von NPC » Do 24. Dez 2015, 01:07
Bargden und Frina
So langsam wurden Bargden der Zwerg mit Kind lästig. Oh, es lag nicht daran dass er keine Kinder mochte. Vielleicht lag es einfach an dem Fortgeschrittenen Alter des Mädchens, dass Bargden nicht wirklich auftaute. Das Kind könnte genauso gut seine Tochter sein und schien durchaus schon in einem Alter zu sein, wo sie verheiratet wurden.
Nein, es war viel mehr diese direkte Art des Zwerges. Höflichkeiten hin oder her - dieser bärtige Kerl erlaubte sich einen so persönlichen Umgang, nur weil sie eine Mahlzeit teilten, als ob sie schon immer beste Freunde wären. So kam es, dass der Wagenbauer nur was unverständliches in seinen Bart grummelte und nicht weiter darauf einging. Stattdessen beschäftigte er sich damit, die Pfanne mit Grasbüscheln zu reinigen.
Frina indessen hatte ihren Argwohn abgelegt und sogar die schlechte Laune. Bewundernd betrachtete sie die kleinen Glasstückchen - machte jedoch keinerlei Anstalten etwas zu kaufen. Sie war sich die misstrauischen Blicke ihres Mannes bewusst, da sie Bargden in seinen Launen kannte, würde sie standhaft bleiben. Vielleicht ergab sich in einem unachtsamen Moment noch die Möglichkeit. Doch da holte das Mädchen auch schon eine Flöte heraus und fing, stetig unterbrochen vom Hund, an eine Melodie zu spielen. Durch die Hunde nun nicht gerade ein Meisterwerk und Bargden verzog entnervt das Gesicht, denn nun starrten auch noch die Nachbar-Wagen zu ihnen hinüber. Bei dem Theater kein Wunder, dass sie merkwürdig starrten. Mit dem Mädchen, Zwerg und unerzogenen Hunden mussten sie fast wie Wanderkünstler wirken. Welch eine Erniedrigung, aber selbst er mochte einem Blinden Kind nichts vorwerfen.
Frina strahlte Lianna fröhlich an und klatschte bei der Melodie mit, auch wenn sie sich etwas für ihre Hunde schämten, die nicht den Anstand besaßen still zu sitzen. Doch das Mädchen schien sich nicht daran zu stören und band eher die Tiere in ihr kleines Stück mit ein. Diese schienen das Kind genau zu verstehen und gaben aufmerksam ihr Bestes.
“Welch ein lustiges Stück. Doch meine Hunde sind leider nicht sehr musikalisch.”
Was dann folgte ging zu schnell um es richtig zu begreifen. Der Zwerg hatte etwas oder jemanden gesehen, was nichts Gutes verhieß. So kam es das Barthi einfach aufsprang, das Kind schnappte und in einem Gebüsch verschwand.
Verwirrt hielt Bargden den schmutzigen Grasbüschel noch in den Händen, als Frina auch schon losstürmte die Hunde ein zu fangen, welche mit in das Gebüsch stürmen wollten.
Bargden fuhr gerade seine Frau an, gefälligst die Köter anzubinden, als sich zwei Gestalten vor ihm erhoben. Obwohl sie ihm im aufgerichteten Zustand nur bis zum Brustbein reichen mochten, wirkten sie mit ihren polierten Rüstungen und Waffen durchaus beeindruckend. Der Dritte im Bunde hatte sich dem Wagen zu gewandt, und schaute ungefragt im Innerem um. Doch davon ließ sich Bargden nicht abhalten. Mit einem starken Akzent wurde er angesprochen: “Haben Sie diesen Zwerg gesehen?” Mit diesen Worten, wurde ihm eine filigrane Zeichnung unter die Nase gehalten, welches erstaunliche Ähnlichkeit mit diesem Barthi hatte. Dieses Verhalten stimmte den Wagenbauer nicht gerade fröhlich. Keine Begrüßung, keine Vorstellung - Fehlte noch das sie wie der entschwundene Knilch noch seine Pfanne mit nutzen wollten. Dies war wohl auch ausschlaggebend für seine Antwort. “Warum sollte ich Umgang mit solchen Halbwüchsigen hegen? Seh’ ich aus wie ein Zwergentransporter? Wenn die Herren kein Fuhrwerk von mir erwerben wollen oder diese nervtötenden Köter dort am Wagen, kann ich ihnen leider nicht helfen.” Die Glieder der Kettenhemden klirrten bedrohlich, als einer der zwei die Axt lockerte und mit einem lauten Plums, den Stiel auf dem Boden prallen ließ. Bargden zog die Augenbrauen noch tiefer, als schon geschehen und hatte somit eine gewisse Ähnlichkeit mit einem brummigen Zwerg.
“Uns wurde mitgeteilt, dass Sie hier mit dem Zwerg gesehen wurden.” Schnaubend erhob sich Bargden und deutete zum Wagen. “Da eurer Kamerad, genauso wenig wie ihr, über die nötige Höflichkeit gebietet, sollte wohl klar sein, dass ich keinen Zwerg hier aufbewahre oder gar mit einem rede, außer mit euch. Was auch immer die anderen Wagenlenker gesehen hatten: Bärtige Kerle gibt es hier zu hauf. Wenn ihr mich nun entschuldigt - ich muss langsam weiter.”
Ohne die Zwerge weiter zu beachten bückte er sich zu seiner Pfanne und füllte sie mit Wasser um damit das schwelende Feuer zu löschen. Die Zwerge zögerten noch, scheinbar vollkommen mit der Situation überrumpelt, auf so wenig Respekt zu stoßen. Doch die Lektüre schien auch zu wirken. Nur langsam entfernten sie sich zum nächsten Feuer, warfen aber immer wieder Blicke zu Bargden und seinem Wagen. Dieser ging ganz normal seiner Tätigkeit nach und belud den Wagen mit den wenigen Habseligkeiten, die sie bei ihrer Rast gebraucht hatten. Frina fühlte sich sichtlich unwohl, merkte aber auch eine gewisse Unruhe bei ihrem Mann und beeilte sich die Hunde im Wagen zu verstauen. Bargden zog die beiden Gradenser herum, scheinbar um den Wagen umständlich zu wenden und versperrte so den Zwergen die Sicht auf das Gebüsch. Während er nun weiter Sachen im Wagen lud, die er scheinbar vergessen hatte, raunte er zum Gebüsch “Schnell in den Wagen, kein Wort, kein Geräusch. Leere Kiste für Zwerg.” Lauter sprach er weiter zu seiner Frau, so dass es auch eine Feuerstelle weiter bei den Zwergen zu hören war. “Frau! Nun beeile dich endlich mit den dämlichen Kötern oder ich werde sie am Spieß braten! Was hast du übrigens mit den Kisten hier angestellt. Alles verrutscht. Ich habe dir doch gesagt, du sollst sie festbinden.”
Frina rutschte schon auf den Kutschbock hinauf und keifte im selben Ton zurück “Die Hunde sind doch schon längst auf dem Wagen und die Kisten hast du selber gelöst, als du deine Pfanne haben wolltest. Du wolltest ja immerhin diese Pause machen, wir wären schon längst weiter voran gekommen und würde schneller am Ziel sein. Du hast immerhin einen Termin angenommen, den es einzuhalten gibt.!”
Brummelnd zog er die Planen des Wagens zu, als alles verstaut war und stieg auf den Kutschbock und trieb dann die Pferde zu einem raschen, aber nicht zu flotten Tempo an. Warum er nun den beidne half, wusste Bargden selber nicht. Vielleicht war es Mitleid...
(Spielleiter)
17.Kiriat Mittag
Bargend ärgert sich über die Musik und das Hundegejaule, während Frina begeistert ist. Bargden wimmelt dann die Zwerge ab und initiiert raschen Aufbruch, wobei er Barthi und Lianna auffordert bei ihnen aufzuspringen.
Barthi, Lianna, NPC (Bargden, Frina)