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Die Zwerge

Aussehen

Die Zwerge des Falkengebirges erreichen eine durchschnittliche Größe von zirka 1,43m. Sie selbst finden diese Größe recht praktisch; Erstens: sie müssen sich keine Sorgen machen, sich den Kopf an einer Tür zu stoßen. Zweitens: große Gegner rechnen selten damit auch von unten angegriffen zu werden.

Ihr Körperbau ist stämmig, aber nicht Dick. Die männlichen Zwerge haben breite Schultern und sehr muskulöse Arme und Beine. Ihre Frauen sind zwar ebenfalls etwas stämmiger, aber um einiges zarter als die Männer. Zwerge werden durchschnittlich 105 Jahre alt. Mit 20 Jahren erreichen Zwerge ihre Geschlechtsreife und bekommen im Durchschnitt 2 Kinder.

Zwerge lieben es zu lachen und haben oftmals kleine Lachfalten um Augen und Mund. Ihre Hautfarbe ist häufig hell, bis auf wenige Ausnahmen. Zwerge die viel reisen, haben generell eine gebräunte Haut und auch jene, die der Schmiedekunst tätig sind haben eine dunklere, fast rötliche Hautfarbe.

Die Hände, der körperlich schwer arbeitenden Zwerge, haben dicke Schwielen. Zusätzlich wirkt die Gesichtshaut der Schmiede dicker als sie eigentlich ist, da sie im Laufe der Zeit Hornhaut gegen die Hitze und die sprühenden Funken gebildet haben. Zwergenfrauen achten dagegen viel mehr auf ihre Haut und versuchen sie so glatt wie möglich zu halten, selbst wenn sie ihren Männern zur Hand gehen sollten.

Die meisten männlichen Zwerge haben dichtes, wuscheliges Haar, in verschiedensten rot und Brauntönen, als auch in sehr dunklen bis schwarzen Farbnuancen. Blonde Zwerge sind hingegen nur selten anzutreffen. Das drahtige Haar steht gerne in alle möglichen Richtungen ab, sofern es nicht von einer Mütze, einem Stirnband oder Helm in seine Schranken gewiesen wird. Jene Zwerge, dessen Haar weniger widerspenstig ist, tragen es zumeist kurz oder zu einem strengen Zopf geflochten. Doch worauf jeder männliche Zwerg besonders stolz ist, ist der eigene Bart. Fein säuberlich gestutzt, geflochten oder zu grotesken Gebilden gezwirbelt, traut sich kaum ein Zwerg bartlos hinaus. Sollte man doch einen Zwerg ohne dieser Gesichtszierde antreffen, ist er entweder noch ein Knabe oder gehört zu jenen die nicht mehr zu den Zwergen gehören. Wird es doch als große Strafe angesehen, wenn ein Bart komplett entfernt wird.

Die weiblichen Zwerge, welche natürlich keine Bärte tragen, sind mit einer weniger widerspenstigen Haarpracht gesegnet, oder anders gesagt: sie kennen einfach mehr Möglichkeiten es zu bändigen. Zu Schnecken gedreht, in einen einfachen Zopf oder Knoten gebunden, sind sie den Tücken des Alltags gewappnet. Denn würden sie es offen tragen, gäbe es wohl immer wieder kleinere Unfälle, da Zwerginnen ihre Haare sehr lang wachsen lassen; unbeeindruckt von dem enormen Gewicht der Haarpracht und der stundenlangen, täglichen Haarpflege.

Die Kleidung der Zwerge, innerhalb ihrer Hallen, ist für eher schlicht. Die Männer tragen erdfarbene Leinenhosen, darüber ein Hemd und eine wollene Tunika. Feste Lederstiefel und Wollsocken dürfen natürlich auch nicht fehlen, ebenso wenig wie ein Gürtel aus Raubockleder. Die Frauen tragen lange leinene Unterkleider und darüber ebenfalls aus Wolle gefertigte Überkleider. Wohlhabende Zwerginnen tragen auch gerne qualitativ hochwertige Stoffe. Ihre Füße stecken, wie auch bei den Männern, in ledernen Stiefeln. Bei besonderen Anlässen tendieren im Allgemeinen alle Zwerge dazu Rüstgewand zu tragen. Zumindest in den eigenen Hallen. Diese darf dann natürlich nicht zu schwer sein, da sie sich ja auch noch bewegen möchten. So tragen die Männer über der Tunika noch einen gepolsterten Gambeson (gefütterte Tunika) und ein feingliedriges Kettenhemd, während ihr weiblicher Gegenpart ein langes Kleid aus einem schuppenartigen, sehr leichten Material trägt.

Außerhalb ihrer zwergischen Behausungen tragen die Männer ebenso wie die Frauen eine Kopfbedeckung. Männer bevorzugen eigentlich fast immer einen Helm, oder zumindest eine Lederkappe mit metallenen Beschlägen. Die Frauen hingegen einen Stirnreif aus Gold oder andern Materialien. Verheiratete Zwerginnen tragen unter diesem Reif noch ein Tuch als Kopfbedeckung.

Charakter

Thalianische Zwerge sind ein sehr aufgeschlossenes Volk. Sie genießen nicht nur die Gesellschaft der eigenen Leute, sondern auch die der Menschen. Elfen gegenüber sind sie eher ablehnend gesinnt. Es geht nicht darum dass die Elfen ihnen etwas angetan hätten, sie vertrauen diesen undurchsichtigen Spitzohren einfach nicht.

Zwerge haben ein eher lautes Organ und schrecken auch nicht davor zurück bei ihren Geschichten maßlos zu übertreiben. Besonders wenn sie zu viel getrunken haben, werden die Geschichten immer wilder und unglaubwürdiger. Hierbei kann es schnell zur kleineren und größeren Raufereien kommen, welche aber nach kurzer Zeit aufhören ehe wieder normal weitergefeiert wird, als sei nichts geschehen. Ein Zwerg genießt natürlich nach ein paar derben Witzen auch gerne mal ein Pfeifchen, gestopft mit einem sprichwörtlichen „4-Mann-Tabak“: Ein Zwerg raucht und drei Menschen fallen um.

Besonderheiten/Fähigkeiten

Schon seit Beginn der Zeitrechnung sind Zwerge für ihr handwerkliches Geschick bekannt. Es wird auch berichtet, dass sie es waren, die den Menschen beibrachten wie man Metall, Ton und sogar Stein formte.

Im Falkengebirge gibt es unzählige Zwergenschmieden, wo einfache Waffen hergestellt werden, welche die Zwerge auch an die Menschen verkaufen. Doch die höchste Schmiedekunst ist die Herstellung von magischen Waffen. Diese werden in tagelanger Arbeit gefertigt. Während des Schmiedeprozesses, arbeitet der Meisterschmied die Asche von Haaren und Nägel, von dem Empfänger der Waffe, in das Metall mit ein, bevor er beginnt die Klinge zu Formen. Durch das ständige wiederholen, magischer Formeln und dem eingravieren von Runen in die Klinge, beginnt sich die Waffe mit Magie zu füllen. Solch eine Waffe zu erschaffen gelingt für gewöhnlich nur einem wahren Meisterschmied. Eine solche Waffe zu besitzen hingegen kostet so viel wie ein halbes Königreich. Neben den Waffenschmieden, gibt es aber auch allerlei Kunsthandwerk, wie Schmuck, Kleidung, Töpferwaren, Statuen und unzählige andere Dinge.

Neben dem technischen Wissen, haben die Zwerge auch ein große medizinische Kenntnisse . Sie haben sehr viel Erfahrung mit dem verschieden Erzen und Heilsteinen und nutzen sie für allerlei Gebrechen. Diese Aufgabe obliegt vor allem den Frauen, obwohl auch diese, wenn nötig, ihren Männern in ihrem Beruf helfen.

Zu der Zwergenmagie muss noch erwähnt werden, dass sie als solche nicht wirklich erkannt wird. Wo die anderen Völker mit Tieren sprechen, das Wetter beeinflussen oder Brüche heilen, da scheint bei den Zwergen der Becher vorbei gegangen zu sein. Zwerge besitzen keine dieser offensichtlichen Kräfte, was ihnen jedoch auch peinliches Gesinge erspart. Zwerge nutzen handfestere Arten der Magie; sie weben und bearbeiten diese ,dabei formen und flechten sie sie in kunstwerklich hervorragende Artefakte. Auch ist keines der Feuer in den Essen der Zwergenmeister dazu in der Lage ihnen großen Schaden zu zufügen, noch kann die Hitze ihm den Kopf verwirren. Mit ihren Händen, sowie eingravierten Runen verschmelzen sie rohe Magie und Werkstoffe zu einer Einheit.

Lebensraum/Heimat

Das Falkengebirge beherbergt ein weites Labyrinth an Höhlen und Gängen. Immer wieder entdecken die heute dort Lebenden Zwerge, vergessene Gänge oder eingestürzte Schächte, welche längt als verschollen galten. Die Zwerge selbst leben im Zentrum des Berges. Dort hatten die Ahnen der heute dort lebenden Bewohner kunstfertige Gebäude aus dem Stein geschlagen. Diese Gebäude werden durch heißes Thermalwässer, welche durch Rohrsysteme geleitet werden, beheizt. Dabei werden in kleineren Höhlen hin und wieder neue thermale Quellen gefunden, welche von den Zwerge für verschiedene Dinge erschlossen werden. . Es gibt einige Bereiche außerhalb der Höhlen, deren Böden ebenfalls von verborgenen Thermalströmen erwärmt werden. Weshalb dort, trotz der hohen Berglage, Pflanzen wachsen können. Diese Bereiche nennen die Zwerge Terrassen. Sie sind von außen durch gewaltige, leicht nach innen gekrümmte, Felsformationen vor neugierigen Blicken geschützt, ebenso wie vor extremen Wetterlagen. So kommt genug Sonnenlicht herein, um den Pflanzen Energie für ihr Wachstum zu geben, jedoch kann der Boden vom Wind nicht abgetragen werden. Es gibt insgesamt drei große Hauptterrassen, deren Nutzen jedes Jahr variiert, um dem Boden die Chance zu geben sich zu erholen und für das nächste Jahr wieder fruchtbarer zu sein.

Neben den Terrassen, den unzähligen Gängen, sowie der Stadt und den dazugehörigen abseits gelegenen Siedlungen gibt es auch einige größere Höhlen, die den Zwergen als Versammlungsorte dienen. Ein gutes Beispiel wäre die “Kristallkammer” - deren Wände von kristallenen Adern durchzogen sind. Die “Regengrotte” ist etwas Besonderes bei den Zwergen - Es ist eine Art Badehaus, mit mehreren großen Steinbecken. An den Wänden befinden sich Pflanzen und Moose, an denen das Wasser herabtropft und so die Illusion von Regen erzeugt. Angrenzend an den Badehallen gibt es noch die “Feuergrotte”, hier können die Zwerge ein Schwitzritual durchführen. Feste werden hingegen im „Dom“ gefeiert; dies ist die größte Halle der Zwerge und kann, neben dem kompletten Zwergenvolk, wenn nötig auch noch eine Tausendschaft an Menschen und vielleicht auch Elfen beherbergen.

Das Reich der Zwerge ist nur schwer zu erreichen. Manche Eingänge sind verschüttet, andere werden von den Zwergen geheim gehalten. Besucher müssen sich an den beiden Haupttunneln von Baganun und Gambirin anmelden, um von einem Zwerg in die Stadt hineingeführt zu werden.

Lebensweise/Kultur

Das Zwergenvolk wird von einem König regiert. Unterstützt wird dieser von seinem Gefolge, ähnlich wie es auch bei den Menschen ist. Allerdings kann man nicht genau sagen, wer nun von wem dieses System abgeschaut hat. Jedoch gibt es einen Unterschied, da der Zwergenkönig niemals seinen Berg verlässt, da ihn die vielen Verpflichtungen an Ort und Stelle binden.

Neben der Hauptstand Baganun, gibt es noch kleinere Siedlungen, die sich rund um die verschiedenen Arbeitsstätten der Zwerge gebildet haben. Diese Siedlungen werden von Zunftmeistern geleitet, meist sehr alten Zwergen, die Meister ihres Faches sind. Die Zunftmeister treffen sich regelmäßig mit ihrem Herrn, um über die kommenden Jahre, sowie die Arbeiten selbst zu reden. Neue Errungenschaften werden präsentiert und über den Außenhandel debattiert. Die Zünfte selbst unterteilen sich in mehrere Kategorien: Mechanik, Landwirtschaft, Kunsthandwerk, Medizin und Versorgung.

Unter Mechanik fallen vor allem die Instandhaltung des Zwergenreiches und aller mechanischen Errungenschaften darum herum. Zwerge die in diesem Bereich arbeiten reisen sehr viel durch den Berg und haben ihren festen Wohnsitz in der Hauptstadt, da sie so gut wie überall einen Schlafplatz erhalten, wenn es nötig ist.

Zwerge, die in dieser Zunft tätig sind bewirtschaften vor allem die Terrassen. Dabei werden die drei größten Terrassen abwechselnd bewirtschaftet: Während zwei Terrassen genutzt werden, wird die dritte für ein Jahr brach gelegt, damit der Boden sich erholen kann. Auf diesen Terrassen findet sich genügend Platz zur Anzucht von Pflanzen, aber auch Raum für die Vieh- und Bienenzucht. Die Zwerge halten, neben Schafen, welche sehr zäh und starke Wolllieferanten sind, auch eine sehr robuste Rinderart, die durch ein sehr dichtes und langes Fell, sowie mit armdicken Hörnern besticht. Diese Tiere werden oft gemeinsam auf einer Terrasse gehalten. Rauböcke, werden sowohl von Menschen als auch Zwergen gezüchtet. Weshalb einige Zwerge sich außerhalb des Falkengebirges angesiedelt haben. Dort bewirtschaften sie schöne große Gehöfte. Dabei treffen sie sich jedes Jahr mit anderen Züchtern in einem kleinen Dorf um dort diese Tiere, die unter anderem als Reittier genutzt werden, zu zähmen und einzureiten. Oder einfach nur um Handel zu treiben und neue Zuchttiere zu kaufen.

Die Bienenvölker dienen der Produktion von Honig und Bienenwachs, welches nicht nur für Kerzen verwendet wird. Die Bienen produzieren den Honig aus den Blüten allerlei Feldfrüchte und Obst- und Nadelbäumen, die auf dem Boden der einzigartigen Terrassen hervorragend gedeihen. Aus dem meisten Honig wird Met hergestellt, der durch Zusätze von Kräutern auch als Medizin verwendet werden kann. Zwerge haben ebenfalls ein großes Geschick darin Salben zu mischen, mit verschiedenen Blumen und besonderen Ölen, werden diese vor allem von den Schmieden und den Frauen bevorzugt.

Das Kunsthandwerk dieses Volkes besteht nicht nur aus Töpfern, Goldschmiede, Webern, Schneidern und dergleichen. Die Zwerge zählen auch die Handhabung mit Metall, Stein und Holz dazu. Vor allem das Schmiedewesen hat eine große Bedeutung für sie. . Neben den handelsüblichen Waffen und Werkzeuge stellen, sie auch besondere, magische Waffen her. Diese werden in wochenlanger Arbeit gefertigt und mit Runen verziert. Nur wahre Meister sind dazu in der Lage und nur wenige können sich dieser Kunst rühmen. Diese Kunst wird für gewöhnlich nur von dem Vater an den Sohn weitergegeben und braucht Jahrzehnte bis es wirklich beherrscht wird.

Die Medizin der Zwerge, dreht sich vor allem um das alten Wissen bestimmter Mineralien und deren Heilwirkung. Auch Salben, Kräutertinkturen und bestimmte, in den Thermalen Quellen, gelöste Salze sind ihnen nicht fremd. So behaupten viele, dass die Zwerge durch das Wasser ihre Langlebigkeit erhalten haben.

[…]So nahm ich ein Bad, wie Broggnar Edarson es mir vorschlug und schon nach wenigen Anwendungen spürte ich die heilende Wirkung des Wassers.[…] Bericht eines Leidenden, Archiv der Sidhe-Gelehrten

Jene Zwerge, die sich um die Versorgung kümmern, sind meist Händler, Lageristen und andere, welche sich mit dem Verarbeiten der unterschiedlichen Nahrungsmittel beschäftigen.

Obwohl eigentlich alle Zwerge arbeiten, kümmern sich hauptsächlich die Frauen um den Nachwuchs. Dies sind überwiegend die Großmütter und Urgroßmütter, der einzelnen Familien, da die Zwergenfrauen entweder selbst einer Arbeit nachgehen. Für gewöhnlich übergibt die Mutter oder der Vater später ihr/sein Handwerk an den Sohn oder die Tochter. Allerdings gibt es immer wieder Vorfälle, in denen zumindest die Söhne nicht geeignet sind für das Handwerk des Vaters. So hat dieser die Möglichkeit einem Gesellen, welcher geeigneter erscheint, aus dem Familienumkreis, zu adoptieren. So bleibt das Handwerk in der Familie und kann ohne Sorgen weitergegeben werden. Gibt es keine passende Verwandtschaft, so hat der Zwerg die Möglichkeit eine Tochter zu verheiraten, um so einen passenden Schwiegersohn in der Familie zu haben.

Zwerge lieben es Feste zu feiern, wenn nicht unter sich, dann zumindest mit den Menschen, mit denen sie sich sehr gut verstehen. Zu diesem Zweck und nicht nur um den Handel zu betreiben, verlassen sie gerne mal ihren Berg um zu den Menschen zu reisen. Sehr selten laden sie Besucher von außen ein. Es ist einfach zu kompliziert, da für jeden Besucher einen Führer durch die Gänge benötigt wird. Würden die Menschen oder andere Besucher versuchen, den Weg von alleine zu finden, so gäbe es unzählige Vermisste.

Geschichte/Legenden

Imardar oder die Entdeckung des Honigs; Aus der Sammlung: Legenden und Geschichten:

Vor langer Zeit, ich war ein Knabe noch, besuchte ich die Zwerge und probierte dort zum ersten Mal ein mir bis dahin unbekanntes Getränk namens Met. Ich wusste nicht dass es aus Honig hergestellt wurde, bis ein Alter Zwerg begann eine alte Legende zu erzählen. Und nun, liegt es an mir, sie an euch weiter zu geben.

Vor langer Zeit, noch bevor es Menschen gab und die Elfen erste Knospen sprossen, gab es nur wenige Wesen, die auf zwei Beinen liefen und nicht irgendwo Eier legten oder Nüsse vergruben. Zu dieser Zeit, waren die Zwerge noch aus Stein. Geformt von Wind und Wetter, den launischen Wechseln des Jahres ausgeliefert, verteilten sie sich über das Land und wussten nichts von einander. So lebte einer dieser Zwerge…

Sein Name war Imardar. Nicht dass ihm jemand diesen Namen gegeben hätte, es lag einfach daran das er schon immer da gewesen war und die Tiere die ihn besuchten - und sich leider auch gelegentlich auf ihm erleichterten - so nannten.

So lebte eben nun dieser Zwerg Imardar, weit weg von seinen Leuten. Wobei Leben nicht das rechte Wort zu sein schien um es zu beschreiben. War der Zwerg doch ganz und gar aus Stein. Was recht praktisch sein konnte, denn so musste er nichts essen oder trinken. Auch quälte ihn nicht der Drang einen Donnerbalken aufzusuchen. Selbst Hitze oder Kälte tat ihm nichts. Allerdings ärgerte er sich immer wieder über den Wolf, der es liebte sich an ihm zu reiben wenn ihn wieder die Flöhe zwickten und ihm so seinen prächtigen Moosbart abrieb. Gerade auf diesen war Imaradar nun wirklich stolz. Denn ein Zwerg war eben kein Zwerg, wenn er keinen Bart besaß.

So stand er da: Tag ein, Tag aus. Verfolgte den Wechsel der Jahreszeiten und das gelegentliche Werben der Tiere. Niemand konnte sagen dass er sich langweilte, allerdings fühlte er sich manchmal einsam und würde gerne anderen Steinzwerge besuchen, so fern welche existierten. Aber leider war er aus Stein und konnte sich auch nicht davon befreien.

Eines Morgens, einer fast wie immer, tropfte Imardar etwas auf die Nasenspitze. Es war klebrig und rollte zäh ein Stück hinab, bevor der Tropfen nach unten fiel und auf seinem wundervollen Bart landete. So etwas war schon öfter geschehen. Baumharz oder Vogeldreck der auf ihm landete. Nichts was Ungewöhnlich wirkte. Doch es begann sich die Tage darauf zu wiederholen. Zu seinem Leidwesen wurde es sogar noch mehr. Bald schon lief ein kleines, klebriges Rinnsal über seine Nase, rechts zum Mundwinkel hinab und breitete sich über seinen Bart aus. Es war also kein Harz und auch kein Vogeldreck, außerdem roch es – seltsam eigentlich für ein Steinwesen – unglaublich verführerisch und so bewegte sich der Steinzwerg das aller erste Mal in seinem langen, unbeweglichem Leben. Ein schabendes Geräusch erklang, als er seinen Mundwinkel hochzog und den Mund so etwas öffnete. Etwas glitt hervor, dass ausnahmsweise kein Insekt oder eine Eidechse war und kurz in die Masse eintauchte, ehe es wieder verschwand. Überrascht furchte sich die steinerne Stirn, was tiefen Gräben glich. Die Masse schmeckte interessant. Er konnte es nicht beschreiben, aber noch nie hatte er so etwas geschmeckt, geschweige denn das er überhaupt jemals etwas geschmeckt hatte. Stetig floss das klebrige Zeugs auf ihn nieder und fast täglich erwischte er sich selber dabei seine Mundwinkel sauber zu lecken. Zu seiner Verwunderung konnte er sich auch Tag für Tag besser bewegen. Imardar, war sich sicher dass es an diesem Zeugs hängen musste, leider würde es aber noch lange dauern bis er seinen Kopf heben und sehen konnte wo es herkam. So wartete er, zum ersten Mal in seinem Leben wirklich gespannt, was weiter passieren würde. Er hatte von den Tieren gehört, dass man diese Masse als süß bezeichnete und er wollte es nicht mehr missen. Doch nach einiger Zeit fielen nur noch einzelne Tropfen auf ihn herab, bis es ganz aufhörte.

Da tauchte eines Morgens, ein Tier vor ihm auf. Es war groß und zottig und brummte vor sich hin. Schnüffelnd reckte es die Nase in die Höhe und kam langsam auf Imardar zu. Der Steinzwerg wusste, dass es ein Bär war. Hatte er doch schon welche gesehen, allerdings bisher nur von weitem. Der Bär kam näher und schnüffelte an Imardar. Das war etwas dass dem Steinzwerg nun wirklich noch gefehlt hatte. Imardar hoffte inständig das er bald verschwinden und ihn weiter um das klebrige Zeug trauern lies. Doch das tat er nicht. Stattdessen begann der Bär ihm nicht nur das Gesicht ab zu lecken, sondern auch noch seinen Bart! Wie konnte der Bär es wagen! Das war SEIN Bart! Plötzlich riss der Bär den Kopf zurück und hielt sich erschrocken die Nase. Verwirrt was ihn da getroffen hatte, blickte er sich wild um. Konnte aber niemanden sehen. Da traf ihn erneut etwas hartes, was man eindeutig als Imardar's Bein identifizieren konnte. Aber das Tier wusste das natürlich nicht und lief vollkommen verängstigt davon.

Erst jetzt merkte Imardar das er sich nicht nur bewegt hatte, sondern das auch der Stein, der ihn bisher bedeckt hatte von ihm abfiel. Endlich konnte er sehen was ihn da zum Leben erweckt hätte. Etwas hing über der Stelle unter der er bisher gestanden hatte und Insekten flogen geschäftig ein und aus. Schnell begriff er, dass es wohl diese kleinen Geschöpfe waren, die das klebrige Zeugs erschufen. Er sammelte sie ein, liebevoll und dankbar. Ganz gegen ihre Natur, versuchten sie nicht ihren Stock zu schützen sondern ließen sich von dem Zwerg mitnehmen. Dieser stand erst da, strich sich über seinen Bart, der rot und struppig war und überlegte was er nun tun sollte. So entschied er sich seine Verwandten zu suchen, die es bestimmt geben musste und sie ebenfalls von diesem Wundertrank kosten lassen. Vielleicht erwachten sie ja auch zum leben.

So kam es, das nicht nur der Honig entdeckt wurde, sondern der erste Zwerg Imardar, Honigfinder und Bärentreiber, zum Leben erwachte. Ich verstehe nun, was der Honig für die Zwerge bedeutet und ihr hoffentlich auch und noch etwas. Selbst heute sagen die älteren Zwerge zu ungestümen Jüngeren Kollegen: „Geh' wasch dir dein Gesicht, bevor ein Bär es tut!“ Wenn sie denken sie wären Klüger als die Alten selbst.

rassen/zwerge.txt · Zuletzt geändert: 2016/08/26 18:54 (Externe Bearbeitung)