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Die Quima

Die Quima sind ein reitendes Nomadenvolk, welches im Land Torlamun beheimatet ist. Gelegentlich, allerdings immer noch selten genug, kann es auch vorkommen, dass abenteuerfreudige Gesellen ihren Weg nach Thalia finden.

Aussehen

Die Quima sind ein eher kleines Volk. Klein nicht im Sinne der Anzahl, viel mehr ist damit ihre Körpergröße gemeint. Ein ausgewachsener Quima erreicht für gewöhnlich eine Größe von 160 bis 168 cm. Sie wirken drahtig, haben eine sehnige Muskulatur und eine Haut wie Leder. Das Gesicht der Quima ist markant, mit hohen Wangenknochen und mandelförmigen, dunklen Augen. Die Quima, Frauen wie Männer, tragen ihr Haar lang. Eine Ausnahme bilden hier die Knaben ab 13 Jahren; einem Ritual gemäß wird ihnen in diesem Alter der Schädel kahl geschoren. Die Frisuren variieren je nach Vorlieben. Die Kinder und viele der Männer tragen ihr Haar zu einem Zopf geflochten, andere bevorzugen einen praktischeren kürzeren Schnitt. Die Frauen hingegen binden ihre Haare zu zwei einfachen losen Zöpfen, die sie mit bunten Bändern umwickeln. Die Kleidung besteht zumeist aus sehr weichem Leder, aber auch Wolle und Filz finden sich an. Clanmitglieder tragen meist ein dünnes Hemd, darüber eine dunkle Tunika und weite Hosen. Die Füße stecken in festen Stiefeln. Während der Reisen tragen die Quima reichverzierte Mützen aus Leder um ihre Köpfe vor dem Wetter zu schützen. An einem breiten, mit Stickereien verzierten Gürtel tragen die erwachsenen Quima, neben einigen Alltagsdingen auch Waffen. Reichverzierte Dolche, Lederköcher mit Pfeilen oder auch Schwerter, die sie von Feinden erbeutet haben. Auch die Frauen tragen Dolche, allerdings nur zur Selbstverteidigung.

Charakter

Die Quima sind zäh und ausdauernd. Selbst verwundet geben sie erst auf wenn sie tot aus dem Sattel fallen oder nicht mehr stehen können. Sie sind ein stolzes Reitervolk; Nomaden, die in enger Beziehung zu ihren Familien und ihren Pferden stehen. Sie sind nicht kriegerisch, zumindest so lange man nicht in ihr „Revier“ eindringt. Für gewöhnlich sind sie auch sehr gastfreundschaftlich und schätzen kleine Geschenke. Allerdings sollten sie nicht unterschätzt werden. Die Quima haben eine hervorragende Menschenkenntnis und durchschauen sehr schnell wenn jemand ihnen oder ihrem Quim schaden will.

Besonderheiten/Fähigkeiten

Die Pferde sind der ganze Stolz dieses Volkes. Aufzucht, Ausbildung und der Kampf zu Pferd ist nur eine ihrer unzähligen Stärken. Quima sind ebenfalls hervorragende Bogenschützen. Durch das Einsetzten von Steigbügeln, haben die Quima einen stabilen Sitz hoch zu Ross und sind somit in der Lage mit ihren kleinen Bögen ihre Feinde im kompletten Umkreis zu treffen. So haben sie auch bestimmte Taktiken entwickelt, die ihnen vor allem gegen geordnete Heere große Vorteile verschaffen. In ihren Köchern tragen sie rund 30 Pfeile bei sich. Davon ist die Hälfte schwerer für den Fernkampf und die Restlichen leicht für den Nahkampf.

Lebensraum/Heimat

Torlamun war vor langer Zeit ein ebenso fruchtbares Land wie Thalia. Doch in all den Jahrhunderten hatte sich das Land gewandelt. Im engeren Umkreis des Falkengebirges waren die Ebenen karg geworden. Das wenige Steppengras, das noch übrig war, verdorrte. So zogen es die Quima vor, von den Bergen fort zu ziehen und tiefer in das Land hinein. Das Land war weiter und es gab mehr Fläche wo ihre Nutztiere, welche vor allem aus Ziegen und Schafen bestanden, auch mehr Nahrung fanden.

Lebensweise/Kultur

Die Quima bezeichnen sich selbst als „Herde“ oder auch Quim. Als vollwertige Menschen gelten sie erst durch ihre Geschwisterpferde und nachdem sie von ihrem Quim einen Namen erhalten haben. Beides bekommt ein Kind im Alter von 5 Jahren im Jahr seiner Namensgebung. Quima leben in größeren Clans, die sich neben einer Großfamilie - welche aus 20 bis zu 100 Mitgliedern bestehen kann – auch aus jungen Kriegern anderer Quims und einigen Sklaven zusammensetzen. Der Clan lebt in leicht auf- und abbaubaren Zelten. Damit die Zelte sich dem Wetter und den Temperaturen anpassen, werden sie mit Wollstoffen, Fließ und Fellen bedeckt. So bleibt es Tagsüber angenehm kühl und nachts geben die Lagen, die über den Tag angesammelte Wärme nach innen ab.

Die Hierarchie bei den Quima ist ganz einfach: An oberster Stelle steht der Dashi, er ist immer das älteste männliche Mitglied der Familie. Er ist der Vater des Clans und entscheidet über alle Belange seines Quims. Unterstützt wird er für gewöhnlich von seinen Söhnen. Gibt es keine Söhne, so sind es die Männer seiner im Quim lebenden Töchter. Danach folgen die Enkelkinder und Urenkel. Ein Quim kann aus bis zu 5 Generationen bestehen. Nach der Familie kommen die jungen Krieger. Sie sind Söhne von Dashi aus anderen Quims. Die Anwesenheit der Krieger ist auf ein Ritual der Mannwerdung zurück zu führen.

Nach den Dashi kommt die Schamanin der Quima. Sie ist eine auserwählte Frau, der das „Zweite Gesicht“ nachgesagt wird. Sie behauptet sich in der Wahrsagerei, der Heilung sowie den rituellen Künsten. Die Schamanin hat einen festen Wohnsitz im Süden Torlamuns direkt am Meer. Sie ist vor allem für den Ritus der Mannwerdungs-Zeremonie der Jungen zuständig ebenso für das Ritual der Neubindung an ein Geschwisterpferd. Beides geschieht nicht ohne Gegenleistung.

Bei der Mannwerdungs-Zeremonie gilt: Für direkte Nachfahren des Dashi muss für die Zeremonie eines Jungen seine jüngste Tochter bei der Schamanin gelassen werden; sollte er keine Tochter besitzen, so wird dies mit zwei Sklaven oder fünf Schafen/Ziegen aufgewertet. Die Enkel des Dashi kosten den Vätern einen Sklaven und alle Erben, die darunter liegen, kosten eine gewisse Anzahl an Vieh. Die Töchter, welche bei der Schamanin verbleiben, werden zu ihren Töchtern und erlernen von ihr das Medizin-Handwerk, um sich später vorbeiziehenden Clans wieder anzuschließen.

Mit 13 Jahren werden den Jungen die Köpfe kahl geschoren und sie müssen den eigenen Quim verlassen. In den Steppen Torlamuns müssen sie nun alleine überleben und dürfen erst zurückkommen, wenn ihr Haar ihnen wieder bis zur Schulter reicht. Manchmal schließen sich diese jungen Burschen zu einem eigenen kleinen Quim zusammen und machen die Steppen im wahrsten Sinne des Wortes unsicher. Andere schließen sich fremden Quims an und ziehen mit ihnen. So kommt es durchaus vor, dass ein junger Quima nach Beendigung seiner Reifezeit mit einer Braut aus jenem Quim zurückkehrt, wo er zuvor lebte. Sollte der neue Krieger eine Braut in seinem Adoptiv-Clan gefunden haben, so reist oft der gesamte Clan der Braut mit und beide Clans feiern zusammen die Hochzeit des neuen Paares. Bei der langwierigen Zeremonie werden dem Ehepaar Bänder aus den Schweifhaaren ihrer Pferde um die Fußgelenke gebunden. Ein Band hat das Paar zuvor in einer Neumondnacht gemeinsam geflochten. Die restlichen Bänder werden von den beiden Dashi der Clans geknotet: Das Paar entscheidet sich dann bei welchem Clan es verbleiben möchte, in der Regel wird es der sein, wo der Mann die höhere Stellung einnehmen würde. Die Mädchen bleiben bis zur Heirat bei ihren Familien und lernen dort von ihren Müttern. Sie lernen mit einem Dolch zu kämpfen und von dem Rücken eines Pferdes aus mit dem Bogen zu schießen. Doch meist brauchen sie diese Art der Fähigkeit nicht auszuführen.

Beim Ritual der Neubindung wandert ein Quima zu Fuß nach dem Tod seines Geschwisterpferdes zu der Schamanin und verpflichtet sich zwei Jahre dieser zu dienen. Bei der Ankunft des Quimas wird ein Fohlen geboren, welches nach den zwei Jahren Dienst sein neues Geschwisterpferd sein wird. Sollte im Namensjahr des Kindes kein Pferd geboren werden, oder kurz nach der Geburt versterben, so muss dieses Kind ebenfalls die Schamanin aufsuchen. Da die Quima erst mit ihrem Pferd als vollwertig angesehen werden, gelten diese Kinder als Seelenlose Hüllen und bleiben zumeist ihr Lebenslang als besonderes Gottesgeschenk bei der Schamanin, auch wenn sie dann bei ihr ihr Pferd bekommen.

Die Nächsten in der Rangfolge sind die Pferde, sie sind das Wichtigste für die Quima. Schon als Kleinkind lernen sie den genauen Umgang mit diesen Tieren. Jedes Kind hat sein eigenes Tier, mit dem es aufwächst. Erst mit 5 Jahren erhält ein Quimakind sein Fohlen. In diesem Alter ist es anwesend, wenn sein Fohlen geboren wird und die Heilerin des Quims gibt Pferd und Kind zu diesem Zeitpunkt ihre Namen. Bei einem Aufnahmeritual am Ende des Sommers werden die Kinder dann dem Quim vorgestellt und gelten ab dem Zeitpunkt als vollwertige Mitglieder. Vor dem Ritual werden alle Jungen Enu und Mädchen Nsia gerufen. Mit dem Erhalt ihrer Pferde gelten sie auch nach dem Glauben der Quima als ganze Menschen. Die Pferde stehen einem Quima teilweise näher, als ihre eigenen Brüder.

Die Pferde der Quima sind klein und robust. Ein kurzer Hals und Rücken, sowie ein kräftiger Kopf zeichnen diese Tiere aus. Sie sind den kargen Verhältnissen perfekt angepasst. Mit einem Stockmaß von 130 -150 cm scheinen sie die richtige Größe für die Quima zu haben, wirken für die Menschen Thalias jedoch eher wie Ponys. Quima-Pferde kommen längere Zeit ohne Wasser aus und können lange Distanzen am Stück bewältigen. Deshalb sind die Gene der Pferde bei den Züchtern Thalias sehr begehrt, jedoch auch Mangelware, da die Quimapferde nur durch Überfälle oder Raubzüge zu bekommen sind. Kein Quima, der weiterhin als Quima gelten will, würde eines der Tiere an Fremde und Ungläubige geben. Die Pferde können in allen möglichen Farbschlägen auftauchen, von Braun bis zu Schimmeln und sogar Schecken. Am Häufigsten sind jedoch Braune, Rappen und Füchse vertreten.

Es besteht ein sichtbares Band zwischen Reiter und Pferd, welches umso intensiver erscheint, da die Quima ihre Pferde halbwild halten und sie nur für den Bedarf einfangen. Laut Nachforschungen scheint dieses Band jedoch nichts mit Magie zutun zu haben, wie es beispielsweise der Partnerbindung der Sidhe zugesprochen wird. Verantwortlich wird allgemein die enge Lebensweise der Quima mit ihren Pferden gemacht:

[…]Sie essen auf ihnen, sie schlafen auf ihnen. Man beobachtete sogar wie sie sich auf ihnen fortpflanzten. So glauben viele, das die Kinder der Quima nicht von Müttern geboren werden, sondern aus den Rücken ihrer Pferde wachsen.[…] Kemlon, Gelehrter der Sidhe

Die Ziegen und Schafe stehen in der Rangfolge nach den Pferden. Sie sind neben einer beliebten Währung unter den Clans, auch eines ihrer wichtigsten Nahrungsmittel- und Rohstofflieferanten. So ist es nur recht, dass diese Tiere vor den Sklaven stehen. Sklaven haben bei den Quima so gut wie keine Rechte. Sie dürfen leben, Kleidung und Essen annehmen. Aber sie sind nicht mehr als etwas, das man besitzen, tauschen und verschenken kann. Den männlichen Mitgliedern der Familie ist es gestattet, sich mehrere Sklavinnen als Liebhaberinnen zu halten. Entsteht daraus ein Kind, so kann die Ehefrau des Mannes, das Kind adoptieren und es so in die Gesellschaft des Clans einführen. Was bedeutet, dass dieses Kind als Quima aufwächst und nicht als Sklave. Den Frauen ist es allerdings verboten mit männlichen Sklaven Verkehr zu haben. Sollte es trotzdem geschehen, so ist diese Frau entehrt und wird entweder zusammen mit dem Sklaven davongejagt oder als Sklavin an einen anderen Quim verkauft. Sklaven selbst ist es untersagt untereinander Beziehungen zu führen. Ihnen steht es nicht zu Waffen oder Pferde zu besitzen. Allerdings haben sie die Möglichkeit in der Gunst ihrer Herren aufzusteigen, wenn sie ihnen oder einem Mitglied freiwillig das Leben retten oder einen anderen besonderen Dienst erweisen.

Geschichte/Legenden

Einst, so erzählen die Sterne, waren die Quima und ihre treuen Freunde eins. Nicht so wie manche es sich nun vorstellen würden. Ihre Vorfahren waren halb Mensch, halb Pferd. Sie lebten in Herden, so wie die Quima es heute noch tun. Große Familien, bestehend sowohl aus Männern, wie Frauen und Kindern. Die Ebenen gehörten ihnen. Dort lebten und jagten sie. Damals war das Land noch grün, unzählige Tiere grasten dort. Es gab große Flüsse, sogar Seen in denen man sich abkühlen und baden konnte. Doch die damals lebenden Quima waren arrogant. Sie glaubten, dass alles ihnen gehörte. Das jedes Tier nur lebte, um von ihnen getötet und gegessen zu werden. Was sie allerdings nicht wussten, dass das Höchste Wesen zu dieser Zeit ebenfalls durch die Ebenen streifte. Als dieses Höchste Wesen, das die Gestalt aller lebenden Wesen annehmen konnte, sah wie unsere Ahnen sich gebärdeten, wurde es sehr traurig. Es empfand ihre Taten als beschämend, denn er war es gewesen, der sie erschaffen hatte. So entschied er sich, sie zu testen.

Das höchste Wesen entschied sich die Gestalt eines alten, haarlosen Mannes anzunehmen. Sein Rücken war gekrümmt, weshalb er einen Stock brauchte, um sich beim Gehen zu stützen. In dieser Gestalt wagte er sich zu dem Reitervolk. Als diese ihn aber sahen, das haarlose Wesen auf drei Beinen, galoppierten sie auf ihn zu und kreisten ihn johlend ein. Sie begannen ihn zwischen sich hin und her zu stoßen und zu beschimpfen. Der alte Mann, flehte sie an doch aufzuhören und fragte was er denn getan hätte, dass sie so böse zu ihm seien. Doch er wurde nur ausgelacht und gedrängt ein Rennen gegen einen von ihnen zu laufen. Das wollte er aber nicht, doch sie zwangen ihn und trieben ihn vor sich her. Viele Stunden ging es so und irgendwann konnte der alte Mann nicht mehr und brach zusammen. Die ersten Quima lachten und stießen ihn an. Er solle doch wieder aufstehen. Doch er tat es nicht. Stattdessen verschwand er.

Plötzlich brach ein gewaltiger Sturm los und fegte über die Ebenen. Steine, Gras, selbst Tiere waren davor nicht gefeit und auch die Vorfahren der heutigen Quima wurden in den Himmel gerissen. Ewig lang, so schien es, tobte der Sturm und als er endlich seine Kraft verlor, dauerte es noch lange bis der aufgewirbelte Staub sich legte.

Doch das Land hatte sich verändert. Anstelle weiter Grasflächen waren nur noch vereinzelte, große graugrüne Flecken zu sehen. Der Boden war rissig und wirkte verdorrt. Die meisten Tiere waren verschwunden, sowie viele der Flüsse und Seen. Und auch die ersten Quima hatten sich verändert. Sie lebten noch, doch als sie wieder zu sich kamen und aufstanden, schien etwas zu fehlen. Sie blickten an sich herab und erschraken. Sie hatten nur noch zwei Beine. Die Quima waren verwirrt, wussten nicht was mit ihnen geschehen war. Als sich der Staub endgültig gelegt hatte sahen sie, dass ihre Pferdekörper immer noch bei ihnen lagen, doch gehörten sie nun nicht länger zusammen. Da trat der alte Mann von zuvor auf sie zu. Seine Mine war grimmig. „Ich habe euch gebeten aufzuhören. Doch ihr habt es nicht getan. Ich habe gefragt, was ich euch angetan habe, doch ihr habt nicht geantwortet. Das hier ist eure Strafe. Bittet mich, fleht mich an und vielleicht, erbarme ich mich dann eurer.“ Er verschwand wieder und die Quima wussten, dass das Höchste Wesen sie getestet und für ihre schändliche Tat bestraft hatte. Sie baten und flehten, viele Tage lang ohne zu schlafen. Ununterbrochen hörte man ihr Klagen über die Ebene streifen wie ein geschlagenes Tier. Da hatte das Höchste Wesen erbarmen, denn sie sahen ihren Fehler ein. Doch er konnte ihnen ihre alten Körper nicht zurückgeben. Also beschloss er den verlorenen Körpern ein neues Leben einzuhauchen. Und so kam es, dass die Quima und ihre Pferde nicht länger eins und doch noch für immer verbunden waren.

rassen/quima.txt · Zuletzt geändert: 2016/08/26 18:54 (Externe Bearbeitung)