Hühnen. Doch keiner hatte die zwei gesehen. Wie auch. Sie waren alle mit sich selbst beschäftig. Geschäfftig trieben sich alle möglichen Leute rum. Es wurde gehandelt und geschrien. Jeder versuchte den anderen zu übertrumpfen. Ausserdem waren da noch die Möwengeschwader die sich gierig auf die frisch gefangen Fische stürzten. Die armen Fischer taten ihr Äusserstes um ihren Verlust zu gering wie Möglich zu halten.
Barthi blieb in der Menge stehen und sah sich um. Aber mehr als eine graue Wand von Hintern und Rücken war ihm nicht vergönnt zu sehen.
Aber er ließ nicht locker. Wenn er durch seine relativ kleine Größe nicht imstande war weit zu schauen, musste Zwerg eben improvisieren.
Normalerweise waren Zwerge zu stolz um zuzugeben, das sie zu klein sind. Es waren die anderen Mitbewohner auf diesem Planeten die eindeutig zu groß waren.
Barthibub war aber in einer brenzligen Situation. Er musste dringend Lianna finden. Er hatte versprochen auf sie aufzupassen und was ein Zwerg verspricht, das hält er auch. Kurzerhand kletterte er auf ein Eichenfass was neben ihm stand. Er legte seine Hand über die Augen um so die Sonne ein wenig abzuschirmen und starrte in die Menge hinaus.
"Oh Toll, ein Zwerg!"
Ein kleiner Junge stand direkt vor seinem Fass und zeigte mit seinem FInger auf ihn. Barthi schüttelte ein wenig den Kopf und versuchte weiter Lianna auszumachen.
"Was kannst Du? Kannst du singen?"
Unwirsch wedelte Barthi mit seiner Hand.
"Lass mich, geh weiter Belgr!"
Doch der Junge ab nicht auf... Auja sing etwas!!!!"
Barthi rollte mit den Augen und kniete sich hin um dem Jungen deutlich klar zu machen, das er nicht auf dem Fass steht, weil er etwas vortragen möchte.
"Kennst du so´n richtig gutes Sauflied?"
Ein Matrose blieb stehen und stieß seine Kameraden gleich an. "Ja doch Zwerg! Sing uns ein Sauflied!"
Die Menge um ihn herum bildete langsam einen Kreis und feuerten Barthi an.
Verlegen kratze er sich am Hinterkopf.
"Also gut, aber nur eins!"
Die Menge jubelte. Barthibub räusperte sich und begann mit seiner brumigen Stimme zu singen:
Auf Brüder, lasst uns...
Zechen, zechen, zechen, zechen, zechen und'n bisschen bechern.
Lasst uns kräftig saufen bis zum Schluss
und die Fässer leeren bis zur Neige.
Dann singen wir unser Lied. Ho! (Pause)
Und fallen fröhlich um.
Dabei tanzte und hopste er auf dem Fass rum das es eine wahre Pracht war. Die Leute um ihn herum klatschten und sagen bald mit. Der Junge nahm seine Kappe ab und ging herum.
Nach dem Lied jubelten und klatschten alle. Barthi grinste auch ihm hatte das Spaß gemacht.
Der Junge kam wieder und gab dem Zwerg seine Kappe. Barthi machte große Augen.
"7 Kupferstücke? Für ein Lied???"
Der Junge nickte und grinste dabei. Man sah das er vorne zwei Zahnlücken hatte. Barthi dachte an das kaputte Hotlezimmer... dann kniff er ein Auge zusammen, gab dem Jungen einen kleinen liebevollen Klaps auf den Kopf und sagte...
"Ich hab noch einige Lieder mehr drauf..."
Er gab dem Jungen 2 Münzen ab und begann das nächste Lied anzustimmen.
Wir suchen das Erz, im harten Stein, wir hacken und hämmern, tagaus und tagein.
Ist es gewonnen, heizen wir ihm ein, wir kochen und schmelzen, tagaus und tagein.
Der Stahl den wir machen, der ist weltbekannt, es gibt keinen bessren, als aus Zwergenhand! Es gibt keinen bessren, als aus Zwergenhand!
Der Baum ist aus Holz, woraus sonst soll er sein, wir schlagen und sägen, tagaus und tagein.
Ist er gefällt, machen wir ihn klein, wir schnitzen und hobeln, tagaus und tagein.
Das Holz das wir machen, das ist weltbekannt, es gibt kein bessres, als aus Zwergenhand! Es gibt kein bessres, als aus Zwergenhand!
Der Hopfen ist würzig, der schmeckt uns fein, wir ernten und pflücken, tagaus und tagein.
Ist er geerntet, kommt er ins Faß rein, dazu Wasser und Hefe, ja so soll es sein.
Das Bier das wir brauen, das ist weltbekannt, es gibt kein bessres, als aus Zwergenhand!
Drum hebt eure Humpen und trinket daraus, auf unser Wohl, denn das Lied ist jetzt aus!